Beiträge von Artoria Medeia

    Dicht hinter dem Sklaven folgte Medeia, die einen halben Schritt hinter, aber dennoch an der Seite von Plautius in die Räumlichkeiten kam. Für den heutigen Abend hatte Medeia wenig an weiße Kalkschminke auftragen müssen, ihr Gesicht war von alleine blass genug. Auch der dunkelviolette Stoff betonte dies und der Kontrast zu ihren hochgesteckten roten Locken ebenso. Als Medeia auf Germanica Aelia und ihren Verlobten zutrat, blieb sie doch verblüfft einen Augenblick lang stehen. Artoria Medeia und ihre Begleitung? Bar vor Erstaunen, dann schon fast entrüstet sah sie auf den Rücken des Sklavin, die jedoch schnell entschwand. Flüchtig warf Medeia ihrem Gatten einen Blick zu, denn als Begleitung bezeichnet zu werden, so er doch an der Tür mit Namen hoffentlich von Pumilus genannt wurde, würde ihn mit Sicherheit nicht erfreuen. Unschlüssigkeit war eigentlich nicht eine Eigenschaft von Medeia, die nun jedoch in einem Dilemma und einer Zwickmühle steckte. Sollte sie vortreten und Plautius vorstellen, was die Sklavin versäumt hatte oder Plautius selber das Korrigieren lassen? Wenn sie ihn vorstellte, dann würde sie noch die Frechheit, die der Sklavin dort offenbart hatte, bestätigen und das wollte sie nicht. Somit entschied sich Medeia für letzte Variante. Sie blieb an Plautius Seite stehen, lächelte dekorativ in ihrer Festgarderobe und mit dem zahlreichen Schmuck, den sie um ihr Dekolleté und ihrem milchweißen Unterarm trug und wartete darauf, dass Plautius die Initiative übernahm.

    Dankbar griff Medeia nach der Hand von Plautius und ließ sich aus der Sänfte hinauf helfen. Die Hitze jener Tage, die Rom schon unerträglich machten, drückten schwer auf ihr und einen Moment wurde ihr ganz flau. Doch Medeia atmete tief durch, lächelte Plautius an und richtete die mit goldenen Fäden durchwobene helle Palla, die um ihre Schultern fiel und einen Teil des tiefvioletten Kleides mit goldenen Stickereien am Rande bedeckte. Medeia nickte zustimmend. „Das ist wohl war, aber diese Hochzeit wird wohl weniger wegen dem Feldzug nach Parthia stattfinden.“ Just in dem Augenblick trabte schon Pumilus zurück, der die Worte des Sklaven an sie weiter trug. Medeia atmete noch mal tief durch, die übliche Fassade für die Öffenlichkeit, eine Mischung aus würdevollem Ernst, aber einer gelösten, wenn auch gespielten Heiterkeit war diese. Jahrelang eingeübt und somit unwillkürlich bei ihr vorhanden, wenn es zu offiziellen Dingen ging. „Camillus, Camillus. Ich kann mich gar nicht entscheiden. Toga oder Rüstung? Du siehst in Beidem einfach unwiderstehlich aus.“, fügte sie schmunzelnd an und setzte schon den ersten Schritt in Richtung Porta und ließ sich an der Seite von Plautius hinein führen.

    Das zweite Mal war weniger undurchsichtig als beim ersten Gang. Sicherlich nicht weniger aufregend, aber dieses Mal wenigstens der Weg zu dem richtigen Officium in der Regia des Cultes bekannt. Früh am Vormittag nachdem sie in Roma eingetroffen waren, waren sie schon an der Regia angekommen, um ihre Ehe eintragen zu lassen und auch dieses Formalität geklärt zu haben. Medeia hatte noch nie im Leben so eine schnelle Reise erlebt und war immer noch ein wenig erschöpft von dem Geholper der Sänfte und der unangenehmen Nähe von so vielen großen Pferden, die in ihrer Nase stanken, ihr Wiehern und ihre Präsenz einfach ihr unangenehm war. Mitsamt ihrem frisch vermählten Gatten traf sie vor der Tür ein. Ihr Sklave Pumilus trat auf diese zu, hob seine Faust und klopfte drei Mal kräftig gegen das Holz. Medeia wandte sich Plautius zu und lächelte leicht. „Ich werde später noch einen Besuch bei der Schola machen müssen. Werden wir in Deiner Casa nächtigen? Zudem ist heute Abend schon die Feier von Germanica Aelia.“

