Beiträge von Artoria Medeia

    Darum geht es doch gar nicht. Die Parther wären doch nur ein Teilaspekt. Und es ist doch über vieles hier im IR nicht sonderlich viel im Internet zu finden. Hindert doch auch nicht daran, es zu bespielen. Wie so manche germanischen Aspekte oder auch die römische Religion selber. Von Hispania wollen wir da gar nicht mal anfangen...da ist ja noch viel weniger vorhanden. Es stehen doch Provinzen zur Auswahl, wo eben eine Menge Infos im Internet auch vorhanden sind, Ägypten, Syrien (Judäa), etc. Wir wollen ja nicht bei den Parthern anfangen.


    Und nein, Alleinorganisator will ich, weiß Gott, nicht sein. Ich hab ja auch genug zu tun ;) Aber ich würde mich da einbringen und man kann auch einiges in unser Wiki stellen. Und dass wir vorher recherchieren wollen, hat doch keiner hier das Gegenteil zu gesagt, oder? ;)


    @Cyprianus: Recht so :) Ich hab mich sogar schon an eine kleine To Do Liste gemacht ;)

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Parthia, wie oben vorgeschlagen, funktioniert aus diesem Grund überhaupt nicht. Im Internet ist abgesehen von einem ausführlichen Artikel nicht viel zu finden. Keine gute Voraussetzung.


    *hust* Ich würd mich bei sowas eh nicht auf Internetresourcen begrenzen. Im Gegenteil. Denen kann man schwer vertrauen. Sondern in der Unibibliothek schauen und die Bekannten aquirieren, die sich mit der Archäologie dieser Gegend beschäftigen. [Kenn ich nämlich jemanden]


    Und Cyprianus Vorschlag fände ich doch interessant und ne gute Idee :) Man kann ja zuerst mal ne Arbeitsgruppe machen für die Vorrecherche, dann voten lassen und dann wieder dran arbeiten ;)

    Also, im Vorfeld gesagt. Es gibt mir weder darum, dass die Hispanier ausgebootet werden, noch darum, dass es eine alleinige Deus ex Maschina Lösung hier wird. Sprich, wenn ein neuer Weg beschritten wird, dann passiert das eh nicht Knall auf Fall und die Hispanier können sich langsam daran gewöhnen und neue Wege finden. Genauso wenig war von mir aus die Intention, dass die SL alles machen soll. Natürlich sollte viel von Spielern gemacht werden und eine Arbeitsgruppe diesbezüglich entstehen. Und natürlich braucht es Leute, die mitmachen wollen. Darum habe ich den Vorschlag auch in den Raum gestellt. Um auch zu sehen, wie andere das aufnehmen und wollen und wie die SL dazu steht und ob sie da produktiv an der Seite der neuen Provinz stehen würden.


    Hispania ist in meinen Augen auch mehr „Little Italy“, wo ich Durus und Cyprianus zustimmen muss. Das ist der Grund meines Vorschlages und nicht weil Hispania faktisch festgefahren ist. Sondern weil so wenig Vielfalt in das IR kommt, wenn man nur in Europa spielt und die interessanten Provinzen außen vor lässt. Dass da durchaus Arbeit drin steckt, ist mir klar. Aber man muss ja nicht immer bei einem Status Quo stecken bleiben, weil’s bequemer ist. Und welche Provinz nun entgültig bespielt wird, kann man in der Tat von der Informationsfülle dieses Landes abhängig machen. Für Ägypten sind natürlich sehr viel Infos da und für mich auch sehr reizend. Aber andere östliche Provinzen haben das auch. Und wahrscheinlich gibt es da auch mehr Infos, weil einfach mehr Schriftliches überliefert ist [Vermutung von mir] als teilweise über die Germanen oder Kelten. Oder die Archäologie intensiver betrieben wurde [aus diversen Gründen].


