Beiträge von Artoria Medeia

    Es war nicht im Mindesten mit dem dichten Gedränge in den Strassen Roms zu vergleichen, als sich die Sänfte vom Markt her kommend, einen Weg durch die Menschen Mantuas bahnten, die die warmen Sonnenstrahlen an jenem Tag, die die Kälte zu vertreiben mochten, genutzt hatten und sich nun ihren abendlichem Vergnügen oder einfach der wenigen freien Zeit widmeten, die ihnen durch einen Arbeitstag beschieden war. Der blaue Stoff der Sänfte wellte sich sanft im lauen Abendwind, die keltischen Sklaven, mit ihren langen geflochtenen Zöpfen, marschierten stoischen Blickes von den Markständen davon, schwerer bepackt als noch zur Tagesstunde und so erreichte die Sänfte schließlich auch das, metaphorisch, taufrische Amphitheater, was noch auf seine erste Vorstellung harrte. Die Vorhänge teilten sich und eine kleine Gestalt, Pumilus, sprang zwischen den zahlreichen Päckchen des Tageseinkaufes, ein seltenes Erlebnis für ihn, schließlich hasste Medeia es selber einkaufen gehen zu müssen, heraus und lief an der Seite der hohen Amphitheatermauer entlang, sah sich suchend um. Schon von weitem erspähte er die Silhouette von Avitus und dann auch von Imperiosus. „Urgs!“ murmelte er leise, als er Ersteren erblickte, verharrte ganz still wie ein totes Mäuslein und wartete einen Augenblick.


    Erst als er meinte, dass Avitus ihn noch nicht entdeckt hatte, drehte er sich um und schlich auf Zehenspitzen wieder zurück, warf ängstliche Blicke über seine Schulter und schlüpfte an die Sänfte heran. „Domina, sie sind da!“ Eine schlanke Hand streckte sich zwischen den beiden blauen Vorhängen und das blasse Gesicht von Medeia erschien. „Was meinst Du mit sie?“ Pumilus antwortete ohne Zögern: „Dominus Artorius Avitus, den Du zu sehen wünschtest, und ebenso Dominus Artorius Imperiosus, Domina!“ Medeias Augenbrauen wanderten hoch, dennoch erschien ein feines Lächeln auf ihren Lippen. „Imperiosus? So? Wie überraschend!“ Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt Medeia aus der Sänfte, richtete die laubgrüne, sanft fallende Tunika zurecht, die mit drei elfenbeinfarbenen Bändern geschnürt war. Mit einer herrischen Geste deutete sie den Sänftenträgern an Ort und Stelle zu verharren, während sie schon hocherhobenen Hauptes an dem Theater entlang schritt, nur eine kleine Locke löste sich an ihrer Schläfe aus dem geflochtenen Haarkranz. Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen trat Medeia, Pumilus einige Schritt entfernt im Schlepptau, auf die beiden Männer zu. „Lucius, Tiberius, Salvete. Wie schön, euch beide hier treffen zu können. Wie geht es euch?“ Mit einem Blick auf Imperiosus fügte sie, freundlich lächelnd, an: „Und Tiberius, was für ein Umstand führt Dich nach Mantua?“

    Alles Gute zum Geburtstag, Daniel (*MacerunddemKalenderdabeivertrauend* ;), wenn wohl auch ein wenig Nachträglich...)


    Und Markus, Dir auch alles, alles Liebe zum Geburtstag. Jetzt kannst Du wohl endlich mit Fug und Recht sagen, dass Du kein Jungspund mehr bist :] Willkommen in der Liga ;)

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Hat man dir nicht beigebracht, die Botschaft zu überbringen, ohne sie durch dein Stottern in tausend kleine Wortfetzen zu zerhacken, homullus?"
    ...


    Der Boden wankte, seine Beine wurden weich wie Gummi und Pumilus war nahe an einem Ohnmachtsanfall als er die Worte von Avitus vernahm, erinnerte er sich immer noch sehr gut an jenen traumatischen Augenblick, wo er glaubte, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Mühsam hielt sich Pumilus an der Tischkante fest. Wenn es noch gehen würde, Pumilus wäre noch kleiner geworden unter dem Blick des Artoriers und erzitterte immer wieder. „Ja,Dominus!“ krächzte er, wusste gar nicht mal mehr, ob das eine passende Erwiderung war. Als Avitus dann auch noch aufstand, trat immer mehr Schweiß auf seine Stirn, es fuhr ihm heiß und kalt über den Rücken und er sah sich hastig nach einer Fluchtgelegenheit um. Als dann auch noch Avitus zu ihm ‚herumfuhr’, war es gänzlich mit Pumilus ‚Contenance’ geschehen. Er sank schwächlich auf die Knie und ein Wimmern fuhr in seiner Kehle hoch, Tränen stiegen ihm ins Gesicht, er rang mit den Händen, verzweifelt und glaubend, sein letztes Stündlein hätte geschlagen und als die Worte schon verklungen war, krähte er laut und wimmernd in den Raum. „Gnade, Dominus, Gnade. Ich tue auch alles, was Du willst. Aaaalleees, hab doch Gnade mit einem Wurm wie mir…“


    Erst einen Moment später drang in Pumilus Geist, dass Avitus doch nicht gedachte, ihn über den Styx und ins Elysium zu schicken, wobei Pumilus gar nicht wußte, ob da Sklaven überhaupt Einlass bekamen, und er nur eine Botschft übermitteln sollte. Halb kriechend, halb schluchzend entfernte sich Pumilus darauf hin von Avitus. „Ja, richte ich aus, Dominus…alles, wie Du befiehlst, wie Du wünscht, Du wirst ganz zu frieden sein…alles verstanden, ich werde es Wort für Wort, nein Buchstabe für Buchstabe, ich kann nämlich lesen, überbringen…“ Schon war Pumilus an der Tür, riss sie auf und stürzte hinaus, rannte eilends, so schnell ihn seine kurzen Beine tragen konnten, aus der Unterkunft von Avitus. Draußen warf er sich in den Schlamm, küsste den Boden und rief jauchzend: „Ich leeeebe noch!“ Den verwunderten Blick eines Soldaten ignorierend suchte Pumilus schnell das Weite. Man konnte schließlich nie wissen, ob Avitus ihn nicht doch noch einholen wollte.

