Schmunzelnd sah Medeia den Architectus an. Manche waren wirklich für jede Andeutung resistent. Zustimmend nickte sie. „Sicherlich kennt sich mein Sklaven nicht mit Deiner Baustelle aus. Doch hoffe ich sehr, dass er sich dazwischen wirft, wenn ein Ziegel herunter stürzt. Dafür hab ich ihn schließlich gekauft. Aber natürlich bin ich froh, wenn Du mich persönlich durchführen wirst. Ich wollte Dir lediglich den Zeitaufwand ersparen!“ Medeia verschränkte ihre Finger, lehnte sich auf den Schreibtisch und sah ihren Besucher aufmerksam an. Erstaunt schüttelte Medeia leicht den Kopf. „Ein Was? Nun ich kenne die Bezeichnung Vivarium doch eher für die kleinen Gehege der Ludi, Gladiatorenschulen. Was kann ich mir unter diesem Zoo vorstellen?“
Beiträge von Artoria Medeia
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Der Scriba sah verdutzt auf das kleine Papyrusstück, sah sich verstohlen nach links und nach rechts um und lächelte selig. Er überlegte sich jetzt schon, wie er es am Besten schaffen konnte, heute wieder etwas früher, noch früher als normal, sich von der Arbeit zu lösen und in die Stadt zu eilen. Glücklich seufzend lehnte er sich zurück und schloß die Augen. Wirklich arbeiten wollte er im Moment nicht.
Medeia, die einige Schriften studierte, sah beim Eintreten von dem Volkstribun auf. Ihr Officium war mittlerweile schon recht gut hergerichtet. Die alte Einrichtung weitgehendst ausgetauscht oder umgestellt, eine Sitzecke dazu stellt, der Kaiser war wieder poliert und sah nun sauber durch den Raum und aus dem Fenster auf die Märkte hinaus. Die Schriftrollen und vielen Tabulae waren sortiert und sorgfältig aufgeschichtet. Akkurate Ordnung herrschte in dem Raum. Medeia stand auf, lächelte freundlich und holte einen zweiten Becher heran. Darin goss sie verdünnten Wein hinein und reichte ihn dem Pompejaner. „Salve, Volkstribun. Aber sicher, setzt Dich doch!“ Medeia lächelte und setzte sich dann auch wieder. Ein mildes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Nun ich kann mir schon denken, warum Du hier bist. Aber ich möchte Dir doch erst mal das Wort überlassen!“ Medeia sah ihn freundlich an und wartete.
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Der Todesstoss?
Immer mehr Daumen zeigten nach unten. Grimmiger Miene drehte sich Fulmineus einmal im Kreis, um die Reaktionen der Zuschauer zu erhaschen. Als der Wille der Zuschauer klarer wurde, drehte sich Fulmineus wieder dem gefällten Mactator zu. Zögerte er kurz? Doch die Zuschauer peitschten blutgierig den Gladiator an, wenn auch einige für das Leben des Mactator sich ereiferten. Langsam hob Fulmineus das Schwert. Gerade als er das Schwert herunterstoßen wollten, brandete an einer Stelle der Ränge ein ominöses Jubeln auf. Wie ein Blitz schoß die Amazone, manche werden sie von der Cena Liber als Briseis wieder erkennen, nach vorne. Sie hatte sich ein Gladius eines römischen Soldaten geschnappt. Elegant und wieder kräftiger sprang sie über den Körper von Mactator hinweg und stieß das Schwert auf Fulmineus zu. Der wurde abgelenkt von den Zuschauern, die die Amazone zuerst bemerkt hatten. Das Schwert traf ihn an der Seite und er wurde vom Körper von Mactator weg gestoßen. Drei Schritte taumelte er nach hinten.
Briseis rollte sich über den Boden ab und kam sofort auf die Beine nach ihrem Sprung. Wieder wie eine Tigerin sah sie Fulmineus lauernd an und fing an ihn zu umkreisen. Fulmineus griff sich an die Seite, hatte wohl Blut an der Hand. Ein höhnisches Lachen war an seiner Mimik zu sehen. Briseis sprang nach vorne, doch waren ihre Bewegungen eindeutig langsamer als noch zu Beginn der Spiele. Fulmineus wich ihr aus und packte sie an der Schulter. Mit Wucht schlug er sein Knie in ihre Bauchgegend und den Griff seines Schwertes auf ihr Hinterhaupt. Heftig schleuderte er die Amazone weg, die auf den Sand fiel. Mühsam wollte sie sich noch mal aufraffen, brach dann jedoch zusammen.
Erneut wandte sich Fulmineus seinem Gegner zu. Hinkend näherte er sich Mactator, um ihm endlich den Todesstoß zu geben. Schneller wirbelte er das Schwert über seinen Kopf und wollte es gerade herunter saußen lassen. Doch in dem Moment rollte sich Mactator zur Seite und warf eine Handvoll Sand auf Fulmineus. Fulmineus griff sich an die Augen und das gab Mactator die Zeit auf die Beine zu kommen. Blitzschnell trat Mactator Fulmineus gegen die Beine und fällte Fulmineus, der vor Schmerz aufschrie (es war sein bereits verletztes Bein). Mactator sprang zu dem Schwert, was Briseis fallen gelassen hatte. Fulmineus richtete sich müsahm wieder auf und stürzte hinter Mactator hinterher. Fulmineus Krummschwert sauste herunter. Mactator wirbelte herum und beide Spitzen trafen auf weiches Fleisch. Für einen Moment verharrten beide und sahen sich nur stumm an. Dann brach Fulmineus zusammen. Erst jetzt offenbarte sich, dass Mactators Schwert in seinem Bauch steckte. Doch quer über Mactors Flanke bis nach vorne zog sich eine klaffende Schwertwunde, Blut floß hervor und auch der Gladiator brach zusammen.
