Beiträge von Artoria Medeia


    IANUA - DER EINGANG DER DOMUS


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    Überquert man den Innenhof des Wohn- und Tabernakomplexes, so erreicht man die Domus Artoria. Eine massive hölzerne Tür verwehrt dem üblen Gesindel den Zugang zu dem Haus. Doch freundlich gesinnten Menschen wird sie gerne und bereitwillig geöffnet. Von dort gelangt man über den schmalen Gang, den Fauces, in das Atrium.


    DOMVS ARTORIA


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    Am Esquilinus Mons gelegen, nordöstlich des Templum Iunonis, steht die neuaufgebaute Stadtvilla der Gens Artoria. Die ursprüngliche Domus wurde bei einem nächtlichen Überfall stark durch Feuer beschädigt, sämtliche Sklaven ermordet und alles wertvolle geraubt. Auf der Suche nach einer neuen Behausung fanden und erwarben die Artorier diese Domus.


    Sim-Off:

    Im Folgenden wird das Anwesen vorgestellt, wobei jedem Abschnitt der Domus - mehr oder weniger zumindest - ein eigener Beitrag zuteil wird (mit der Zeit). Für die einzelnen Zeitebenen und Handlungsstränge können jeweils neue Threads erstellt werden. Dazu können - und nach Möglichkeit sollen - die sog. Praefixe (atrium, tablinum usw.) verwendet werden. Bitte jedoch keine Threads mit nicht vorhandenen Räumen erstellen. Die Domus hat nunmal keine z.B. zur Strasse hin gelegenen Tabernae und keinen Obergeschoss. Eine Art Ausnahme bildet der Thread zum Eingangsbereich.



    Aktuelle Zeitebenen


    ~

    Durch die Subura hatte Vulturius die Sänfte am nächsten Tag geführt (Medeia war immer noch befangen von dem schrecklichen Erlebnis am Tag zu vor). Sie war nun schon dicht davor, den Häuserhai in den Wind zu schießen und woanders nach einem Domus für die Artorier zu suchen. Ihr skeptischer Blick mehrte sich zudem als sie sich durch das dichte Häusergewirr drängelten, vorbei an zahlreichen herunter gekommenen Masseninsulae, einigen Häusern, einem Schlachter und Händlern. Doch dann war die Subura hinter ihnen, Medeia lehnte sich in der Sänfte zurück und überließ es natürlich den Sänftenträgern den Berg Esquilius zu erklimmen. Sie strich den Vorhang zur Seite und betrachtete die Häuser links und rechts. Der Templum Iunonis erschien an ihrer Seite, Medeia lächelte einen Moment, dann bog die Sänfte in eine der Nebenstraßen ab, die in Nordöstlicher Richtung verliefen. Die Häuser standen weiter auseinander, die Straßen waren etwas breiter und die Luft schien nicht mehr derart stickig wie am Fuße des Berges zu sein, wo sie sich mit den Gerüchen der Nekropolen und denen der Subura mischte. Vor einem größeren Anwesen blieb die Sänfte schließlich stehen, Vulturius stieg von seiner Sitzsänfte hinab. „Das ist es, werte Dame*.“ Einladend deutete er auf den Komplex von Bauten. „Eine Insula?“ Vulturius nickte und fügte schnell an. „Keine Suburainsula, werte Dame. Nein, ganz im Gegenteil. Im Herzen dieses Anwesens liegt die Villa, die für die Besitzer angedacht ist, darum herum sind nur einige Tabernae und Bauten, die ihr, falls ihr es wünscht, auch untervermieten könnt. Oder auch nicht.“ Medeia nickte. „Ja, ich kenne so was durchaus, Vulturius. Dann führe mich hinein.“


    Die Tabernae besichtigte Medeia, ebenso den Innenhof der Insula, dann jedoch ging sie auf das im Herzen gebaute Domus zu, der Stadtvilla. Eifrig stieß Vulturius die Türen dazu auf und ging voraus. Und dieses Mal (zu Medeias großer Erleichterung), fand sie weder Ratten vor, Schimmelpilzkolonien, Kinder mit schaurigen Geschichten oder ähnlichem. Stattdessen beging sie ein doch sehr annehmliches Domus. Atrium, Tablinum, Triclinium, es war alles vorhanden. Die Luft schien gut zu sein, die Wohngegend nicht die Nobelste, bei weitem nicht, aber eine gute Wohngegegend für Rom. Eine Stunde und länger, zudem noch einige weitere Tage Überdenken, erneutes inspizieren und überprüfen der Wohnlage, dann war es fix. Medeia handelte einen Preis aus (es war ein zähes Verhandeln) und konnte schließlich das Domus für die Artorier erwerben. Sie bekam den Schlüssel zu dem Domus, die Türen wurden wieder geschlossen und Medeia kehrte in die Taberna zurück. Das Leben würde erst noch in die Stadtvilla einziehen müssen.




    *Dame kommt im Grunde auch von Domina.

