Beiträge von Artoria Medeia

    Ein begeisterte Glanz lag in den Augen von Faustina. Sie lächelte Milo strahlend an und das Kompliment ließ sie ein wenig erröten, aber nur ein Hauch wie eine leichte Morgendämmerung. Und sie schien sich darüber ehrlich zu freuen, daß Milo Interesse an ihnen beiden zeigte. Fausta war jedoch eindeutig abgebrüht. Sie lächelte professionell wie eine Frau, die schon viele Komplimente gehört hatte. Doch Faustina trat noch einen Schritt näher an Milo heran. „Die Legionäre! Die sind doch ganz ungehobelt und sind nur die Gesellschaft von anrüchigen Frauen gewöhnt. Aber Du scheinst mir wie ein wahrer Ehrenmann zu sein!“ Faustinas blauen Augen leuchteten. Man sah ihr dabei schon ein wenig an, dass sie hoffte Milo wäre nicht ein allzu großer Ehrenmann, was bestimmte Dinge anging. Fausta ließ ihren Blick schweifen, betrachtete den Mann, der ihr von Milo gezeigt wurde. Eindeutig schon von einer anderen Frau eingefangen. So hielt sie sich die herzlose Fausta an ihren ersten Fisch an der Angel, Milo- ein Patrizier! Lächelnd wandte sie sich ihm zu. „So ist es, meine Schwester hätte es nicht treffender ausdrücken können.“


    Faustina hätte sich am liebsten bei Milo vertraulich untergehackt. Aber sie wusste, dass es sich nicht schickte. Außerdem war sie viel zu schüchtern, wie sie oft selber betonte. Ganz und gar unschüchtern fuhr sie jedoch fort zu sprechen: „Vielleicht dürfen wir Dich mit zu den Klinen begleiten? Kommst Du aus Roma, Titus Flavius Milo?“ Voller Wissbegier und ehrlichem Interesse sah Faustina Milo an. Fausta seufzte unmerklich, ließ jedoch in ihrem strahlenden Lächeln nicht nach. Die Musikanten traten auf und es wurde etwas dunkler im Hof. Faustina erschrak dabei etwas und ihre Schulter berührte Milo am Oberarm als sie sich etwas näher an ihn heran bewegte.

    Als ihre Füße gesalbt waren und frisch nach duftigen Ölen roch, winkte Medeia den Sklaven fort und zog ihre Füße ein klein wenig an, so dass sie unter der dunklen Stola verschwanden. Deutlich geschmeichelt von den Worten Livias lächelte Medeia erfreut. „Ich danke Dir, aber mir gingen viele Sklaven zur Hand.“ Medeia nahm einen Becher Wein entgegen und trank einen Schluck davon. Dann stellte sie ihn zur Seite und musterte Krysia. Diese ließ auch die Sklaven an ihren Füßen gewähren. Die Füße der Griechin waren genauso hager und knochig wie ihre Hände oder ihr Gesicht. Auch waren sie ganz rauh, so als ob sie oft barfuss ging. „Ich grüße Dich Tiberia Livia. Mein Name ist Krysia.“ Krysia beugte sich vor, begutachtete ein halbes Ei und aß es ganz langsam. „Mir wurde schon viel von den Römerinnen berichtet und ihrer starken und stolzen Art. Sie stehen ihren Männern in nichts nach. Bewundernswert! Die griechischen Gluckerhennen konnte ich noch nie ausstehen. Bist Du gar eine Frau der Politik, wenn ich Dich das fragen darf, Tiberia Livia?“


    Doch die Frage wurde von dem Spiel der Musikanten unterbrochen. Die Künstler zogen auf die Bühne. Gespannt sah Medeia in ihre Richtung und sah den Sänger länger und eindeutig wohlgefällig an. Dabei ließ sie sich ein Viertel eines Straußenei reichen und betrachtete sinnierend den Tanz. Zwar hatte sie die Künstler einmal bei der Probe hier sehen können, doch in der Dunkelheit wirkte der Tanz noch faszinierender. Sie beugte sich zu Livia vor und erwiderte das Flüstern leise und ohne dabei die Augen von der Tänzerin abzuwenden. „Ich glaube, sie sind noch recht unbekannt hier in Rom. Aber wirklich ein Glücksgriff. Ich hoffe doch, dass sie noch mehr Auftritte hier in Rom haben. Wagenrennen schön und gut, aber die wahre Erfüllung eines kultivierten Menschen findet man doch nur im Theater, nicht wahr?“ Medeia lächelte und hoffte, dass sie in nächster Zeit wieder zu einer Theateraufführung kommen könnte. Wahrscheinlich erst bei den Ludi wieder.