Einen Moment war es ruhig in der Arena, dann jubelten einige los und sahen gespannt ob alle nun tot waren. Einige Sklaven kamen auf die Arena gerannt. Sie trugen eiserne Hacken, die vorne rot glühten. Schonungslos stießen sie die glimmenden Spitzen in die Seiten der Gladiatoren. Manche zucken auf, manche schienen sich nicht mehr zu rühren. Leichen und Schwerverletzte wurden nach draußen getragen. Auch Licinius Lucullus und Mithridates und die Barbarin. Sand wurde über die blutigen Stellen ausgestreut und einige Minuten später erschien es so, als ob hier nie jemand gekämpft hätte.
Sim-Off: Gewinne sind verlost worden. Alle, die Teilgenommen haben, schaut einfach mal in euer Konto oder PN Kasten, wenn keins da war
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@Fuscus: Erledigt
@Aquilius: Ebenso
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Quiiiietsch! Quieetsch! Die Kreide glitt über eine Tabula und der Scriba, der an einem schon gut benutzten hölzernen Pult saß, blickte auf. In seinem Geischt war ein dicker Tintenfleck zu sehen, ein wenig Kreidespuren und seine Haare zerrauft. Doch sonst wirkte er ganz anständig auf den ersten Blick. Er musterte Trimalchio prüfend und plötzlich erhellte sich sein Gesicht. "Salve, bist Du nicht der Volkstribun? Ich hab gehört..." Er beugt sich etwas näher und flüstert leise. "...Du verschenkst Lupanarbesuche? Ist das wahr?" Schnell richtete er sich auf. "Naja, anständig ist sowas ja nicht. Was würde meine Frau denken, wenn ich zu sowas gehen würde?" Er sah sich nach links und nach rechts um, ob nicht jemand was davon gehört hatte. "Den Aedil willst Du sprechen? Einen Moment bitte!"
Er ging zur Tür, streckte seinen Kopf hinein ohne vorher zu klopfen. "Aedilis...da ist der Volkstribun für Dich. Ich hab ihn gleich erkannt. War bei der Rede auf der Rostra dabei. Ja? ...Ja? Gut!" Quartus, der Scriba, öffnete die Tür weiter. "Geh nur rein!"
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Schweigend musterte Medeia Octavius und schien wohl nicht zu wissen, ob sie lachen oder wütend sein soll. Sie atmete tief ein und aus, lächelte höflich und zog eine frische Tabula heran. "Werter Octavius, Deine Sorge ehrt Dich! Doch sei versichert, ich geh niemals alleine durch die Stadt oder sonst wo hin. Mein treuer Sklave, ein geübter Kämpfer, begleitet mich immer." Medeia beugte sich vor und lächelte augenzwinkernd. "Auch hält er Männer ab, die erst Komplimente schwingend und dann auch körperlich zudringlich werden. Dem Letzten hat er, den Göttern sei Dank, lediglich die Nase gebrochen! Passiert immer wieder leider! Aber er ist da sehr impulsiv!" Medeia lehnte sich wieder zurück und nahm einen Griffel in die Hand. "Gut, dann werde ich die Bauarbeiten der Speicher in den nächsten Tagen aufsuchen. Aber kommen wir zu Deinen anderen Plänen. Magst Du mir mehr vom Vivarium erzählen? Und was sind sonst noch von Deiner Seite für Projekte geplant?"
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EDICTUM AEDILIS PLEBIS
ANTE DIEM XVII KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (15.9.2006/103 n.Chr.)Unterlassungserlaß
Sämtlicher Geldverkehr der SOCIETAS POMPEIANA ist hiermit und mit sofortiger Wirkung einzustellen. Sowohl Spenden, Schenkungen oder sonstige Geldübergaben sind den Mitgliedern oder "Freunden" der Societas hiermit verboten. Während der weiteren Untersuchungen der Aediles wird dieses Edikt bis auf weiteres und bis zur gegenteiligen Bestätigung aufrechterhalten. Ein Vergehen dieses Ediktes wird streng bestraft werden. Beschwerden oder Einspruch sind an den amtierenden Consul oder den Censor, Imperator Caesar Augustus, zu richten.
gez. Artoria Medeia
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Zitat
Original von Camillus Matinius Plautius
......Allerdings würde ich mich zuvor gerne noch von dir zu den hiesigen Literatur- und Schriftrollenverkäufern führen lassen. Ich muß meine Bestände mal wieder auffrischen. Außerdem würde ich gerne unsere Essen damals in Germania fortsetzen und einen ungestörten Nachtisch mit dir einnehmen. Ich würde dich daher gerne in der Casa Matinia empfangen bevor ich aufbreche." flüsterte Plautius.Ein paar Nachzügler huschten durch die Dunkelheit, nachdem das Theaterstück angefangen hatte. Während die Figuren auf die Bühne traten zog Medeia sich ihre Palla von der Schulter herunter. Es war auch wirklich ein warmer Abend. Sorgfältig faltete sie die Palla auf ihrem Schoß und verfolgte gespannt das Theaterstück. Ein wenig schaudern tat sie bei den Pestkranken dann jedoch sehr wohl und auf ihren bloßen Schultern und ihren Armen zeigte sich eine leichte Gänsehaut. Die erste Szene war vorbei und Medeia wandte sich Plautius zu. „Rom ist nicht Griechenland? In der Tat. In mancher Hinsicht bedauerlich, in vielerlei jedoch sehr erfreulich. Wären wir in Athen, dann könnten wir kaum hier zusammen das Theater besuchen, es sei...“ Medeia zögerte und verstummte. Dass Hetären durchaus das griechische Theater besuchten, wollte Medeia jetzt nicht erwähnen.