    Ich spiele nicht ein solches Spiel, um ein Computersimulationswirtschaftsspiel zu spielen. Es ist niemandem zu verübeln, dass er nicht Deine Leidenschaft für das täglich Aussimmen des Einkaufens ausleben möchte. Wobei ich anmerken möchte, dass es schon ganz schön kurios ist, sich über etwas zu beschweren, was man selber nicht praktiziert. Ich hab weder Deine Frauen-ID, noch Florus jemals in einem der Geschäfte am römischen Forum gesehen. Cato simmt einen solchen Betrieb, zb. Aber jemand, der das so propagiert, sollte doch selber als Vorbild dienen, statt immer nur SimOff zu mäkeln, dass niemand bei ihm SimON einkauft.


    Was das von Dir angeschnittene Thema angeht (du beziehst Dich wohl auf das Frauenthema, oder?). Es ist ein Unterschied, ob man alle Möglichkeiten hat und aussimmen kann, oder nur auf einige wenige Themen beschränkt ist. Und darum geht es in dem anderen Thema. (Und auch nicht um mangelnde Ideen) Was mit Deinem Monopol wenig zu tun hat.

    Das was Ioshua anbietet ist eine gute Flexibilität, finde ich :)


    Aber Florus: Ohne jeden Verkauf, weil Du als Bedinung hattest, dass man nach Ostia kommt, und die Waren SimOn erwirbt? Ja, da würde ich mich nicht wundern. Das SimOn ist eine schön Ergänzung, aber jeden Verkauf und jeden Einkauf auszusimmen? Ne, das liegt mir auch nicht. Wir simmen ja auch nicht jeden Latrinenbesuch aus, der ist aber genauso essentiell wie das Broteinkaufen *gg*


    Oder meinst Du, dass Du mit deinen Betrieben normal nichts verkauft hast? Das geht wohl vielen so, ist aber noch lange kein Argument für ein Monopolrecht ;)

    Bekanntermaßen kann ich Helena voll und ganz zustimmen. Es ist eigentlich so ziemlich alles eingetroffen, was ich vor einem Jahr befürchtet und "prophezeit" habe. Die Frauenrollen sind imho ziemlich dürftig geworden, ziemlich einseitig und recht fade. Was haben wir: Eheweibchen, angehende Eheweibchen und Sklavinnen.


    Dass es so viele Sklavinnen gibt, liegt sicherlich auch an dem Grundschema dieser Rolle. Eine Sklavin kann von Natur aus nicht mehr machen als auch ein Sklave. Da ist völlige Gleichberechtigung vorhanden. Zudem: im Grunde hat eine Sklavin mehr Möglichkeiten als eine Römerin. Eine Sklavin könnte Amazone (Gladiatorin) werden. Eine Sklavin kann den Herrn überall hin begleiten (auch zum Militär), eine Sklavin kann genauso einkaufen gehen, kann sich genauso den Römern an den Hals werfen und ähnliche Dinge. Dabei hat sie noch die Möglichkeit von Spannungspotential durch Rebellion.


    Man sehe sich die anderen Frauenfiguren im IR an. Eheweibchen und angehende Eheweibchen (da ich selbst eine spiele, darf ich das wohl auch so sagen ^^). Betrachte man nun mal die Aktivität und das Spielengament dieser Charaktere an, dürfte schnell klar sein, dass das kein erfüllender Charakter ist. Die Meisten der Frauenfiguren spielen nur in ihren eigenen vier Wänden und das auch sehr sparsam.


    Bezeichnend finde ich auch, dass all jene, die in der Frauendiskussion vor einem Jahr so groß mit ihren Frauen-Ids getönt haben, so gut wie gar nicht aktiv sind mit ihren Frauen-Ids. Sowohl die Männer als auch die hochgelobten Frauen-IDs, die sich auf die Rolle beschränken.


    Sehe ich mir die Zahlen an, wie viele weibliche IDs gemeldet sind, scheint die Situation nicht allzu schlimm zu sein. Guckt man jedoch genauer hinter die Kulissen, erkennt man sehr schnell, wie wenig aktive FrauenIds überhaupt gespielt werden. Das sind weit unter 60 Ids, weit darunter. Davon sind so gut die Hälfte Sklavinnen und recht viele Patrizierinnen. Bei den restlichen Plebejern sind auch fast alle Frauen-Ids schon verheiratet oder verlobt.


    Kommt viel Frischblut dazu? Nein, man sehe sich die Anmeldungen des letzten Monats an. Sklavinnen (zwei, davon eine schon nicht mehr aktiv), eine Patrizierin (auch recht inaktiv). Soll so die Zukunft vom IR aussehen? Dreißig Anmeldungen, aber alles nur Männer-IDs? Ich denke, es ist klar, wo das hinführt und hinführen wird.



    Zudem, genau das, was ich gemeint habe, der CH wird nur der erste Schritt sein, das triff immer mehr zu. In allen Bereichen greift es um sich, dass im Spiel ein anderes Denken vertreten wird. Die Selbstverständlichkeit, dass Frauen-Ids nicht dahin gehören (es ist ja historisch). In die Verwaltung, als Scriba, als Magistrat kann man als Frau immer noch arbeiten, aber ist es auf Dauer befriedigend, wenn man weiß, dass eine Männer-Id die Karriereleiter flott hoch schießen kann, aber man mit der Frauen-Id zwangsläufig gegen eine niedrige Decke stoßen wird? Ich finde nicht. Dasselbe gilt natürlich auch für den CD. Man sieht es doch auch bei vielen der Männer-IDs, die gefrustet sind, wenn sie nicht höher hinauf kommen. All jene können sicherlich das Argument nachvollziehen. Vielleicht die Anderen auch, wenn sie sich das mal mit ihren eigenen Charakteren vor Augen führen würden.