    Es war früh am Morgen, die Sonne war gerade erst über die Dächer gekrochen und schien zwischen die Straßen Roms. Erbarmungslos zeigte sie dabei all den Dreck, der nächtlich auf den Strassen übrig geblieben war. Dabei in manchen Vierteln auch einige Schandtaten offenbarend, wie Morde, Diebstähle oder Randalenwerk. An jenem Morgen war Medeia mit ihrer Sänfte und ihrem Leibwächter durch die Viae Romanae früh aufgebrochen, um das Täubchen noch im Nest fangen zu können. Vor der Societas Pompeiana angekommen ließ sie die Sänfte auf den Boden abstellen. Geschmeidig glitt sie heraus und sah auf die Porta. Ihre dunkelgrüne Palla umwickelte ihre Schulter und einen guten Teil ihrer Haare. Darunter trug sie eine schmucklose Stola, streng und nüchtern wirkte ihre Erscheinung. Ruhig atmete sie tief ein und aus. Diese Sache war direkt um die Zeit der Ediktveröffentlichung und Medeia lächelte bei der Überraschung, die der Ianitor erleben würde.


    Hoch erhobenen Hauptes ging sie auf die Porta zu und blieb in Sichtweite stehen und sah die Straße herunter. Sie schien auf etwas oder jemanden zu warten. „Ceadh, ich weiß nicht, ob die Männer dort drinnen gewalttätig werden können, aber bitte bleib stets an meiner Seite.“ Sie lächelte ihm zu und drehte sich um. Denn ihre Ohren hatten die Geräusche von genagelten Stiefeln vernommen. Diese Stiefel trugen nur Soldaten und Medeia ahnte, wer sich nun nähern würde. Erwartungsvoll sah sie in die Richtung.

    „Das klingt nach einem recht ungewöhnlichen Projekt, Octavius. Tiere in einigen Gehegen? Nun ich nehme mal an, sie dienen trotzdem dem Zwecke sie für die Ludi bereit zu halten? Das ist natürlich dann keine schlechte Idee. Aber warum ein solches Projekt? Wäre eine prunkvolle Munera nicht angebrachter, um einem Ahnen Ehre zu erweisen?“ Medeia sah ihn freundlich lächelnd an und widmete sich nicht weiteren Äußerungen über diverse Baustellen und ihren Gefahren. „Dann keine weiteren Projekte? Nun, die Aufgaben, die Du hast zeugen ja jetzt schon von regem Arbeitseifer. Ich bin Dir auf alle Fälle dankbar, dass Du mich so ausführlich über die Planungen informiert hast. Ich werde dann in den nächsten Wochen in Dein Officium kommen für eine Inspektion der Baustellen und natürlich vielleicht für weitere Notwendigkeiten in der Stadtplanung.“

    Nun wirkte Medeia doch ein wenig überrascht bei der letzten Antwort von Trimalchio. Diese Überraschung überspielte Medeia schnell und recht geübt. Verstehend nickte sie und machte sich dabei die ein oder andere Notiz. Dann lehnte sie sich im Korbstuhl ein wenig zurück, lächelte Trimalchio freundlich, aber schweigend an. Erst nach einigen Herzschlägen setzte Medeia wieder an zu sprechen. „Im Moment solltest Du Dir noch keine Sorgen machen, werter Volkstribun. Das sind einfache Untersuchungen und kein Strafverfahren gegen die societas. Und sei versichert, wir werden gründlich arbeiten und somit der Wahrheit und Gerechtigkeit genüge tun. Gibt es vielleicht etwas, was Du uns vor unseren intensiven Untersuchungen noch mitteilen möchtest?“ Medeia lächelte höflich und sah Trimalchio fragend an.


    Zweiter Vorlauf
    Runde I


    „Wer ist denn das da vorne?“


    „Patroklos, der stürmt den anderen glatt davon!“


    Die Pferde und Wagen der factiones donnerten wie von Pegasus Flügeln angespornt über den Sand. Patroklos nutzte gleich den Startvorteil aus um die Spitze des Feldes zu erobern, eng an der spina, was ja schon fast tollkühn wirkte. Der Rappenhengst des Gespannes schien besonders von dem Jubel der Zuschauer angespornt zu sein und er zog mit seinem Tempo die anderen edlen Pferde mit.


    „Und wer folgt?“


    „Ein rotes Gespann, Phillipus Thrax!“


    Denn dicht auf folgte der Lenker von der factio russata dem Spitzenstürmer. Obwohl einen der schlechteren Startplätze beim Los erhalten, zieht er mit seinem Wagen in einer rasanten Fahrt schräg an den anderen Gespannen vorbei und kann sich gleich hinter den auriga der aurata setzen. Die Peitsche schwenkend und die Zügel fest um seinen Oberkörper gespannt versucht er mit zusammen gebissenen Zähnen Patroklos noch vor der meta einzuholen. Doch dieser hat sich schon einen deutlichen Vorsprung heraus gearbeitet.


    „Und wer sind die Beiden zwischen dem Ende und dem Anfang?“


    „Die Albata natürlich!“


    Die schneeweißen Wägen fliegen hinter den beiden Gespannen an der Spitze hinter her. Doch die russata und die aurata konnten sich schon einen guten Vorsprung sichern. So bestreiten die albata mit ihren pechschwarzen Pferden das Mittelfeld. Ihnen folgten in einigem Abstand die beiden Nachzügler, Vir fortis Orci und Kyrios Agoon. Schon erreichte die Spitze, Patroklos und Phillipus Thrax, die meta, die erste Linkskurve. Dicht an dicht zogen sie um diese Kurve, lenkten elegant die Quadrigen um die erste Hürde in dem Rennen und kamen dann auf die nächste lange Bahn. Je näher die Wägen der ersten Zielgerade entgegen strebten, desto lauter wurde das Jubeln oder auch die Schmährufe.