Aber die nächste Szene rettete sie darüber hinweg. Medeia verfolgte auch diese und erst in der nächsten Zwischenpause wandte sie sich wieder zu Plautius. Leise flüsternd setzte sie ihre Konversation fort. „Er hat den Chor weggelassen!“ Missbilligung war in Medeias Gesicht zu sehen. „Die schönsten Stellen, die poetischsten Verse, nun ja. Er hat den Text auch selber interpretiert. Einige Stellen kommen mir bekannt vor, andere hat er jedoch stark gekürzt und zusammengefasst. Röme...!“ Erneut verstummte Medeia und schmunzelte leicht. „Verzeih!“ Ein Hauch von verlegener Röte spiegelte sich auf Medeias Wangen wieder, aber vielleicht lag es auch nur an dem Fackellicht, was wieder anging.
Die dritte Szene wurde aufgeführt. Medeia schwieg erneut und nutzte dann den Abtritt von Ödipus um Plautius letzte Anmerkung zu erwidern. „Nun, den Papyrusmarkt zeige ich Dir natürlich gerne, wenn er auch hier in Roma nicht so schön ist wie in Athen. Und das mit dem Nachtisch? Wir werden sehen, Centurio.“ Die Lichter wurden erhellt und ein Obst- und Weinverkäufer lief durch die Tribünen. Ehe sie bei Plautius und Medeia ankam, war schon mehr als die Hälfte wegverkauft. „Wie gefällt Dir das Stück, Centurio?“ Medeia winkte den Obstverkäufer heran und lächelte gut gelaunt. Zwar war das Stück doch recht neuartig für sie aufgeführt, aber es war immerhin Theater.
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Original von Camillus Matinius Plautius
Plautius lächelte Medeia an.
„Macht sie nieder!“ brüllte ein Mann direkt hinter Medeia, sprang auf um den einmarschierenden Soldaten zuzubrüllen. Medeia atmete tief ein, wandte sich jedoch nicht zu jenem Mann um. Stattdessen lächelte sie Plautius an. Und dieses Mal spiegelte es sich auch in ihren Augen wieder. Es schien nicht das übliche, höfliche Lächeln zu sein, was Medeia eigentlich sehr gut beherrschte, sondern relativ ehrlich zu sein. Die ersten Schwerthiebe wurden ausgetauscht, doch Medeia kümmerte sich kaum darum, was in der Arena passierte. „Wagenrennen? Nun ich muss zugeben, das liegt mir auch nicht sonderlich. Weder Gladiatorenspiele, Wagenrennen noch Tierhatzen. Eigentlich nur das Theater!“ Jubel, Buhrufe, Jubel, Anfeuerungen...alles brandete um sie herum. Medeias Blick schweifte über die Ränge des Colosseums und dann zur Arena, wo der Kampf wogte.
Fassen wir mal zusammen: -Kampf der Zwerge- Medeia sieht etwas mitleidig auf sie herunter- Kampf der Soldaten- Medeia lässt sich etwas Wein nachschenken- Mithridates wird angegriffen- Medeia mustert ihn- die Soldaten werden niedergemacht- Medeia meidet den Blick dorthin- Mithridates gegen Licinius Lucullus- Medeia sieht etwas skeptisch aus- Mithridates stürzt- Medeia atmet erleichtert auf- Mithridates schleudert das Pilum- Medeia hebt erstaunt die Augenbrauen- der Streitwagen zerschmettert an der Arena und direkt unter ihnen- Medeia lehnt sich etwas zurück als Holzsplitter hoch fliegen.
Kopfschüttelnd lehnte sich Medeia zurück und beugte sich zu Plautius. „Ich sagte ja, es ist ein Desaster. Zu ärgerlich, dass der eigentliche Mithridates ausgefallen ist. Fulmineus ist einfach viel besser. Außerdem ist das wirklich tragisch. Die Beiden waren wohl mal früher Freunde. Ach, ich mag das nicht...Männer in den Tod zu schicken.“ Medeia sah sich um und beobachtete die Reaktionen des Publikums.
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Original von Camillus Matinius Plautius
Plautius winkte einen Sklaven heran und ließ sich einige Brote und Äpfel bringen. Die Platte mit dem Essen drückte er dem Zwerg in die Hand.
......Ein freudiges Strahlen breitete sich in dem faltigen Gesicht des kleinen Ianitors aus. Begierig griff er nach dem Obst und biss hinein. Völlig selbstvergessen mampfte er von der gereichten Platte, ehe er sich wieder an den Elefanten erinnerte. Beziehungsweise der Elefant erinnerte ihn daran. Mit seinem Rüssel stupste er Pumilus gegen den Kopf. „Ieek..Ah Du, na Kleiner, willst Du auch was?“ Pumilus reichte den halben angebissenen Apfel nach oben. Der Elefant griff vorsichtig danach, wölbte seinen Rüssel nach innen und öffnete seinen Mund. Pumilus lachte entzückt auf und gaffte den Elefanten an. Dann wandte er sich um und hörte Plautius zu. Sein Mund öffnete sich, sein Gesichtchen wurde bleich und er schluckte ein paar Mal heftig. Der Stein, den Plautius bei ihm im Brett hatte, kullerte förmlich nach unten. Mit den letzten Worten hielt Plautius zwar einen endgültigen Fall des Steines auf, doch Pumilus war noch zu sehr schockiert. „Warum immer wir? Warum nur?“ theatralisch hob er seine Hände und sah gen Himmel in der Hoffnung, dass die Götter ihm eine Antwort gaben.