    Wenn dann im CD, wo sehr viele noch aktiven Römerinnen gelandet sind (man schaue sich doch mal an, wie viele Frauen sich als Schülerinnen gemeldet haben), auch noch eine solche Umstellung erfolgt, was bleibt Frauen dann noch übrig?



    Einen Lichtblick gibt es immerhin: Alexandria. Dort können Frauen in der Politik noch "Karriere" machen. Der alexandrinische CH steht Frauen nämlich auch offen. Das Museion ebenso (Frauen sind herzlich Willkommen dort; auch und gerade als Gelehrte) und womöglich die römische Provinzverwaltung auch noch (vermute ich jetzt beim Letzteren.)

    Eine Meinung, Ioshua. Aber ich versteh schon, dass so was zu diffizil für Dich ist :P


    Es haben nicht alle Sklaven. Nehmen wir doch mal die beiden Peregrini in Alexandria. Warum sollten die nach Ostia reisen dafür, obwohl es doch eigentlich auf dem Markt von Alexandria auch Balsam geben müsste. Bedenkt doch mal auch ein bisschen die Spiellogik in eurem Vorgehen. Oder seid halt flexibler :]

    LOL. Ja, klaro. Das ist ja das Non-Plus-Ultra an Spielspass. Besonders wenn man jemand anders die "Arbeit" aufdrücken muss.
    Ja, es spräche ja nichts gegen eine solche Handlungsweise, wenn ihr ein Betrieb unter vielen wäret und halt das Wirtschaftsleben gerne SimON integrieren wollt (für mich ist das nichts lockendes, aber jedem das Seine). Aber ihr seid von Tylus eben nicht ein "normaler" Betrieb. Mit einem Monopol, wo doch einige Leute wirklich davon "abhängig" sind, ist das nun mal eine gänzlich andere Sache. Zudem ist es (in der Spielwelt gesehen) etwas unlogisch, dass man nach Ostia reisen muss, um Balsam zu bekommen, wenn man doch in Ägypten lebt oder in Parthia ist. Entweder ihr macht das wieder flexibler oder ich kann Furianus (?) nur zustimmen, dass ihr kein Monopol in dieser Hinsicht haben solltet.

    Soll sie dann etwa jede Woche neu antanzen oder gilt es nur für einmal? Den ersten Vertragsabschluss?


    Edit: Aber irgendwie könnt ihr das mit diesen SimON Bedingungen doch nicht ernst meinen. Alle Tabernae Medicarum Besitzer befinden sich fern von Rom. Das ist doch (gelinde gesagt) eine Schnapsidee. Es sei denn, ihr macht in allen Provinzen aktiv bespielte Vertretungen auf.

    Das erste Häuslein fiel, das Zweite missfiel, das Dritte ebenso. Eine Katastrophe war auch das Haus Nummer 4, Nummer 5 fiel ebenso nicht in die engere Wahl. Das sechste Anwesen wollen wir noch einmal beleuchten, denn schon der Gedanke daran erschauderte Medeia immer noch Tage, nein Wochen danach. Malerisch lag das Anwesen, direkt am Tiber, nicht in der Nähe einer ekelhaft stinkendes Kanals, mit den Blick auf die Horti am anderen Uferrand. Natürlich was es umgeben von zahlreichen Häusern, welcher Flecken Erde durfte nicht genutzt werden in der ewig pulsierenden und lebenden Stadt Roma? Ein einsames Haus war es nun. Oder war es doch nicht ganz so einsam? Nein, denn in Wirklichkeit hatten sich bereits hier einige frische Mieter nieder gelassen. Glatte Schwänze tummelten sich zwischen braunem Fell, langen Barthaaren und spitzen Nasen. Denn ihnen war die Cloaca nicht mehr gut genug, nein, wählerische Ratten hatten sich in dem kleine Haus versammelt. Unter der Führung von FiepFiiiep. Werfen wir doch einen kleinen Blick auf das Oberkommando dieser Wohngemeinschaft.