    Summa Summarum: Ich wäre auch mit dabei, etwas zu entwickeln und aufzubauen [wenn auch natürlich meinem Studium wegen nicht mit Vollzeitaktivität]


    [Theodorus: Jap, mich würde Ägypten aus all den Gründen auch sehr reizen. Einfach sehr spannend, was man da alles machen kann und wieviel Kultur da zusammen trifft. Aber Hauptsache nicht nur Europa :)]

    Es muss die wahlberechtigte ID sein...solltest Du vielleicht bei der SL abklären, ob das der Fall ist. Ich konnte das mit Medeia zu Anfangs auch nicht, wählen mein ich. Obwohl sie meine einzige BürgerID war. Aber sie war halt nicht die 1. ID.

    @Avarus: Ägypten war ein Beispiel. Man kann ja auch Judäe oder eine andere ferneuropäische Provinz nehmen. In Hispania seh ich jedoch auch nur einen Senator by the way...;)


    @Sevycius: Weil es mal eine spielerische Abwechslung wäre, eine nicht europäische Provinz aufzumachen, wo es einfach mehr Spannungskonflikte, mehr historische Vorfälle geben kann als in Hispania. Und in Hispania ist schon seit einer Weile nichts mehr los. Hispania birgt einfach viel weniger Potential als viele andere Provinzen. [Hispania wird faktisch auch erst mit dem 8. Jahrhundert wirklich interessant] Und da, wie Duccius richtig erwähnt hat, eine vierte Provinz unsinnig wäre, halte ich das für eine gute Idee. Und man kann ja auch seine ID neu ausrichten. Der Status Quo muss doch nicht immer das Beste sein und eine neue Orientierung kann für die IDs in Spanien doch auch mal eine Herausforderung sein.


    Zum PS: Im Übrigen war ich mit ner ID recht lange in Hispania und habe dort gespielt.


    agrippa: Ja, doch! Ich glaube in der Tat, dass eine andere Provinz, eine Spannendere, mehr Spieler locken würde. Weil man da einfach mehr Potential für Geschichten und Konflikte hat, mehr exotische Elemente bringen kann. Und ja, ich würde eine ID in die neue Provinz schicken. Welche würde dann von der neuen Provinz abhängen.


    Und das mit der Heimat beraubt: Naja, es soll ja, finde ich, kein Schließen von einem Tag auf den anderen sein. Man müsste eh erst mal die neue Provinz entwickeln (simoff) und in der Zeit kann man Stück für Stück plausibel die Geschichte entwickeln, dass die Charaktere in Hispania umziehen oder sogar in die neue Provinz abwandern könnten.

    Ich hab mir überlegt, es im PF zu fragen. Aber die Resonanz und Diskussionsbereitschaft ist hier im normalen Forum einfach größer. Darum fange ich die Diskussion einfach mal hier an, denn Verbesserungsvorschläge sind ja auch hier erwünscht ;)


    Und ich hätte einen zu machen. Ich fände es gut, wenn die Provinz Hispania geschlossen werden würde und ihrer statt eine neue Provinz fern von Europa aufgemacht werden würde. Von Ägypten bis Kleinasien sind ja vielfältige Möglichkeiten vorhanden. Wenn ich erläutern darf, warum ich dazu komme?


    A. Wir spielen nur europäische Länder des IR! Ich finde das irgendwie schade und somit auch viel Potential für das Spiel verloren.


    B. Hispania ist in der Antike in meinen Augen keine sonderlich spannende Provinz. Sie mag zwar mal Plotrelevant gewesen sein, ist es ja jetzt nicht mehr. Es ist kein Wunder, dass in ihr so wenig Spiel ist. Dafür bietet sie zu wenige Möglichkeiten, die Germania z.B. hat. Eine andere Provinz kann einfach viel mehr Spielmöglichkeiten bieten als es Hispania tut.


    C. Hispania hat auch wenig Bedeutung, meines Wissens, für das römische Imperium.[Im Vergleich zu den anderen Provinzen] Warum nicht Provinzen bespielen, die wichtiger für das IR sind und viel farbenprächtiger, wie Ägypten?


    Und da doch relativ wenig Spieler in Hispania sind, wäre das doch auch möglich. Und ich fände es mal eine Bereicherung für das Spiel hier :)

    Die Drecksarbeit eines Aedils?