Er schluckte noch mal und sah zu den beiden Frauen. Ein seliges Lächeln erschien auf seinem Gesichtchen und er grinste schließlich breit. Die Farbe kehrte wieder in sein Gesicht zurück. „Ja, Centurio, bis jetzt hat sich noch keine Frau bei mir beschwert...!“...von den wenigen die sich mit ihm einließen! Aber so was sprach Pumilus nicht laut aus. Nein, so was dachte er noch nicht mal. Unerschütterlich in seinem Selbstvertrauen zwinkerte er den Frauen zu und wurde unsanft von dem Elefanten nach vorne gestoßen, der noch mehr von der Platte haben wollte. „Schwierig...!“ Pumilus lachte leise. „Sieh sie Dir doch an, Centurio. Das ist keine Frau, die man so leicht zum Heiraten bewegen kann. Aber was für Hürden siehst Du?“ Neugierig spähte er zu Plautius hoch und reichte einen großen Laib Brot nach hinten. Der Elefant griff danach und mampfte das Brot.
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Der Scriba, der eine Wachstafel und einen Griffel gezückt hatte, grummelte leise und unverständliches Zeug vor sich her. "Sparfuchs...lieber Papyri...elende Wachstafeln..." Auch betrachtete er neidisch den Weinbecher, sagte jedoch nicht und schien nur mühsam einen weiteren mißbilligenden Blick unterdrücken zu können als Medeia nach dem Weinbecher griff und von ihm kostete. Medeia lächelte freundlich. "Der Wein ist ganz hervorragend. Ich danke Dir!" Medeia lehnte sich etwas zurück, trank noch einen winzigen Schluck Wein. "In der Tat, da gebe ich Dir recht. Wir werden seine Amtszeit wohl genaustens überprüfen müssen. Was seine Edikte angeht, hat er diese jedoch, glücklicherweise und wie ich hoffe, vollständig in den Archiven festgehalten. So wird es weniger eine Sisyphusarbeit werden."
Als der Scriba wieder was leise murmelte, blicke Medeia kurz zu ihm. Quartus sah von dem Geschriebenen auf, blickte fragend und wandte sich dann wieder seinen Notizen zu. Medeia unterdrückte ein Seufzen und stellte den Becher zur Seite. "Ich würde es für eine gute Idee halten, wenn wir der Gerichtsverhandlung dann beiwohnen würden. Zum einen können wir befragt werden, insofern es überhaupt notwendig ist und zum anderen uns noch mal ein Bild von den Hintergründen machen. Was meinst Du dazu?"
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Ich glaub wir kennen uns gar nicht, aber das muss mich ja nicht hindern, Dir
Alles Gute zum Geburtstag!
zu wünschen
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Ödipus Suche beginnt oder des Sehers grausame Wahrheit!
1 Akt, dritte Szene
Donnergrollen, Wehgeklage. Zwei Fackeln werden angezündet und werfen ihre Lichter an düsteren Figuren vorbei. Deren Schatten fallen lang auf die weiße Wand dahinter. Immer wieder zucken die Figuren auf, abgehackt und schauerlich. Stöhnend winden sie sich, Wind faucht über die Bühne und allerlei gruselige Theatereffekte werden eingesetzt. Ödipus betritt die Bühne. Verzweiflung ist in sein geschminktes Gesicht geschrieben. Er tanzt nach vorne und verharrt vor einer der Gestalten. Die königliche Maske tritt nach vorne.
Herrschaftliche- Ödipus:
„Ihr fleht, meine Untertanen? Doch hört, hört meinen Worten zu. Helft mir bei meinen Forschungen nach des Laios Mörder. Ihr, die ihr hättet forschen müssen, damals als euer König starb, ihr tretet jetzt vor und sprecht. Kennt jemand, einen aus diesem Lande, der Täter ist, soll er ihn mir nennen. Der Sprechende soll reich belohnt werden. Aber auch den Täter ruf ich auf, sich zu zeigen. So soll er das Land unbescholten verlassen dürfen. Doch wenn er gefunden werden muss, soll er meinen ganzen Zorn spüren, auch wenn er zu meinem eigenen Geschlecht gehört. Helft mir suchen, oh Kadmeer!“Die Gestalten wenden sich zu Ödipus. Ihre Schatten bewegen sich genauso ruckartig. Als ihre Gesichter ins Licht kommen, sieht man wieder ihre scheußlichen Beulen und Blutflecken auf dem Angesicht.
Die Pestkranken:
„Wir mordeten nicht, oh Herrscher diese Landes. Doch wissen wir einen, der Dir helfen vermag. Er ist an Seherkraft dem Phoibos fast ebenbürtig. Es ist der Herr Teiresias!“Herrschaftliche- Ödipus:
„So ließ ich nach ihm schicken!“Ein alter Mann erscheint auf der Bühne. Um seine Augen trägt er ein Tuch und er wird von einem nackten Knaben geführt, dessen Löckchen sich über seine Schultern ringelten. Ödipus tritt an den alten Mann heran.