    Zwei Ratten, eine Fette und eine Schlanke, saßen auf einem Holzbalken. Sie spähten aus dem zerbrochenen Fenster auf die Straße. Ihre schwarzen Knopfäuglein machten eine Sänfte aus. „FiepFiiep, fiep. Fip. Fiiiiiep. Fiiiip. Fep. Fiiiieeep.“ Haben sie etwas davon verstanden, werte Leser? Nein. Seien sie nicht unbesorgt, das geht uns allen am Anfang so. Aber eigens dafür haben wir den Rattendolmetscher, Musulus, für die Erläuterung her geholt. Weswegen wir in der Lage sind, direkt in das Gespräch des Oberkommandos hinein zu hören.
    Die dicke Ratte, Fiep: „FiepFiiep, das sieht nach Ärger aus! Dieses Nichtfressbare kommt zu uns.“
    FiepFiiep: „Ja, Fiep, da hast Du Recht.“
    FiepFiiep feinen Härchen erzitterten. Seine vernarbtes Ohr erbebte ( FiepFiiep war nämlich ein alter Subura- Veteran. Er hatte sich von der kleinen Kanalratte zum großen Anführer auf geschwungen, bis schließlich ihm das Pflaster unter der Stadt zu heiß wurde. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden könnte.)
    FiepFiiep: „Rufe das Notfallkommando zusammen.“
    Die dicke Ratte fiepte leise auf. Zeichen ihrer Zustimmung. Fiep war schon seit vielen Wochen bei FiepFiiep, sie wurden fast an der selben Rattenzitze genährt und kannten sich schon als kleine nackte Rattenkinder.
    FiepFiiep: „Moment...sie kommen tatsächlich hierher. Ein Zweibeinermännchen, ein Zweibeinerfrauchen. Beide hässlich wie alle. Boah...diese nackte Haut. Widerlich. Abscheulich. Und ich rieche schon die ekelhafte Paste, die sie an sich schmieren. Nein, rufe die gesamte Gemeinschaft zusammen. Wir müssen wohl alle Geschütze auffahren. Räumt den alten Müll aus den Löchern hervor, zieht die Stöpsel aus den Cloakenzugängen. Hier muss es stinken.“


    Zahllose kleine Füße trippelten über steinernen Boden, eilig wurde dem Kommando von FiepFiiep nachgekommen. Und schon öffnete sich die Tür. „Ein wunderbares Haus. Luxuriös mit Blick auf die Horti. Edel ausgestattet und vo....“ Das Wort blieb dem Immobilienhai im Halse stecken. Kaum einige Schritte im Atrium stolperte er bereits über halb verfaultes Obst, Kadaver von kleinen Mäusen ( FiepFiiep hasste Mäuse), eine tote Katze hing über einem Stuhl (gemeinsam waren die Ratten stark) und aus vielen kleinen Löchern starrten ihm dunkle Augen entgegen. „Ich glaube...“ Ein panischer Unterton mischte sich in die Stimme von Vulturius. „Womöglich...ähm.“ Medeia kam hinein und sah natürlich auch all die Unordnung, den Dreck und die toten Tiere. „Abscheulich. Und was ist das für ein unerträglicher Gestank?“ Vulturius. „Landstreicher wohl...“, murmelte er leise und sah sich entsetzt um. „Ich...“ Medeia schüttelte den Kopf. „Also nein, selbst wenn man das Chaos beseitigt...“ Das war der Moment von Fiep. Natürlich verstand er das komische Kauderwelsch der Zweibeiner nicht, aber ein leises Piepsen von ihm und aus allen Löchern strömten die Ratten hervor. Zahlreich, in großen Massen und mit dem eindeutigen Ziel: Medeia und Vulturius. Medeia, die sofort all die Ratten sah, schlug die Hand vor dem Mund. „Iiieh!“, entfleuchte ihr entsetzt. Hastig wirbelte sie herum und rannte aus dem Haus hinaus. „Verzeiht, ehrwürdige Dame...ich wusste doch nicht.“ Er trat gegen eine Ratte, die sich an seine Sandale hängen wollte und flüchtete ebenso. Einen Moment später war die Sänfte schon vom Haus weit entfernt, die Sänftenträger wurden mit kalter Stimme zu schnellen Schritten angewiesen.


    Zurück im Haus. Viele Rattenaugen starrten auf einen zerschmetterten Körper. Fiep, sonst eigentlich eine langsame Ratte, hatte sich an die Sandale gehängt und musste als tragisches Opfer verzeichnet werden. Die Ratten bildeten eine Gasse als FiepFiiep heran trippelte. Die Barthaare des Veteran und Kämpfers der Cloaca erzitterten.
    FiepFiiep: „Oh, Fiep. Mein einzig treuer Freund, mein bester Kumpel. Einem Bruder hast Du mir geglichen. Das werden die Menschen eines Tage bereuen, das schwöre ich Dir, bei meinen Barthaaren. Tragt ihn hinein. Wir werden ihm ein würdiges Begräbnis geben...in der Cloaca, wo er auch geboren wurde."
    Doch auch jenes würde eine andere Geschichte sein und sollte nicht mehr hier erzählt werden.

    Naja, die Leute sind ja jetzt schon knarzig, wenn es um Sachen geht, die im Spiel entstehen. Da hast Du Recht. Wie sieht das erst aus, wenn man aufgrund von Geldhintergründen (real) da Differenzen hat? Es ist unschön, wenn ein WiSim- Erfolg (manchen ist das ja auch recht wichtig) durch einen prallen Geldbeutel entsteht, aber nicht durch Spiel oder tatsächlicher (WiSim- oder wie auch immer-) Leistungen erwachsen. Ne, ne. Schön fände ich das nicht. (Wobei es mir persönlich unwichtig ist, ob Lucius S. zwei Grundstücke mehr hat als Gaius D. 8) )

    Jetzt aber 8)


    Guck Dir doch mal an, was die Leute für WoW Sachen zahlen (Ausrüstung, magische Gegenstände). Da kann man auch mit den Ohren schlackern. Ne, ich wäre dagegen, solch eine Sache hier einzuführen. Denn das würde die Spielatmosphäre noch mehr vergiften (meiner bescheidenen Meinung nach).

