Beiträge von Maximus Decimus Meridius

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    Original von Marcus Petronius Glabrio
    "Ja, ich habe damit begonnen, doch ich bin noch nicht fertig.
    Man könnte die Thermen ausbauen und ich würde auch gerne die Acta Coloniensis wiederbeleben."


    Meridius klappte eine Wachstafel auf. Die vorgeschlagenen Ideen lagen alle im Bereich des Möglichen und waren eigentlich Tagesgeschäft in einer Stadt und damit usus. Und deshalb war er nach Mogontiacum gekommen?


    "Ich möchte nicht unhöflich sein, Petronius, denn ich kenne Deinen Verwandten, den ehemaligen Quaestor Pro Praetore, und er war ein fähiger Mann, doch bitte ich Dich, mich das nächste mal erst aufzusuchen, wenn Du ein vollständiges Konzept vorliegen hast.


    Die Bestandsaufnahme sollte abgeschlossen sein, Thermen betreiben und ein lokales Informationsblatt zu betreiben fällt in die Zuständigkeit Deiner Stadt und es obliegt Dir frei. Jede größere römische Stadt verfügt über Therme. Damit tritts Du niemandem zu nahe, und bedienst die grundlegenden Bedürfnisse. Ich weiß nicht, was Du unter AUSBAUEN verstehst, doch ist dies ebenfalls eine Angelegenheit der Stadt und sollte aus den dortigen Finanzen gedeckt werden."


    Er lehnte sich zurück.

    Etwas später ging es dann auch wirklich los. Meridius hatte sich die Unterlagen von Macer schicken lassen, hatte diese ausgiebigst studiert, sie sich zurechtgelegt, portioniert und memoriert und einmal sogar seine Gattin Iulia geplagt, als er ihr eine Passage vortrug um eine Aussage über die Wirkung zu erlangen.


    Meine Herren, dies ist der erste Cursus, der hier im Castellum der Legio II Germanica abgehalten wird. Ich denke jedoch, dass es nicht der letzte sein wird. Die Academia freut sich, ihre Arbeit auch in dieser Provinz aufnehmen zu können und wünscht allen Teilnehmenden viel Erfolg.


    Einige unter uns haben sich im letzten Examen Secundum mit der Geschichte der römischen Armee und insbesondere der Legionen befasst. Jetzt ist es an der Zeit, von der Theorie und Geschichte in die Praxis zu übergehen und sich einem Thema zu widmen, das für alle führenden Offiziere von alltäglicher Relevanz sein wird: Der Operationsführung.


    Operationsführung beinhaltet das Zusammenspiel verschiedener Einheiten und der Koordination gemeinsamer Operationen.


    Doch einige organisatorische Anmerkungen vorraus: Neben der Vorlesung und einer obligatorischen Prüfung, wird es in diesem Examen Tertium im Kolloquium ein kleines Planspiel geben, bei dem die Teilnehmer aufgerufen sind, eine fiktive Operation mehrerer Einheiten zu planen. Ich bin auf die Ergebnisse schon jetzt gespannt und kann jedem hier versprechen, dass es lehrreich sein wird.


    Es dürfte allen bekannt sein, dass die römischen Armeen mit der Ausrichtung auf schwere Infanterie in den Legionen darauf ausgelegt sind, eine feindliche Hauptstreitmacht direkt anzugreifen und zu vernichten. Dies muss stets als oberstes Ziel angesehen werden, das über allen zeitlich begrenzten taktischen Manövern und operativen Mitteln steht und sollte auch durch Rückschläge nicht aufgegeben werden.


    Wie dieses Ziel umgesetzt wird, ist vornehmlich eine Frage des Geschicks des jeweiligen Feldherren und Leiters einer militärischen Operation.


    Nicht jeder von euch wird an die Qualitäten der großen Feldherren der Republik und der bisherigen Kaiserzeit heran reichen, und die Wahrscheinlichkeit, dass jeder in diesem Raum einen Triumphzug durch Rom erhalten wird ist eher gering, aber auch mit weniger kreativer Operationsführung kann man das Ziel der Vernichtung des Gegners sicher erreichen.