    Hochzeiten und Verlobungen schienen in Mode zu sein in jenen Tagen. So auch in Rom und nicht nur dem fernen, doch dann wiederum recht nahen Mantua, wo die Soldaten sich in jenen Tagen bald auf den Weg nach Parthia machten, um mit Schwert und ihrem Leben die Sicherheit, aber auch den Ruf des Imperiums als unschlagbare Militärmacht zu verteidigen. Doch Medeia, nun wieder in mit ihrem Gatten Roma, nutzte die letzte Gelegenheit vor ihrem eigenen Aufbruch und den ihres Mannes, um noch mal gemeinsam einer solchen Festivität beizuwohnen. Die Sänfte, die mittlerweile ihr gehörte und nun nicht mehr geliehen war, näherte sich zielstrebig der Casa Germanica. Der Weg war schon bekannt und so trabten die Sklaven eilig durch die Strassen und bis zu der Porta. Selbstverständlich rutschte erst der Sklave von Medeia aus der Sänfte hervor und eilte schnell zu der Haustür. Der kleine Mann trug an jenem Abend einen violettgoldenen Lendenschurz, goldene Bänder um seinen pummeligen und zu kurz geratenen Oberkörper und auf seinem Haupte einen Kranz aus goldenen Olivenblättern.


    Vorbei an einigen Gästen der Hochzeitsgesellschaft huschte der kleine Mann und blieb vor dem Sklaven stehen, der das Eintreten überwachen sollte, so zumindest glaubte es Pumilus erkannt zu haben. „Salve,mein Dominus, Praefectus Matinius Plautius und meine Domina, Artoria Medeia, bitten um Einlass zu der Hochzeit der wunderschönen und tugendhaften Germanica Aelia und ihrem Verlobten, den ruhmreichen und ehrenhaften Germanicus Corvus!“ Bei jedem genannten Namen verbeugte sich Pumilus tief, breitete die Arme aus und betonte die einzelnen Tugenden, die er als Beschreibung des Hochzeitspaares angefügt hatte. Pumilus selber war wieder mal sehr aufgeregt, denn auf so einer Festivität waren immer viele schöne und große Römerinnen anwesend, die er bestaunen konnte. Und die Hoffnung, dass ihm eines Tages mal einer dieser Römerinnen die Gunst erwies, hatte er nicht aufgegeben.


    Hinten in der Sänfte räkelte sich Medeia, spähte zwischen den Vorhängen zu der Porta. Sie strich sich eine der drei roten Locken zur Seite, die gewollt aus ihrer Frisur heraus ragten, und warf Plautius ein warmes Lächeln zu. Sie war sehr froh, dass er noch die Zeit für diese Feier gefunden hatte, denn womöglich waren es die letzten Tage, die sie gemeinsam für eine lange Zeit für sich hatten. „Ist Dir Germanicus Corvus bekannt? Ich hörte, er wäre auch ein Praefectus.“ Medeia sah wie sich Pumilus an den Ianitor wandte und meinte, dass es nun durchaus an der Zeit wäre, die Sänfte zu verlassen, wobei sie da ihrem Mann den Vortritt ließ.

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    Original von Theodoros Alexandreus
    Kann mich erinnern, dass das nie ganz zu Ende diskutiert wurde, deswegen wahrscheinlich auch Medeias Frage. :)


    Jaaaa, so in der Art ;) Zumal es ja auch bei vielen Spielern so angekommen ist, dass nicht nur Senatoren, sondern auch die Familienangehörigen so ergeht mit dem Einreiseverbot. Und meine Leseerfahrungen in dieser Hinsicht dies mir auch schön vorgegaukelt hatten...


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    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ja, diese Vermutung hatte ich auch, da aber hinter Medeia eine historisch recht kompetente Spielerin steckt, dachte ich, ich frage besser mal nach.


    Das erfreut natürlich, aber in dieser Hinsicht sollte man bei mir nicht nach der Weisheit letzten Schluss suchen. Denn ich irre oft und auch bei den Dingen, die ich meine zu wissen. Somit belasse ich es lieber wie Sokrates: Ich weiß, dass ich nichts weiß. (Nun, zumindest was meine Kentnisse der antiken Historie angeht, die nicht 100% bei weitem sind. 80%? Auch nicht...ich wäre da sehr viel bescheidener, was ich wohl nicht allzulaut schreiben sollte...darum so klein ;))

    Ein schmaler Strich bildeten die Lippen von Medeia, als sie weiterhin das Raubtier mit ihren grünen Augen fixierte. Eiseskalte Schauder rieselten ihr über den Rücken und es war gänzlich unangenehmer Natur, was sie dort empfand. Manche Frauen hatten Angst vor Mäusen, das teilte Medeia nicht. Andere vor Schlangen und wildem Getier, das teilte Medeia aus tiefstem Herzen. Pferde und auch Kühe vermochten selbiges bei ihr zu bewirken und richtig gefährliche Wildtiere in besonderem Maße. Und Medeia wusste, jedes Raubtier, was zum Amüsement gehalten wurde, war nur nach außen hin zahm. Ein wildes Tier würde immer so bleiben und den Instinkten folgen. Und Medeia hatte das Gefühl, dass der Luchs sie mit besonderer Tücke begutachtete, wie ein Stück Vieh, was es sich baldig zu erbeuten gedachte. Medeia, immer noch aschfahl, ließ ihre Hände weiter um den Arm von Avitus gekrallt und schluckte heftig. „Ich…gefährlich…kann…nicht…“ Die sonst um ein Wort nie verlegene Medeia stammelte hilflos die Brocken hervor, wusste nicht so recht, was sie sagen wollte.