    „Wenn es Pläne gibt, Aedil, dann wurden sie mir nicht mitgeteilt. Aber bislang habe ich von einem geplanten Ausbau noch nichts gehört!“ Bareus rümpfte leicht die Nase und kratzte sich dann an der Stirn. Auf das Zeichen hin ruderten die beiden Hilfskräfte näher an den Steg heran. Der Rand des Bootes schrammte geräuschvoll gegen den Stein, etwas von der Brühe schwappte über den Rand hinein. Irritiert beobachtete der ältere Bareus wie Vitamalacus auf den Steg sprang. Ein Arm ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu halten, folgte er ihm auf den kleinen Steinweg, der glitschig und sehr nass vom tagelangen Regen über der Stadt war. Als sich Vitamalacus nach vorne beugte, um den verstopften Zufluss zu inspizieren, verharrte Famius mit dem Ruder. Das Boot trieb noch einige Fuß weiter, wurde dann jedoch vom Strom langsam, aber stetig wieder zurück getrieben. Immer mal wieder tauchte Famius das Ruder in das dreckige Abwasser, um das kleine Boot auf der Stelle zu halten.


    Bareus blieb an der Seite von Vitamalacus und beobachtete, was der Aedil dort tat. Fast spähte er ihm über die Schulter und sah den Aedil befremdet an. „Für den normalen Alltag haben wir gerade so genug Leute. Es könnten mehr sein, besonders ein paar mehr staatliche Sklaven oder wenigstens Liberti wäre ganz gut. Aber für aufwendige Reinigungsarbeiten reicht es nicht aus. Aber wir haben wenigstens nicht mehr die Zustände ohne den Princeps. Kriminelle Elemente...ja in der Tat, aber...“ antwortete er und verstummte als Vitamalacus nach einem Ruder fragte. „Herr, bist Du Dir sicher, dass Du da stochern willst? Da könnte es ziemlich schnell rauskommen, wenn der Stau groß genug ist!“ Skeptischen maß er Vitamalacus mit einem Blick. Auch die anderen Männer warfen sich etwas unsichere Blicke zu. Minius kam jedoch der Aufforderung sofort nach und reichte das Ruder weiter. Eine braune fette Ratte trippelte den Steg entlang und direkt auf Vitamalacus' Caliga zu.

    Lässig flenzte sich Rufus zurück und schwenkte den Wein in seinem Weinbecher etwas hin und er, dabei schwappte der vergorene Traubensaft fast über den Rand. Doch ohne das zu bemerken trank Rufus noch einen tiefen Schluck und hörte dabei seinem Gegenüber zu. „Mhm...ah...ah ja...ah...!“ waren so seine Zwischenkommentare zu Durus Worten. „Die Naumachia Augusta? Sehr spannend, interessant! Da werden sich die vielen Römer sicherlich freuen.“ Er grinste schief und griff nach einigen Trauben, die auch auf dem Tisch standen. „Bedien Dich ruhig, werter Tiberius!“ Dabei deutete er vage auf die Trauben und aß einige davon und spülte sie gleich mit Wein herunter. Ein gellender und zorniger Frauenschrei war von vor der Tür zu hören, doch Rufus schien davon nicht sonderlich beeindruckt zu sein, noch zuckte er gar zusammen.


    „Kämpfe auf Leben und Tod oder nur die übliche Gefahr? Davon hängt natürlich die Auswahl meiner Männer und Frauen ab. Für sinnloses Gemetzel eignen sich natürlich nicht so wertvolle Sklaven, Häftlinge...ich habe da im Übrigen Kontakte zu Einem im Mamertin für die üblen Jungs...oder nutzlose Peregrini, mit der Hoffnung auf das große Geld!“ Rufus grinste etwas gemein darüber. „Wenn es jedoch anspruchsvolle Kämpfe sind, wo auch die Gladiatoren überleben könnten, dann schicke ich meine sehr guten Gladiatoren ins Feld. Wie groß sollen die Kämpfe werden?“