    Die wichtigstes Voraussetzung ist, dass unsere technische, organisatorische und taktische Überlegenheit voll zum Einsatz gebracht werden kann. Dies geschieht entweder in der offenen Feldschlacht oder in der Belagerung. In beiden Fällen ist der nahezu ausschließliche Einsatz der Legionen ausreichend.


    In Fällen von Kleinkriegen, in denen sich der Gegner weder offen stellt noch an einem Punkt verschanzt, ist der Einsatz der Auxilartruppen notwendig, die mit ihrer unterschiedlichen Kampfweise darauf reagieren können. Ihre Bedeutung ist sehr hoch, denn die meisten benachbarten Völker sind vorsichtig genug, nicht den Legionen gegenüber treten zu wollen.


    In der Planung einer militärischen Operation bleiben die Legionen daher der Rückhalt, der als schlagkräftige Drohung die Möglichkeiten der Gegner unmittelbar beschränken, während mit dem Einsatz passender Hilfstruppen die konkrete Durchführung einer meist lokal begrenzten Operation vorgenommen werden kann.


    Wird in einer größeren Operation nur eine Legion eingesetzt, dann werden ihr Auxiliareinheiten im benötigten Umfang zugeordet. Diese stehen dann unter dem Befehl des Legionslegaten, der damit auch das Kommando über die gesamte Operation hat.


    Werden mehrere Legionen zu einer Armee zusammengefasst, bilden die mitgeführten Hilfstruppen eigenen Verbände unter ihren jeweiligen Kommandeuren und werden vom leitenden Feldherren, der selber in der Regel das Kommando über eine Legion führt, nach Bedarf aufgeteilt.


    Als normales Verhältnis, welches sich für alle praktischen Belange als angemessen erwiesen hat, ist die zahlenmäßige Gleichheit von Legionstruppen und Hilfstruppen. Auf eine Legion kommen damit 5000 Mann Auxiliare.


    Einer der wichtigsten Aspekte der Planung einer Operation ist nach der Zusammenfassung von verschiedenen Einheiten zu einer Armee die Bestimmung der tatsächlichen Truppenstärke, die einem Feldherren in einer Schlacht zur Verfügung steht. Dass es im Verlauf einer längeren Operation zu Verlusten kommen kann ist selbstverständlich, aber zahlreiche andere Faktoren mindern die Zahl der einsetzbaren Soldaten wesentlich früher und wesentlich deutlicher.


    Neben den dauerhaften Ausfällen ist mit vorübergehenden Ausfällen durch Verwundung, Krankheit und Überanstrengung zu rechnen. Ferner tritt praktisch keine Einheit in Sollstärke an, da abgeordnete Soldaten, Beurlaubte, Gefangene, Nachzügler, Deserteure und sonstige Vermisste ihre Stärke senken. Gute Disziplin und Organisation halten diese Zahlen gering, doch bei ungeschickter Arbeit des Feldherren, die zu Unmut in der Truppe führt, sowie technischen oder klimatischen Schwierigkeiten ist mit hohen Ausfallraten zu rechnen.


    Es sollte außerdem selbstverständlich sein, dass gute Aufklärung über das zu erobernde Gebiet eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung einer militärischen Operation ist. Informationen von Kundschaftern, Händlern und zuverlässigen Eingeborenen sind die einzigen Quellen, nach denen ein Feldherr die Position des Feindes, die eigenen Position und damit auch sinnvolle Wege für die Truppe und den Nachschub bestimmen kann.


    Die Aufklärung obliegt im Normalfall der Reiterei, weshalb selbst die Legionen über einige eigenen Reiter verfügen. Je mehr Informationen einem Feldherrn über seine Umgebung vorliegen, umso erfolgreicher kann die Operation verlaufen.


    Eine weitere grundlegene Schwierigkeit einer Armee, die sich auf dem Feldzug befindet ist die Kommunikation. Hier gewinnt vor allem die Reiterei eine besondere Bedeutung. Der Austausch von Nachrichten zwischen verschiedenen, getrennt operierenden Truppenteilen über berittene Boten ist der sicherste und zuverlässigste Weg der Kommunikation. Der Einsatz von Licht- oder Flaggenzeichen ist auf günstige Situationen beschränkt. Akustische Signale sind aufgrund ihrer geringen Reichweite vor allem von taktischer Bedeutung, um im Gefechtsfall einzelne Einheiten zu steuern. Die Menge an Informationen, die durch Signalbläser weiter gegeben werden kann, ist zudem sehr beschränkt. Die gute Kommunikation der einzelnen Truppenteile durch berittene Melder und das individuelle Verhalten der einzelnen Offiziere, die nach den Anweisungen des Feldherren eigenständige Truppenteile kommandieren, ist aufgrund dieser eingeschränkten Kommunikation daher von entscheidender Bedeutung.