Herrschaftliche- Ödipus:
„O der du alles begreifst, Teiresias, Phoibos sandte uns Kunde, dass die Erlösung von der Krankheit durch das Finden von Laios Mörder kommt. Doch wer ist der Mörder? Gib eine Fährte mir, weiser Mann.“Die traurige Maske- Teiresias:
„Weh, wehe, wie furchtbar das Klarsehen, wenn es dem Klarsehenden nichts nützt. Lass mich gehen, o Ödipus!“Herrschaftliche- Ödipus:
„Siehst du das Leid des Volkes nicht, Teiresias. Sprich schon, was siehst Du? Oder soll Dich erst mein Zorn treffen? Steckst Du gar mit hinter jener schamlosen Tat?“Teiresias zögert und windet sich. Er geht auf und ab, seine Hände machen allerlei verzweifelter Gestiken. Dann wendet er sich Ödipus zu.
Die traurige Maske- Teiresias:
„Dann will ich sprechen, Ödipus, bedenke Deine vorigen Worte und höre. DU bist der heillose Besudler dieses Landes.Dieses Mal tritt auch die zornige, hasserfüllte Maske nach vorne mit Ödipus eigener Maske.
Herrschaftliche und Zornige- Ödipus:
„So schamlos schleuderst Du die Worte heraus. Wie glaubst Du Deiner Strafe zu entrinnen?. Oder was willst Du mit Deinen Worten gar sagen? Was besudele ich, wo liegt meine Schuld? Sprich, oder meine Hand wird Dich hier und jetzt richten.Teiresias tritt ein wenig zurück. Theatralisch hebt er seine Hände schützend vors Gesicht.
Die traurige Maske- Teiresias:
„Du zwangst mich wider Willen zu reden. Aber gut, dann hast Du meine Worte nicht verstanden und ich will es Dir klarer sagen. Du, Ödipus, bist des Mannes Mörder, den du suchst. Du bist es, der das Land mit Krankheit und mit Leid plagt. Du magst mir zürnen, mich niederstrecken, doch ich bin die Kraft der Wahrheit. Und nur diese verkünde ich Dir!“Ödipus lacht laut und geht voll des Zorns auf Teiresias zu.
Herrschaftliche und Zornige- Ödipus:
„Du sprichst von der Wahrheit, alter Mann. Bist Du nicht blind an Ohren, Geist und Augen? Wer schickt Dich, sind es Neider oder gar Kreon, der nach dem Throne strebt? Doch Dein Hohn und Dein Spott kann mir nicht schaden oder einem anderen, der das Licht der Wahrheit sieht!“Die traurige Maske- Teiresias:
„Es ist nicht dein Los, durch mich zu fallen, denn Apollo ist genug dies auszuführen!“Herrschaftliche und Zornige- Ödipus:
„O Reichtum, Königsmacht und Können...so bringt dies Neider mit sich. Kreon, der Getreue so schien er, will den Thron und trachtet mir ihn zu rauben mit Hilfe eines Scharlatans. Du, listiger Bettelpriester, stehst Kreon wohl sehr nahe und willst das Volk gegen mich mit Deinen Lügen aufhetzen.Die traurige Maske- Teiresias:
„Du irrst, Ödipus. Ich steh dem Loxias nah und werde niemals des Kreons Schützling. Ich sprach nur die Wahrheit. Mag ich blind sein und Du der Sehende, so siehst Du doch nicht, wie tief Du im Übel steckst. Du bist der Blinde, Ödipus! So bin ich von Geburt ein blinder Narr, wie Dir erscheint, aber in den Augen Deiner Eltern, die Dich zeugten, war ich ein kluger Mann!“Ödipus horcht auf und hebt in Erstaunen seine Arme.
Herrschaftliche und Zornige- Ödipus:
„Wie, welche Eltern? Wer hat mich gezeugt?“Die traurige Maske- Teiresias:
„Der heutige Tag wird Dich zeugen und vernichten. Doch nun werde ich gehen, ich sehe, Du willst es schon. Doch sag ich Dir, der Mann, den du suchst, der ist hier. Ein Fremder meint man, zugezogen, doch als gebürtiger Thebaner entpuppt er sich. Blind statt sehend, als Bettler wird er über das Land ziehen. Mit den eigenen Kindern lebt er, wie Bruder und Vater zu gleich. Der gleiche Mann ist der Frau, der er entspross, Sohn und Gemahl. Und des Vaters Mörder ist er ebenfalls! Und fasse Du als Lügner mich, dann sage ich, dass ich in der Seherkunst nichts weiß!“Der Seher und der nackte Knabe gehen davon. Ödipus verharrt und geht dann wieder in seinen Palast. Die Pestkranken umklammern sich und jammern leise. Ihr Wehklagen durchdringt wieder die Schwärze als die Fackeln nach dieser Szene kurzzeitig erlöschen.
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Medeia musterte Detritus und sah auf seinen Becher mit Wein, der sich wohl recht schnell zu leeren schien. Sie lächelte kurz und legte einige Papyri zur Seite, denen sie ein Vermerk anfügte. "Nun, was Sergius Sullas Arbeit angeht, möchte ich lieber nicht urteilen. Nehmen wir also lieber an, dass er dies 'vergessen' hat! Senatbauprojekt?" Medeia nickte langsam, notierte sich das und sah auf. "Das klärt natürlich alles! Gut, wenn es Dir recht wäre, könnte ich mir die Bauarbeiten in nächster Zeit mal persönlich ansehen?" Medeia lächelte nun wesentlich freundlicher und lehnte sich zurück. Der Holzstuhl knarrte leise.