    Verstehend nickte Medeia. Dass sie selber nicht nur gute Erfahrungen, was ihre eigenen Ziele betraf, mit dem Conventus gemacht hat, verschwieg sie an dieser Stelle. Denn es war nun für sie vollends belanglos geworden, schließlich hatte sie die politische Karriere aufgegeben und war mittlerweile nicht unfroh darüber. Wenn sie es auch noch aus idealistischen Zielen bedauerte, die sie manchmal und sogar uneigennützig, entgegen ihrer sonstigen Angewohnheiten, verfolgte. Ein bedauerndes Lächeln umspielte Medeias Lippen, nur getrübt von einem Hauch von Verwirrung, wegen der Tunica. Medeia sah kurz an sich herunter und nickte lächelnd. „Danke!“ erwiderte sie schlicht.


    „Vielleicht zeigen die Götter jedoch mit all dem für Deinen Verlobten einen anderen Weg.“ , antwortete sie schließlich auf die erste Erwiderung. „Eine ritterliche Laufbahn ist in vielerlei Hinsicht für einen Mann, und seine Familie natürlich auch, sehr viel vorteilhafter.“ Mit einem weiteren dankbaren Lächeln ergriff Medeia einen gefüllten Becher und ließ sich einen kleinen Schluck munden, der Weg von ihrem Domus bis zum Palast war immerhin nicht der Kürzeste in der Stadt. „Vielleicht wirst Du auch viel im Imperium herum reisen dürfen? Asia, Aegyptus, Griechenland…falls Cyprianus eine ritterliche Laufbahn wählen sollte und somit von Stützpunkt zu Stützpunkt zieht.“


    Wenn es sich auch anders anhörte, Medeia hatte keine Ahnung, welche Posten im Militär ein Eques einnehmen konnte, aber es klang immer sehr gewichtig in ihren Ohren. „Und Du willst sicherlich auch Kinder haben, nicht wahr? Dann wirst Du ja auch nicht mehr hier im Palast leben wollen.“ Medeia unterdrückte ein Schaudern beim Thema Kinder. Schließlich war das auch ein Streitpunkt zwischen Plautius und ihr gewesen an jenem sehr ominösen Abend, den Medeia wohl nie in ihrem Leben vergessen wird. Medeia wollte immer noch keine haben. „Ich?“ Medeia schwieg einen Moment, trank einen Schluck und meinte schnell: „Ich heirate auch…“ Und schon wandte sie sich der Acta zu, ehe man etwas erwidern konnte. „Ja, wobei letztlich ich mein Engagement zurück gefahren habe. Ich scheine öfters mit zwielichtigen Autoren zu tun zu haben und habe wenig Lust verklagt zu werden.“ Warum ausgerechnet sie die komischen Schreiber in ihr Resort zugeteilt bekam, deren Artikel regelmässig für Aufruhr sorgten, war Medeia wahrlich schleierhaft. Außerdem würde sie das Geld von der Acta auch nicht mehr brauchen, schließlich würde sie sich bald feudal aushalten lassen. „Möchtest Du eine Heiratsanzeige aufsetzen?“ fragte Medeia verschmitzt.

    Aufmerksam hatte Medeia Plautius angeschaut. Dass er von ihrer kleinen ‚Eröffnung’ und ihrer Antwort nicht sehr begeistert sein würde, war ihr natürlich klar. Mit der folgenden Reaktion hatte jedoch auch Medeia nicht im Mindesten gerechnet. Als Plautius sie von sich schob, bewegte sich Medeia auch rückwärts und lehnte sich gegen die Rückenlehne der Kline, sah Plautius unverwandt und ernst an. Erstaunt verfolgte sie seinen ersten Abgang. Still lag das Triclinium da und Medeia sah auf die offene Tür und schüttelte verwirrt den Kopf. Gerade, als sie schon glaubte, Plautius wäre einfach aus der Casa weggegangen und sie sich ebenfalls anschickte das zu tun, kam er schon wieder zurück. Medeias Augen weiteten sich leicht als sie die Waffen erblickten, die mit einem lauten Poltern auf dem Boden landete. Ihre Hand griff fester in den Stoff hinein und einen Moment fragte sie sich, ob Plautius gedachte ihr etwas anzutun. Ihr Herz schlug einen Augenblick schneller bei dieser Sorge, sie hatte unbewusst den Atem angehalten, doch die einzige Schärfe, derer sie erdulden musste war die in der Stimme von Plautius.


    Zwar missfiel Medeia der Tonfall von Plautius durchaus, doch die ersten Worte nahm sie ihm noch nicht übel. Doch je weiter er sprach, desto fassungsloser wurde Medeia. Ihr Blick haftete sich fest auf die Mappe, ihre Lippen pressten sich zusammen und ihre Mundwinkel zuckten, zeigten durchaus ihren aufsteigenden Ärger. Kostenintensive Nachforschungen? In dem Moment war Medeia mehr als versucht aufzustehen, ihr Palla von der Büste zu ergreifen und eisigem Blick aus der Casa zu entschwinden. Wenn Medeia auf etwas Wert legte, dann ihre Privatsphäre zu wahren, das war oft ihr einziger Rettungsanker in Athen während ihrer schlimmsten Zeit. Ihre Miene wurde vollends ausdruckslos, ihre Augen wandten sich von Plautius ab und sie musterte die Kirschen auf dem Tisch, um dem Aufruhr keine Gelegenheit zu geben, Risse in ihrer Fassade zu verursachen. Dass er die ‚Erkenntnisse’ relativierte, sie als unwichtig erachtete, vernahm Medeia nur noch mit halben Ohr, konnte dies doch das Nachspionieren nicht mehr aufwiegen.