    Zu der panischen Angst kam jetzt auch noch das schreckliche Gefühl der Peinlichkeit, denn sie wollte wirklich nicht die Feier von ihrem geschätzten ehemaligen Aedilskollegen ruinieren oder Anlass zum Geschwätz bieten, doch hier versagten die sonstigen Fassaden, die Medeia aufzog, wenn ihr etwas unangenehm war. Sie verlor tatsächlich die Fassung und atmete kurzatmig, leise, aber abgehackt vor sich hin. Verwirrt sah sie zu Avitus. „Eingerichtet?“, fragte sie verständnislos, sah sich weiter im Atrium um und machte hastig einen Schritt zurück, halb hinter Avitus. Denn sie war sich sicher, dass der Luchs sich in ihre Richtung gestreckt hatte und dann, ja dann kam sogar noch die rosane Zunge aus einem Maul, schien sich schon seine Barthaare genüsslich zu belecken, in der Erwartung bald seine Zähne um ihre Kehle zu schließen. Solche Bilder kamen vor Medeias Augen und der Impuls, einem Gnu oder gar einem Häschen gleichend zu flüchten, wurde schier übermächtig. „Lucius…“, hauchte Medeia atemlos als ob sie lange gerannt wäre. „Meinst…kann ich schon…meinst Du, es wäre unpassend, wenn ich jetzt schon gehe…hast Du Camillus gesehen…?“, suchend sah sie sich um, sah viele Gesichter, meinte abermals das Knurren eines Ungetiers hinter sich zu hören und sah schnell wieder zu der Bedrohung. Für Medeia war es klar, lange würde sie die Angst nicht ausstehen können. Einige schwarze Punkte tanzten schon vor ihren Augen.

    Mutterglück, das war ein Wort, was Medeia mehr als fremd war und sich bei ihr wohl nie ergeben würde, sofern sie es verhindern konnte. Mutter werden konnte schnell passieren, dass dabei jedoch Glück entstand, wagte Medeia stark zu bezweifeln. Dennoch und nicht nur der Höflichkeit halber lächelte Medeia. Schließlich gönnte sie Adria dieses Glück durchaus und beneidete im Grunde all jene Frauen, die mit Kindern so gut auskamen. Medeia lehnte sich ein wenig zurück, strich ihre Palla am Arm glatt und ihr Mund offenbarte ein freundliches Lächeln. „Aber dafür sind die Scribae auch da. Schließlich ist der Betrieb der Schola mit all den Provinzen mehr als überwältigend und nervenaufreibend.“ Zumindest nahm Medeia das an, wenn sie daran zurück dachte, wie viel Arbeit Adria stets zu haben schien. „Nun, in Roma war ich in den letzten Monaten doch auch schwerlich anzutreffen und einige Belange der Schola werde ich sicherlich auch noch in Alexandria fort führen können. Aber ich dachte daran, mir vor Ort mal ein Bild vom Schulleben des Museion zu machen. Welche Lehrer sind dort tätig, wie ist der Zustand der Bibliothek, könnten wir uns einige der Schriften für die Schola in Roma nicht kopieren? Natürlich würde ich Dir sofort meine Erkenntnisse zukommen lassen und Dich auch informieren, sollte es Bedarf an ein Eingreifen seitens der Schola aus Rom geben.“


    Medeias Augen blieben einen Moment auf einigen Sonnenstrahlen ruhen, die sich von dem Fenster auf Callidus Schreibtisch verirrt hatten. Sie dachte darüber nach, wer der jetzige Praefectus von Ägypten war. Sie war sich nicht ganz sicher, ob dieser nicht abberufen oder gar getötet worden war, gedachte jedoch noch, sich darüber zu informieren. „Natürlich gibt es für die Reise eine kleine Erschwernis, da ich dem Ordo Senatorius angehöre, wenn auch nur passiv. Aber ich denke, wenn es sich um eine Reise für die Schola handelt wird eine Ausnahme schneller gemacht werden. Sag, Aelius, weißt Du, wer im Palast für die Erlaubnis diesbezüglich zuständig ist? Sicherlich wird sich nicht der Kaiser mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen wollen, oder?“ Medeia hatte nicht vor, den Kaiser deswegen zu belästigen. Sie kannte seinen Tag mehr als genug, um zu wissen, wie anstrengend gerade all die unnützen Audienzen waren, um die ihn zahlreiche Römer jeden Tag baten. Aber ebenso wußte sie, dass sie wohl bei Callidus genau an der richtigen Adresse war, um das zu erfahren.

