Beiträge von Artoria Medeia

    Medeia betrat die Taberna mit ihrem neu erworbenen Sklaven, Ceadh, im Schlepptau. Ihre helle Palla trug sie über ihren roten Locken. Dabei fiel der Stoff ihr auch um die Schultern und sie hielt das Kleidungsstück um ihre Arme geschlungen. An der Tür blieb sie einen Herzschlag stehen, ehe sie eintrat und sich in dem Raum umsah. Ihr Blick huschte über die wenigen Gäste, die sich bei Met und Bier dort gütlich taten. Doch die Männer, die Medeia dort treffen wollte, waren noch nicht zu sehen.


    So steuerte Medeia einen freien Tisch fast am Ende des Raumes und nahe des Kamines an. Mit einer anmutigen Bewegung setzte sich sich auf einen der Stühle dort. Mit einem leichten Lächeln deutete sie auf einen Stuhl neben sich. "Setz Dich, Ceadh!" erklärte sie die Gestik. Dabei sah sie schon nach einer Bedienung, die auch prompt erschien. "Warmen Met für mich. Und Bier und etwas zu Essen für ihn!" Dabei deutete sie auf Ceadh. Die junge Frau musterte Ceadh kurz skeptisch, nickte dann und verschwand wieder.


    Da weder der Centurio Matinius Plautius, noch ihr Neffe da waren, wandte Medeia ihre Aufmerksamkeit ihrem Sklaven zu. "Ein Kelte?" In ihren Augen glomm ein gewisses Interesse und auch Neugierde. "Bist Du frei geboren worden?" fragte sie ihn langsam und erneut betont deutlich. Schon kam der Met und das Bier. Auch etwas Eintopf hatte die Frau mitgebracht, was sie vor Ceadh absetzte.

    Erneut blieb Medeia stehen. Sie betrachtete Ceadh kurz nachdenklich und versuchte seine Worte zu ergründen. Ein kurzer verwirrter Ausdruck huschte über ihre Miene, doch immerhin ein Wort, neben Ceadhs Namen, konnte sie aufschnappen. "Du bist ein Kelte?" fragte sie und sprach erneut sehr langsam und sehr klar. Sie nickte. "Ich sehe schon, an Deinem Latein müssen wir noch ein wenig arbeiten." Medeia schmunzelte leicht und bog mit Ceadh in die Gasse ein, die ihnen gewiesen wurde.


    Am Ende der Gasse war ein Haus mit einem hölzernen Schild zu sehen. Runensymbole, aber auch die lateinischen Buchstaben 'Zum heulenden Wolf' war zu sehen. Medeia lächelte und deutete auf die Taberna. "Dort müssen wir hin!" Bei den letzten Metern nickte Medeia auf Ceadhs Frage hin. "Ja, ich bin eine Römerin!" Es war zwar nicht ganz so, schließlich war sie nur zur Hälfte Römerin. Aber das schien ihr etwas zu kompleziert, jetzt zu erklären. Sie sah zu Ceadh und hob fragend die Augenbrauen. "Sprichst Du Griechisch?" Vor der Tür angekommen, zog sie ihre elfenbeinfarbene Palla über die Haare und trat hinein.

    Die Worte von Ioanna lockten einen skeptischen Ausdruck auf Medeias Gesicht. Anscheindend hatte sie Amatias letzten Aufritt bei dem Bankett der Kaiserin hier in Germania gut vor Augen. So zögerte sie einen Moment und sah sich um, wen Medeia Ioanna denn aufdrängen könnte und wo es keine Katastrophe wäre, wenn es schief ging. Medeias Blick schweifte hin und her und eigentlich fiel ihr keine 'unwichtige' Person auf. Sie beobachtete Livianus als dieser ankam und auch sein Winken. Nachdenklich sah Medeia zu Ioanna und seufzte leise.


    "Der Her wünscht etwas Wein, Ioanna. Bediene ihn doch, bitte!" Medeia deutete mit dem Kinn auf Livianus und den daneben liegenden Magnus. "Du schaffst das schon!" Medeia nickte ihr aufmunternd zu und griff nach einer Weinkaraffe, die sie Ioanna reichte.

    Verwundert blieb Medeia noch einen Moment stehen und drehte sich zu Ceadh. Sein Worte waren ihm erst jetzt aufgefallen. In der Verwirrung von vor einigen Herzschlägen hatte sie diese nicht wahr genommen. Sie sah ihn an und schien sich wohl zu fragen, ob er Latein mit ihr gesprochen hatte. Die wenigen Schritte hatten ihr wieder etwas mehr Farbe ins Gesicht gebracht und sie sah nicht mehr wie eine gekalkte Wand aus. Ein verlegenes Lächeln huschte über Medeias Gesicht und sie strich sich eine der roten Locken aus der Stirn. Für einen Moment wollte sie wohl etwas sagen und öffnete schon ihren Mund, doch dann schüttelte sie den Kopf und ging statt dessen weiter.