    Ein erfreutes Lächeln zeigte sich auf Medeias kränklich blassem Gesicht, vertrieb ein wenig die düsteren Schatten (die man erst wirklich bemerkte, wenn Medeia sie nicht mehr auf ihrem Gesicht hatte) und deutet an, dass Medeia tatsächlich erfreut war. Über den Besuch von Lucilla. Nur das mit den Pyramiden, ja, das fand Medeia nicht so wundervoll, denn es bedeutete immerhin Reisen (wenn auch nicht derartig lange) durch große Hitze, über Sanddünen hinweg und in widrige Wildnis. Aber um ein wenig Gesellschaft in ihrem Rückzugssort (Pension für allein gelassene Eheweibchen? Eine Residenz für alternde Matronen? Lieber, eine Landhaus am Meer) bekommen würde, dann würde Medeia auch ein wenig Unannehmlichkeit auf sich nehmen. In Gedanken überlegte sie schon, ob sie eine Art Reiseorganisator einstellen würde, der dafür sorgte, dass nach jeder Etappe eine luxuriöse Taberna auf sie wartete, mit Bad und gutem Essen, einem Bett ohne Wanzen und Flöhe und während des Tages nicht zu lange Strecken in einer Sänfte (womöglich sogar ein Schiff, aber nie und nimmer würde sich Medeia auf ein Reittier setzen. Diese widerlichen Höckertiere, die sie so dämlich und grunzend anstarrten, wenn sie am Markt bei ihnen vorbei ging. Wo Lucilla schon zum Markt kam...) Medeia nickte zustimmend. "Vortrefflich, dann hoffe ich bald mit Deinen Besuch beehrt zu werden. Und die Märkte..." Medeia beugte sich etwas nach vorne und lächelte versprechend. "Sind exquisit. Die schönsten Stoffe, den wunderschönsten Schmuck und exotische Tiere und Sklaven kannst Du dort kaufen Lucilla. Man kann Tage auf den Märkten schwelgen." Man und Frau womöglich, Medeia natürlich nicht, denn sie hasst das Einkaufen im Grunde, aber wenn sie Lucilla nach Alexandria locken wollte, würde Medeia das nie und nimmer zugeben.


    Medeia stützte ihr Kinn auf die Hand und sah Lucilla etwas skeptisch an. Kampfpause? Jetzt schon und das im warmen Orient? Medeia glaubte nicht wirklich daran, doch sie nickte nur, wusste sie doch darum, dass sich Lucilla sicherlich auch Sorgen um Livianus machte, was auch nicht ganz unbegründet war, denn immerhin hatte Medeia ihm vor geraumer Weile geschrieben, jedoch nie etwas von ihm gehört. Selbst von keinem Scriba oder so, aber womöglich hatte der Legat auch besseres zu tun als ihr zu antworten. Medeia seufzte leise, spülte all die schlechten Gedanken mit einem Schluck Wein herunter. "Das wird wohl so sein. Du hast bestimmt Recht, Lucilla."


    Bekam das jemand noch kalte Füße? Medeia musterte Lucilla und lauschte ihren Worten, nickte hin und wieder, trank einen Schluck Wein und nickte erneut. Verzog das Gesicht als Lucilla auf das Wirtschaftliche zu sprechen kam und nickte beipflichtend. "Oh ja, ach, das mit den Betrieben ist mehr als ärgerlich. Ich sage Dir, so sehr ich den Terentier schätze als ehemaligen Factiokollegen, aber das Gesetz, was er in den Senat gebracht hatte, war wohl das Dümmste und Ärgerlichste seit langer Zeit." Medeia legte den Kopf zur Seite und dachte nach. Nein, das dümmste Gesetz, was sie in letzter Zeit erlebt hatte, das war vom Kaiser höchst persönlich. Aber so was sprach man ja nicht aus, besonders nicht in den Räumen des Kaisers. "Und derartig schwammig formuliert, dilettantisch sozusagen. Als ob es nichts höchst römisches ist, seine Gewinne aus dem Boden zu ziehen? Nein, es muss Pflanzenzeugs und Tierkadaver sein. Ach, ein Leid ist das mit den ignoranten Männern da oben...mal von deinem Zukünftigen abgesehen...", warf Medeia schnell ein, wenn sie sich auch nicht sicher war, ob nicht auch Avarus manches Mal etwas seltsame Anwandlungen im Senat hatte ( was man da so hörte und so). "Ich hätte manches Mal nicht übel Lust, es Lysistrate nachzumachen, damit die Männer mal ihre bornierte Einstellung verlieren." Die Blässe wurde vertrieben, nein, sogar ein wenig Rosé färbten sich Medeias Wangen bei diesen leidenschaftlichen Worten. Aber das verschwand genauso schnell, wie es gekommen war.