    Das Lächeln, welches Medeia sowohl Helena und nochmalig ihrem Verlobten Vitamalacus schenken wollte auf die Erwiderung ihrer Glückwünsche, schwand mit einem Schlag und abrupt. Medeia, sowieso schon von einer mehr als vornehmen Blässe gesegnet, wurde so weiß wie die Wand hinter ihr, wo keinerlei Fresken die Mauer verschönerten, sondern nur mit dem strahlend hellen Kalk bestrichen war. Ihre grünen Augen weiteten sich, sie sog die Luft tief ein und trat schnell einen Schritt zurück von dem Ungetüm, was sich zu Füßen des Verlobungspaares zu tummeln schien. Medeia hegte eine tiefe Abneigung kleinen Katzen gegenüber, aber die großen Katzen, die mit Krallen und einem riesigen Gebiss ausgestattet waren, vermochten Panik in ihr zu schüren. Wäre Medeia der Typus von Frau, der schnell in Ohnmacht fiele, sie läge jetzt schon auf dem steinernen Boden, jenseits von der Welt und in einer Schwärze der Albträume, die man in solchen Momenten erhielt. Medeia machte noch einen Schritt zurück, ließ dabei das schreckliche Ungetier nicht aus dem Blick entweichen und dabei stieß sie mit ihrem Rücken gegen jemanden, wandte nur einen kurzen Augenblick ihre Augen dem zu, es war ihr angeheirateter Neffe Avitus.


    Schnell griff sie nach seinem Arm, denn ihren Gatten konnte sie in den grauenerregenden Moment nicht ausmachen. Ihre Finger hätten sich schon schmerzhaft in Avitus Arm gegraben, wenn sie mehr Kraft und Stärke besessen hätte, so war es nur fest und ihre Finger muteten so kalt wie der Stein einer Marmorstatue an. „Lucius...ist das Tier irgendwo entkommen?“ hauchte Medeia leise, sah dabei schnell wieder zu dem Luchs. Medeia war sich sicher, dass das wilde Tier sie mit einem tückischen Ausdruck ansah, in dem die Schläue einer Katze gemischt mit der Boshaftigkeit eines Raubtieres sich vereinte. Mit eiserner Beherrschung bemühte sich Medeia, sich nicht einfach umzudrehen und einfach aus den Räumen zu fliehen. „Lucius...?“ Die Angst, die Medeia verspürte, schwang so untypischerweise in ihrer Stimme mit, sie brachte jedoch Avitus Namen nur noch schwach hervor.

    Überrascht bemerkte Medeia, dass sie schon im nächsten Augenblick einen Becher mit Wein in den Händen hielt, ein Blick darauf geworfen zeigte ihr, dass die rote Farbe genau die richtige Weinmischung enthielt, die sie auch präferierte. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde nur eine kurzen Moment davon abgelenkt, ehe sie wieder zu dem Paar sah und auch Iulia Helena ein freundliches Lächeln schenkte. Gespannt lauschte Medeia den Worten von Vitamalacus. Und die Wolken um dieses Ereignis lichteten sich und offenbarten den Grund- eine Verlobung. Scheinbar wurden in diesen Zeiten noch mehr Verlobungen und Hochzeiten gefeiert als sonst, aber der Krieg zeigte seine Schatten schon früh. Doch noch in schöner Weise, was sich doch schnell ändern würde, wenn die Männer erst im Felde waren, weit weg von ihren Familien, die jeden Tag auf Kunde um ihre Angehörigen warteten, bangend, ob einer der Namen auf jenen Listen auftauchte, die die Toten offenbarten.


    Doch an diesem Tage, einem Tag der Freude, wurde doch eine weitere Verbindung geschlossen, so bestand noch keinen Grund für solche trüben Gedanken. Medeia lächelte. „Gratulatio, Iulia et Tiberius.“, sprach Medeia und trat auf die beiden Verlobten zu. „Meine Glückwünsche für euch Beiden. Mögen die Götter mit Wohlgefallen auf eure Verbindung sehen, euch Glück und Freude bescheren und bald zum Segen der Ehe führen.“ Schon die oberflächliche Betrachtung der Beiden ergab, auch bei ihnen schien es eine Verbindung aus einer tiefen Affinität zueinander zu sein, womöglich sogar Liebe. Vermutlich war das ein Luxus, den man sich in späteren Jahren und nicht in den Jungen eher leisten durfte.

    Den ersten Worten von Avitus konnte Medeia nur mit einer zustimmenden Geste erwidern. Das hoffte Medeia auch. Aber mehr aus dem Grunde, dass sie Rätseln stets auf den Grund gehen und Geheimnissen schnell ihre Mysterien entlocken wollte. So war es bei den ganz banalen Dingen des Alltags, aber auch hoch philosophische Fragen, die Medeia den einen oder anderen Tag bewegte. Warum konnte ein Vogel fliegen? Was ist die Essenz der Seele oder wo verschwindet die Sonne am Abend? Solche Dinge hatte sie sich schon als Kind gefragt und immer danach gesucht, solche Fragen erklärt zu bekommen oder gar selber zu erforschen. Und heute stellte sich wieder ein Rätsel.


