Beiträge von Narrator Hispaniae

    Im Lager war die Hektik der letzten Tage verebbt. Die letzten Vorbereitungen waren abgeschlossen, einige Spähtrupps, die man entsandt hatte, um die aktuelle Lage zu erkunden trafen in regelmäßigen Abständen im Lager ein.


    Offenbar hatten die Rebellen tatsächlich die ganze Stadt unter ihrer Gewalt, die Stadttore wurden streng kontrolliert und ob es in der Stadt Verbündete gab, war genauso ungewiss.


    So stellte man sich auf das Schlimmste ein, als am Morgen des ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLVII A.U.C. der Kommandant der Cohors II Balearum den Befehl zum Abmarsch gab.


    Sie würden sicher einige Tage brauchen bis man die Ausläufer der Colonia erreichen würde und ein provisorisches Lager errichtet haben würde.


    So setzte sich der Tross in Bewegung...

    Dieser billige Abschaum nahm sich eindeutig zu viel heraus. Ein Prolet, nein schlimmer als jener, eine niedere Kreatur, die an der Wunde der Macht Blut geleckt hatte und sich wilder und zügelloser aufführte als der tyrannischste Despot.


    Er verkrampfte. Der Schmerz hallte nach. Dieses Bündel war es nicht wert.


    Starr fixierte er die Statur, als sei die direkt aus Cerberus' Schlund entsprungen.

    Fabius war ein Mann von Ehre, dem man nicht so weiteres droht und erst recht nicht ließ er sich von dieser stinkenden Töle anmachen.


    Sollte er sich wirklich auf das Niveau des Jauchekübelstinkenden Fettsacks herablassen ? Diesem Häscher republikanischer Gottlosigkeit !


    "Lass nach deinem Vorgesetzten rufen, dem Magister Scriniorum ! Dir bin ich keine Antwort schuldig" ...du elender Pisskerl, fügte er in Gedanken an.

    Im Lager bei Emerita herrschte schon seit Tagen emsiges Treiben. Eine Nachricht aus Corduba hatte eingeschlagen wie eine Bombe und die Mobilisierung der Truppen stand auf dem Tagesordnungspunkt.


    Manch ein Centurio witterte seine Gelegenheit mit diesem Einsatz sich für höhere Aufgaben zu qualifizieren, ja möglicherweise sogar für Rom, und scheuchte seine Untergebenen umso heftiger auf dem Platz.


    Der Kommandant, ein braungespannter Spanier, der sich während der letzten Unruhen, den Aufständen des Sertorius, das Bürgerrecht verdient hatte und mit dem Kommando über eine Auxiliareinheit beloht worden war, besprach sich just in diesem Moment mit seinem Quartiermeister als die Nachricht des Proconsuls aus Tarraco durch einen Miles überbracht wurde.


    "Ave Kommandant ! Ein Bote hat dies hier abgeben." salutierte der Soldat stramm vor seinem Befehlsführer.


    Der Praefect, der das proconsularische Siegel erkennt, bricht den Brief auf und beginnt zu lesen. Dann knallt er das Schreiben auf den Tisch.


    "Potzblitz, beim Hirn des Iuppiter !!! Will man uns denn nun total verarschen ??!!"


    Er reichte das Schreiben seinem Quartiermeister, der etwas dümmlich aus der Wäsche schaute, ob der überraschenden Reaktion seines Vorgesetzten.


    "Was soll dieses zweite Schreiben ? Und was hat es zu bedeuten ?! Halten uns die da oben für bescheuert ?"


    Er nickte dem Miles zu, daß er sich entfernen möge. Grummelnd sah er zu seinem Stabsoffizier, daß dieser die Gedanken seines Chefs erraten konnte.

    Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    Betrübt hörte Valens seinem Bruder zu, dann erhob er sich.
    "Ich bin gerade von Carthago Nova gekommen. Strabo ist dort privat zu mir nach Carthago Nova gekommen, hat mir alles gestanden und sich verhaften lassen. Er ist jetzt im Gewahrsam des Regionarius. Ich hoffe, dass trägt dazu bei, dass deine Laune etwas aufgebessert wird.", sagte er und dachte an traurig an diese Ereignisse zurück.