    Medeia, die sich kurz aufgerichtet hatte, lehnte sich wieder auf ihre Hand und trank einen Schluck Wein. "Hm. Willst Du den Marmorbetrieb verkaufen? Ich würde ihn ja gerne erwerben, ich hatte sogar vor ein Steinbruch in Ägypten aufzukaufen. Stell Dir vor, die Behörden wollten mir die Konzession dazu nicht geben. So eine Unverschämtheit, wirklich. Dabei bin ich doch auch Eques...", klagte Medeia etwas verärgert. "So ein wunderbarer Steinbruch bei diesem claudianischen Berg in der Wüste. Aber..." Medeia zuckte mit der Schulter. "Es sollte wohl nicht sein... es sei denn..." Medeia sah nachdenklich aus einem Fenster. "Mein Mann kauft einen solchen. Er ist immerhin kein Senator. Und Eques. Ach, weißt Du..." Medeias Plapperphase war momentan stark ausgeprägt. "...was bringt mir dieser elende Ordo Senatorius? Nichts, rein gar nichts. Scherereien nur. Hätte mich der Kaiser nur nicht mit diesem Ordo belastet. Manchmal überlege ich, ob ich ihn nicht bitten sollte, mich daraus zu entlassen. Was meinst Du, Lucilla?"

    Die letzten Tränen wurden aus den Augenwinkeln getupft, nein, hatte wohl doch niemand gesehen. Medeia atmete erleichtert auf, aber genauso frohgemut als Avarus unverschnörkelt und prompt sich in den Bund der Ehe mit Lucilla begab. Medeia lässt ebenfalls einer der Glückwunschrufe von sich hören, verfällt da mit in die Freude der üblichen Gäste und faltet das kleine Tuch in ihren Händen, um es dezent wieder entschwinden zu lassen. Zu dem Essen ließ sich Medeia nicht lange bitten, sie folgte in das Triclinium hinein und ließ sich auf einer der Liegen her nieder (ob es nach alter Tradition der Belegbarkeit war oder nach deren Gesetzen? Medeia wollte sich einfach nur nach dem langen Stehen endlich hinlegen und ihren schwachen Beinen eine Pause gönnen.) Erst dort bemerkte sie, dass sie die Gäste, mit denen sie sich vorher noch unterhalten aus den Augen verloren hatte. Aber Medeia konnte sich bereits mit den Speisen beschäftigen, trank Mulsum, aß von dem vorzüglichen Melonensalat und ließ ihren Blick streifen.


    Lange Zeit betrachtete sie die Tänzer, deren Darbietung Medeia äußerst genehm war, und sie für eine Weile von den Gedanken während der Zeremonie ablenkte. Intensiv drangen die Düfte an ihre Nase, sie aß ein Ei, dann von dem Gustum, anschließend etwas von den Isiciae. Und ehe es sich Medeia versah, war schon der erste Teller leer, was sie (während sie die Tänzer betrachtete) erst in dem Augenblick merkte, als ihre Hand auf den leeren Teller griff und sich nichts mehr angeln konnte. Erstaunt sah Medeia herunter, seufzte leise, trank etwas Mulsum und gab sich mit der Vorstellung zufrieden, dass eine Matrona durchaus das Recht hatte, etwas mehr zu essen und in die Breite zu gehen. Nein, war es nicht sogar eine Erwartung, die an eine solche Frau gelegt wurde? Medeia war sich etwas unschlüssig, sie hatte noch nie derartige Vorstellungen von ihrem Leben gehabt und vermochte sich nicht in ihre Rolle einzufügen. Nachdenklich sah Medeia zu Lucilla rüber, dann zu den anderen Frauen bei dem Fest. Nein, die waren alle zu jung, um sich mit solcherart Gedanken zu beschäftigen. Darum schob Medeia das zur Seite, den Teller ebenso und beschloss keinen Bissen mehr von der Vorspeise zu sich zu nehmen. Bei der Hauptspeise würde sie sowieso nicht widerstehen können (was dann auch geschah!).

    Sanft rauschten die Zweige eines Flieders, der kleine Innengarten wuchs prächtig und sah sehr wohl gepflegt aus. Mit einem beglückten Lächeln schritt Medeia durch das Atrium des weitläufigen Hauses. Rot war die Fassade des Domus, die Tore massiv und die Mosaike innen äußerst einladend. Geschmackvoll auserwählt und sorgfältig verarbeitet. Medeia ging an dem Wasserbecken vorbei, betrachtete einige glänzend polierte Büsten, die Seitenflügel und war mehr als angetan. „Wundervoll.“ Lächelnd wandte sie sich an Vulturius, der sich bei dieser Äußerung gleich die Hände rieb. Doch Medeia war bereits weiter, sie ging das Tablinum und in den Innenhof, betrachtete die Klinengruppe, die hier stand. Man könnte meinen, die Bewohner des Hauses wären eben erst ausgezogen. Medeias Finger strichen über den edlen Stoff.