    Aber genauso Avitus Verhalten. Aufmerksam lauschte sie seinen Worten, seinen zögerlichen Erläuterungen und seiner Entschuldigung. „Als erster Centurio in der Legion kann ich mir gut vorstellen, dass Du sehr viel Arbeit hast, Lucius.“ Medeia war sehr stolz darauf, dass sie die Rangreihenfolge ein wenig mehr verstanden hatte und schon so den einen oder anderen der Ränge einordnen konnte. Genauso, was der Unterschied zwischen einem Tribun und einem Praefectus war, ebebnso zwischen einem normalen Centurio und dem Primus Pilus.


    „Und entschuldigen musst Du Dich auch nicht, Lucius. Ich bin zwar nur eine Frau und verstehe doch wenig von den Belangen der Legion. Dennoch bin ich mir sehr wohl bewusst, dass es für einen Soldaten etwas besonderes ist in den Krieg zu ziehen. Schließlich trainiert und übt ihr den ganzen Tag für diesen Fall und es ist auch eure Profession.“ Dass sich Medeia trotzdem Sorgen machte, sowohl um Avitus, Imperiosus, aber auch ihren eigenen Mann, brauchte Medeia wohl kaum zu erwähnen. Doch sie würde nie auf den Gedanken kommen, Plautius oder Avitus dazu zu bewegen, die Legion zu verlassen oder nicht an dem Krieg teilzunehmen. Schließlich ahnte Medeia durchaus, was es Avitus und auch Plautius bedeutete, nach Parthia zu ziehen. Gerade wollte sie diesbezüglich noch einige Worte anmerken, als schon der Gastgeber herein getreten kam. Mit einem interessierten Gesichtsausdruck wandte sich Medeia ihm zu, lächelte bei dessen ersten Worte und wartete gespannt, ob sie bald des Rätsels Lösung erfahren würden.

    Und so öffnete sich die Tür. Mit schnellen Schritten kam Pumilus herein und postierte sich, einem kleinem Leibwächter gleichend, neben der Tür. Ihm folgte Medeia, die nur einen kurzen Blick für das Inventar und die neue Ausstattung des Arbeitszimmers übrig hatte und gleich auf Callidus zuging. Ein freundliches Lächeln glitt auf ihre Lippen und sie neigte leicht den Kopf zum Gruße. „Salve, Aelius. Ich hoffe, ich störe Dich nicht gerade bei wichtiger Arbeit?“ Doch schon die nächsten Worte zeugten davon, dass es lediglich eine Höflichkeitsfloskel war. „Ich darf doch sicherlich Platz nehmen?“, was Medeia auch tat und ihre Palla ein wenig zurück schlug. Schließlich drückte keine Hitze oder Sonnenlicht hier auf ihr Haupt. „Mir scheint, die Übergabe von Aelias Amt auf Dich hat reibungslos geklappt?“ Zumindest hatte das Officium jetzt einen anderen Charakter als noch unter Aelia. War es die Art, in der die Tabellae auf dem Tisch angeordnet waren? Medeia konnte es nicht genau benennen. „Wie geht es Aelia denn zur Zeit und ihrem…“ Medeia zögerte einen winzigen Bruchteil eines Momentes, doch sie vertraute darauf von Callidus keine Kindergeschichten aufgedrückt zu bekommen. „…ihrem Kind? Aber das ist nicht der alleinige Grund, Aelius, warum ich hier bin.“, setzte Medeia gleich fort. „Ich habe mir überlegt, Ägypten einen Besuch abzustatten und auch dem Museion. Da lag der Gedanke nahe, dass ich in offizieller Funktion für die Schola auch mich um einige Belange kümmern kann. Aus dem Grund wollte ich Dich natürlich zu erst fragen, was Du von dem halten würdest?“

    Die mittagliche Hitze über Rom, eine Sänfte, die durch das Gewirr der Strassen zu der Schola gebracht wurde und schließlich Medeia, die dem Gefährt entstieg und ihre Palla über ihre Haare zog, um auch ihr blasses Gesicht vor den heißen Sonnenstrahlen zu beschirmen. Einen Moment schwindelte alles um sie herum, nachdem sie aufgestanden war und einer der Sänftensklaven trat schnell heran und hielt sie am Arm fest. Medeia schüttelte diesen ägerlich ab, denn in der Öffentlichkeit wollte sie keine derartige Schwäche zeigen. Hoch erhobenen Hauptes, obwohl noch einige schwarze Punkte vor ihren Augen tanzten, betrat Medeia das Gebäude der Schola, schritt durch die beschatteten Gänge und in Richtung des Officiums von Callidus. Den Weg kannte sie gut, wie auch die anderen Gänge in der Schola, derer sie doch schon so oft in den letzten Jahren gegangen war. An der Tür angekommen wartete Medeia bis ihr Sklave Pumilus hinter her kam, dessen kürzere Beine ihren Schritten an diesem Tag nicht ganz nach kamen. Schnell schlüpfte Pumilus zur Tür und klopfte an dieser.