    Die Sonne verschwand mit ihren letzten Strahlen hinter dem Horizont. Auf der anderen Seite schob sich die Dunkelheit der Nacht über die Stadt und die Gassen wurden noch dunkler. Keine Zeit, um alleine durch die Gassen zu gehen. "Um unser Gespräch von vorhin aufzugreifen...Ceadh!" Der Name ging ihr schon eindeutig viel besser über die Lippen. "Ich bin Artoria Medeia aus der Gens Artoria. Ich bin in Germanien nur wegen meiner Arbeit, da ich im Gefolge des Kaisers reise." Medeia sprach betont und klar die Worte. "In einigen Tagen werde ich, und somit Du auch, nach Rom reisen, da ich dort wohne. Warst Du schon einmal in Rom?"


    Medeia blieb kurz unschlüssig stehen und sah sich um. Sie hatte zwar den Weg zur Taberna erklärt bekommen, wußte jetzt jedoch nicht mehr Bescheid. Vielleicht hätte sie doch auf die Soldaten, die ihr als Begleitschutz angeboten worden waren, zurück greifen sollen. Im letzten Licht kam eine Frau die Gasse entlang mit einem Wäschekorb. Medeia trat an sie heran. "Entschuldige, wo ist die Taberna zum Heulenden Wolf?" Die Frau sah sie kurz stumm an und deutete auf eine Gasse. "Dort rein und am Ende!" Medeia nickte ihr dankbar zu und winkte Ceadh ihr zu folgen. Medeia folgte der Beschreibung in Richtung des Heulenden Wolfes.

    Medeia neigte den Kopf zum Abschied. "Es war mir eine Freude Dich kennen zu lernen, Centurio. Ich hoffe, Dich bald wieder zu treffen. Vale!" Medeia sah ihm noch nachdenklich hinter her. "Ein interessanter Soldat, Legat. Ich wußte gar nicht, dass der Wissensdurst so weit gestreut sein kann." Medeia lächelte sinnierend und wandte dann ihre volle Aufmerksamkeit wieder Livianus zu.


    "Nun, wegen meinen Plänen. Ich hatte vorhin schon angedeutet, dass sich die Pläne kronketisieren, für den Cursus Honorum zu kandidieren." Medeia ging mit Livianus einige Schritte weiter. "Ich wollte Dich da um Rat fragen, Legat!"

    Mit Freude und auch einer tiefen Erleichterung bemerkte Medeia, dass der Kaiser seine Unterkunft für zufriedenstellend erachtete. Medeia erwiderte das Lächeln des Kaisers, so strahlend und freundlich, wie es die Etikette erlaubte. Ruhig blieb die Praeposita am Rande des Raumes stehen und musterte aus den Augenwinkeln heraus die hereinkommende Frau. Bei ihrer letzten Reise nach Germanien war diese Medeia schon aufgefallen. Mit einer Handbewegung deutete Medeia einen Diener sich bereit zu halten. Der Diener hielt auf den Händen ein silberne Tablett, auf welchem ein Silberkrug mit Wein und zwei Pokale standen. Doch Medeia wartete ruhig ab, ob der Kaiser seinen Besuch lange genug in der Unterkunft haben wollte, dass es für einen Pokal mit Wein angemessen wäre.

    Ein tiefer Seufzer löste sich aus Medeia. Ihr Gesicht war sehr blass, ihre Augen wanderten unter den geschlossenen Augenliedern, trotz der Bewusstlosigkeit, unruhig hin und her. Ihr Atem ging stoßweise und ihre eine Hand, die an Ceadh Oberarm stieß, war recht kühl. Das Wasser spritzte in ihr Gesicht und kleine Tropfen rannen über ihre Wange, glitzerten kurz wie Tränen auf und sammelten sich an der Spitze ihres fein gerundeten Kinnes. Ihre Augenlieder zitterten leicht und langsam hoben sich die langen Wimpern. Verwirrt und orientierungslos wanderten ihre Augen hin und her und sie sah auf Ceadh. Erschrocken weiteten sich ihre Augen und sie sah Ceadh ohne Verständnis an.