    Gedanken verloren hatte Medeia eine der Marmorbüsten des Kaisers betrachtet. Wie die Sonne mit dem Profil des Mannes spielte und die Kanten scharf abzeichnete, was dem dort dargestellten Kaiser einen entschlossenen Blick, vielleicht auch grimmig, verlieh. Die schweren Schritte eines Mannes, der in die Aula hereintrat, lenkte Medeia jedoch davon ab. Sie wandte sich um und sah dem Kaiser mit dem Andeuten eines Lächelns entgegen und schließlich mit einem freundlichen Lächeln. Anmutig verneigte sich Medeia vor dem Kaiser, genauso wie sie es getan hätte, wenn sie ihm im Gang des Palastes begegnet wäre als Praeposita. Ein einzelner Sonnestrahl traf sie am Haupt, strahlte erst intensiv ihre roten Haare an und dann ihr blasses Gesicht. „Salve, Augustus!“ grüßte sie ihn. „Wir danken Dir, dass Du die Zeit für uns erübrigen konntest!“


    Doch dann überließ Medeia ihrem Kollegen das Sprechen. Sie faltete ihre Hände ineinander und stand ruhig neben Vitamalacus. Mit einem milden Lächeln, trotzdem durchaus die Ernsthaftigkeit und Würde für diese Audienz ausstrahlend, verfolgte sie die Worte von Vitamalacus. Ab und an neigte sie leicht ihren Kopf, um zu betonen, dass ihr Kollege auch ihre Meinung und Erkenntnisse vertrat. Genauso als er kurz zu ihr schaute, bezüglich des Ediktes, nickte sie leicht und wartete weiter ruhig ab. Als Vitamalacus fertig war, nickte sie erneut und sah aufmerksam zum Kaiser.

    herrje...so viele kreative Geburtstagswünsche...:] *ratslosgrübelnd* Zwei Bilder sagen mehr als tausend Worte...;)


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    Ähm, das Zweite..öhm..ja, feier so besser nicht ;)


    Aber sonst, alles Liebe zum Geburtstag und willkommen im Alter wo es nur besser werden kann (*hust*) :]

    Es war ein Amtstag wie jeder anderer, eigentlich wirkte er so den ganzen Tag. Den gesamten Vormittag wurde Medeia von einem Bittsteller oder Beschwerdeführer nach dem Anderen aufgesucht, amtliche Angelegenheiten wurden besprochen und Edikte ausgestellt. Immer wieder betrat ein Besucher die Basilica und schlängelte sich zum Officium des Aedilis Plebis vor. So auch mit jenem Besucher. Da Quartus gerade wieder seine erste Mittagspause nahm, war es auch nicht so schwierig gewesen in das Officium und zu dem Tisch vorzudringen. Medeia sah von einem Papyrus auf, was sie gerade studierte und hob kurz ihre Augenbrauen, lächelte jedoch freundlich und nahm den Brief entgegen. Mit einem Handgriff war er geöffnet und Medeias Augen flogen über die Zeilen hinweg. Und erneut wanderten ihre Augenbrauen hoch. Verblüfft sah sie noch mal auf den Brief und dann zum Sklaven, den sie einen Moment recht ernst musterte. „Einen Moment bitte!“ Kopfschüttelnd griff Medeia nach ihrem Schreibzeug, Rabenfeder und Tinte und nach einem Papyrus







    An Senator Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanicus
    Roma / Italia



    Salve werter Senator,


    bezüglich Deines Schreibens möchte ich Dir doch ausführlich und erklärend antworten, um vielleicht das bei Dir entstandene Missverständnis auszuräumen. Sicherlich ist Dir das Prozedere der Edikte und ihre Folgen hinlänglich bekannt, hast Du doch selber lange genug im Cursus Honorum dem römischen Volk gedient. Ein Edikt ist eine Amtshandlung im römischen Dienst und auch als dieses zu behandeln. Selbst wenn es Edikte des ehemaligen Aedils, Helvetius Tacitus, sind, so haben sie immer noch Gültigkeit und ihren Rechtscharakter vor dem römischen Gesetz nicht verloren. Als Amtsträger ist es in meiner Pflicht, diese Edikte durchzusetzen und somit dem römischen Gesetzt genüge zu tun. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Edikt auf einem Irrtum, oder gar Schlimmerem, beruht. Aber dafür haben wir entsprechende Instanzen, der Consul oder in diesem Fall noch der Kaiser persönlich. Diese Option sollte Dir als Senator und rechtsgelehrten Mann bekannt sein.