    Das ist der Grund, warum eine größere Operation einer sorgfältigen Planung bedarf, einer genauen Absprache des leitenden Feldherrn mit allen Kommandeuren der beteiligten Einheiten und auch der Grund, warum wir uns in diesem Examen Tertium damit befassen."

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    Original von Flavus Germanicus Honorius
    Als der Legatus den Raum betrat drehte ich mich zur Tür um, und als ich ihn sah nahm ich sofort Haltung an und salutierte.


    Legatus!


    Nachdem sich Meridius eine liste geben hatte lassen wandte ich mich wieder an den Scriba.

    Benötigst du sonst noch informationen oder wars das?


    Meridius nickte dem Mann zu, warf dann einen Blick in die Liste und nahm dem Scriba die Antwort ab.


    "Das wars, Germanicus."


    Er lächelte.


    Dann verließ er das Officium.

    Auch Iulia und Meridius hatten den Weg zurück gefunden und während sich Iulia kurz zurück zog um ihre Kosemtik aufzubessern, oder wie auch immer Frauen das immer nannten, betrat Meridius den Raum und steuerte nun auf seine geliebte Schwester zu, welche sich gerade mit dem Duumvir von Mogontiacum unterhielt.


    "Seid gegüßt ihr zwei. Es war ja soviel los, wir hatten das Vergnügen noch gar nicht so richtig."


    In der Tat hatte er seine Schwester nur kurz sprechen können, die innige Umarmung war, ob seiner Verspätung, ausgefallen und auf später verschoben worden.

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    Original von Iulia Severa
    Meridius und Iulia waren mit den anderen Gästen nach draußen gekommen und wohnten dem kleinen Schauspiel vor dem Haus bei. Es schien noch gar nicht solange her, dass Venusia und Magnus bei ihnen in Moguntiacum gewesen waren und nun waren die beiden schon verheiratet. Iulia freute es für die beiden, dass bisher alles ohne Pannen verlaufen war und zumindest einer von ihnen hatte ein sehr gutes Gedächtnis.


    Dann ging der Zug los, vergnügt und beschwingt setzte man sich in Bewegung, die Hochzeitsfackeln wurden angezündet. Ohne sie hätte die Hochzeitsgesellschaft vermutlich auch nur schwer ihren Weg gefunden, denn es war inzwischen dunkel geworden.

    Tallasio


    rief Iulia.Wenn man nicht selbst heiratete konnte man das alles viel mehr genießen. Kurz warf Iulia einen Blick zu den Häusern die den Weg säumten den sie nun gingen. Den Bewohnern war sicher nicht entgangen, dass heute jemand geheiratet hatte und lauschten vermutlich neugierig den Spottversen die einige riefen.


    Meridius folgte dem Zug ebenfalls und nachdenklich. Vieles ging ihm durch den Kopf, nur hin und wieder wurde er durch Rufe aus seinen Gedanken gerissen. Dann neigte er seinen Kopft zu Iulia musterte ihr Profil, hing mit seinen Augen an ihren Lippen, und den ebenmäßigen Zügen ihres Gesichts und lächelte. Kurz, er genoß den Moment in vollen Zügen. Von der Stadt selbst und den Straßen bekam er nicht allzuviel mit.

    Meridius überlegte und ließ sich dabei Zeit.


    "Nun, nach meinem Verständnis hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du suchst Dir eine bestehende Stärke der Stadt, machst also Bestandsaufnahme darüber, was Colonia alles zu bieten hat und konzentrierst Dich darauf, oder aber Du baust und schaffst etwas Neues. Von letzterem würde ich Dir allerdings abraten, da man sich gründlich überlegen muss, was im Interesse der Stadt begründet ist. Die Finanzen sind beschränkt, und es bringt nichts um ein paar Neudsiedler willen die Bürger dieser Stadt einer zusätzlichen Belastung auszusetzen."