    Nur langsam klärte sich Medeias Blick und sie blinzelte einige Male. Verwundert sah sie Ceadh an und an sich herunter. Dann richtete sie sich auf und löste sich aus Ceadhs Armen. Dabei strich sie sich über die Stirn und schloss noch einmal die Augen. Verlegen wandte sie den Blick zu Ceadh und hielt sich an dem Brunnenrand fest, da sich um sie herum die Welt noch etwas zu drehen schien. „Es tut mir leid...“ murmelte Medeia. Als Medeia aufstand, hielt sie sich unwillkürlich an Ceadh starkem Arm fest und lächelte ihn dankbar an. Tief durchatmend blieb Medeia neben dem Brunnenrand stehen. Unwillkürlich schüttelte Medeia über sich und ihre Schwäche den Kopf. Dabei sah sie sich um und wo sie sich befanden. „Gehen wir weiter! Ich treffe mich heute noch mit meinem Neffen und ich möchte nicht so spät kommen.“ Sie war noch recht blass, hielt sich jedoch schon wieder tapfer auf den Beinen.

    "Du magst Platon nicht?" Medeia schien etwas verwundert zu sein. "Platon ist doch von den Philosophen derjenige, der den schönsten Schreibstil hat. Sozusagen die leichte und angenehme Lektüre für die Wahrheitssuchenden!" Die Praeposita schmunzelte dabei und sah Plautius interessiert und musternd an. Schließlich nickte sie langsam.


    "Es würde mich sehr freuen, solltest Du ein Treffen mit meinem Neffen arrangieren können, Centurio. Welche Taberna würdest Du empfehlen? Und wäre es vielleicht heute Abend recht?" Sie sah lächelnd zu Livianus und wieder zu Plautius. "Ich müsste jetzt noch etwas mit dem Legaten besprechen!" fügte sie in einem leicht entschuldigenden Tonfall an.

    Aufmerksam sah Medeia Ioanna an. "Wenn Du meinst!" sagte sie nur. Für Medeia schienen Kopfschmerzen, die sie selber öfters hatte, nicht Grund genug, Ioanna von ihrer Arbeit zu entbinden. Medeias Blick schweifte über Decimus Meridius und den Kaiser hinweg. Ihr Blick blieb unbeteiligt, aber ihre Augen verfolgten, ob die Diener das Protokoll genau einhielten. Auch dem Essen widmete Medeia immer wieder ihre Aufmerksamkeit. Und schließlich wieder dem Vorkoster.


    Medeia beobachtete für einen Moment den Vorkoster, der den dargebotenen Wein ergriff. Der Vorkoster, mit der verkniffenen Miene, musterte den Wein skeptisch und trank einen tiefen Schluck. Dabei verzog er das Gesicht zu einem angewiderten Ausdruck, als ob er Essig trinken würde. Nickend reichte er die Getränke weiter. Zeichen dafür, dass sie er sie für unbedenklich hielt. Medeia schüttelte den Kopf bei dem Ausdruck des Vorkosters. Mit einer kaum merkbaren Geste winkte Medeia einen Sklaven heran und flüsterte ihm einige Worte zu. Dieser nickte und brachte auch Medeia etwas von dem Wein. Stirnrunzelnd betrachtete Medeia den Wein, roch daran und trank einen kleinen Schluck. Kopfschüttelnd nickte sie dem Sklaven zu. "Hervorragender Wein...!" flüsterte Medeia leise. Sie sah noch mal zum Vorkoster und zuckte mit der Schulter.


    Medeia sah zu den anderen Gästen und dann zu Ioanna. "Ioanna?" murmelte Medeia leise zu ihr. "Hast Du das Nachschenken mittlerweile weiter geübt? Kannst Du es?" Medeia hob fragend ihre Augenbraue.

    Langsamen Schrittes verließ Medeia mit Ceadh den Marktplatz und trat wieder in die Gasse hinein, in der sie schon hergekommen war. Für einen Moment standen Beide im Schatten eines Hauses. Medeia blieb stehen als Ceadh seinen Namen nannte. Im Dunkel konnte man zwar sehen, dass sie ihr Gesicht ihm zuwandte, aber nicht welchen Ausdruck sie sie zeigte. Doch gleich ging sie weiter und sie kamen wieder in die Strahlen der untergehenden Sonne, die nur noch eine Handbreit am Horizont zu sehen war. "Cey..adh?" wiederholte Medeia, wobei sie sich durchaus Mühe mit der Aussprache gab, aber es klang aus ihrem Mund völlig anders. "Ceadh!" wiederholte sie und sprach den Namen schon etwas besser aus. "Ein schwieriger Name. Ich bin Artoria Medeia!" Sie deutete dabei auf sich.


    Nachdenklich musterte Medeia Ceadh als sie weiter die Gasse entlang kamen. Mit jedem Schritt ging Medeia jedoch etwas langsamer. Einmal fuhr sie sich fahrig über die Stirn und atmete tief ein. Auch rieb Medeia sich immer mal wieder die Schläfe. "Verstehst Du mich überhaupt?" fragte sie Ceadh. Dann blieb Medeia stehen. Sie binzelte und holte wieder tief Luft. Ihr Blick ging hinter Ceadh und einen Moment stand ein hilfloser Ausdruck au fihrem Gesicht. Sie hob die Hand zu ihrer Schläfe und wankte plötzlich. Dann brach Medeia plötzlich zusammen...