"Die Speicher in Ostia sind durchaus auch für meine Arbeit hier in Roma relevant. Ist doch nicht zu vergessen, dass ein großer Teil dort lagert ehe das ägyptische Getreide nach Rom gebracht wird. Deswegen wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir den Bericht zukommen lassen würdest." Die letzte Frage schien Medeia wieder zu Erstaunen. Sie musterte Detritus einen Moment, ernst und schweigend. "Werter Octavius, vielleicht verstehe ich Deine Andeutung falsch. Aber ich denke, im Sinne einer guten Zusammenarbeit, sollten wir einiges vorher klären. Sicherlich ist das ein Impuls so mancher Männer, doch möchte ich Dich bitten, Äußerungen über mein Äußeres, auch etwaige Komplimente, oder Anspielungen meiner weiblichen Natur betreffend zu unterlassen. Dafür wäre ich Dir sehr dankbar!"
Medeia lächelte schmal und rief nach Quartus, der dieses Mal prompt herein kam. "Bring dem Architectus noch etwas mehr Wein!" Quartus nickte. Medeia wandte sich wieder ihrem Besucher zu. Jetzt lächelte sie wieder höflicher. "Warum der Praefectus die Stadt verlassen hat, ist mir nicht bekannt. Aber er wird seine Gründe haben. Gibt es noch andere Bauprojekte, die Du mit mir besprechen willst? Oder ein Anliegen von Deiner Seite?"
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Auf zum letzten Gefecht...
Der Streitwagen donnerte über den Sand der Arena, Malachitsplitter wurden aufgewirbelt. Mactator hob sein Pilum und warf den Wurfspeer. Gekonnt und sogar gezielt beschrieb das Pilum einen eleganten Bogen. Der Speer sauste auf Fulmineus, alias Mithridatis, zu, doch im letzten Moment wich dieser dem Speer aus. Trotzdem streifte das Pilum ihn und riss ihm eine Streifwunde an der Schulter. Schon waren die Beiden aneinander dran. Mactator riss ein Gladius hervor, Fulmineus wirbelte sein Krummschwert durch die Luft. Ihre Schwerter trafen, im Sonnenlicht blitzend, gegeneinander. Nur für einen Sekundenbruchteil, dann sauste der Streitwagen vorbei. Fulmineus riss sein Pferd herum und folgte dem Streitwagen. Am Ende der Arena angekommen, konnte auch Mactator den Wagen herum lenken. Während das Pferd an der Seite des Wagens entlang galoppierte, teilten beide Gladiatoren schnelle Hiebe gegeneinander aus. Immer wieder erwischte Mactator seinen Mitgladiatoren an der Schulter oder auch an der Seite. Dafür hinterließ Fulmineus eine tiefe Schulterwunde bei Mactator.
Mactator riss an den Zügeln und schwenkte zur Seite aus und direkt vor Fulmineus. Sein Pferd wieherte erschrocken auf und schlitterte gegen den Wagen. Die Wucht schleuderte das Pferd auf den Boden und riss Fulmineus mit sich. Mactator war schon ein gutes Stück weiter als das Pferd weiterrutschte und dann gegen die Steinbalustrade aufschlug. Mühsam versuchte das Pferd wieder hoch zu kommen, brach jedoch immer wieder zusammen. Fulmineus, der mit seinem Bein unter dem Pferd begraben war, verzog das Gesicht vor Schmerz und stemmte sich gegen das Schlachtross. Mühsam hob er es ein Stück hoch und rutschte hervor. Eindeutig verletzt stand Fulmineus auf. Hinkend lief er von dem Pferd weg und auf die Mitte der Arena zu. Sein Schwert hatte er verloren. Mactator donnerte mit dem Streitwagen am Rande der Arena entlang und näherte sich unaufhaltsam Fulmineus. Dessen Blick fiel auf das Pilum. Grinsend, noch hatte Mithridates nicht aufgegeben, griff er nach dem Wurfspeer und zog ihn aus dem Sand der Arena.
Ohne zu Zögern schleuderte Fulmineus den Speer. Der Streitwagen kam auf Fulmineus zu, Mactator duckte sich vor dem Speer, doch er war gar nicht das Ziel. Der Wurfspeer drang durch die Speichen des Streitwagend und in die Seite des Wagens. Das Holz der Speichenbrach und das linke Wagenrad wurde abgerissen. Doch die Pferde zogen immer noch am Wagen, die eine Hälfte glitt über den Sand und dann überschlug sich der Wagen. Die Pferde wurden mitgerissen und das ganze Gespann knallte ebenso wie das Streitross gegen den Rand der Arena. Laut splitterte das Holz, das Pferdewiehern war trotz des Gebrülls und Jubels zu hören. Mactator war jedoch schon vorher vom Wagen geschleudert worden. Regungslos lag er auf dem Sand. Fulmineus hinkte auf die reglose Gestalt zu und griff nach dem verlorenen Säbel. Er ließ ihn über seinen Kopf wirbeln. Mactator schien sich etwas zu regen. Seine Hand krallte sich in den Sand. Fulmineus hielt das Schwert über Mactator und wollte schon zustoßen, doch dann erinnerte er sich an seine Aufgabe und sah nach oben zu den Zuschauern....