    Solltest Du in allen Edikten des ehemaligen Aedils, Helvetius Tacitus, Fälschungen sehen, so bist doch gerade Du in der besten Position im Senat diese über eine Petition oder einen Beschluss aufheben zu lassen. Bis dahin bitte ich Dich, die üblichen Rechtswege einzuhalten.
    Es erstaunt mich jedoch durchaus, dass Du in Deiner Person gleich die gesamte römisch-germanische Bevölkerung siehst. War doch mein Erinnerungsschreiben höchstpersönlich an Dich gerichtet und auch amtlich versiegelt worden. Genauso wurde es in Deiner Casa abgegeben. Doch sei versichert, derartige Schreiben haben auch andere Römer erhalten, die sich nicht auf germanischen Ursprung berufen. Ich hoffe somit, Deine Befürchtungen ausgeräumt zu haben.


    Vale
    Artoria Medeia
    Aedilis Plebis





    Medeia reichte dem Sklaven den versiegelten Brief. „Bitte, bring das doch Deinem Herren, Germanicus Avarus, und richte ihm dabei noch meine freundlichen Grüße aus. Vale!“ Dann widmete sich Medeia wieder alten Aufzeichnungen und neuen Berechnungen ehe der nächste Bittsteller kommen sollte.

    Sorgfältig schloss Medeia wieder das Tintenfass und legte die dunkle Rabenfeder zurück in das kleine Holzkästchen. Zufrieden wieder ein Werk und eine Amtshandlung gemacht zu haben, verstaute sie auch ihr Amtssiegel. Dabei hörte sie Victor zu. Nun konnte sich Medeia doch ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie lächelte und schüttelte sachte ihren Kopf. „Das ist nicht notwendig, wenn ich auch Dein Angebot wahrlich zu schätzen weiß. Ich hoffe, dass Fortuna mit Dir und dem Geschäft segensreich sein wird. Aber ich denke, das hast Du ja sehr viel besser in der Hand als sonst ein Römer! Sicherlich hast Du öfters das Wohlwollen der Götter auf Deiner Seite!“ Medeia verschränkte ihre Finger ineinander und lehnte sie auf die Tischplatte, wobei sie Victor doch mit einer gewissen Neugier musterte. „Sag, kann es sein, dass Du mit Valerius Severus verwandt bist?“

    Nun trank Medeia doch einen kleinen Schluck vom Wein, stellte den Becher dann jedoch zur Seite. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein, es war mehr eine Interessensfrage, da ich mich diesbezüglich sonst noch an Dich gewandt hätte. Aber so ist das nun nicht mehr relevant. Gut, wenn die Bauarbeiten fast abgeschlossen sind, denke ich, dass die Inspektion erst mal ruhen kann.“ Der Scriba, immer noch Wein schlürfend, seufzte erleichtert auf. Anscheinend war er nicht sehr erpicht darauf, durch Rom zu laufen und sich Baustellen anzuschauen. Hätte ja auch seine zweite Mittagspause verhindert und sein früher Schluss machen für den Tag. Medeia ignorierte das wieder gekonnt. Ganz als ob sie es gar nicht bemerken würde.„Gibt es vielleicht noch etwas, Octavius, was sich in letzter Zeit ergeben hat und auch meiner Aufmerksamkeit bedarf?“