    Eigentlich bereute Medeia es schon, dass sie das Gespräch, wenn auch nur kurz, auf Quintus, ihren verstorbenen Mann, gebracht hatte. Denn just als Avitus seinen Namen aussprach, erschien er hinter seinem Rücken. Aus den Schatten der Taberna löste sich seine Gestalt und er trat an den Tisch heran, besah sich mit einem leicht traurigen Blick die beiden Artorier und sah auf Medeia herunter, mit einem Ausdruck, in dem allerlei Vorwurf gemischt war. Medeia, die natürlich nur diesem Gewahr wurde, sah an Avitus einen Augenblick lang vorbei, ihre Lippen pressten sich fester aufeinander, dann riss sie sich von der geisterhaften Erscheinung ihres verstorbenen Mannes los und rieb sich einen Augenblick die Schläfe, da ein schmerzhaftes Pochen durch ihren Kopf rauschte. Mantua! Es lag nur an Mantua, dessen war sich Medeia bewusst. In Rom waren ihr nie so viele Geister erschienen wie in dieser Stadt. Medeia war froh darum, dass die junge Frau die bestellten Getränke brachte und Medeia nahm einen Schluck von dem verdünntem Wein, der ihr kühlend und erfrischend die Kehle hinunter ran. Eisern ignorierte sie den Geist an ihrer Seite, der neben ihr Platz nahm und sie stumm anstarrte. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr Beide auf meine Hochzeit kommt. Und Krieg...? Es ist doch alles so friedlich zurzeit...“


    Medeia schmunzelte, nahm das im Moment auch als einen Scherz hin. Denn an einen Ausbruch eines Krieges glaubte sie in jenen Tagen nicht. Germania war zwar immer unruhig, hatte aber genug Legionen um die Provinz unter Kontrolle zu halten. Hispania wurde von den Praetorianern „befriedet“ und Dacia machte auch schon seit einigen Jahren keine Probleme mehr. Doch Medeia sollte schon bald eines Besseren belehrt werden. So würde sie noch erkennen, dass in den Worten kaum ein Scherz lag. Medeia lächelte zum Imperiosus. „Ich danke Dir, Tiberius. Und ich hoffe auch sehr um die Gunst der Götter. Ich denke, wir können das auch sehr gut gebrauchen. Sowohl ich als auch Camillus sind beide große Sturköpfe.“ Medeia lächelte wieder und dachte amüsiert über den Abend nach, an dem Plautius ihr den Heiratsantrag gemacht hatte. Was für ein Disputatio! Medeia lehnte sich zurück, bereute es darauf hin, da sich Quintus noch mehr in ihr Blickfeld schob. „Aber jetzt reden wir ja nur von mir. Erzählt, wie geht es euch? Ist der Dienst in der Legion erfüllend?“

    Ein Lächeln auf den Lippen und Medeia wandte sich ihrem Neffen zu. Natürlich sah Medeia in Avitus nicht ihren Neffen, wie in keinem der Artorier. Mehr verschwägert fühlte sie sich zu all den Artoriern, war sie doch durch das Band ihrer ersten Ehe an die Gens gebunden. Und doch waren die Artorier ihr eine zweite Familie geworden, mehr noch als die Familie ihres eigenen Vaters, die sie doch kaum kannte und wenig mit ihnen zu tun hatte. „Salve, Lucius. Ich muss zugeben, ich bin völlig ahnungslos.“ Medeia zuckte leicht mit der Schulter und ließ ihren Blick über die anwesenden Gäste schweifen. „Doch eine militärische Angelegenheit kann es wohl nicht sein, schließlich sind hier nicht nur Soldaten anwesend.“ Wenn die Nicht-Soldaten eigentlich nur aus zwei Frauen bestanden bis jetzt, die junge unbekannte Frau und Medeia selber. „Womöglich ein glückliches Ereignis, denn bei einem Trauerfall wäre das Atrium anders geschmückt. Die Geburt eines Kindes, das Bekanntgeben einer neuen ehelichen Verbindung oder einfach nur ein Überraschungssymposion wegen der nahenden Abreise?“ Eine rote Haarlocke löste sich aus dem Verband ihrer Frisur und Medeia strich diese achtlos zur Seite, sie kringelte sich daraufhin sanft an ihrer blassen Wange entlang. Nur ihre Palla ordnete Medeia noch ein wenig, strich mit ihren schlanken Fingern über die Blumenstickereien am Rande. Medeia betrachtete die bereit gestellten Speisen und konnte sie trotzdem auch nicht in den passenden Rahmen einordnen, verrieten sie ihr doch auch nichts von dem Sinn der Zusammenkunft. „Aber sag, Lucius, wie geht es Dir? Ist viel zu tun, wegen dem Abmarsch der Legion?“ Plautius war von Arbeit überdeckt worden wegen dem Abzug der Legion, weswegen sie ihn noch weniger sah und kaum die kostbare Zeit ausnutzen konnte, die ihnen noch blieb.