    „Nieder mit den Aurata!“


    „Hoch lebe Patroklos!“


    An der Mitte der Linkskurve brachen der erste heftigere Streit und Prügeleien aus. Alte Eier flogen durch die Luft. So manch einer in den besser ausgestatten Reihen bekam etwas von dem faulen Eiweiß auf seine schöne Toga ab. Die Wagen näherten sich dem Ende der ersten Runde, der erste marmorne Delphin [als Rundenmarker] wurde über der spina herunter gelassen.





    Rundenstand: Patroklos - Phillipus Thrax - Felix - Fortunatus - Vir fortis Orci - Kyrios Agoon


    Beginn des zweiten Vorlaufes


    Die Sonne ging strahlend auf und somit ein schöner zweiter Wagenrenntag. Schon früh am Morgen öffneten die Tore des steinernen Circus Maximus um die hineinströmenden Massen den Kampf um die besten Plätze zu ermöglichen. Aus allen Ständen, aus allen Schichten trafen sie hier zusammen, jubelten gemeinsam für die gleichen Wagenparteien. Der Circus füllte sich mit Leben, die fiebrigen Römer eiferten schon dem Beginn der Zeremonien und dann dem zweiten Vorrennen, dem das Finale folgen wird, zu.


    „Welche Factiones nehmen an dem Rennen teil?“


    „Albata, Aurata, Purpurea, Russata und diese elenden Ausländer!“


    „Du meinst die Parther?“


    „Ja, genau, die aus Tygus...oder Tylus oder so!“


    Schon vor dem Circus nutzen die ersten Händler die Örtlichkeit unter einigen schattigen Vordächer, um ihre Waren an den Mann zu bringen ehe diese ihre Plätze zwischen den schon vollgedrängten Rängen suchten. Oder auch die ein oder andere lupa versuchte bei dem Gedränge auf sich aufmerksam zu machen. Man konnte nicht früh genug damit anfangen. Oder Bettler und Diebe stromerten zwischen den Menschen hin und her, die Einen versuchten mit ehrlichen Gebrechen die Sesterzen zu bekommen, die Anderen schnitten einfach die Geldbeutel vom Gürtel. Und sie, von der Lupa bis zum Dieb, machten heute auch wahrlich gute Geschäfte.


    „Tücher....weiße Tücher, rote Tücher, purpurähnliche Tücher, goldene Tücher....alles Zusammen für nur 10 Sesterzen!“


    „Faules Gemüse, faule Eier für die Gegnerfactiones, faules Gemüse...nur 3 Sesterzen die Kiste. Faules Gemüse, faule Eier....“


    "Ein Sesterze, bitte ein Sesterze für einen alten blinden Soldatenveteran! Ein Sesterze schöne Dame!"


    „Hey, Süßer, na soll ich Dir nicht ein wenig Gesellschaft beim Rennen leisten?“


    „Banner für die Factiones, jedes liebevoll von den eingefleischten Anhängern selber gefärbt. Banner für die Factiones.“


    Posaunen kündigten schon einige Minuten vorher den feierlichen Zug, den pompes circenses, an, der sich vom Capitol bis zum Circus Maximus zog. Bunt bemalte Götterstatuen- Iuppiter, Mars, Iuno, Vesta und viele Andere [exotische bis recht unbekannte]- erreichten den Circus und wurden hineingetragen. Vor dem feierlichen Zug liefen Sklavenmädchen und -jungen in kurzen roten und weißen Tuniken entlang und streuten bunte Herbstblumen auf den Sand der Arena. Schwarze Trommler, griechische Flötenspieler und germanische Tänzer folgten dem Zug und boten noch mal für die Augen einige Darbietungen. Zwischen ihnen waren Bildnisse berühmter Kaiser, ganz vorne natürlich Kaiser Lucius Ulpius Iulianus, die den Göttern hinter her kamen. Schon sein Bildnis ließ die Zuschauer euphorisch aufjubeln. Oder lag es daran, dass dem Statuenzug der Zug der aurigae folgten mit ihren Quadrigen, den vierpferdigen Gespannen, die im zweiten Rennen der Ludi Romani antreten sollten? Rot bemalte Holz- und Korbgeflechtwägen, golden bemalte, welche mit einem purpurnen Streifen oder auch strahlend weiße Vierspänner fuhren in die Arena.