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Medeia nickte immer wieder knapp bei den Worten des Architectus und sah zwischendrin erstaunt auf. Bei den Worten mit den Germanen. Hochgezogenen Augenbrauen sah sie auf die Schriftrolle, die der voherige Aedil verfasst hatte und dann auf Detritus. Doch auch diese Bermerkung ließ Medeia unkommentiert. "Mhm..." ertönte wieder und sie griff nach einger anderen Schriftrolle. "So, der Staat?" Medeia nickte erneut langsam und fuhr und fuhr mit ihrem Griffel über einen anderen Text, eindeutig aus anderer Feder. "Deine Pläne zeugen doch von sehr viel Fleiß, werter Octavius. Doch eine Tatsache verwundert mich sehr. Warum einen Speicher abreißen, der doch völlig in Ordnung ist? Ich habe hier einen Bericht des letzten Praefectus Annonae vorliegen. Das ist gerade mal ein halbes Jahr her. Dort berichtete er, dass die Speicher völlig in Ordnung sind und einer Ausbesserung nicht bedürfen. Die Speicher in Ostia bemängelte er jedoch in der Tat. Hat sich der Zustand der Gebäude oder die Kapazitäten in den letzten Monaten so drastisch verschlechtert? Oder sind gar noch mehr Massen vom Land hierher gezogen, die alle in die Frumentationslisten eingetragen wurden? Nun, selbst das würde mich verwundern, erwähnt der Praefectus doch, dass noch für zwanzig Wochen ein Reservespeicher vorhanden ist! Vielleicht kannst Du mich da aufklären?" Medeia sah von dem Bericht des Mannes auf und blickte fragend zu Detritus.
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Medeia winkte auch ihrem Scriba, Quartus, der sich mißmutig umsah, sich auch zu setzen. Dann nahm Medeia Platz und strich ihre schlichte und dunkle Stola glatt. Höflich lächelnd nickte sie. "Etwas unverdünnten Wein, aber nur einen halben Becher bitte!" Medeia sah zu ihrem Scriba, der sie höchst mißbilligend betrachtete. Medeia schmunzelte nur andeutugnsweise und wandte sich dann wieder Vitamalacus zu. Medeia dachte über die Frage ihres Amtskollegen nach und nickte langsam.
"Nun, ich bin erst vorgestern in das Officium eingezogen und Altlasten hat mein Amtsvorgänger mir durchaus hinterlassen, ein Wirrwarr und Chaos. Mir ist in der Tat bei ihm jedoch etwas ins Auge gesprungen. Im Zusammenhang mit dem Architectus Urbi, der mich kürzlich besucht hat. Die Angelegenheit mit der Taberna Apicia. Es ist im Moment noch wenig greifbar und ich kann Dir keine Beweise zeigen. Aber, schieb es ruhig auf die weibliche Intuition oder einfach meinen Argwohn, mir scheint da doch etwas im Busch zu sein. Die Tatsache, dass der Verwandte des Kandidaten Octavius Avitus mit in der Sache involviert ist, hat mich aufhorchen lassen. Es scheint mir doch, dass dort vielleicht einige Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um dem Kandidaten zu schaden. Aber vielleicht irr ich mich da auch. Aber dem werde ich noch nachgehen. Ebenso was die anderen Amtshandlungen meines Vorgängers angeht."
Medeia schüttelte den Kopf als sie überlegte, was ihr bei den ganzen Edikten aufgefallen war. "Mir scheint es, dass er ein wenig über den Daumen gepeilt gearbeitet hat. Nach Lust und Laune Betriebe die Genehmigungen erteilt oder nicht erteilt hat. Wenn ich ehrlich sein darf, halte ich es für eine Katastrophe, dass jener Mann in der letzten Amtszeit keinen Kollegen hatte. Aber das ist wohl ein anderes Thema."
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Medeia, die gerade einige Tabulae und Akten hervorholte um die weitere Besprechung zu dokumentieren, bzw die alte Sachlagen schneller einsehen zu können, hob fragend den Blick. "So? Ein römisches Leben gerettet. Das ist natürlich lobenswert! Aber sagest Du nicht gerade, dass die Schäden an der Taberna minimal sind?" Medeia entrollte einer der Akten und glättete sie sorgfältig vor sich. Kurz musterte sie das Geschriebene und ihre linke Augenbraue hob sich. "Was für ein chaotischer Mann...!" murmelte Medeia und versuchte das Geschriebene zu entziffern. "Gut, wie ich sehe hattest Du eigentlich die Ausbauten der horrea vespasiani geplant, was nicht möglich ist." Medeia nickte und las weiter, dann sah sie wieder zu Detritus. "Was mich an der ganzen Sache doch sehr interessiert! Warum bist Du überhaupt zum Schluss gekommen, dass ein Ausbau notwendig ist? Und wer trägt die Kosten dieses Bauprojektes?"
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Mit zusammengepressten Lippen verfolgte Medeia die Gewalttätigkeiten von Rufus und Rutger. Mißmutig betrachtete sie einige Mangobrocken auf ihrem smaragdgrünen, leichten Gewand. Herrisch winkte Medeia einen Sklaven herbei. „Bring mir etwas Wasser und ein Tuch!“ fauchte sie ihn leise an. So leise, dass ihr Ausbruch von den Meisten unbemerkt wohl blieb. Selten über kam es Medeia, aber in der Öffentlichkeit so vorgeführt zu werden, mochte sie ganz und gar nicht. Schnell gewann sie ihre Contenence wieder und lächelte Aquilius an. „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich danke der Nachfrage. Und bei Dir? Aber mir scheint, Du hast einen sehr aufmerksamen Begleiter.“ Sie sah zu Rutger und ein Schmunzeln lag auf ihren Lippen. Verschwörerisch fragend sah sie Aquilius an und sah betont an Rutger hoch und runter. Doch dann war jener junge Germane schon wieder zurück. Erstaunt besah sie sich seinen Ausbruch gegen über Aquilius. Medeia zögerte und schwieg. Vielleicht wollte sich Aquilius noch mit Rutger streiten und da wollte sie sich nicht einmischen. Stattdessen setzte sie sich wieder und wartete auf das Wasser.