    „So, so, ein ganzes Pferd? Dann sollte ich mich beeilen...“ Olympia lachte gut gelaunt auf. Schnell und geübt zerschnitt sie das Gemüse auf dem Brett. Es war schon fast eine Freude dabei zu zusehen, wie schnell sie mit dem Messer auf das wehrlose Gemüse heruntersauste. Doch als sie sich umdrehte, um noch eine weitere Zwiebel zu holen, stieß sie mit dem Ellbogen etwas tollpatschig an einen Tonkrug, dieser wankte und fiel dann in einem schnellen Flug auf den Boden. Mit einem lauten Krachen landete er auf den Steinfließen und zerbrach in viele bunt bemalte Scherben, die durch die Küche sprangen. Erschrocken und erstarrt blinzelte Olympia und sah auf den Tonkrug herunter. Ihr Mund öffnete sich leicht und sie hob ihre Hand davor. „Oh weh!“ murmelte sie leise. „Der dritte Krug diese Woche!“ Hastig sah sie zur Tür und spähte, ob ihre Herrin gleich wutentbrannt herein kommen würde. Zerknirscht sah sie zu Commodus. „Ich bin so ein Tollpatsch immer wieder. Gerade vor zwei Tagen habe ich einen Glaspokal von meiner Domina herunter geworfen und einen Tag zuvor habe ich ihr Tintenfass über die ganzen Dokumente geschüttet. Sie war vielleicht sauer...“


    Olympia kniete schnell nieder und fing an die Scherben zusammen zu sammeln. „Au!“ entfuhr es ihr dabei und schnell steckte sie sich ihren Daumen in den Mund. Mit der anderen Hand sammelte sie weiter auf und seufzte schicksalsergeben. Betreten warf sie die Scherben in einen alten Bastkorb und erhob sich wieder. Dabei bemerkte sie so manche der Splitter, die unter den Tisch gefallen waren, nicht. Immer noch den Daumen im Mund gesteckt zog die das Brett mit dem Essen zu dem kleinen Herd, der aus Ziegelsteinen in den Raum gebaut worden war. „Dann lebst Du auch in der Legio wie Dein Herr?“ fragte Olympia, nuschelnd, da sie immer noch den Daumen im Mund hatte. „Oder bleibst Du jetzt hier in der Casa?“

    Die letzten Worte von Gabriel hingen einen Moment unbeantwortet in der Luft. Medeia rührte sich immer noch nicht. Nur ihr Brustkorb hob und senkte sich schneller als normal. Doch dann löste sich ihre Starre wieder und sie wandte sich langsam Gabriel zu. Ihr Gesichtsausdruck war jedoch immer noch wie versteinert. Lange sah sie Gabriel stumm an. Ein tiefes Seufzen löste sich von ihr. Ein Zweig knakste leise unter ihrem Fuß als sie auf Gabriel zuging. Die Amsel wurde aufgescheucht und verschwand zwischen den Zweigen der Pinie. Medeia trat dicht an Gabriel heran und sah ihn wieder unverwandt an. „Gabriel!“ murmelte sie leise und tonlos. „Es tut mir auch leid. Ich glaube, ich habe mich falsch ausgedrückt von Anfang an.“ Medeia griff nach Gabriels Händen, ihre Finge waren kalt und trocken. „Gabriel, ich bin nicht gefühlskalt oder einfach nur berechnend. Es mag sein, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die impulsiv oder senti...enthusiastisch in der Liebe und den Gefühlen ist! Aber Menschen sind mir doch nicht gleichgültig. Es gibt Menschen in meinem Leben, die ich aufrichtig liebe. Meine Eltern und meinen Bruder...aber ein Mann...“ Medeia verstummte. Sie, die doch eloquent auf der Rostra war oder sich in solchen Situationen doch immer distanziert der „Materie“ Gefühlen widmen konnte, schien jetzt Mühe zu haben ihre Gedanken zu formulieren.