    Über die Ermordung der Griechin in ihrem Haus zuckte Medeia doch ein wenig zusammen, sie sah mit gerunzelter Stirn kurz zu Plautius und wollte ihm widersprechen, doch zu Wort kam sie nicht. Stumm lauschte Medeia auch den folgenden Sätzen, ließ sich erstmal keine Reaktion anmerken. Erst als er sich vor ihr auszog, schien Medeia aus ihrer statuenhaften Starre sich zu lösen. Ihre Augen wanderten an Plautius hoch und runter, sie kannte bereits alle großen und kleinen Narben, befand jedoch, daß Plautius sie durchaus wirksam zu präsentieren wusste, fast schon reif für die Rostra. (8) )


    Einen weiteren Moment saß Medeia stumm im Raum nachdem Plautius ihn bereits verlassen hatte. Raschelnden Stoffes stand Medeia auf und trat von der Kline weg. Langsam bückte sich Medeia und hob die lederne Mappe auf, sah schweigend auf sie hinab und legte sie auf den Tisch mit den verschiedensten Süßdelikatessen.


    Ohne einen näheren Blick dort hinein zu werfen, wandte sich Medeia um und schritt auf ein Fenster zu, blieb neben einer Messinggearbeiteten Vase stehen, die mit vielen kleinen Messerdurchstochenen Punkten ein kompliziertes Muster trug. Das Licht einer Öllampe spiegelte sich auf Medeias Gesicht wieder und warf ihr Abbild auf die Vase. Von den funkelnden Reflexionen angezogen sah Medeia auf ihr eigenes Spiegelbild.


    Selbst Jahre nach dem Tod ihrer Mutter hatten manche älteren Männer immer wieder davon gesprochen, wie ähnlich Medeia ihrer Mutter doch vom Antlitz schien. Davon hatte Medeia, in der Zeit ihrer Taberna in Athen stets profitiert, war doch ihre Mutter viel begnadeter gewesen mit Männern umzugehen als sie es je konnte, was sich als schlagenden Beweis die vorigen Momente mit Plautius abermals offenbarte. In ihren Gedanken gefangen hob Medeia die Hand und spielte mit einer ihrer roten Locken, die ihr ins Gesicht fielen.


    Sie sah auf die grünen Augen der Vase, die sie ernst musterten, mit dem Hauch von Melancholie gepaart. „Nun, Mutter, was hättest Du getan?“ fragte Medeia das Spiegelbild, was ihrer Mutter von Jahr zu Jahr immer ähnlicher sah. Es erinnerte Medeia schon an ihre Kinderjahre, als sie noch bedeutend kleiner war und zu ihrer Mutter hinaufschaute, die ihre ausgestreckten Hände ergriff und sie mit einem ehrlichen Lächeln, was Medeia nur bei wenigen Menschen schaffte, erwiderte. Ja oder Nein? Medeia wollte sich gerade abwenden, sich die schmerzenden Schläfen reiben.


    „Liebst Du ihn?“ Erstaunt verharrte Medeia und sah wieder zu dem Spiegelbild. Der Ausdruck der Frau hatte sich gewandelt, ihre Gesichtzüge nur unmerklich verändert, einige mehr Falten erschienen um ihre Augen. Als Medeia ihre Mutter das letzte Mal sah, war sie zehn Jahre älter als sie nun gewesen. Ob ich auch mal so aussehen werde?, fragte sich Medeia. „Warum fragst Du das?“ Es erstaunte Medeia schon seit längerem nicht mehr, dass Stimmen sie scheinbar aus dem Nichts ansprachen, mittlerweile hatte sie sich schon fast daran gewöhnt. „Wenn Du ihn liebst, ist die Antwort doch klar!“ Stumm sah Medeia in die grünen Augen, die ihr so sehr glichen und dann doch anders waren. „Nein, das ist es nicht.“ , erwiderte Medeia und wandte sich vom Anblick ab. „Geh zurück, Du hast mir früher auch nie einen guten Rat geben können!“ erwiderte Medeia bitter, wandte sich von der Vase gänzlich ab und schritt zur Büste, ergriff ihre Palla und schlang sie sich um die Schultern.


    Unschlüssig sah Medeia auf die Mappe herab und hielt sich gleich darauf an der marmornen Büste, die sie darstellte, fest als schwarze Punkte vor ihre Augen traten. Schwer atmend holte Medeia tief Luft und schloss die Augen. „Nachspioniert…“ murmelte Medeia zornig, aber auch traurig. „Habe ich es Dir nicht gleich gesagt, Medeia!“ Abrupt öffnete Medeia ihre Augen und sah über die Kline hinweg zu Quintus. Den konnte sie in dem Moment noch viel weniger ertragen als ihre Mutter. „Verschwinde!“ murmelte Medeia auch zu diesem Geist ihrer Vergangenheit. Quintus schüttelt mit einem spöttischen Lächeln den Kopf. „Du wirst mich nicht los, Medeia. Das ist doch nur zu Deinem Besten.“ Doch als Medeia die Augen schloss und sie abermals öffnete, war auch er gegangen. Erneut wurde Medeia schummrig und der Schmerz pochte durch ihre Schläfen.


    Als Plautius dann jedoch wieder zurück kehrte, saß Medeia auf der Kline, so als ob sie sie nicht zwischenzeitlich verlassen hätte, nur die Palla um ihre Schultern und der Hauch von Blässe auf ihren Wangen zeigten, dass sie es wohl doch getan hatte. Stumm sah sie Plautius an, ließ das Schweigen noch einen längeren Moment über sie ruhen ehe auch Medeia ansetzte zu sprechen. Einige Schlücke Wein hatten ihr in der Pause die Kraft verliehen ohne ein Zittern oder Zorn in der Stimme zu sprechen.