    Im Moment: Plautius, Medeia, Agrippa Minor, Aprippa Senior, Fausta und Valeria


    Schmunzelnd betrachtete Medeia all die versammelten Matinier um das Brautpaar herum. Hochzeiten brachten Braut und Bräutigam immer noch mehr Verwandschaft ein, wobei Medeia sich nicht so ganz sicher war, worauf sie sich bei den Matiniern eingelassen hatte. Was ihr Ruf war, das wusste sie durchaus. Er war nicht immer der Beste, aber es handelte sich um eine doch sehr respektierte Gens, etwas, was ihr durchaus wichtig war. Und wenn die Gens einen so klugen Kopf wie Plautius hervor gebracht hatte, musste es noch andere derart gestaltete Mitglieder jener Familie geben, was Medeia gute Hoffnung machte Vage erinnerte sie sich an ihre erste Hochzeit zurück, es lag nun schon viele, viele Jahre zurück und auch das Gefühl, was sie damals hatte, als sie von dem Tag an einer neuen Familie angehörte, den Artoriern. Wenn es damals auch noch ganz anders war, hatte sie sich von ihrem ersten Mann doch zu einer Manusehe überreden lassen. Diesen Fehler würde Medeia gewiss nicht noch einmal begehen, wenn sie bei Plautius auch sicher war, dass er in dieser Hinsicht noch vertrauenswürdiger war als es ihr verstorbener Mann Quintus. „Ah, Misenum. Eine schöne Stadt...“, erwiderte Medeia und dachte kurz an die Villa in Misenum, die sie dort besaß. Angeblich sollte die Villa schon vor langer Zeit fertig gestellt worden sein, aber beziehen konnte man sie immer noch nicht. Medeias seufzte leise, aber nicht sehr ungnädig, ob dieses Umstandes.


    Schon glitt ein wieder freudiges Lächeln über Medeia Lippen als sie Agrippa erkannte. „Salve, Matinius Agrippa. Es freut mich sehr, dass Du mit an der Feier teilnehmen kannst.“ Medeia dachte kurz darüber nach, wann sie ihn das letzte Mal getroffen hatte. Es war schon eine Weile her, in Hispania und einer Taberna am Forum, wenn sie sich nicht irrte. Damals war sie noch mit der Augusta auf Reisen gewesen. Seine Worte erregten bei ihr durchaus ein gewisses Amüsement und sie lachte leise. „Nun, Dein Bruder besitzt die Beharrlichkeit eines römischen Soldaten, den Geschmack eines Matiniers und die Ausdauer und Einfallsreichtum eines Hispaniers. Letztendlich konnte es wohl nicht anders kommen als dass ich seinem Werben zugestimmt habe.“ Medeias Mundwinkel zuckten und sie warf Plautius einen warmen Blick zu. Ausdauer und Beharrlichkeit hatte Plautius wahrlich beweisen müssen, aber er hatte nicht aufgegeben und Medeia hatte sehr viel an ihm schätzen gelernt, was sie nun nicht mehr missen wollte. Medeia betrachtete dann die junge Frau an der Seite des Proconsuls. „Ich danke Dir, Fausta. Aber eines ist gewiss, einen Mann kann man niemals in geordnete Verhältnisse bringen. Das liegt doch wider seiner Natur.“ Zumindest war das bei den Männern so, die Medeia kannte. Greise und Männer mit schwachen Säften konnte man vielleicht zu einem solchen Leben bringen, aber alle anderen Männer schienen da doch resistent zu sein. Der Meinung war Medeia und es störte sie nicht sonderlich.


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    Original von Decima Valeria
    Dass Medeia bereitwillig zusagte, freute Valeria, und sie äußerte dies in einem Lächeln. "Wie schön! Dann schicke mir doch bitte eine Nachricht oder lass es mich anderweitig wissen, wenn du in der Stadt bist. Einem netten Tag in den Thermen stünde dann ja nichts mehr im Wege. Vielleicht hat auch Adria Interesse an etwas Entspannung von den Pflichten des Mutterdaseins", schlug sie Medeia vor, ehe diese nach dem Priesterdienst fragte.