    „Gabriel, ich war in dich verliebt damals. Du erschienst mir anders als die meisten Männer, mit denen ich so viel...Nähe hatte. Vertrauenswürdig, ehrlich, freundlich und sehr ehrenhaft, doch dann hörte ich davon, wegen dem Anschlag...von mehreren Leuten und dass eine Frau da eine Rolle spielen sollte. Was sollte ich davon halten?“ Einen Herzschlag schwieg Medeia. “Es ist ja jetzt auch schon viele Monate her, fast ein Jahr seit der Sache und noch mal ein Jahr, dass wir eine Nacht verbracht haben.“ Zwischenzeitlich senkte Medeia wieder den Blick und musterte Gabriels Tunika. „Wir haben eine Nacht verbracht, Gabriel. Ein einzige Nacht und uns seitdem nicht mehr wieder gesehen. Meinst Du, es ist einfach wieder zu jener Nacht zurück zu kehren?“ Sie hob wieder ihren Blick und sah Gabriel fragend an. „Habe ich Dir jedoch das Gefühl gegeben, Du bist mir nicht willkommen oder ein Störenfried in meinem Haus bist, dann tut es mir auch leid. Ich habe mich doch gefreut, dass Du gekommen bist. Dich wiederzusehen, mit Dir zu sprechen, ist sehr schön. Wenn auch viele unschöne Worte gefallen sind. Bitte, geh nicht...“ Ernst sah sie ihn an.


    Es raschelte an einem Busch und die hagere Frau, die mit Medeia auf der Bank gesessen hatte, trat zwischen den Rosensträuchern hindurch. Ein dorniger Zweig verfing sich an ihrem schwarzen langen, griechischen Gewand, doch sie riss ihn nur achtlos ab und sah mit neugierigem und leicht amüsiertem Blick zu Medeia und Gabriel. „Salve, Gabriel!“ In den Augen der Frau lag eine ausgesprochene Kälte, wenn sie auch lächelte. Und jedes Wort war mit einem starken griechischen Akzent behaftet.„Verzeih, aber bei den Worten ist mir Dein Name nicht entgangen. Du bist ein Hebräer?“ Das 'Verzeih' klang aus dem Mund der fremden Griechin äußerst fahl und falsch. Vielleicht lag es an der spöttischen Betonung jenes Wortes. Sie legte den Kopf zur Seite und durchdrang Gabriel mit ihren kalten Augen. „Aber ich will nicht stören.“ Die hagere Griechin mit der Adlernase nickte Gabriel höflich zu, aber immer noch mit einer äußerst arroganten und hochmütigen Aura. Wie eine Königin schritt sie an Medeia vorbei und ins Haus hinein. Medeia sah ihr hinter her, Ärger stand in Medeias Augen geschrieben. Ärger auf diese Frau, die Beide gestört hatte. „Entschuldige! Das war Krysia. Sie ist zurzeit Gast in meinem Haus. Gabriel, möchtest Du nicht noch etwas bleiben? Lass uns doch etwas zusammen essen und in Ruhe reden. Ja?“



    An Decima Valeria
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Germania Inferior / Provincia Germania





    Salve werte Decima,


    vielleicht mag es Dir in dem fernen Germanien leider entgangen sein. Doch in der letzten Amtsperiode verhängte mein Amtsvorgänger ein Strafedikt gegen Deine Person. Es steht diesbezüglich bis heute die Strafsumme von 3117,50 Sz. aus. Als jetzige Aedilis Plebis möchte ich Dich noch mal dazu auffordern entweder die Summe zu begleichen oder Einspruch vor dem Consul, beziehungsweise dem Imperator, zu erheben. Ich möchte Dich daran erinnern, dass eine Säumnis in dieser Hinsicht zu einem Haftbefehl und Haftstrafen führen kann. Solltest Du Einspruch erheben, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir eine kurze Nachricht darüber zukommen lassen würdest.


    Vale
    Artoria Medeia
    Aedilis Plebis



    ANTE DIEM IV NON NOV DCCCLVI A.U.C. (2.11.2006/103 n.Chr.)






    Sim-Off:

    überwiesen....das Übliche halt...Danke schön!