    Einen Moment hielt er inne.


    "Hast Du die Bestandsaufnahme schon gemacht?"

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    Original von Valentin Duccius Germanicus


    Dann bring Dich konstruktiv ein und korrigiere es. Nur solche Aussagen sind nämlich nicht hilfreich.


    Nunja, in gewisser Weise hat er allerdings Recht. Man kann zwar Vergleiche bemühen, wird jedoch der Vergangenheit nicht immer gerecht, wenn man sie mit der Gegenwart über einen Kamm schert. Man kann nicht sagen A (in Rom) entspricht B(heute). Je mehr man vergleicht, kann man sagen, dass A Ähnlichkeiten mit B in diesem Bereich hat, aber Unterschieden in jenem. Es macht folglich wenig Sinn sich zu überlegen, wer der Schütze ist und wer der Oberst etc. Mehr Sinn macht es sich mit der Legion selbst zu befassen, sich zu überlegen, wie sie gegliedert war, und welche Funktionen den einzelnen Rängen zukam. Alleine aus diesen Funktionen erklären sich die Bedeutungen, nicht aus irgendwelchen Bezügen zur Bundeswehr des Jahres 2006.

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    Original von Marcus Petronius Glabrio
    "Sicher erzähle ich von mir!", sagte Glabrio nachdem auch er einen Schluck des verdünnten Weins nahm.
    "Ich lebte die letzten Jahre lang in Tarraco in Hispania und war dort als Magistrat und Curator der Schola tätig. Dann erhielt ich ein Angebot des Comes und ging dem nach. Seit einigen Tagen bin ich nun Duumvir und mein größtes Ziel ist die Belebung und die Spezialisierung der Stadt. Meiner Meinung nach kann eine Stadt nur dann erfolgreich sein, wenn sie etwas Besonderes hat. Die Classis ist so etwas, könnte man meinen, doch dann muss man noch viel mehr die Zusammenarbeit zwischen dieser und der Stadt stärken. Doch ich suche noch nach etwas anderem: Rom steht für Großstadtpolitik, Tarraco für Ruhe und Wärme und Reichtum, so brauch auch Colonia etwas Einzigartiges und Bezeichnendes..."


    Meridius hörte aufmerksam zu und nahm hin und wieder einen Schluck.


    "Rede nur weiter, ich höre..."


    sprach er kurz, als der Petronier einen Moment stockte.

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    Original von Gaius Prudentius Commodus


    Commodus öffnete die Tür und betrat das Officiums. Langsam und auf seinen Gehstock gestützt ging er einige Schritte weit in den Raum hinein.


    "Salve Legat." sagte er kurz und knapp.


    ... und lächelte, als er den Senator erkannte. Ausser der kurzen Begegnung in der Curia hatte er den alten Mann schon lange nicht mehr gesehen. Und seit der gemeinsamen Zeit in der Factio waren eine Menge Monde untergangen.


    "Sei gegrüßt Prudentius. Es ist schön, dass Dich Deine Wege zu mir führen. Nimm doch bitte Platz."


    Er forderte ihn mit einer Handbewegung sich niederzulassen und begab sich gleichfalls an den Tisch um den Stuhl des Statthalters einzunehmen.


    "Wein? Oder möchtest Du etwas anderes trinken?"

    Meridius kam etwas später, nickte den Anwesenden nur zu und nahm dann auf dem Stuhl des Statthalters Platz. Mit einem Handzeichen gab er zu verstehen, dass man einfach weitermachen sollte. Ein Sklave reichte ihm den ausgeteilten Text und mit einem Ohr zuhörend und gleichzeitig diesen schnell überfliegend, versuchte er sich ein Bild von der Lage zu machen.

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    Original von Gaius Prudentius Commodus
    Commodus war von der Wache hierher geführt worden, auch wenn er sich darüber etwas wunderte, hatte er doch gehört, dass es hier in der Regia einen Magister Officiorum gab der für Termine zuständig sein müsste.


    Er dankte der Wache und sorgte durch ein leichtes Klopfen an der Tür dafür, dass er bemerkt werden konnte.