    Sim-Off:

    Tut mir leid, wenn ich hier dazwischenfunke, aber nur, daß da nichts durcheinanderkommt. Strabo war natürlich nicht in Carthago Nova und er hat sich auch nicht verhaften lassen. Sonst könnte man ja den ganzen Aufstand vergessen. ;)
    Dieses besagte Kapitel spielte nach dem Handlungsstopp der Spielleitung ist daher wie der Auftritt von Agrippa Minor in Corduba als nicht geschehen anzusehen.

    Die beiden gefassten Decurionen wurden in die Castra Vigilium gebracht, einem dreckigen, schmuddeligen und feuchten Ort, für den es keine grausamere Bezeichnung gab.


    Der Folterraum bot allerhand Rafinessen an technologischen Erfindungen und ihr Herr, der Folterknecht, machte sich schon damit gefasst, von diesen ohne Skrupel Gebrauch zu machen.


    Es stank erbärmlich in diesem Loch, eine braune Brühe lief von den Wänden hinunter, die Luft war dünn, hinzu kam die Hitze und die Dunkelheit.
    Einsumsanderemal wären die beiden Gefassten gestolpert, wenn sie einen hervorspringenden Stein nicht beachtet hatten und der Wärter drängte zur Eile.

    Die Lage am östlichen Stadttor war dank der engstehenden insulae und der zahlreichen kleinen tabernae, der Handwerksläden mit ihren Nischen und Gängen recht unüberschaubar und Mephisto rechnete sich das als günstigen Überraschungsmoment an, die Wachen am Tor auszutricksen und so das freie Feld zu erreichen.


    Sie kamen von seitlicher Richtung, denn aus frontaler Richtung auf dem decumanus maximus hätte man sie ohne Frage schon erspäht. So schlichen sie entlang der mächtigen Stadtmauer in dem angiportus, daß zur linken durch hohe insulae überragt wurde und waren dabei um die 30 pedes (Fuß) von dem Stadttor entfernt.


    Mephisto, der einen Plan gefasst hatte, hatte vor, die Wachen abzulenken und die zu erwartende Konfusion auszunutzen für eine Flucht aus der Stadt.
    Als sie nun nah genug heran waren, daß sie die Wachen sprechen hören konnten und doch nicht in ihrem Blickfeld aufzutauchen, wies der Leibdiener des Annaeus Domitianus seine beiden Begleiter dazu an, sich in einer Häusernische, die zum Eingang der angrenzenden insula gehörte, zu verstecken. Mephisto aber trat daraus hervor und übte sich darin, einen gemeinen Räuber zu spielen, der sein Opfer soeben auspresste. Laut hallte seine Stimme durch die enge Gasse. Wenn nur die Nachbarn nicht aufwachen würden.


    "Gib mir Dein Geld, Du elender Schurke oder ich murcks Dich ab !"


    Dabei hatte er seinen Dolch feste in der linken Hand und man konnte das Blitzen der Scheide im Mondeslicht deutlich sehen.


    "Hörst Du schlecht ! Du elender Wurm ! Niemand beleidigt meine Schwester und jetzt gib mir Dein Geld !"


    Die Wachen, die in dieser Nacht das östliche Ausgangstor der Stadt zu überwachen hatten, waren alles andere als euphorisch. Langeweile und die Monotonie der Einsamkeit spiegelte sich in ihren Gesichtern. Eine ereignisarme Nacht lag vor ihnen und manch einer wäre wohl gerne in einen Tiefschlaf verfallen.
    Der Radau, wie er von der Seite kam, mußte die Wachen daher unvermittelt aufgeschreckt haben und Gaius, ein römischer Veteran der Legion drehte sich unvermittelt in die Richtung, aus der die Rufe kamen. hasta, scutum und galea standen ihm gut. Er wunk einen Kameraden bei, um nachzusehen, wer dort die nächtliche Ruhe störte. Im Laufschritt kamen sie näher, während Gaius brüllte


    "Halt ! Wer da ? Stehenbleiben !"


    Mephisto spürte seinen Pulsschlag, als die Soldaten sich näherten. Er suchte eine seitliche Gasse und verschwand in dieser, während die Wachen sich dem vermeintlichen Tatort näherten.


    "Hast du das gesehn ? Wo sind die hin ?"


    "Irgendetwas stimmt hier nicht."


    "Lucii, Marce ! Kommt mal her !"