    Die Auriga hoben die Hände, winkten den Zuschauern zu und fuhren vor die Kaiserloge. Dort warteten sie bis endlich die carcares ausgelost wurden, die Startboxen der einzelnen Gespanne. Entscheidend für die Rennen, denn natürlich waren manche der Startplätze mit Vor- oder Nachteilen belegt. Die Wägen rollten zu den carcares. Die Spannung wuchs. Zur Enttäuschung einiger und Freude anderer konnte sich Patrokles von der aurata den besten Startplatz sichern. Gleich an der spina, die die Mitte der Arena darstellte. Die ersten Tumulte über dieses Los brachen aus und das erste faulige Gemüse wurde geworfen. Der dicke praeco und heutige editor, der den Beginn der Rennen signalisieren sollte, stapfte auf die Loge. Theatralisch betont hob er seinen Arm. Die Pferde stampften aufgeregt in den Boxen. Bei einem Gespann, wir wissen nicht welches, traten die Pferde nervös gegen die eisernen Stäbe. Einige Zuschauer brüllten aufpeitschend. Dann ließ der editor seine Hand herunterfallen. Die carcares wurden aufgerissen und die Wägen donnerten aus ihren Startboxen....

    Sim-Off:

    weiß nicht so recht, was man auf so was erwidern soll -.^...außer...WiSim interessiert mich weniger als Roleplay ;)


    Der Gesang der schönen Sklavinnen lenkte Medeia von weiteren Gesprächen ab. Sie wandte sich den Stimmen zu und lächelte sofort milde. Mit Wohlgefallen betrachtete sie die Mädchen, den Schmuck des Atriums und dann die hübsch zurecht gemachte Braut. Vielleicht kam in dem Moment auch ein seltener sentimentaler Zug bei ihr hervor. Auf jeden Fall seufzte sie leise und schien ergriffen zu sein. Doch vielleicht täuschte das Licht auch nur. Versunken in dem schönen Anblick spielte Medeia mit einer ihren roten Locken, die sich kunstvoll aus ihrer hochgesteckten Frisur heraus wandte. Auf die Einladung von Florus hin, sah Medeia zu Corvinus dann trat sie auf das Atrium zu. Vor der Braut blieb Medeia stehen. „Salve Iulia Andreia, mein Name ist Artoria Medeia. Du siehst wirklich bezaubernd aus. Salve Iulia Helena!“ freundlich nickte sie Helena zu und schritt an den beiden Frauen vorbei und hinein in die Casa der Iulier.

    Ludus Magnus, ein Schauplatz mit drei verschiedenen Szenen. Cena Libera, der Aedilis Plebis, ein Marspriester und ein Sklave; Cena Libera, ein Gladiator und eine Tänzerin; Cena Libera, ein Centurio und ein Zwerg. Blick auf die erste Szene: Die Umgebung musternd überging Medeia das Intermezzo zwischen Rutger und Aquilius. Sie nickte einem Bekannten in der Ferne zu und wartete auf ihr Wasser. Erst als Aquilius sie wieder ansprach, wandte sie ihren Blick den beiden Männern zu. Genau so wie auf der Vinalia Rustica schenkte sie Rutger ein freundliches Lächeln, wobei dieses Mal deutlich mehr von ihrem linken Bein zu sehen war und ihre Kleid einen tiefen Ausschnitt zierte. Daß es sich um Aquilius Sklaven handelte, wusste Medeia nicht. Ihrem verschmitzten Lächeln nach zu urteilen, hatte sie eher andere Vermutungen. Da kam auch schon der Sklave heran und Medeia griff nach einem Stück Linnen, um ihn ins Wasser zu tauchen und ihr Kleid und ihren Schenkel von den Fruchtstücken zu befreien. Langsam strich sie mit dem dunklen Stoff über ein Stück ihrer hellen Haut und dann über den grünen Stoff. Dann warf sie den Stoff achtlos in das Wasserbecken. „Auf einer Cena Libera geht es immer ein wenig wild zu, Aquilius. Magst Du Dich nicht vielleicht zu mir setzen? Ich hätte gefragt, ob Du mir Deinen gut aussehenden Gefährten vorstellst. Aber ich glaube, ich habe ihn schon auf der Vinalia Rustica gesehen.“ Medeia deutete auch Rutger Platz zu nehmen und winkte nach einem der alexandrinischen Sklaven, der ihnen Wein heran brachten.


    Ein kleines Stück davon entfernt schlängelte sich eine dunkelhaarige Frau auf die Bühne. An den Füßen trug sie silberne Schellen, war nur halb bekleidet und ihre langen Haare fielen ihr offen über die Schultern herunter. Nicht allzu elegant fing sie an zu tanzen, geschmeidig oder gekonnt waren ihre Bewegungen nicht, aber dafür recht feurig. Die Gladiatoren grölten begeistert als die Frau schwungvoll ihre Hüften hin und her warf. Auch Fulmineus feuerte die Frau begeistert an, während er die Frau auf seinem Schoß immer mehr von ihren Kleidern befreite. Mactator beachtete die Frau auf der Bühne in keinster Weise. Stattdessen sah er Scintilla stumm an. Sein markantes Kinn hob sich ein wenig als Scintilla an ihm entlang strich, die Bartstoppeln fühlten sich unter ihren Fingern ein wenig rau an. Mactators Hand, die über Scintillas weiche und zarte Schulter hinweg geglitten war, ruhte an ihrem Oberarm und fuhr wieder zurück und durch ihre Haare.