Das herbeigesehnte Wasser wurde an einer anderen Stelle vorbeigetragen. Mactator folgte mit seinem Blick dem Sklaven und lächelte Scintilla wieder an, leicht melancholisch. Sein linke Hand griff in Scintillas Richtung, streifte ganz sachte ihre Schulter und hob die Hibiskusblüte auf. Vorsichtig steckte Mactator ihr die Blume wieder in ihre Haarpracht hinein. Seine Finger glitten durch eine ihrer Strähnen, spielte damit und ließ sie sachte wieder auf ihre übrigen Haare gleiten. Doch das währte nicht lange und er stützte sich auf der Kline ab. Dabei lehnte er sich durchaus auch etwas näher an Scintilla heran. Im Hintergrund gackerte wieder die Blondine auf und Fulmineus begrub sie unter sich, sie wild und leidenschaftlich auf der Kline küssend und jeden Anstand über Bord werfend. Mactator dagegen war deutlich zurückhaltender. „Auf mich? Nein, schöne Scintilla. Auf mich zu trinken wäre ein Verschwendung. Trinken wir doch eher auf all jene, die eine wunderbare Zukunft vor sich haben. Auf Dich! Die Götter werden einer schönen Frau wie Dir, doch den Weg leicht machen müssen.“ Mactator sah ihr in die Augen und schwieg einen Moment bedeutungsvoll. Dann schmunzelte er und der melancholische Ausdruck wurde schwächer. „Aber sag nicht, dass Du wegen mir hier bist! So etwas höre ich immer wieder, seltsamerweise!“ Mactator strich Scintilla eine Haarsträhne zurück und seine Finger berührten sanft ihre bloße Schulter.
Der aufregenden Schönheit, Clodia, die just die Szene streifte, schenkte Mactator keine Beachtung. Im Gegenteil, er sah nur Scintilla an. Clodia blieb bei all den anderen Männern jedoch nicht unerkannt. Pfiffe folgten ihr, anzügliche Rufe und so manch eine Hand streckte sich nach den Rundungen ihres Leibes aus. Clodia ließ sie gewähren, genoß manche der Berührungen durchaus und sah zu Mactator herunter. Ein verächtliches Schnauben war zu hören und mit arroganter Miene ging sie an ihm und Scintilla vorbei. Lasziv ließ sie sich auf eine Kline niedersinken und sah sich suchend um. Neben ihr war tatsächlich noch Platz. Aber schon suchten die ersten Gladiatoren, den zu besetzen und eilten in Richtung der schönen Clodia.
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Pumilus hatte nichts dagegen gehabt, die Frauen angaffend, schon mal voraus zu gehen. Doch vor dem Stall hatte er sich noch mal umgedreht. Den Centurio schien er abgehängt zu haben. „Centurio?“ Er spähte unter einen Busch, aber da war der Centurio nicht. Kopfschüttelnd machte er sich wieder auf den Rückweg um den Mann abzuholen. „Ah, Centurio, da bist Du ja! Ja, hier geht es lang!“ Pumilus Augen wurden groß. Da war ja schon wieder seine Domina. Hoffentlich hatte Plautius sie noch nicht gesehen. Schnell schnappte sich Pumilus den Zipfel von Plautius Tunika und zog ihn mit sich und zum Stall, der offen stand. Der strenge Geruch von Tieren drang nach draußen. „Da! Da sind sie!“ Die letzten Schritte lief Pumilus schneller und in den Stall hinein. In einer hölzernen Absperrung standen drei große Elefanten. Alle drei, auf engsten Raum zusammen gezwengt, hatten große Eisenringe um ihre Hinterbeine. Die Eisenringe waren mit schweren Ketten im Boden verankert. Ihre Rüssel hangen schlaff nach unten und sie schienen zu schlafen. Der größte Elefant jedoch, ein Bulle, öffnete seine Augen. Seine haarigen Ohren richteten sich auf und er wandte sich zum Gatter um. Die Kette rasselte laut auf und sein Rüssel tastete in Richtung der Besucher. Vorsichtig griff er mit seinem Rüssel über das Holzgitter und auf Plautius zu. Seine Haut war grau und ganz borstig, doch die Spitze seines Rüssels schien ganz weich und zart zu sein.
„Dir gefällt doch meine Domina, nicht wahr? Uns sind Deine Blick schon aufgefallen, Dominus! Wobei ja einige Männer sie so angaffen. Aber Du schaust sie anders an als die Meisten! Ja, auch das ist uns aufgefallen. Wir meinen, uns würde sie uns ja auch gefallen, aber meistens denken wir dann, dass sie uns die Zunge rausschneiden, die Ohren langziehen, die Finger brechen oder die Nüsse abschneiden könnte...nein, nein, da kommen erst gar nicht so Gelüste auf! Aber Du würdest uns doch nicht die Finger brechen, oder Dominus? Sag, willst Du sie heiraten?...Na, das halte ich für schwierig...ja? Willst Du auch was sagen?“ Pumilus krazte sich am Hintern und suchte in einer Kiste nach etwas, was man dem Elefanten geben konnte.