Beiträge von Narrator Hispaniae

    Ganz geheuer war dem jungen Soldaat nicht, als ihn die Verschwörer in die Stadt führten. Ihm würde doch hoffentlich nichts zustoßen.


    Der Wagen, auf dem der "blinde" Silurius durch die Stadt gekarrt wurde, rappelte auf den Pflastersteinen und schleuderte ihn einsumsanderemal von der Bank.


    Schließlich waren sie da, 23 Stufen wurde der Unterhändler hochgeführt, ehe er die Tür zu einem Officium gewiesen bekam. Den Sack hatte man mittlerweile von seinem Kopf entfernt.


    Helvetius Sulla, der Anführer der Rebellen saß da in lässiger Tunika. Sein Blick war wirsch. Er focusierte den Eindringling, und dem Soldaten kam auf einmal jeglicher Mut abhanden.


    Bemüht die Fassung zu wahren, stammelte er nicht gerade eloquent


    "Salve Appius Helvetius Sulla ! Mei....n Na-a-..me ist Siluurius, Miles dd-er Cohors II Balearum. Ich ..ähm...überbringe - ein Ultimatum. Drei Tage habt ihr Zeit. Drei Tage, ehe der Kommandant der Truppen vor der Stadt, den Angriff befehlen wird."

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Was wolltest du denn überhaupt herausfinden?


    Der Centurio drehte sich zu dem Praetorianerpraefekten.


    "Nun, Informationen, Praefecte ! Es kann nicht schaden, diese Vögel auszufragen, ehe man sie dem Praetor überlässt. Möglicherweise sind weitere, bisher unbekannte Personen ja in diese Sache verwickelt. Man sollte das auf jeden Fall aufklären."

    Silurius war der Mann, der auf Geheiß des Kommandanten der Cohors II Balearum damit beauftragt war, den Rebellen das Ultimatum zu überbringen.
    Mit einem Pferd und ohne nennenswerte Bewaffnung traute er sich in die Nähe der Stadtmauern. Offenbar waren die Rebellen auch gerade dabei, alles für einen bevorstehenden Angriff aus ihrer Sicht nötige zu tun, um sich dieses Ansturms zu erwehren.
    Daß diese Bemühungen alle töricht und vergebens waren, das wußte Silurius. Die zahlenmäßige Überlegenheit der Kaiserlichen Truppen war überwältigend. Auf einen Verschwörer kamen 3 bis 4 Praetorianer und Milites. Alles andere als ein Sieg wäre eine rießige Blamage. Dementsprechend selbstsicher trat Silurius, ein Miles mit gerademal drei Jahren Dienstzeit auf dem Buckel, auf, als er sich dem großen Stadttor von Westen näherte.


    Die Wachen am Tor erkannten ihn schon und hielten ihn prompt auf. Selbstsicher und ohne ein Anzeichen von Nervösität gab sich Silurius als Unterhändler zu erkennen. Er komme von dem Praefectus Cohortis und habe eine Nachricht an die Führer der Republikanischen Revolution.

    Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Das weiß ich nicht mehr. Mein Gedächtnis hat in den letzten Tagen und Wochen sehr gelitten.."


    "Ich werde dir deinem Gedächtnis schon wieder auf die Sprünge helfen" raunte der Offizier und machte dabei eine ausholende Handbewegung, als er wolle den Gefangenen schlagen. Sein muskulöser Oberkörper ist dabei leicht nach vorngebeugt und streckt sich über dem am Boden liegenden Strabo.


    Just in diesem Moment wurde die Zeltplane geöffnet und der Kommandant des Lagers, in Begleitung eines hochstehenden Praetorianer kamen herein. Sofort drehte sich der Centurio um und salutierte.


    "Ave Kommandant ! Der Gefangene Strabo weigert sich zu singen."

    Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Wieso hereinfiel? Ich hatte bereits in der Verwaltung einige Erfahrung und war somit für den Posten geeignet. Und meine Arbeit als Duumvir hatte Agrippa gezeigt, dass ich auch auf regionaler Ebene gute Dienste leisten würde. Nicht mehr und nicht weniger..."


    "Geht es auch ein wenig genauer ! Wie lief dieses Gespräch denn so ab ?"


    Sim-Off:

    Enttäusch mich net. ;)

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du die Güte hättest, mir das weitere Vorgehen zu überlassen. antwortete Crassus genervt. Nach dem stundenlangen Ritt hatte er eigentlich keine Lust mehr sich noch groß zu ärgern. Also verhalten sich die Aufständischen ruhig und ihr ebenso, aha. Habt ihr schon Belagerungsgeräte und ähnliches für eine Stürmung der Stadt bauen lassen?


    Widerwillig gab der Kommandant klein bei, ihm war nicht danach, sich mit einem höherrangigen anzulegen, das konnte nur ins Auge gehen.


    "Wir haben vier Katapulte, zwei Belagerungstürme und drei scorpiae. Das sollte ausreichen. Die Rebellen sind immerhin in der Unterzahl."


    Er dachte eigentlich im Traum nicht daran, die Belagerungswaffen einzusetzen, aber wenn der Praefect so entschied, würde er sich unmöglich dem sperren können.


    "Ich darf außerdem sagen, daß meine Männer "heiß" sind, es diesen republikanischen Bastarden zu zeigen. Sie sind Feuer und Flamme."

    "Glaub mir, der Kaiser wird mich mit Gold behängen, wenn ihm deinen Leichnam serviere, also unterschätze niemals die Schärfe meines Gladius."