    An ihrem Nacken angekommen, ließ er seine, von Schwielen gezeichnete Hand, dort ruhen. „Schöne Scintilla, ich bin nicht außergewöhnlicher als jeder Mann dort draußen. Nur Fortuna gab mir das Los, ein Todgeweihter zu sein. Fasziniert Dich das?“ Mit einem sanften Druck zog er Scintilla näher an sich heran und beugte sich nach vorne. „Oder ist es der Hauch des Ruhmes, den man erlangen kann?“ flüsterte Mactator leise. Doch er gab Scintilla keine Gelegenheit zum Antworten. Stattdessen presste er seine Lippen auf ihre und küsste sie leidenschaftlich. Seine Zunge drang zwischen ihren weichen Lippen hindurch und suchte ihre. Die freie Hand schlang er um ihre Taille und zog sie noch fester an sich.


    Dasselbe hätte sich wohl Pumilus gewünscht. Auf jeden Fall sah man das dem Zwerg an, der unter dem großen Elefanten bei dem Centurio stand. Mühsam hielt dieser dem Schulterklopfen stand, lächelte jedoch auf als der Wein gerufen wurde. Strahlend lächelnd schien der Kleinwüchsige etwas größer zu werden. Pumilus Maximus war wieder da! Einen Apfel mampfend, den Elefanten fütternd, den Frauen anzüglich zuzwinkernd, hörte er dem Centurio halb aufmerksam, halb abgelenkt zu. „Aber, Centurio, ich würde doch niemals dem Glück meiner Domina im Weg stehen. Nur denjenigen, die ihr schaden wollen. Die würden den ganzen Zorn eines ehemaligen Gladiators und Sieger in 60 Kämpfen spüren.“


    Der Wein wurde gebracht, Pumilus gut bestochen und er trank aus dem Kelch ohne den Größenunterschied dort zu bemerken. „Na ja, vielleicht wird sie ja nicht Senatorin, man weiß nie, was das Schicksal mit einem plant. Das siehst Du am Besten doch an mir! Jetzt bin ich Sklave, aber einst war ich ein...und das muss vertraulich unter uns bleiben...war ich ein Verwandter eines hohen Patriziers. Ja, ich war sogar mal ein Patrizier. Und jetzt...!?“ Ein neues Hirngespinst war geboren und Pumilus glaubte schon inbrünstig daran ein verloren gegangener Patrizier zu sein. „Aber vielleicht kann ich Dir helfen? Nicht gut drauf? Warum?“

    „Der Architectus Urbi war kürzlich in meinem Officium, um von seinen Bauprojekten zu berichten. Er versprach mir, mich bei den Horrea und den anderen Arbeiten einmal herum zu führen. Ich könnte das mit dem Brunnen bei der Gelegenheit mit ihm besprechen!“ Tock, Tock! Der Griffel des Scribas klopfte gegen den Rand der Wachstafel. Sein Blick war auf die beiden Aediles gerichtet für den Fall, dass er etwas mitschreiben sollte. Medeia schien das leise, aber nervlich etwas aufreizende Klicken nicht wirklich zu bemerken. Oder sie tat nur so. Stattdessen fuhr sie einfach fort zu reden. „Das mit den Abwasserkanälen und der Cloaca wäre mir in der Tat recht!“ Medeia hatte zwar auch schon gehört, dass es Krokodile in der Cloaca geben sollte, aber eher der ganze Schmutz, die weggeschwemmten Leichen und die Ratten bereiteten ihr Unbehagen. „Die Lupanare können wir jedoch gemeinsam kontrollieren. Wenn ich Dir da auch sehr dankbar wäre, wenn Du zum einen die Subura übernehmen würdest und außerdem das Lupanar zu den Mänaden.“


    Die Tabula zu Rate gezogen, der nächste Punkt in Erinnerung gebracht. „Mm...ich würde auch vorschlagen, den Spielhöllen hier in Roma einen Besuch, mit der Cohortes abzustatten. Um zu sehen, ob die Besitzer die Bürger auspressen wollen und ihnen Spielschulden abknüpfen.“ Medeia ließ die Tabula wieder auf ihren Schoß herunter sinken. Und nun wandte sie sich dem Thema der societas zu.


    „Was die Pompeiana angeht, bin ich natürlich über Deine Unterstützung sehr froh. Es gibt da ein kleines Dilemma. Für mich zählt es nicht wirklich, aber mancher könnte das tadeln. Denn man könnte mir Befangenheit bezüglich des Pompeius Strabo vorwerfen. Mir ist zu Ohren getragen worden, dass er bei seiner Res Gestae üble Dinge über meine Person behauptet hat. Beeinflussen tut mich das natürlich nicht und ich hege auch keinen Groll gegen einen anderen Pompeius. Doch Du solltest davon wissen. Wie dem auch sei, die Untersuchungen werden nicht allzu schwierig sein, vermute ich. Die Verfolgung jedoch durchaus. Die Gesetze sind diesbezüglich sehr schwammig, wenn nicht sogar lückenhaft. Ich schlage vor, dass wir dort auch etwas unternehmen. Wir könnten uns an den Princeps des Senates wenden.“