    Die beiden Gerufenen eilten vom Stadttor an besagte Stelle. Während der fünfte im Bunde am Tor verweilte.


    "Wir teilen uns auf. Ihr zwei sucht in die Richtung, Publius und ich schauen mal dort."


    Wie gesagt, so getan. Man teilte sich auf, auch wenn die Hoffnung jemanden zu entdecken gering war. Die beiden Streithähne waren sicher schon in einem Hauseingang oder so verschwunden, so dachten sie und womit sie nicht ganz Unrecht behalten sollten. Mephisto war tatsächlich nach seiner Flucht in eine senkrecht stehende Gasse in den nächstgelegenen Hauseingang geflüchtet und als er die schweren Schritte der soldatischen caligae draußen vorbeimarschieren hörte, suchte er sich seinen Weg durch das Hausinnere, in dem es stockdunkel war, um im seitlichen Ausgang die insula wieder zu verlassen, dort wo Fabius und Mummius der Dinge harrten. So rannte man in großen Schritten richtung Stadttor und beinahe hätte man es auch geschafft, wenn dem erfahrenen Gaius nicht Bedenken gekommen wären, so daß er zurück zum Stadttor eilte. Er sah die Rücken der drei Fliehenden und wie Herakles selbst schleuderte er seine hasta mit einer Zielgenauigkeit durch die Nacht, daß jener den Rücken des Mephisto durchbohrte. Jener sank mit einem grellenden Aufschrei darnieder. Fabius und Mummius erschraken und stoppten abrupt. Die Wache am Tor kam daher und als man die beiden Decurionen erkannte, nahm man sie in Gewahrsam.

    Wenn er die physischen Voraussetzungen dafür gehabt hätte, ehrlich, sein Unterkiefer wäre glatt zu Boden gefallen. So aber stand er nur kurz mit offenem Mund da, doch gleich danach schüttelte der Wortführer missbilligend den Kopf.


    Wat? Nene, Sklavenarbeit machen wir nich! Richtich, Jungs?
    Jou.
    Mhm.
    Na logo, Alder.
    Gibts nich wat kühleres? So wat wie Kisten numschleppen?
    Wat? Schleppen? Du spinnst ja, Alder!
    Halts Maul, Junge! Wenn ich rede, haste Pause, klar?
    Pause... kühle Sache, Alder... 8)
    Also... wo war ich? Jou, also sowat is nich unser Ding, verstehste? Ich hab echt keinen grünen Daumen, Alder, isch schwör!

    Tatsächlich hatten einige Bewohner Carthago Novas dem neuen Duumvir zugehört, einige gelangweilt, andere interessiert. Die meisten verfielen dann ihrem Plausch, doch einer - ziemlich weit hinten erhob seine Stimme. Ein Mann mittleren Alters, ziemlich zerlumpte Erscheinung stand mit ein paar anderen Männern, die ebenso keine besonders gute Erscheinung darstellten. Wasser hatten die nur von weitem gesehen, was man schon daraus erkennen konnte, dass die Passanten einen weiten Bogen um die Gruppe machten.


    Hey, jou, ich hätt da ma ne Anfrage. Ich such da nen Job, brauch Kohle und unbedingt wat zu beißen. Und den andern jehts auch so, stimmts nich, Jungs?
    Jou.
    Mhm.
    Na logo, Alder.
    Jou, sojar beim Hafn da hammas probiert, doch se wollen nich. Stimmts, Jungs?
    Jou.
    Mhm.
    Na logo, Alder.
    Wir würden echt gern allet machen, sogar putzen.
    Öhm...
    Öhm...
    Öhm... Nuja...

    Der Sacerdos schreitet mit weiten, ausladenden Schritten auf den Prüfling zu. "Sehr gut, sehr gut. Damit hast du bereits die erste Hürde genommen. Mein Name ist Appuleius Sosipater, Sacerdos Appuleius Sosipater für dich." Er begutachtet die Gaben mit kritischem Blick. "Gut, gut, so kannst du beginnen. Führe ein Opfer durch, nach dem Muster, welches du für einen Feiertag zelebrieren würdest, gleich welchen, dies ist dir selbst überlassen. Achte nicht auf mich, ich werde nur beobachten, doch sei dir versichert, ich werde es genau tun."