    „Camillus, ehe ich Dir eine Antwort auf Deine Frage gebe, möchte ich auch einige Dinge klar stellen.“ , begann Medeia und richtete sich unmerklich auf. „Zu allererst, ich bin keiner Deiner Soldaten, ich bin kein Sklave, noch ein sonstiger Befehlsempfänger. Sprich nie, wirklich niemals, noch einmal in diesem Ton mit mir. Solch ein derartiges Benehmen lasse ich mir von niemanden, im Höchstfall vom Kaiser, bieten und dieser hat zu gute Manieren, um jemals in einen solchen Ton gegenüber einer Römerin zu verfallen.“ Nur kurz erbebten Medeias Nasenflügel, was Ausdruck ihres Aufruhrs über diese, für sie, Dreistigkeit ihr gegenüber war. „Da ich jedoch denke, dass Du nur sehr aufgebracht wegen meinen Worten warst, verzeihe ich den Ton Dir dieses eine Mal.“ Ein leichtes Lächeln huschte über Medeias Lippen, doch schon sprach sie weiter, wenn sie auch eigentlich hasste Reden zu halten, selbst und gerade auf der Rostra, aber auch im Privaten.


    „Was Krysia angeht, so ist sie sacrosanctum, sie ist eine Priesterin, verfügt über große Macht, derer ich schon mehrfach Zeuge geworden bin. Und wenn Du nicht die Geister der Unterwelt gegen Dich aufbringen möchtest, solltest Du es lieber unterlassen, ihr etwas anzutun.“ Auch in dieser Hinsicht sprachen Medeias Augen von dem Ernst in ihrer Worte und dass sie damit nicht scherzte.


    „Und da kommen wir nun zu mir. Ich sehe zwar Geister, wie ich es schon erwähnt habe, aber ich bin keine Hexe, oder wie Du mich bezeichnet hast. Ich trage zwar den Namen Medeia und im Griechischen Medea, wie die verrückte Frau des Jason, aber ich schlage nicht nach ihr. Zumindest solltest Du das hoffen, mein lieber Camillus!“ Jetzt lächelte Medeia doch, aber nur kurz. Eine Erwähnung auf das Verrückt gedachte Medeia nicht zu geben, wäre sie doch niemals auf den Gedanken gekommen, sie wäre irr im Geiste, nein, das war völlig ausgeschlossen!! ;)


    „Und nun zu den trivialeren Angelegenheiten, Dein Schreibtisch. Sicherlich, Chaoten behaupten immer dass ihre Unordnung ein System hat, ich glaube und weiß das in dieser Hinsicht anders, aber gut. Das ist sicherlich Deine Angelegenheit. Deine Betriebe werde ich aber sicherlich nicht führen, ich kann wenig mit Kühen anfangen. Was die Kinder angeht…“ Ihre Augenbrauen wanderten hoch. „…wie lange führst Du ein Lupanar? Ich glaube, dass ich Dir mit meinen Erfahrung in dieser Hinsicht durchaus um viele Jahre voraus bin. Wenn ich keine Kinder haben will, werde ich auch keine bekommen. Und ich kann Kinder wirklich nicht ausstehen.“ , sprach Medeia nun doch freimütig heraus. Denn das war nun mal so. Und das Austragen eines Kindes, wie eine fette Kuh herumzutrampeln und launische Anwandlungen, schlimmere als sie jetzt schon hatte, zu haben, würde ihr wahrlich nicht behagen.


    „Aber ich muss Dir noch etwas anderes gestehen, Camillus!“ sprach Medeia und jegliches Lächeln, was vielleicht noch wegen dem Schreibtisch auf ihrem Gesicht zu erahnen war, verschwand. „Ich bin sehr enttäuscht, von Dir, Camillus. Du sprichst von Vertrauen und von Treue, beweist sie jedoch von Anfang an nicht. Hinter meinem Rücken und ohne mit mir ein Wort darüber zu wechseln hast Du in meinem Leben herumspioniert und, bei den Göttern, eine Mappe angelegt mit meinen Geheimnissen und meiner Vergangenheit.“ Mit einer Hand deutete Medeia auf die Mappe, in der sie keinen einzigen Blick geworfen hatte, sie musste es nicht, wenn Plautius ihr so offen gestanden hatte, sich erkundigt zu haben nach dem Früheren in ihrer Vita. „Ich weiß doch schon längstens, dass Du schon längere Zeit darauf erpicht bist, eine solche Verbindung einzugehen. Meinst Du nicht, es wäre mir nicht schön früher aufgefallen? Sicherlich kann ich verstehen, dass Du wissen wolltest, wen Du fragst für eine Ehe und doch ist es ein großer Bruch des Vertrauens. Und das enttäuscht mich sehr, Camillus.“


    Medeia holte tief Luft und bemühte sich schnell weiter zu sprechen, wenn es auch wider ihre Natur war. Aber sie wusste, würde sie Plautius einmal wieder zu Wort kommen lassen, würde sie erstmal eine lange Zeit nichts mehr sagen können. ( ;) 8) ) „Natürlich möchte ich Dich nicht mit dem, was ich tue verletzen, Camillus. Auch das liegt mir fern, da Du mir doch nicht gleichgültig bist, ganz und gar nicht. Sonst wäre ich schon längstens nicht mehr hier, ebenso Deine Mappe hier nicht.“ Abermals deutete Medeia auf den Grund ihres Zornes. „Aber in einem irrst Du Dich ebenfalls gewaltig, Camillus. Mir macht es nichts aus, wenn Du Dich mit anderen Frauen einlässt, ob Sklavinnen oder…Lupae. Außerdem bin ich mir sicher, daß Du das irgendwann bestimmt tun würdest. Aber das ist normal und für mich kein großes Ärgernis.“ Medeia war mit jedem und jedem Wort mehr versucht, schnell zu verstummen, denn es gab weniges was sie genauso wenig mochte, wie plappernden Menschen und mit dieser Unsitte wollte sie erst gar nicht anfangen. Sie hatte nun mal nicht das Talent, wie Plautius alles auf den Punkt zu bringen.