    Zorn blitzte in Medeia grünen, katzenhaften Augen auf. Sie sah dabei Gabriel für einen Moment nur sprachlos an. Schweigend atmete sie tief ein und aus. Ein Riss entstand in ihrer doch so makellosen Fassade, die sie sich in den letzten 16 Jahren aufgebaut hatte, seitdem sie das erste Mal in die Arme eines Mannes für Geld geschickt wurde. Für einen Moment sah sie Gabriel verletzt an, doch es war nur ein sehr kurzer Augenblick. Wie das Aufblitzen eines Sonnestrahls in dem bewölkten Himmel. Mühsam wandte sie ihren Blick von ihm ab und sah auf einen Weg, der sich von dort wegschlängelte. Sie war blass in den wenigen Herzschlägen geworden. Blasser als noch zuvor. „Du kennst mich nicht, Gabriel. Was maßt Du Dir an, ein solches Urteil über mich zu fällen...?“ Sie schweigt kurz. „Wie alle anderen Männer!“ spricht sie ihren Gedanken aus. Sie sieht nicht zu Gabriel und verharrt, wie eine Statue im Garten. Eine Amsel zwitschert völlig unpassend auf einem Mauerabschnitt hinter ihr.



    [SIZE=7]Betr. Edit: Rechnen will gelernt sein, Zahl verändert...[/SIZE]

    Und prompt komme ich mit ein paar Fragen :D


    [Nummeriere es, damit es einfacher zu beantworten ist :] ]


    1. Warum eigentlich dieser kleine Zeitrahmen?


    2. Wie steht es mit den Frauennamen? Gibs da auch Änderungen? [Ich hab bei der Herkulaneumliste mal Frauen mit drei Namen auch gesehen...Bürgerinnen, so viel ich weiß]


    3. welche Änderung meinst Du jetzt genau? Die Anzahl der Vorschläge oder Grundlegendes?


    Merci :)

    Die wenigen Wolken am Himmel färbten sich in rote Pastelltöne, zart Orange, Pfirsichfarben, Rosé und auch an manchen Stellen Tiefpurpur. Die Strahlen der Abendsonne fielen auch in den Garten und beleuchteten Medeias rechte Gesichtshälfte. Ein lauer Abendwind strich durch die Zweige der Pinie und spielte mit Medeia tiefroten Locken. Ihre Pupillen weiteten sich für einen kleinen Moment als Gabriel ihr das Geständnis machte. Schweigend ließ sie über ihr Kinn streichen, doch ihre Hand sank wieder herunter. Das Lächeln von Gabriel fand in Medeia keine lächelnde Resonanz. Nein, es war eher so als ob sie dabei leicht zusammen zuckte. Ihre zarten Lippen pressten sich etwas fester aufeinander und sie senkte den Blick. Stumm sah sie auf einen Pinienzapfen herunter. „Das glaube ich Dir nicht, Gabriel!“ Sie hob wieder ihren Blick und ihre Stimme klang fester. „Doch, du erwartest durchaus etwas von mir. Du erwartest, dass ich Deine Gefühle erwidere. Du möchtest, dass ich vielleicht sogar Deine Frau werde. Ist das so?“


    Medeia presste ihre Lippen noch fester aufeinander. Ein leises Murmeln war von ihr zu hören. „Es ist doch immer so. Aber ich gehöre niemandem, Gabriel. Und ich werde das auch niemals tun. Nicht mit den Fesseln der Liebe!“ Medeia löste sich abrupt und stand auf. Barfuss lief sie über das Gras zwei Schritte und blieb stehen. Gabriel den Rücken zugewandt sah sie auf die rotgefärbten Wolken. „Gabriel, ich habe noch nie einen Mann geliebt. Ich...kann es nicht. Ich...habe Dich sehr gerne und ich war...ja, vielleicht auch verliebt in Dich.“ Sie wandte sich um und sah ihn ernst an. Ihre nächste Frage zielte auf eine Vermutung von ihr. „Du denkst, dass es an Deinem Status liegt? Vielleicht ist das Schicksal grausam zu Dir gewesen, Gabriel. Es ist nicht fair, dass Dir vieles verwehrt sein wird hier in Rom. Aber Gabriel, mir geht es auch nicht besser. Mein ganzes Leben lang habe ich unter den Regeln gelitten, die mir aufgezwungen wurden in Griechenland. Ich bin hier nach Rom geflüchtigt, um dem endlich zu entkommen. Aber ich habe nur ein anderen goldenen Carcer betreten...“ Kopfschüttelnd verstummte Medeia. „Ich rede wirr...“ murmelte sie leise und strich sich eine rote Locke aus der Stirn.