    Schon war sie weiter und in einem Bad. Ein tiefes Becken war in den Boden eingelassen, Stufen führten hinein und luden ein zu einem warmen Bad mit Blütenblättern. Medeia lächelte. „Luxuriös, nicht wahr?“ Der kleine Hai war Medeia gefolgt. „Und geschichtsträchtig. Man sagt, der berühmte Gaius Iulius Caesar hat hier gewandelt. Und sogar Marcus Antonius.“ Medeia drehte sich zu dem Mann um und hob die Augenbrauen. „So, sagt man das?“ Spöttisch ist der Unterton. „Sage bloß nicht, das wäre auch noch das Haus der berühmten Atia, Mutter des Augustus?“ Vulturius klatschte in die Hände. „Woher wusstest Du das nur? Das wollte ich erst ganz am Ende erwähnen.“ Medeia drehte sich um, rollte ein zweites Mal mit den Augen und streifte durch die Zimmer. Sie glaubte dem dicken Verkäufer kein Wort davon. Er würde ihr wohl jedes Ammenmärchen auftischen, nur damit Medeia das Haus erwerben würde. Aber es gefiel ihr, ausnehmend gut sogar. So verließ sie das luxuriöse Schlafzimmer, wo sie nicht glaubte, dass Marcus Antonius jemals genächtigt hat, ging durch das Zimmer, worin bestimmt niemals Octavian seine Studien betrieben und auch nicht in dem Hortus die junge Octavia auf dem Webstuhl gesponnen hatte.


    Im Atrium erwartete Vulturius sie bereits und rieb sich die Hände. Ein Geschäft erwartete ihn und er witterte eine Gelegenheit viel, sehr viel Geld zu verdienen. Medeia versuchte eine weniger begeisterte Miene zu offenbaren, setzte ihre kühle Mimik auf. „Wie viel?“ Vulturius grinste breit und unverhohlen. Er hatte doch den richtigen Riecher, was Frauen wollten. Ein wenig Lug und Trug, schöne Dinge und Luxus. „Also, dafür, dass es das Haus einer Patrizierin war und zu dem so viel Geschichte in sich trägt...nun...nur schlappe, sage und schreibe, 500 Aurei.“ Medeias Lächeln gefror. Sie starrte den Kaufmann an und ließ die Zahl bei sich einwirken. Nach einem langen Moment meinte sie. „500? Das Nächste bitte!“ Schon trat sie hinaus. Auf die Worte „Ich könnte sogar bis 450 hinunter gehen.“, reagierte Medeia nicht mehr. Schon ging es weiter an jenem Tag und weg von dem angeblich so berühmten Haus.

    Sanft schaukelte die Sänfte hin und her als die Mietsklaven das Gefährt (es war nicht das Teuerste, in Rom sollte man schließlich nicht allzu sehr auffallen) durch die Straßen trug. Neben her wurde die Sitzsänfte des kleinen Hais getragen, der vergnügt auf all die Häuser sah (ganz als ob sie ihm alle bald gehören würden). Seine Nase zuckte immer mal wieder und er dirigierte die Sklaven beider Sänften in die gewünschte Richtung. Medeia schob den Vorhang zur Seite und sah von der Anhöhe auf einige dicht gedrängte Mietshäuser hinab, welche, die in die unterste Kategorie gehörten (mal von den jämmerlichen Hüten direkt am Tiber abgesehen.) Missmutig war Medeia, was sich höchstens in ihrem pikierten Tonfall äußerte. „Dem Aventin? Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier etwas passendes für meine Familie ist.“ Vulturius winkte eilends ab. „Nicht, doch, nicht doch. Eine durchaus respektable Wohngegend gibt es auf dem Hügel. Hier kommen nicht nur Diebesgesindel und übles Bandenpack her. Nein, nein. Keine Sorge.“ Medeia musterte ihn prüfend und meinte: „Nun ja, so lange Du mich nicht zu einem Objekt in der Subura führst!“ Hurtig schüttelte Vulturius den Kopf. „Aber neeeein, meine Dame, gewiss nicht. Wobei...“ Er hob den Finger belehrend. „...eines möchte ich anfügen. Gaius Iulius Caesar höchst persönlich hat in der Subura gewohnt. Auch kein übles Viertel. Es wird maßlos übersch...ähm...unterschätzt meine ich.“ Der Häuserverkäufer erntete darauf hin nur einen skeptischen Blick. Und schon ging es weiter.


    Eine viertel Stunde später stand Medeia in dem Domus, das ihr der Mann andrehen wollte. Medeia sah hinaus aus einem Fenster und den Hügel hinab. Immer noch die Mietshäuser im Blick, den trübe vor sich hin ziehenden Tiber, der sich durch die Stadt wie eine braune Schlange zu winden schien. Einige karge Pinien standen neben dem Haus. Medeia betrachtete die schmutzigen Fresken und hob die Augenbrauen. „Hm.“, murmelte sie leise. „Wie viel?“ Vulturius lächelte strahlend. „Oh, dieses Prachtstück, mit dem Blick auf das Kapitol...“ Medeia sah aus dem Fenster und runzelte die Stirn. „Kapitol? Wo? Außerdem liegt das Kapitol doch ganz woanders.“ Vulturius lachte hüstelnd. „Ja, von...ähm...der Culina aus...das sieht man das Kapitol. Wenn die Luft etwas klarer ist..“ Medeia rollte nun doch mit den Augen, wandte sich um und lächelte kühl. „Also nie. Ich sehe mich ein wenig um, warte hier.“ Schon schritt Medeia an dem Mann vorbei und ging den Gang nach hinten. In der Küche blieb sie nicht lange, das schmale Fenster nach hinten, kaum eine Hand breit, offenbarte ihr nicht das versprochene Kapitol. Dicke Hecken wucherten davor. Medeia seufzte, hielt sich kurz an dem steinernen Ofen fest als ihr schwindelig wurde. Dann drehte sie sich um und verzog das Gesicht als sie dicke Rußspuren an der Hand bemerkte. Langsam ging sie weiter und bis zu dem kleinen Haustempel.