    Quartus bemerkte den vorbeischreitenden Vitamalacus gar nicht erst. Träumend hatte er die Augen geschlossen und wippte mit seinem Stuhl hin und her. Selig lächelnd seufzte er und schon war der Aedilis Curulis an ihm vorbei. Im Officium wollte Medeia gerade zu der Antwort ansetzen als die Tür aufging. Etwas überrascht hob Medeia ihren Blick, lächelte dann jedoch höflich und freundlich. Sie stand auf und nickte Vitamalacus zu. „Salve, Aedil! Dich schicken die Götter! Möchtest Du etwas Wein?“ Medeia griff nach einem weiteren Becher und goss die zartrote Flüssigkeit hinein und stellte ihn Vitamalacus hin. Höflich deutete Medeia auf die Sitzecke, bestehend aus zwei Klinen und einem Korbstuhl. „Setzt euch doch bitte.“ Bot sie sowohl ihrem Kollegen als auch erneut dem Volkstribun an.


    Mit wenigen Schritten war sie an ihrem Schreibtisch und holte ihre Notizen von dort. Dann gesellte sie sich ebenfalls zu der Sitzecke, genau genommen den Korbstuhl. „Nun, der werte Volkstribun ist wegen der Angelegenheit der societas pompeiana hier.“ fügte sie erklärend an Vitamalacus an. Medeia wandte sich an den Volkstribun und sah ihn ernst an. „Vielleicht darf ich Dir eine Frage vorab stellen? Du bist doch der Magister der societas? Dann kannst Du mir doch sicherlich sagen, wer in der societas für die Verwaltung der Spenden verantwortlich ist?“

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    Original von Rediviva Minervina


    Aber wer 'Niemande' wählt ist meist auch selbst schuld. ;) Ich persönlich mache es jedenfalls in den seltensten Fällen.


    So ist es ;)


    Außerdem darf man nicht aus den Augen behalten, dass tatsächlich historisch auch Niemande in den CH gewählt wurden, meist nur weil sie einflußreiche Patrone hatten oder einen Gönner oder per Zufall heraus. ;)

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    Original von Lucius Flavius Furianus
    Warum wieder zu Lasten der Patrizier? Es wäre doch viel einfacher bei dem Aedilis Plebis die Mindestvoraussetzung des Ordo Equester einzuführen, als nun noch einen dritten "Karriereweg" für die Plebejer einzurichten.


    Weil das extrem unfair den vielen und zahlenmäßig größeren Anteil an Plebejern gegenüber wäre. Außerdem ein Schritt in die falsche Historie, also nämlich unhistorisch.


    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Warum wieder zu Lasten der Patrizier? Es wäre doch viel einfacher bei dem Aedilis Plebis die Mindestvoraussetzung des Ordo Equester einzuführen, als nun noch einen dritten "Karriereweg" für die Plebejer einzurichten.


    Warum? Wir haben jetzt doch genug und somit noch einen weiteren zu schaffen wäre unsinnig und für die relative Fülle der Aufgaben nicht praktisch.


    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Die Patrizier waren eine Minderheit, doch diese konzentrierte sich noch immer im Senat, auch wenn dieser leicht mehr plebejische Senatoren enthielt, als patrizische. Wenn ich mir das Verhältnis hier im IR anschaue, dann haben Patrizier objektiv gesehen fast gar nichts zu sagen im Vergleich zu der Vielzahl plebejischer Senatoren. Die Wahrung der Interessen dieses Standes wäre also fast nicht vorhanden, obwohl diese Schicht noch immer viel Einfluss hatte.


    Wahrung der Interessen? Naja, es steht den Patriziern immer noch frei diesen Weg zu wählen und sich zu beweisen. Außerdem haben sie schon eine enorme Wahrung dadurch, dass sie keinen Sesterzen Steuern zahlen. Schon von Vorteil. Militärreform und Priesterreform soll ja auch noch kommen. Und gibt es nicht jetzt schön Ämter, die nur als Patrizier erreicht werden können? Außerdem gibt es eine Fülle von Ämtern, die ein Patrizier sofort übernehmen kann ohne vorher Ritter geworden zu sein. Oder er kann Betriebe haben, obwohl Soldat oder Priester.


    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Warum nun Patriziern eine Möglichkeit nehmen fast "automatisch", also ohne Gegenkandidaten, in den Senat einzuziehen, wenn sich diese Gruppe doch sowieso fast ausschließlich auf die Politik konzentrierte?


    Naja, das ist doch wohl ein schwaches Argument. Wer sich der Konkurrenz scheut, sollte auch sich nicht zur Wahl stellen. Außerdem wird es auch immer weniger Ritter geben, das sieht man doch an den letzten beiden Conventen.


    Naja, ich spar es mir mal auf all Deine Einwände einzugehen, da viel davon in die selbe Richtung geht. Patrizier haben genug Vorteile im Spiel und dass man es "Historischer" machen will mit dem Amt würde sie bestimmt nicht arg einschränken.

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    Original von Manius Tiberius Durus
    aber trotzdem ist es sinnvoll: So kann wenigstens der Einfluss der Patrizier deutlicher werden, wenn sie theoretisch häufiger im Senat sitzen (tun sie natürlich nicht, aber wäre leichter)...