    „Aber eigentlich ist wenig, von dem wir eben ausgetauscht habe wirklich wichtig. Es geht doch nur letztendlich, wie Du es schon mal anklingen gelassen hast, darum, ob wir es miteinander überhaupt länger als einen Monat aushalten könnten. Kann ich mir das vorstellen?“ Medeia sah Plautius prüfend an und nickte schließlich. „Doch, das kann, wenn Du auch einige Unsitten ablegen solltest. Doch das wird schon mit der Zeit passieren. Sei jedoch gewiss, ich werde niemals Dir gehören. Selbst ein Bündnis der Ehe wird mich nicht halten können, wenn es zu unerträglich wird und die schlechten Momente, die guten Zeiten weit überschatten. Nun, zu Deiner letzten Frage…“


    Einen Moment schwieg Medeia, was sehr froh darum, denn so viel Reden empfand sie als recht anstrengend, sah ihn ernst an, seufzte leise und meinte schließlich:


    „Ja!“

    Pumilus wunderte sich nicht sonderlich über das Verhalten des Soldaten, die meisten Römer und erst recht die Soldaten kamen ihm meistens etwas suspekt und seltsam in ihren Reaktionen vor. Besonders wenn sie wieder mal einen Grund zum Lachen fanden, scheinbar war das römische Volk von sehr heiterem Gemüt, zumindest lachten sie oft in seiner Gegenwart. So widmete sich Pumilus seinen eigenen Überlegungen, ging auf und ab bis schließlich der Soldat wieder zurückkam. „Hab Dank, oh großer und aufmerksamer Soldat des Imperiums. Doch wiederum muss ich Dich korrigieren…“ Das dezente Lächeln von seinen Lippen schwand und Pumilus sah ihn grimmig an. „Ich bin nicht klein! Vielleicht nicht so groß gewachsen wie ein Nubier, aber nicht klein! Pah!“ Beleidigt marschierte Pumilus an dem Soldaten vorbei, verlief sich, trotz der Erklärung prompt, kehrte nach leisem Fluchen aus einer Abstellkammer zurück und nieste kräftig, wegen dem Staub, der ihm in die Nase gekommen war. „Hatschie, oh, oh…wo noch…ah!“


    ‚Schon’ fand Pumilus doch den richtigen Weg und trat vor Avitus, erschrak zutiefst als er ihn wieder erkannte und verbeugte sich hastig und tief, damit jener Artorier nicht seinen Gesichtsausdruck völliger Panik erkannte. Der Auftritt von Avitus zur Vinalia Rustica saß Pumilus immer noch tief in den Knochen und alleine die Erinnerung daran reichte, damit ihm ganz schwummrig wurde. So hielt er sich dezent an einem Stuhl in der Nähe fest, versuchte das Zittern aus der Stimme zu verbannen. „Oh glorreicher und ehrenhafter Centurio Artorius. Meine…“ Er schluckte heftig, seine Kehle fühlte sich ganz trocken an. „…meine Domina schickt mich!“ Schwarze Punkte tanzten vor Pumilus Augen und er versuchte sich bereit zu machen, falls Avitus sich erneut auf ihn stürzen wollte, Pumilus rechnete fest damit. „Sie…sie…würde sich gerne mit Dir bege..ähm treffen, meine ich, wollte aber nicht Deine Glaub…ähm Disziplin hier mit einem Besuch in Deinem Büro oder Unterkunft…be…untergraben.“ Schweiß trat auf Pumilus Stirn und er hob nur leicht den Blick, wagte nicht zu Avitus zu sehen, in der Angst es würde ihm wie bei einer Medusa ergehen, er würde zu Stein erstarren.

    Gerade noch sah sich Medeia im Atrium um, der doch in manchen Eigenheiten sich von einem zivilen Atrium unterschied. Sie sah weder die Kästen der Wachsmasken in den Alae, noch sonstiges Zierrat, was manche Häuser in ihre Eingangshalle stellten. Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen wandte sich Medeia um, als sie die Stimme hinter sich vernahm, besonders Livianus Lachen steckte Medeia mit einem noch strahlenderen Lächeln an. Als Medeia einen Schritt auf Livianus zutrat, funkelte ein schmaler Goldreif an ihrem Handgelenk auf während sie die Palla zurecht strich. „In der Tat, man hat hier kaum noch das Gefühl in einem Lager von vielen tausend Soldaten zu stehen. Salve, Patron!“ Nach einem Schritt blieb Medeia wiederum stehen. Das letzte Mal, dass Medeia Livianus traf, war in Germania gewesen. Auf dem Markt und es war auch dort gewesen, dass Plautius sie eingeladen hatte.


    „Ich möchte mich bei Dir bedanken, Patron. Mir ist zu Ohren gekommen, wie sehr Du Dich für mich auf dem Conventus eingesetzt hast.“ Ein ehemaliger Diener aus dem Palast hatte ihr das zugeflüstert als sie ihn auf dem Markt getroffen hatte. Man hatte die lauten Stimmen sogar bis vor die Tür vernommen, wenngleich nur Bruchstückhaft. „Dein Engagement für mich während des Conventus hat mich mehr als gefreut und ich bin Dir in dieser Hinsicht zutiefst verbunden, Patron.“

    Einigermaßen zufrieden nickte Medeia auf die folgenden Reaktionen. Da ihr Becher mit sehr verdünnten Wein auch schon den rauen Tongrund offenbarte, stellte sie ihn zur Seite. „Nun, dann möchte ich mich doch für den Abend verabschieden. Verehrter Germanicus, ich danke sehr für die angenehme Gastfreundschaft. Werter Aelius, viel Erfolg in der Zukunft mit Deinem neuen Amte und Dir, Aelia Adria, wünsche ich alles Gute für Dein privates Leben und mögen die Götter über Dich und Deine Familie wachen.“ Sicherlich würde man sich auf der ein oder anderen Festivität wieder sehen oder im Kreise der Schola, Adria war durch den Rat schließlich immer noch darin involviert, aber es schadete trotzdem nicht an diesem Scheideweg die Wünsche auszusprechen. „Und den Herren ansonsten noch einen angenehmen Abend. Valete!“ Mit den Worten verabschiedete sich Medeia freundlich von den zwei Senatoren, stand auf und verließ kurze Zeit später das Triclinum und die Casa.