    Zustimmend nickte Medeia auf Valerias Worte hin, dachte jedoch kurz mit Grauen an eine Vorstellung, die ihr bei dem Gedanken an eine frisch gebackene Mutter auf kam. Wahrscheinlich würde man nichts anderes hören, als Geschichten über den kleinen Balg. Wie er gelächelt hat, was für glucksende Geräusche er von sich geben würde und wie drollig er schmatzte. Medeia schauderte innerlich über dies Vorstellung. Nachdenklich betrachtete Medeia Valeria. War sie nicht auch schwanger gewesen damals? Aber da sie ihr Kind mit keinem Wort erwähnte, tat Medeia dies in jenem Augenblick nicht. Später und vielleicht in Rom könnte sie dies tun, es sei denn Valeria kam selber darauf zu sprechen. „Natürlich werde ich Dir gerne noch Nachricht geben, wenn ich in Rom bin.“ Über zukünftige Pläne hatte Medeia sich zwar hin und wieder Gedanken gemacht, doch die Hochzeit und der Krieg hatten viel in ihrem Leben durcheinander gebracht, so dass sie sich noch ein wenig darüber unschlüssig war. „So viel ich weiß, bleibt mir der Cursus Honorum nicht verwehrt. Da ich noch an diesem teilgenommen habe, und so wie ich die neuen Gesetze verstehe, könnte ich sogar wieder als Vigintivir antreten und es nochmal durchlaufen. Aber nein, ich lege darauf keinen Wert mehr. Die Zeiten ändern sich und ich bin keine, die lange an alten Dingen festhält, die nicht mehr für das neue Rom von Bestand sind. Die Welt dreht sich weiter und niemand sollte stehen bleiben in archaischen Vorstellungen. Auch ich nicht.“ Eigentlich war Medeia mit ihren doch wenigen Pflichten an der Schola recht zufrieden, zudem mit der Arbeit bei der Acta, aber was sie wirklich reizen würde, wäre die Provinzen des Imperiums zu erforschen und Ägypten einen Besuch abzustatten. Doch das waren auch alles noch sehr unausgegorene Pläne. „Nein, im Moment strebt mir noch nichts Großes vor, außer erst mal in die Gefilde der Ehe einzutauchen. Du hast doch der Iuno gedient?“ Medeia meinte sich daran zu erinnern. „Ich habe gehört, dass in letzter Zeit auch immer weniger Frauen, den Weg in den Cultus Deorum beschreiten. Sind auch hier Ambitionen bestrebt, die Verehrung der Götter wieder mehr den Männern zu überlassen? Und auch den Frauen den Aufstieg in die höhren Ämter im Cultus zu verwehren?“ Schließlich waren es nur wenige römische Götter, die in einstiger Zeit Priesterinnen hatten, Ceres zum Beispiel, und natürlich viele ausländische Kulte. Medeia interessierte sich zwar für die Belange des CD, was dort jedoch reichlich uninformiert, was sie durchaus mit Bedauern immer wieder bemerkte.

    Ein Symposion, eine kleine Feier oder einfach der Abschied vor dem Krieg? Was der Sinn und Zweck dieser Zusammenkunft war, vermochte Medeia nicht zu sagen, denn der Sklave hatte sich beharrlich ausgeschwiegen. Insgeheim vermutete Medeia jedoch mehr, dass er es schlicht nicht wusste. Einige Zeit später, schließlich hatte Medeia auch etwas gebraucht, um sich bereit zu machen, kam sie, im Schlepptau ihren Sklaven Pumilus, zu der Casa von ihrem ehemaligen Aedil- und Quaestorkollegen, sowie dem Patron von Plautius, an und ließ sich von einem der Sklaven in das Atrium führen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sie ihren Verwandten ausmachen konnte. Der feine dunkelgrüne Stoff ihrer langen und dreifach gewunden Tunika aus koischem Stoff raschelte als sie sich in den Raum hinein bewegte. Schnell streiften ihre grünen Augen die anwesenden Gäste, konnte anhand derer Auswahl noch nicht genau den Zweck der Zusammenkunft erkennen und sah dann direkt zu Plautius. Ein weiteres Lächeln umspielte ihre Lippen und sie trat an seine Seite. Ihre Finger streiften einen flüchtigen Augenblick seinen Handrücken. „Camillus.“, grüsste sie ihn milde. Erneut sah sie sich um und gab Pumilus einen dezenten Klaps auf die Schulter, der nämlich mit offenen Mund die einzig sonstige Frau im Raum ungeniert begaffte und an ihr wohl Gefallen fand, wie bei allen großgewachsenen, schlanken und jungen Frauen. Schnell senkte Pumilus den Blick, aber nur bis Medeia sich wieder ihrem Gatten zugewandt hatte. „Eine ominöse Versammlung oder weißt Du mehr, Camillus?“, fragte Medeia ihn leise und lächelte Avitus zu als sie meinte seinen Blick zu erhaschen.

    Nein, ohne Grundstück und ohne die tausend Sesterzen geht die Erhöhung nicht in den Ordo der Eques oder in den Ordo der Städte. Aber man muss es ja nicht selber bezahlen. Da wo WiSim DInge im IR gefordert werden geht es nun mal ohne die WiSim nicht. es sei denn man hat einen Patron oder einen reichen Verwandten. Überall sonst, und das ist, meiner Meinung nach, noch der größte Bereich, geht es ohne ein Konto. Für das RPG und die Weltsimulation braucht man kein Konto.


    Aber man kann prima hier Rollenspiel betreiben, Geschichten erleben ohne in der WiSim tätig zu sein. Eben ohne ein Konto zu haben.

    Inkonsequent ist es allemal, dass man einerseits nicht verpflichtet ist an der Wisim teilzunehmen, aber für bestimmte Zweige braucht man die WiSim dann doch. Da hast Du schon recht, besonders, wenn man selber einen Patron darstellen will ;) Aber mir ist das Wischiwaschi dann doch lieber als eine Verpflichtung ;)