    Naja, so groß war der ja nicht mehr unbedingt. Und sowas würde auch den Einfluß der Ritter stärken ;) Ich fände es überlegenswert :)

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    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Hmm also meinen habe ich noch nicht gesehen kann natürlich auch blind sein bzw alle kenne ich ja nun auch nciht^^


    Dein Ava ist J. Purefoy und der fleucht hier noch mal rum und früher auch als Magistrat von Ostia oder einem der anderen italischen Städte. Und dann hab ich ihn mal bei einem Decimus gesehen, u.a. :)

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Hmm du wirst lachen ich hatt schon mehrmals das problem, daß ich die Leute verwechselt habe aufgrund des gleichen Avatars. Wenn dann der fast identische Name noch hinzukommt wird es kritisch.
    Ich kann jedenfalls stolz behaupten meinen Avatar hier noch nciht gesehen zu haben^^


    naja, die meisten HBO Rome Schauspieler, wie Deiner, gibt es auch mehrmals hier ;)


    @Furianus: Jo, Dein erstes Avatar mit dem Schauspieler hab ich aber auch schon bei einem Praetorianer gesehen. Also auch nicht der Erste damit ;) Nur mit der Toga halt :) Hab Dich am Anfang deswegen auch verwechselt ;)



    Ja, das mit den Avateren und Vewechslungen geht mir auch so...zum Beispiel bei Caecilius Metellus, gleiches Avatar wie bei Annaeus Metellus, da muss ich öfters mal kurz nachdenken, wer jetzt wer ist. Dafür haben wir ja auch die Seite mit schon benutzten Avataren. Leider gucken wenige da mal rein, wenn sie ihr Avatar auswählen ;)


    Ein blutiger Streit


    Akt 2, Szene 1


    Ein Sistrum wurde geschlagen, eine Bronzerassel. Die Tibia spielte einen langgezogenen klagenden Laut, langsam ging eine Fackel nach der Anderen an. Einige Gestalten, in grauen und schwarzen griechischen Gewändern, und nackte Knaben dazwischen standen oder knieten in starrer Haltung auf dem Boden. Kreon wirbelt tanzend auf die Bühne. Seine Bewegungen sind stürmisch, energisch und aufgebracht. Sein Gesicht in einer Mischung aus Wut und Unglauben verzerrt. Er tritt mitten unter die Gestalten, die sich langsam, träge und fast unbeteiligt ihm zuwenden.


    Die wütende Maske tritt nach vorne- Kreon
    Männer! Bürger! Mit furchtbaren Worten erfahre ich, dass mich der Herrscher Ödipus anklagt. Aufbegehren soll ich gegen meinen Herrscher. Den Seher soll ich angestiftet haben, übles gegen meinen Schwager zu behaupten. Jene Anschuldigungen kann ich schwer erleiden, so hab ich wahrlich keine Lust mehr am Leben.


    Die Bürger im Chor gesprochen:
    Vom Zorne ergriffen sprach Ödipus die Worte!


    In dem Moment tritt Ödipus aus dem Palast auf die Bühne. Er sieht Kreon und sein Gesicht verzerrt sich vor Wut. Anklagend hebt er den rechten Arm und deutet auf Kreon.


    Zornige Maske und herrschaftliche Maske- Ödipus
    „Ha du! Wie, du wagst es hier her zu kommen? Besitzt Du so die Frechheit, dass Du vor mein Haus kommst. Du Mörder dieses Mannes...“ [zeigt auf sich selber] „..Du, der doch Räuber meiner Herrschaft sein willst. Auf meinen Thron willst Du Dich schleichen mit faulen Tricks und üblen Lügen. Närrisch ist Dein Unterfangen, zu versuchen mit List und Tücke die Königsherrschaft zu erjagen.


    Die herrschaftliche Maske tritt zurück, die Traurige tritt nach vorne und zwei Masken sprechen wieder gleichzeitig- Kreon
    „Warum sprichst Du so zu mir? Welches Übel hast Du erfahren, was Du mir anhängst?


    Zornige Maske und herrschaftliche Maske- Ödipus
    „Rietest Du mir nicht, den Seher zu rufen?“ [Kreon nickt] „Wie lange ist es eigentlich schon her, dass Laios spurlos verschwand durch tödliche Gewalt und war damals der Seher schon im Geschäft?“ [Kreon nickt erneut] „Doch sprich, warum suchtest Du den Mörder Deines Schwagers, den Mann Deiner Schwester nicht?“


    Traurige Maske- Kreon
    „Wir fahndeten, versteht sich- doch hörten nichts. Und wo ich nicht klar sehe, da schweig ich lieber. Doch sehe ich schon, den Vorwurf, den Du mir machen willst. Ist meine Schwester nicht Deine Frau und diene ich dir nicht als Dritter, in der Herrschaft des Landes?“


    Zornige Maske und herrschaftliche Maske- Ödipus
    „Als falscher Freund zeigst Du Dich!“