    Einige Sonnenflecken streiften Medeias Tunica als sie zu einem Korbstuhl trat und dort mit einem Lächeln Platz nahm. „Es ist auch die Hochzeit, welche das wichtigere Fest ist.“ Zumindest hatte Medeia auch die Verlobung nicht gefeiert als sie geheiratet hatte, es war mehr ein unausgegorener Plan insgesamt gewesen und sie natürlich sehr viel jünger. „In der Tat weile ich eigentlich noch in Mantua. Aber, für Deine Hochzeit komme ich mit Sicherheit nach Roma. So ein Ereignis möchte ich doch um nichts in der Welt verpassen!“ Medeia lehnte sich zurück und betrachtete aufmerksam Amatia. „Dann wird Terentius Cyprianus in Roma bleiben und nicht wieder nach Germania zurückkehren? Wirst Du Deine Arbeit im Palast aufgeben?“

    Als es noch um Neffe und Nichte ging, lächelte Medeia, war mehr als froh, dass es sich um die Beiden nicht mehr um Kinder handelte. Plärrende und schreiende Nervensägen hätte Medeia in diesen Tagen, wo sie leider wieder öfters unter den unsäglichen Kopfschmerzen litt, nicht ertragen. Sie suchte schon aus jenem Grunde oftmals die Stille und Abgeschiedenheit, war froh dem Lärmen der Hauptstadt entkommen zu sein. „Junge Frauen sind oft leichtsinnig, was die oftmals eingebildete Liebe geht.“, bestätigte Medeia bei Plautius Worten über Sabinas Verflossenen. Das mit dem Lupanar und dass Plautius wohl dort recht viel Zeit verbrachte missfiel Medeia jedoch schon auf Anhieb. Ein klein wenig stärker presste sie ihre Lippen aufeinander und sie sah einen Augenblick lang zu den Nachspeisen ehe sie wieder den Blick auf Plautius Augen richtete. Doch die kurze Verstimmtheit verflog sobald Plautius die ersten griechischen Wörter sprach. Ein Schmunzeln erschien auf Medeias Gesicht, sie empfand die Aussprache ihrer Muttersprache durch Plautius immer als sehr reizend, wenn nicht sogar sehr anziehend.


    So konnte Medeia nicht anders, beugte sich ein wenig nach vorne und küsste Plautius am Halsansatz. Aufmerksam richtete sie wieder ihre, durchaus katzenhaften, Augen auf Plautius. Ein amüsiertes Lächeln huschte der Entschuldigung wegen über ihr Gesicht. Nun, jetzt konnte sie amüsiert darüber sein, am Abend jenes Tages war sie noch mehr als ungnädig über das Ganze gewesen. Doch der Friede durch die verstrichene Zeit hatte viel von ihrer Indignation genommen. Und die Worte von Plautius besänftigen auch noch den letzten Unmut in Medeia darüber. So wandelte sich der Ausdruck zu einem milden Lächeln. Und als Plautius zu Ende gesprochen hatte, schwieg Medeia noch. Sicherlich hatte sie das geahnt, die Angelegenheit auf dem Markt hatte es schließlich eindeutig genug offenbart. Dennoch hatte sie immer noch nicht die wirklich passende Antwort gefunden, hatte es früher schon nie mit wohlgesetzten Worten ausdrücken können.


    Eine ihrer Hände strich Plautius sanft über den Nacken, dann löste sie sich leicht von ihm und sah ihn länger und ernst an. „Jede Frau, Camillus, könnte sich glücklich schätzen, diese Frage zu vernehmen von Dir und Deine Frau zu werden, ich natürlich auch. Das mit der Rüstung und Germania, wohin es mich auch nicht ziehen würde, kann ich auch verkraften. Aber…“, sprach Medeia, um gleich ihre Bedenken anzubringen. „…ich bin keine Frau, die ein Mann heiraten sollte.“ Bevor Plautius etwas erwidern konnte, legte Medeia ihren Finger auf seine Lippen und fuhr fort. „Es gibt viele Gründe, warum dem so ist. Ich denke, Du ahnst einige davon. Es ist meine Vergangenheit, derer Du schon in meinem Domus leider Zeuge geworden bist an der Vinalia. Nein…“ Medeia lächelte kurz, wenn auch ihre Augen dieses Mal erneut ernst blieben. „…ich werde Dir nicht sagen, was früher war, noch werde ich Dich in dieser Hinsicht um Verständnis bitten, damit Du darüber hinweg sehen kannst und sagen: ‚Die Vergangenheit ist die Vergangenheit und wir leben jetzt und werden einen neuen Beginn wagen!’ Mag sein, vielleicht würdest Du das auch nicht sagen, denn es wäre wahrlich mehr als töricht. Schließlich lässt sich das nicht ausradieren und es machte mich zu dem, was ich heute bin.“


    Sanft ruhte weiter ihr Finger auf Plautius Lippen. „Ich bin unbeständig und mir zu sehr meiner Freiheit im Moment bewusst. Es liegt nicht in meinem Naturell immer ehrlich zu sein, gehöre auch nicht zu der Sorte von Frauen, die einem Mann treu sind.“ Das Letzte mochte zwar übertrieben sein, aber Medeia mochte es nicht, wenn Männer Besitzansprüche an sie hegten. „Kinder kann ich nicht ertragen und möchte niemals eines selber bekommen, geschweige denn mehrere. Ich liebe den Morgen und lange Spaziergänge beim Sonnenaufgang. Dein Schreibtisch wird mit Sicherheit nicht tabu für mich sein. Ich bin fordernd, schwer zufrieden zu stellen. Manchmal bekomme ich seltsame Anwandlungen, verbringe Tage in einem Tempel. Dann wiederum bin ich an manchen Tagen sehr unleidig und außerdem sehe ich Geister.“ Medeia sah Plautius ernst an, meinte auch ihre letzten Worte keiner Weise im Scherz. „Möchtest Du mich immer noch in Deine Casa nehmen als Deine Frau?“ Medeia verstummte, immerhin hatte sie schon mehr gesprochen als sie es sonst zu tun pflegte, lieber hörte sie sonst zu.