    http://www.imperium-romanum.info/images/sigs/cd-sacerdos.png

    Appuleius Sosipater begutachtet mit strengem Blick die Statue der Ceres über dem reichlich gedeckten Opfertisch. Mit Ackerbau hat er noch nie viel zu tun gehabt und steht den Göttern dieses Aspektes auch nicht sonderlich nahe. Er persönlich fühlt sich Vulcanus und Cacus verpflichtet, doch ein Opfer ist ein Opfer und da er sich von einem Civis sowieso keine Außergewöhnlichkeiten verspricht, sieht er keinen Grund, nicht auch das Opfer an jede beliebige andere Gottheit zu bewerten. Er rückt eine Schale auf dem Tisch zurecht, so dass sie mit den anderen Schalen auf einer Geraden steht und wendet sich um, als schließlich hinter ihm Schritte erklingen. Außer ihm ist niemand im Tempel, was wenig verwunderlich ist, da diese Zeit sowohl von Händlern, Handwerkern, als auch Politikern, Sklaven und Frauen zum Arbeiten genutzt wird.


    Ein überaus bepackter Mann betritt den Tempel, kein Zweifel, er hat ein Opfer vor. "Annaeus Domitianus?" schallt Sosipaters Stimme durch den großen Raum und hallt dumpf von der in weiter Höhe liegenden Decke nach.



    http://www.imperium-romanum.info/images/sigs/cd-sacerdos.png

    Zitat

    Original von Tiberius Matinius Iovianus
    Nun waren alle Feuer gelöscht. Und gerade jetzt fing es auch an zu Regnen. Als ob die Götter einen Streich spielen. So kam es Tiberius vor. Tiberius trauerte den verstorbenen nach. Schnell lief er zu Agrippa.
    "Agrippa! Das war ein Werk von Brandstiftern!"


    Der Optio Vigilum irrte, was den Regen anbelangte, waren die Wolken nach wie vor nicht bereit, irgendetwas von ihrem köstlichen Nass auf die Erde Tarracos zu verteilen. Stattdessen waren die Tropfen, die den Optio erreichten, weit menschlicherer Natur. Eine Hausfrau hatte den Inhalt des Nachttopfes ihrer Familie auf die Strasse ergossen. Doch er hatte Glück, nicht alles bekam er ab und außerdem war der Inhalt nur flüssiger Natur.


    In der Zwischenzeit hatten die Vigiles auf Geheiss Agrippas den Irren zum Proconsul gebracht. Der Zustand des Brandlegers hatte sich jedoch nicht geändert. Er stammelte noch immer wirres Zeug, seine Augen drehten sich und er sabberte. Ab und an lachte er laut auf, doch es war kein fröhliches Lachen, mehr ein geistesgestörtes und er wirkte desorientiert.


    "Hast du es warm? Ja... ich heize dir ein... Kalt... viel zu kalt..."

    Der Irre stammelte weiter und bestaunte sein Werk, auf seine Umgebung achtete er nicht. Auch als die Vigiles auf ihn einschlugen und anketteten, schreckte er nur auf, wenn ihn ein Stoß oder Tritt traf, Gegenwehr stellte er aber keine an. Mit leerem Blick starrte er auf die Ketten, die ihn fesselten, er betrachtete sie und wollte sie streicheln, wie eine Katze, die auf seinen Schoß gesprungen war. Betrübt bemerkte er, daß er sie nicht streicheln konnte, doch dann hörte er wieder einen Aufschrei der Menge. Es war ein Haus in sich zusammengebrochen. "Meine Frau... ihr war kalt... sie war kalt... einheizen..." stammelte er weiter, doch jetzt achtete kaum wer auf ihn.


    Währenddessen wurden einige Geschäfte geplündert, deren Besitzer entweder bei den Löscharbeiten halfen oder einfach nur bei den Feuer rumstanden und gaffen. Die, die die Plünderungen beobachteten, kümmerten sich entweder nicht darum oder plünderten nach kurzer Überlegungszeit selber. An manchen Orten entstanden dabei Schlägereien.


    Was passierte derweil bei den Feuern? In der Zwischenzeit hatten die Vigiles die meisten Feuer gelöscht, doch das wahre Ausmaß der Katastrophe zeigte sich erst nach Ende der Löscharbeiten. Tarraco hatte an diesem Abend etwa 100 Menschenleben zu beklagen.