    Meridius stand gerade am Fenster und blickte in den Hof, als es an der Türe klopfte. Ohne sich umzuwenden gab er zu verstehen, dass man eintreten könne. Gedanklich hing er an den Aufgaben, die zu erledigen waren, ehe der Winter einbrechen würde. Und er dachte an Rom, seine Schwester Tertia, die er nun schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wie es ihr wohl ging und was sie tat?


    Meridius wandte sich um als er Schritte hörte...

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    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Gerne, das wird ja quasi mein Abschiedsessen."


    "Sehr gut. Ich freue mich und werde einen Sklaven vorbeischicken, der Dir Bescheid gibt, wann es soweit ist."


    Sie erreichten die Türe und Meridius verabschiedete Mattiacus herzlich auf später. Es war gut, dass er Quaestor Pro Praetore geworden war, immerhin hatte er so eine Hilfe, auf die er sich verlassen konnte.


    Meridius dachte nach. Die Flotte am Rhenus war sicher nicht das beste Los, welches man ziehen konnte. Es war ja kein wirkliches zur See fahren, die Arbeit bestand vielmehr meist darin den Fluss hinunterzugleiten und wieder hinaufzurudern. Dazu die eintönige Arbeit im Lager, im Herbst und Winter mieses Wetter, harte Arbeit, wenig Lohn und hin und wieder Feindkontakt mit ein paar Germanen, schlechte Bezahlung und ... Er hielt inne.


    "Gute Frage. Ich würde es über das Bürgerrecht versuchen, das man bei Dir erwerben kann. Und über die Tatsache, an der Front dienen zu können. Viel mehr Dinge gibt es kaum, die man anpreisen könnte. Ein sicherer Arbeitsplatz und ein gesichertes Einkommen vielleicht noch."


    Er räusperte sich.

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    Original von Marcus Petronius Glabrio
    "Ja, gerne nehme ich etwas Wein!"


    "Ich bin, wie ich schon schrieb, gekommen, um eventuelle Aufgaben auch im Zusammenhang mit der ganzen Regio oder Provinz durchzusprechen."


    Meridius ließ dem Mann etwas Wein einschenken und nahm selbst einen Becher. Verdünnt versteht sich. Interessiert musterte er das fremde Gesicht. Den Mann hatte er wahrscheinlich vorher noch nie gesehen. Sicher sein konnte er sich aber diesbezüglich auch nicht. Vielleicht war er ihm vorher schon einmal begegnet.


    "Sicher doch. Doch bevor wir zum Geschäftlichen kommen, würde mich interessieren, woher Du kommst, wie es Dich nach Colonia verschlagen hat und wie Deine Pläne als Duumvir aussehen..."


    Meridius griff nach seinem Becher und schwenkte den Wein ein wenig herum, ehe er einen tiefen Schluck nahm und das dunkle, fruchtige Rot seine Kehle hinunter floß.

    Es war eine Menge los auf dieser Hochzeit und nachdem Meridius dem Brautpaar seine Glückwünsche ausgesprochen hatte, zog er sich mit Iulia etwas zurück. Er würde seinen Cousin auch zu einem späteren Zeitpunkt sprechen können. Erst sollten die anderen Hochzeitsgäste ihm gratulieren können. Und für das Hochzeitsgeschenk war ja immer noch Zeit. Es rannte wahrlich nicht weg.


    Amüsiert blickte Meridius über die Menge und unterhielt sich ein wenig mit seiner Gattin über die anwesenden Personen. Es war interessant zu beobachten wer alles gekommen wer, wer zum Kreis der Familie gehörte, und vor allem, wer zum Kreis der Duccier gerechnet wurde.


    Irgendwo dort hinten war vorhin auch Lucilla gewesen. Und auch Livianus hatte er nur kurz gesehen ...

    In der Tat überhörte Meridius ihre Frage auch, denn schon steuerte er auf das Brautpaar zu und trat diesem mit einem breiten Lachen im Gesicht entgegen. Es war nicht zu übersehen, dass er sich freute.


    "Duccia, Primus, ich freue mich für euch beide.
    Ihr seid ein wundervolles Paar und ich wünsche euch,
    dass die Götter diese Verbindung ewig segnen mögen."


    Magnus war verheiratet.
    Wer hätte es je für möglich gehalten.