    „Viel zu alt?“ Empört starrte Pumilus zu dem Soldaten hoch, nachdem die Tür aufgegangen war. „Das…das…ist…“, sprachlos ballte er seine kleinen Fäustchen und hob eine Hand, zur Faust immer noch geballt, in die Höhe. Viele Köpfe unter dem Soldaten fuchtelte Pumilus wenig gefährlich mit seiner Hand herum. „Hah, Du, ich sag Dir, ich stampf Dich in den Boden ein, wenn ich will, so alt bin ich nämlich nicht…“ Pumilus verstummte. Hatte er das gerade laut gesagt? Schien so. Pumilus hüstelte anschließend. „Außerdem beinhaltet Lebenserfahrung sehr viel an Nützlichkeit und Kampfkraft, oh Du leichtfertiger Soldat!“ fügte Pumilus doch milder, wenn auch noch ein wenig ungnädig an. Betont indigniert wandte er seinen Blick ab, betrachtete einen Moment mit gekräuselter Nase die Holzmaserung auf dem Boden und rang sich schließlich dazu durch, das eigentliche Anliegen vorzutragen. „Meine Herrin, Artoria Medeia, schickt mich zu Dominus Artorius Avitus, den Großen und Ruhmreichen, viel Gepriesenen, erstes Schwert der Legio und der allermächtigste Centurio der Legion. Ist er zu sprechen oder soll ich die Nachricht an Dich weiter geben?“

    Salve,


    erstmal ein Herzliches Willkommen auch von mir im Imperium Romanum. :)


    Doch leider muss ich Dir in der Hinsicht betreffend einer Aufnahme in der Gens Artoria eine Absage wohl geben müssen. Das hat nichts mit Dir zu tun (schließlich kenne ich Dich auch nicht ;) ) und hat somit auch keine persönlichen Gründe damit verknüpft.


    Ich bin mir sicher, Du findest bestimmt noch eine nette andere Familie hier und man sieht sich bestimmt (von meiner Seite auch gerne) im sonstigen Spielgeschehen. Und damit Du auch schnell ins Spielgeschehen finden kannst, wollte ich nicht lange mit der Antwort diesbezüglich warten. Und danke, dass Du die Gens Artoria in Betracht gezogen hast.


    Ich wünsche Dir ansonsten viel Spass und Erfolg hier im Spiel :)


    lg
    Medeia

    Medeias grüne Augen funkelten gut gelaunt als sie sich noch ein wenig enger an Plautius schmiegte und einen leisen Laut des Wohlgefallens von sich gab, was dem Schnurren einer Katze doch recht ähnlich war. Mit ihren weichen Lippen strich sie an Plautius Wange entlang, verharrte an seinem Hals ein kleines Stück unterhalb seines Ohrläppchens. „Das hast Du mir aber noch nicht gezeigt, Dein Bett.“, hauchte Medeia mit dem Versuch ein wenig enttäuscht zu klingen. „Ich hoffe, das tust Du noch.“ Um ihre Mundwinkel zuckte es, sie küsste Plautius am Ohr und lehnte sich in seiner Umarmung ein wenig zurück. „Deine Nichte und Dein Neffe?“, echote Medeia leise. „Ich hoffe, dass Beide bereits erwachsen sind?“ Tiere, von Katzen bis zu Hunden, aber auch Kinder konnte Medeia nicht leiden. Beide, Tiere und Kinder, waren dreckig, machten Lärm und waren schwer für ihr Gemüt zu ertragen. Und diese entzückten Laute, die manch eine Frau ausstieß, wenn sie in das dickliche und verquollene Gesicht eines Säuglings sehen durfte, konnte Medeia nicht über ihre Lippen bringen, selbst gespielt und erlogen schaffte sie es nicht. Erst ab einem Alter, wo die Mädchen in das heiratsfähige Alter kamen, wurden ihr die „kleinen Menschen“ erträglicher.


    Als Plautius auf die Vasen deutete, löste sich Medeia von ihm, ging auf sie zu und ergriff eine davon, betrachtete sich die Muster aufmerksam und ein mildes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ah, schöne Stücke. Und was für bedeutungsvolle Zeichnungen auf dem Ton. Ich bin mir sicher, dein Bruder hat ein Vermögen für diese ausgegeben. Du solltest gut auf sie achten!“ Dass Plautius nicht das geringste Verständnis für Kunst in dieser Hinsicht hatte, so eine Vase gar als Urne missbraucht hatte, ahnte Medeia bisweilen nicht im Geringsten. Stattdessen schritt sie zu ihm zurück und lehnte sich an Plautius, hauchte ihm nochmalig einen Kuss auf die Lippen. „Tsts…Du räumst selber auf, Camillius? Nein, das geht nicht. In Zukunft, wo ich nun da bin, keinesfalls.“ Sie lächelte, pausierte kurz und fügte an. „Meine Sklavin wird das tun.“


    Der leichte Stoff um ihren schlanken Körper raschelte leise als sie sich auf eine Kline sinken ließ und Plautius mit auf dieselbige zog. „Und wegen der Büste! Ich bin weder eine Kaiserin, noch eine Göttin. Vielleicht…“ Doch schon berührte die rote Kirsche ihren Mund, Medeia lächelte und ergriff die rote Frucht mit ihren Lippen, kaute langsam und bedächtig und genoss den süßen Saft auf ihrer Zunge. Das Thema marmorne Statue war vorerst vergessen.