    Die Hoffnung, die der Optio Vigilum in die Wolken gelegt hatte, erfüllte sich nicht. Kein Tropfen Wasser fiel auf die Erde, stattdessen hatte es den Anschein, als würden sie weiterziehen und sich nicht mehr um Tarraco kümmern.


    Das Feuer war zum Großteil eingedämmt. An 4 der 6 Brandherden war das Feuer zwar noch nicht gelöscht, jedoch bereits unter Kontrolle. Die Vigiles hatten es aufgegeben, alle Häuser zu retten, sie achteten nur mehr auf Schadensbegrenzung. Um die jeweiligen Gefahrenzonen hatten sich Trauben von Schaulustigen gebildet, die die brennenden und einstürzenden Häuser begafften und den Vigiles dabei unnötig im Weg standen. Aufschreien hörte man, wenn jemand in Todesangst aus dem Fenster sprang und dabei in den Tod stürzte, manche Kinder standen herum und schrien und plärrten nach ihrer Mutter, andere hingegen suchten ebenso nach den Angetrauten.


    Subversive kriminelle Elemente hatten das Schauspiel beobachtet. Kaum einer von ihnen machte sich die Mühe und half den tapfer kämpfenden Vigiles, sie lächelten in sich hinein und gafften ebenso wie alle anderen... wenn sie gafften. Manch einer stahl sich davon und nutzte die Gelegenheit um zu plündern, was nicht niet- und nagelfest war.


    Und einer schritt immerzu rückwärts, mit dem Gesicht zum Feuer zugewandt, als ob er die Szenerie von weitem begutachten wollte. Seine Augen leuchteten irre, sein Mund war verzogen zu einem grausigen Lächeln und mit leister Stimme stammelte er: "Mein Werk! Seht! Seht nur, wie es leuchtet!"

    Ein Bote aus Tarraco erreicht die Casa Annaea und übergibt einen Brief für Annaeus Domitianus.


    Publius Annaeus Domitianus,
    Casa Annaea, Corduba


    Salve Annaeus,


    Nach dem erfolgreichen Bestehen der probatio rerum sacrarum I ist es notwendig, eine Opferprüfung abzulegen, um als Sacerdos in die Reihen des Cultus Deorum aufgenommen zu werden. Finde dich hierzu im Tempel der Ceres in Corduba ein, ich werde die Prüfung dort abnehmen. Das von dir geleitete blutige Opfer sollte dabei nicht zu groß ausfallen, die benötigten Opfergaben sind durch dich selbst auszuwählen und zu beschaffen.


    pro collegio
    C. Appuleius Sosipater

    "Huiiiii..."


    Ein kleiner Fisch wuselte durch das Leck in das Schiff, zwischen dem Gebälk herum und war ganz fix wieder rausgeschwommen.


    "Ein Spielplatz! Ist der wirklich für mich? Wirklich? Wirklich? Wirklich?"
    "Ja, mein Sohn. Nur für dich."
    "Oh danke Papa! Das ist das aller-aller-allerbeste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten!"


    "Wo hast du das her? Sag nicht, dass wir uns jetzt die neue Höhle nicht leisten können, werter Gemahl!" sagte die Fischmama zum Fischpapa.
    "Nicht doch... der war einfach da."
    "Na ich weiß nicht... Nemo! Schwimm nicht zu weit weg, sonst finden wir dich wieder nicht!"


    Und so konnte ein so großes Schiff einen so kleinen Fischjungen sehr glücklich machen...

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Zunächst sollten die Baumaterialien herbeigeschafft werden, an sich kein großes Problem, doch die Streckenabschnitte lagen weit auseinander und die via war ja noch selbst im Bau, so dass das Vorankommen auf der hügeligen Erde kein leichtes Unterfangen wurde.
    Doch dies Problem meisterte man, wie zu erwarten, vorbildhaft.


    ((SE))


    Tatsächlich, es war kein leichtes Unterfangen. Aber vorbildhaft? Pah. 2 Sklaven sind währenddessen gestorben! Unter vorbildhaft verstehe ich etwas anderes.