    Dann hörte er die Worte dieses Aufrührers und als dieser geendet zu haben schien, sprach er erneut


    "So, und diesmal erzählst du mir das ganz ohne demagogische Hetze und rhetorisches Geplänkel. Schön der Reihe nach, Sachlich !


    Also, wie war das, als der Proconsul Matinius Agrippa zum Comes ernannte ? Du mußtest ihn ja ziemlich beeindruckt haben, daß er auf Dich hineinfiel !"

    Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "So, müssen wir das?", fragte ich amüsiert.


    Der Centurio guckte ungläubig. Dafür, daß dieser Hund hier seit Wochen eingeperrt war, schien er noch sehr lebendig.


    "Ja, müssen wir." antwortete der Centurio streng.


    "Dein Leben ist keinen Pfifferling mehr wert, dennoch können wir es Dir leicht machen oder schwer, ich denke du verstehst.


    Wenn du kooperierst, wirst du leben, anderweitig knüpf ich dich hier und jetzt persönlich auf."


    Er war in Rage, doch er beruhigte sich wieder.


    "Also, erzähl mal, was hat Dich dazu bewogen gegen die Kaiserliche Ordnung vorzugehen ?"

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Aha. Crassus nickte und machte sich einige geistige Notizen. Nachdenklich nippte er an seinem Becher:


    Habt ihr schon versucht, mit den Aufständischen Kontakt aufzunehmen, in irgendeiner weise?Oder kamen von ihnen irgendwelche Boten oder ein Zeichen?


    "Nein, aus der Stadt dringt kein Lebenszeichen, wie gesagt. Außerdem sind es diese Verräter nicht wert, daß man sich mit ihnen sonstwie beschäftigt als die richtige Vorgehensweise, sie mit dem Gladius zu durchbohren." knurrte der Kommandant.

    "Damit will ich Dir sagen, daß es von seiten der Rebellen keine Anzeichen auf eine äußere Aggression gibt. Man verschanzt sich noch.


    Wie es innerhalb der Stadt aussieht, lässt sich nur aus vereinzelten Berichten der Speculatores erahnen, allerdings seit einigen Tagen keine Berichte mehr gekommen. Ob sie aufgeflogen sind, will ich nicht hoffen.


    Jedenfalls scheinen die Rebellen die Stadt weiterhin im Griff zu haben. Ausgangssperren, Nahrungsmittelrationierungen setzen die Bevölkerung in eine mißliche Lage.


    Außerdem haben sie begonnen, jeden Einwohner, der auch nur ein wenig sich über die aktuelle Situation mockiert, den Prozess zu machen und zu töten."

    Er stellte die bronzene Karaffe mit dem Wein auf dem metallenen Tischoberfläche ab. Es schepperte. Der Wein schwappte. Dann griff er nach einer gläsernen Flasche und füllte die weiteren Gläser mit Wasser.


    Nachdem er eins nach dem anderen an den Tisch gereicht hatte, setzte er sich ebenso mit einem Glas Wein in der Hand an den Tisch. Seinen roten Umhang verwendete er dabei als Sitzunterlage.


    Er lächelte. Es war ein hintergründiges Lächeln, nicht gleich zu durchschauen. Der Iberer versuchte dem Römer zu imponieren und er wußte, daß dies nicht leicht fiel ohne dem Mittel der überspielten Arroganz, gepaart mit einem Funken Ironie.


    Schließlich brach er das Schweigen. "Nun, meine Herren ! Was gibt es Neues ?"

    Der Kommandant ließ es sich nicht nehmen, den hohen Gast persönlich zu bewirten. ;)


    "Bitte setz Dich doch, und Deine Begleiter auch !"


    Er wies auf die kleine Sitzgruppe an dem runden Tisch, auf dem alle möglichen Karten der Region ausgebreitet waren.


    "Wein ?" fragte er, während er schon an ein kleines Beistelltischen herantrat und aus einer Karaffe vier Gläser nacheinander füllte.

    Unterdessen, just in diesem Moment als der Praefect der Praetorianer ankam, betrat der Centurio Chaerea das von fünf grimmigen Soldaten bewachte Zelt, indem sich der Verschwörer Decimus Pompeius Strabo aufhielt.


    Der Vorhang wurde beiseite geschoben und der Centurio blickte den auf dem Boden kauernden Sack an.


    "Na, haben wir uns nun ein wenig beruhigt ?" sprach Chaerea in schroffer Manier.


    Er nahm sich einen Schemel und setzte sich drauf. "Wir müssen reden !"


    Dann wartete er auf ein Zeichen des Gefangenen.

    Die Wache am Tor des Lagers ließ den Praetorianerpraefecten gewähren und geleitete ihn zum Zelt des Kommandanten. Die Pferde wurden zur Versorgung und Pflege in die Ställe geführt.


    Der Kommandant hatte den Praefecten schon erwartet und begrüßte ihn respektvoll.


    "Ave Praefectus Praetorio ! Ich heiße Dich willkommen in Baetica !"


    Er war sich sicher, daß das noch keiner gemacht hatte. ;)

    Plötzlich betrat ein vermeintlich hoher Offizier das Zelt des Praefecten. Er errötete leicht als er seinen Chef mit dieser Patrizierin erwischte, salutierte stramm und machte Meldung.


    "Praefecte, drei Boten der Cohors II Balearum sind gekommen. Sie haben Order, die Vorbereitung bzgl der kommenden Schlacht vorzubereiten."


    Der Soldat stand gerade und starrte an die gegenüberliegende Zeltwand.