    Traurige Maske- Kreon
    „Unrecht tust Du mir, Ödipus. Ich bin nicht von solcher Art, dass es mich gelüstet Herrscher zu sein. Weiß ich doch, dass das Herrschen viel Kummer und schwere Entscheidungen bringt. Zorn und Hader folgt diesen. Jetzt steh ich noch mit allen gut, alle grüßen mich freundlich auf der Straße. Fragen bei mir nach, wenn sie Dich brauchen. Als Dritter will ich weiter verbleiben, denn die Last des Herrschens zu tragen ist mir zu schwer! Niemals würde ich mich gegen Dich erheben. Folgte ich doch Deinen Anweisungen und ritt zum Orakel des Apollo. Treu hab ich gemeldet und mit dem Seher hab ich mich nicht verbündet. Hast Du Beweise, so verhafte und töte mich, nicht nur mit Deiner Stimme, nein doppelt, mit meiner Eigenen dazu. Doch nur auf unbewiesenen Argwohn klage mich nicht an. Denn gerecht ist dies nicht.“


    Die Bürger tanzen um Kreon und Ödipus herum. Wieder spielt die Tibia und dazu werden mehrere Lyras gezupft, alles unsichtbar fürs Auge. Die Bürger verharren und sprechen im Gleichklang.


    Bürger:
    „Gut sprach er! Herr, wer schnell denkt, strauchelt leicht!“


    Zornige Maske und herrschaftliche Maske- Ödipus
    „Wenn einer, der einen Anschlag im Dunkeln plant, schnell vorgeht, so muss schnell auch ich entgegenplanen. Warte ich in Ruhe, so wird er mich stürzen.“


    Traurige Maske- Kreon.
    „So wünschst Du mich aus dem Land zu werfen?“


    Zornige Maske und herrschaftliche Maske- Ödipus
    „Nein! Sterben sollst Du, nicht verbannt nur sein. DAS will ich!“


    Ödipus zieht ein Gladius hervor. Kreon springt zurück, hebt erschrocken die Hände. Ödipus macht einen Ausfall nach vorne und schlitzt das Gewand von Kreon auf. Blut spritzt auf die Bühne, Kreon schreit vor Schmerz auf. Ein Raunen geht durch das Publikum und die Tibiae spielen schrill. Kreon packt einen Stock, der auf dem Boden bereit lieg und hebt es gerade noch als das Schwert wieder herunter saust und sich in das Holz bohrt.


    „HALT, ihr Elenden...! Will Schwager gegen Schwager kämpfen?“


    Eine Frauenstimme donnert durch das Theater. Die Bürger winden sich und stolzieren nach hinten. Die üblichen Pestkranken kommen auf die Bühne gekrochen. Sie klagen, dann verharrt alles für eine theatralische Pause.

    Zitat

    Um die Ämterlaufbahn aufnehmen zu können musste man römischer Vollbürger sein und zumindest in der frühen und mittleren Republik zehn Jahre im Militär gedient haben. Später genügte ein kürzerer Militärdienst. Weiters durfte man nicht von Ehrlosigkeit betroffen sein und die notwendigen Altersgrenzen erreicht haben.


    Also das steht nix von Ritterstand als Mindestvorraussetzung...

    Der Griffel des Scribas Quartus kritzelte schnell über das Wachs, so schnell es mit einer Wachstafel überhaupt ging. Medeia wirkte genauso unzufrieden über die zusätzliche Arbeit wie Vitamalacus, verlor jedoch nicht viel Worte darüber. „Gut, dann sind wir uns darüber einig. Dann werde ich Quartus, meinen Scriba zum Gericht schicken, damit er uns Nachricht gibt, wann die Verhandlung beginnt.“ Nun zog auch Medeia eine Wachstafel hervor. Es fiel ihr immer leichter dienstliche Angelegenheiten zu besprechen, wenn sie ihre Stichpunkte vor Augen hatte. „Dann sollten wir uns unseren eigentlichen Aufgaben widmen. Ich schlage vor, wir besprechen zuerst die cura urbis, sprich Verkehr, Marktordnung, Bäder, Bordelle, Brunnen und dererlei. Wir sollten uns einen Plan machen, wie wir dort am Besten vorgehen und wie wir die Cohortes Urbanae einbinden.“


    Medeia sah auf ihre Tafel und schüttelte über ihre Vergesslichkeit den Kopf. „Ehe das bei unseren späteren Besprechungen untergeht. Dir ist doch sicherlich auch die Unstimmigkeiten bei der societas pompeiana aufgefallen? Mir scheint, daß einige Mitglieder versuchen so den Abgaben an den Kaisers zu entkommen. Ich habe diesbezüglich gerade ein Edikt rausgebracht, um uns Gelegenheit zu geben, das genauer zu untersuchen. Ich hoffe, das war auch in Deinem Sinn? Ich wollte Dich damit sicherlich nicht übergehen, dachte jedoch, dass ich schnell handeln sollte, ehe die Bweise und besonders die immensen Gelder verschwinden.“

    Passt gut hierhin, drum meine Frage hier:


    Ich hab gelesen, dass der curulische Aedil auch aus den Reihen der Ritterschaft stammen konnten. War das in der Kaiserzeit nicht mehr aktuell? Oder warum ist das hier im Spiel nicht auch so? :)