    „Eine Entschuldigung, ein ernstes Thema und ein Geschenk? Was könnte das alles nur sein?“ Abermals lächelte sie, doch es war ein anderes Lächeln als im Garten zu der Vinalia, denn ihre Augen strahlten genauso wie ihr Gesicht. Mit einer Hand fuhr sie spielerisch über Plautius Brust und sah ihn aufmerksam an. „Nun?“

    Nochmalig huschte ein entschuldigendes Lächeln über Medeias Gesicht. „Ich bin Dir für Dein Verständnis dankbar, werter Octavius.“ Dass sie in nächster Zeit wieder nach Roma zurückkehrte, abgesehen von einem kurzen Besuch, schien ihr im Moment nicht absehbar. Doch auch sie wusste natürlich noch nicht, wie die entfernte Zukunft aussehen würde, sie vielleicht gar Italia verlassen würde. Doch so etwas überließ sie den Moiren in ihrem feinen Gespinst des Schicksals. Geschmeidig erhob sich Medeia als sich der Praefectus Urbi anschickte aufzubrechen. „Im Gegenteil, werter Octavius, ich bin Dir sehr verbunden dafür, dass Du Dir die Zeit genommen hast in deiner vollen Tagesplanung, mir dieses Angebot zu eröffnen. Ich wünsche Dir sonst viel Erfolg in dieser Hinsicht und mögen die Götter mit Dir sein. Vale, verehrter Octavius!“ Mit einem freundlichen Lächeln geleitete Medeia den Praefectus noch bis zur Tür ehe sie sich darum kümmerte, dass die Sklaven das Gepäck aus Mantua in dem Domus verstaute ehe sie sich für das abendliche Zusammentreffen der Schola bereit machte. Denn auch dort war sie schon recht spät in der zeitlichen Planung.

    Medeia atmete leise einige Male ein und aus, sah sich in der Runde von, hauptsächlich, Senatoren oder ehemaligen Senatoren, wie im Fall von Adria, um. Scheinbar waren die wichtigsten Punkte abgearbeitet, denn keiner schien begierig darauf zu sein, noch etwas anzubringen. So lächelte Medeia andeutungsweise, die, von der Reise müde, nicht ganz unfroh wäre, sollte sich die Versammlung auflösen und sie somit ihren Heimweg antreten könnte. Deswegen erhob sie nach einem Moment des Schweigens wieder das Wort: „Wie mir scheint, sind die Dringlichkeiten damit besprochen und beschlossen. Oder gibt es noch einen Punkt, den wir noch nicht klären konnten?“

    Es ist mir nicht das erste Mal aufgefallen, dass neue Spieler durch den Sklavenhändler ziemlich lange warten müssen und das ist auch ein Zustand der schon seit einiger Zeit, wie es mir scheint, währt. Woher kommt das? Ist nur eine Person hinter der GruppenID und es finden sich einfach keine anderen Spieler dafür oder was ist diesbezüglich da los?


    Ich finde, dass sowas einfach schneller laufen sollte, zumal Spieler am Anfang doch noch motivierter sind ins Spiel einzusteigen. Und die alten Hasen lassen sich sowieso nicht mehr versteigern, wenn sie einen Sklaven anfangen, so wie ich meine ;)

    Wieselflink eilte Pumilus die Mannschaftsunterkünfte entlang und spähte verstohlen in die Eine oder Andere hinein. Er hatte schon vier verschiedene Unterkünfte aufgesucht und trotzdem nicht die Richtige herausfinden können. „Wie eine Nadel im Heuhaufen…“ murmelte der kleine Mann, fuhr sich durch die graumelierten Haare und ging schließlich entschlossen auf einen Soldaten zu. „Salve, oh großartiger Miles des Imperiums. Ich suche einen gewissen Centurio Artorius. Er soll hier so was wie das erste Schwert, oder so, sein.“ Einige Minuten später marschierte Pumilus grummelig davon. „Pah, woher soll ich denn wissen, dass er der erste Speer ist? So ein komisches Soldatenkauderwelsch. Ich, Pumilus Maximus, muss solche Dinge nicht wissen. Soldat war ich nämlich noch nie gewesen…oder? Nein, ganz gewiss nicht. Obwohl…hach…Legatus Pumilus Maximus, Held der ersten Legio, Bezwinger der Germanen, Daker und Gallier, hach...“ Ein seliges Lächeln breitete sich in Pumilus Gesicht aus, kurz blieb er stehen und sah versonnen in den Himmel, doch dann stapfte er entschlossen weiter und endlich zu der richtigen Unterkunft. Einige verwunderte Blick erntend ließ sich Pumilus bis zu den Räumlichkeiten von Avitus führen und klopfte dort kräftig an der Tür.

    Wie ein Meer aus Wellenkämmen und Wassertälern bewegte sich die safranfarbene Tunica um Medeia Körper herum, glitt ein wenig hoch wenn sie im Schreiten ihr Bein anhob und senkte sich wenn sie ihren Fuß auf den steinernen Boden setzte. Und einem Strom aus kleinen Schiffen gleichend schaukelten die grünen Bänder, die sich um ihre Taille herum schlangen und mit den Bändern bis zu ihrer Hüfte hinabragten, auf den Wogen der Stofffalten. Das sanfte Plätschern des Regens ließ Medeia mit Erleichterung hinter sich, ihre Finger waren recht kühl und trotz der schützenden Sänfte fühlte sie sich am ganzen Körper klamm. So folgte sie Silanus zügig in das wärmere Haus hinein. „Also sind im Castell nicht ausschließlich Soldaten? Das wusste ich nicht. Ich kenne mich mit den Belangen der Legionen doch mehr schlecht als recht aus, Bedauernswerterweise.“, gab sie mit einem entschuldigenden Lächeln zur Antwort und trat in das Atrium, ließ ihren Blick genauso neugierig schweifen wie später in der Casa von Plautius.


    Fröstelnd, immer noch von der Kälte draußen, schlang Medeia die dunkelgrüne Palla um ihren Schultern enger und rieb sich unter der Palla die Hände, um sie ein wenig zu erwärmen. „Das freut mich sehr!“ erwiderte Medeia auch auf die Ankündigung. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen sah sie sich weiter im Atrium um. „Schön ist es hier. Mir war auch nicht bewusst, wie groß die Räumlichkeiten eines Legaten sind. Im Militär stelle ich mir alles immer ein wenig enger vor bei so vielen Männern auf engsten Raum. Wohnst Du auch im…wie nennt man das hier?...Praetorium oder ist das die Principia?“