    Vor dem zerbrochenen Altar blieb sie stehen und sah auf einige dunkelbraune Flecken. „Hier wurde die Ehefrau getötet!“ Medeia drehte sich um. Ein dürrer Junge stand hinter ihr. Seine Tunika war ausgebleicht und fransig, an manchen Stellen schon so durchscheinend, dass es wie Löcher wirkte. „Getötet?“ Der Junge nickte „Ja, sie sind in der Nacht gekommen. Und haben alle Menschen dieses Hauses umgebracht. Den Hausherrn, die Matrona, die vier Kinder und alle Sklaven. Das jüngste Kind war nur drei Jahre alt.“ Medeia wurde etwas blass und sah auf die Flecken. „Wie...wer?“ Medeia wandte sich erneut dem Jungen zu. Der sah sie ernst an. „Vom Aventin, Räuber. Sie hatten es auf das Geld abgesehen. Das kommt in der Gegend oft vor.“ Medeia zog die Palla enger um sich. „Öfters?“ Der Junge nickte. „Danke!“, gab Medeia zur Antwort, drehte sich um und marschierte zurück. „Wir gehen. Das kommt nicht in Frage.“ Erstaunt folgte Vulturius der Artorierin und dachte sich insgeheim: Frauen! Launisch ohne Ende. Schon waren sie wieder in der Sänfte und bewegten sich von dem Haus fort. Der Junge trat vor die Tür und sah den Sänften hinter her. „Sind sie weg?“ Ein Mädchen trat an seine Seite und griff nach seiner Hand. „Ja, sie kauft das Haus bestimmt auch nicht.“ Das Mädchen lächelte zufrieden. Beide Kinder gingen zurück in das herunter gekommene Haus am Aventin. „Die wievielten Käufer waren das schon?“, fragte das Mädchen. „Die Zehnten, glaube ich...“ Dann waren die Beiden verschwunden.


    Das war die erste Maus...Verzeihung, das erste Haus, das Zweite folgt sobald.

    Andächtig war die Miene von Medeia, denn nun begann die wichtigste Zeremonie des Tages, die Opferschau, mit dem die Verbindung hergestellt wurde, der Segen der Götter erfragt und das Brautpaar glücklich aneinander gebunden (geschmiedet, gekettet?) wurde. Medeia wandte sich auch dem zu und lauschte ergriffen. Sollte sie gar nach einem Taschentuch suchen? Sie brauchte es tatsächlich recht schnell, trafen sie doch einige Tropfen der rituellen Reinigung. Medeia tupfte sich einen solchen von der Wange und sah gebannt nach vorne. Erfreut lächelte Medeia, als die Schafsleber als rein deklariert wurde.


    Versonnen folgte Medeia den Gebeten des Priesters und schweifte mit den Gedanken ab (das passierte Medeia in letzter Zeit öfters). Es erinnerte sie nämlich an ihre eigene Hochzeit ( so lange war sie auch noch nicht her) und sentimentale Gefühle stiegen in Medeia auf (schließlich war sie nun Hausfrau und sie durfte sich solcher Art nun leisten). Das Taschentuch war griffbereit in ihrer Hand und die Gefühlswallung durfte kommen. Gleichzeitig war auch noch ein bitterer Beigeschmack in ihrem Mund. Da heiratete sie schon, ließ sich auf das Dasein eines Eheweibchens ein (sie würde zornig rot werden, wenn jemand sie so nennen würde), aber viel Vorteile hatte sie nicht davon. Aber wie sagte ihre Mutter einst treffend: Kind, wenn Du schon heiratest, dann keinen Soldaten. Und wen hatte sie geheiratet? Einen Soldaten, der an die Front gerufen wurde.


    Medeia seufzte ergriffen, die Göttin hatte ihren Segen gegeben. Und als dann auch noch Lucilla mit den traditionellen Gaius und Gaia Spruch anfing, na, da kamen dann tatsächlich die feuchten Sentimentalitäten in Medeia auf (so ganz untypisch für sie, aber wir wissen ja nun: Eheweibchen. Was nur noch zu ihrem Eheglück fehlte, war des Eheweibchen größtes Vergnügen: ein paar plärrende Bälger). Medeia tupfte sich einige Tränen aus den Augenwinkeln und hoffte, dass das niemand gesehen hatte. Hoffentlich nicht Epicharis. Das wäre ja das Tratschgespräch Nummer Eins in der Acta. Schnell noch an die Nase getupft, dann sah Medeia zu Avarus und wartete darauf, dass er ebenso die Worte sprach. (Bei so einer wie Lucilla würde wohl kein Mann kalte Füße bekommen. Sie würde bestimmt nicht den Abstieg mitmachen, den Medeia zur Zeit erlebte.)