    Ah, du fragst wer ich bin? Oh entschuldige, wo habe ich nur meine Manieren gelassen, wahrscheinlich im Bauch meiner Mutter, die war Sklavin eines... wie soll ich sagen... Bordellbetreibers. Wahrscheinlich bin ich das Produkt eines Senators. Oder das eines versoffenen Gauners. Ich weiss es nicht. Mein Name ist übrigens Endymion. Ein furchtbarer Name, klingt echt schwul. Und Grieche bin ich auch keiner. Aber unser Aufseher, der ist Grieche und der nennt uns alle so, weil der ist zu faul, sich unsere Namen zu merken. Schwul ist der zwar nicht, aber egal.


    Also, wir mussten die ganzen Hölzer und Steine durch die Gegend karren. Ahja und den Lehm, aber da war ich nicht dabei, ist sicher aber auch nicht lustiger. Das war eine echte Plackerei, Mann! Und gefährlich obendrein. Einen von uns hat es erwischt, weil ein Stein ihm auf den Kopf gefallen war. War gleich tot, der arme Kerl. Wie? Was mit dem anderen ist? Ahso, nein, der war schon alt, der ist einfach umgefallen, ohne irgendwas. Unter uns, das hat keinen gestört, weil der war nur am rummotzen.


    So, jetzt muss ich aber weiterarbeiten, sonst wird mir meine Ration gekürzt. War nett, mit Ihnen zu plauschen. Was es heute zu essen geben wird? Bohnen, wie jeden Tag, was für eine Frage. AUA! Ja Herr, ich bin ja schon da, immer fleissig, immer am arbeiten...

    Er hatte noch nie so geschwitzt wie an diesem Tag, als er die Statue aus dem Tempel gestohlen hatte. Nicht weil er Angst hatte, er könnte auffliegen, es war schlicht heiss gewesen damals. Titus sah sich voller Stolz sein Diebesgut an, diese kleine Statue würde ihm viel Geld einbringen. In der Zwischenzeit hatte er schon seine Kontakte geknüpft, sein Hehler Ravus, der ihm schon einige gestohlene Dinge abgenommen hatte, war jedoch untergetaucht, weil man nach ihm gesucht hatte. Titus hatte ein paar richtige Worte an den richtigen Stellen fallen gelassen, Ravus würde bald informiert sein.


    In der Zwischenzeit musste Titus jedoch die Statue einschmelzen, in der jetzigen Gestalt würde nicht mal Ravus sie nehmen. Das musste natürlich im geheimen geschehen, zu einem Schmied konnte er mit der Statue nicht laufen und diesem sagen: "Ey du, schmilz ma dat Ding da." Die eigene Wohnung kam auch nicht in Frage, er hatte keine Feuerstelle und außerdem war es mitten im Hochsommer. Kein Mensch würde da zu heizen beginnen. Also musste er raus aus Tarraco. Er wusste auch schon wohin und heute war der richtige Tag dafür.


    Noch ein paar Sekunden sah er sich die Statue an, dann wickelte er sie fest in ein paar Lumpen ein und steckte sie in seinen Sack, zusammen mit etwas Kleidung, einem Schwert und genug Proviant für etliche Tage. Titus warf sich seinen Mantel über, versteckte einen Dolch und sein Geld darunter und nahm seinen Sack. Er verließ die Wohnung und lenkte seine Schritte Richtung Osten.

    Der Marstempel - er war schon länger nicht mehr so stark frequentiert wie zu der Zeit, als noch die Legion hier in Tarraco stationiert war. Doch das änderte nichts an seiner reichen Ausstattung. Dass kam auch Titus zu Ohren, einem Schlitzohr, der immer auf der Suche nach dem schnellem Geld war. Schon länger hatte er den Tempel beobachtet, sich gemerkt, wann ein Priester zugegen war und wann die meisten Gläubigen kamen. Heute war seine Gelegenheit! Er wusste genau was er wollte: Eine goldene kleine Statue des Gottes. Mars würde sicherlich viele von diesen haben... Titus ging in den Tempel, kaufte zum Schein etwas Weihrauch. In der Cella blickte er sich um: Der Tempel war leer. Er ergriff die Gelegenheit, legte den Weihrauch zur Seite, hüllte die Götterstatue in ein Tuch ein und drehte sich zum gehen um. Da erblickte er frisches Obst auf dem Altar. Titus grinste, nahm sich einen Apfel biß hinein und bedankte sich bei dem Gott, bevor er schnellen Schrittes den Tempel verließ.