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Öhm, wo hast Du denn geheiratet? In deinem Tabulariumseintrag ist nichts dazu zu finden, dann kann der Stammbaum das auch nicht darstellen.


    Öhm...aber auch in unserem Nebenzweig ist die Ehefrau nicht eingetragen worden. Auch Hypathia findet keine Erwähnung im Stammbaum. :( Und ihre Verwandschaftsverhältnisse wurden in der Anmeldung wie bei den Anderen angegeben.

    Da drängt sich mir jedoch eine Frage auf. Warum werden NPC Ehegattinen zwar im Stammbaum eingetragen, aber Spielerinnen Ehefrauen nicht, selbst wenn sie manu geheiratet haben? *ichwillauchrein* :D

    Der Händler verzog skeptisch seinen Gesichtsausdruck als Medeia die Frage an Ceadh richtete. Er kniff die Augen zusammen, die schon vorher wie kleine Mausäuglein nur groß waren. Jetzt verschwanden sie fast ganz zwischen seinen dicken Augenbrauen und seinem herunterhängedem Augenlied. Schließlich grummelte er, wegen des schlechten Geschäftes und der Gefahr, dass Ceadh sich auf ihn stürzen könnte. "Soll ich ihn Dir nicht lieber in Ketten mitschicken?" Er kratzte sich am glattrasierten Kinn und zog seine Perrücke, die etwas dreckig war, zurecht.


    Medeia sah Ceadh aufmerksam an und sah nicht mehr zu dem Händler, nachdem sie Ceadh einmal bezahlt hatte. "Nein, mach seine Ketten los. Ach, und vergiss nicht die Steintafel mit der Urkunde! Soetwas gibt es doch hoffentlich?" Nun richtete Medeia doch wieder ihren Blick auf den Händler, der hastig nickte und schnell in seiner Tasche nach einer kleinen Tafel kramte. Diese reichte er Medeia. Medeia sah kurz darauf, lächelte leicht spöttisch und nickte schließlich. "Los, schließ ihn auf! Die Sonne ist gleich hinter dem Horizont verschwunden und ich möchte nicht im Dunkeln zurück laufen!" Der Händler warf ihr einen halb wütenden, halb schmeichlerischen Blick zu und winkte einem anderen Sklaven zu. Dieser hatte die Schlüssel zu den Ketten, die er nun benutzte, um Ceadh zu befreien. Schnell trat der Sklave zurück als die Ketten ab waren und reichte Ceadh seine alte Tunika.


    Medeia wartete ruhig, bis Ceadh befreit wurde. Dann deutete sie Ceadh ihr zu folgen. Dem Händler nickte sie nur knapp zum Abschied zu ehe sie den Platz entlang lief und dem Stand den Rücken zukehrte. Hinter ihr war noch ein leises und derbes Fluchen vom Händler zu hören. Medeias Lippen umspielte ein fast diabolisches Lächeln, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit ihrem neuen Sklaven zu. Sie musterte ihn und hob fragend die linke Augenbraue. "Heißt Du wirklich Brennus?"

    Die roter Abendsonne erleuchtete Medeias eine Gesichtshälfte und liess ihre roten Locken noch intensiver leuchten. Stumm betrachtete sie sich den Mann vor ihren Augen. Dabei wanderte ihr Blick hoch und runter. Interesse glomm in ihren Augen auf und ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. Kurz sah sie zu einem schattigen Teil des Platzes rüber und hob fragend die Augenbrauen. Dann nickte sie und wandte sich wieder dem Sklaven zu. Sie nickte ihm unmerklich zu ehe sie den Händler heran winkte.


    Eifrig und erfreut, doch noch einen Kunden zu haben, kam er auf Medeia zu. "Ja, meine Dame?" fragte er sie. "Wie ich sehe, hast Du Gefallen an Brennus, dem Barbaren und Schlächter der Germanen gefunden. Ja, Du hörst richtig. Brennus kommt dem berühmten Fürsten der Barbarenstämme gleich. Klug ist er..." Hastig fügte er an. "Aber nicht zu klug, ganz wie es für einen guten Sklaven sich gehört!" Dabei rieb er sich leicht die Hände. "Und die Kraft von vier Männern hat Brennus. Ja, er kann es mit vier Germanen gleichzeitig aufnehmen. So kämpfte er schon im letzten Krieg für den berühmten..." Er beugte sich zu Medeia verschwörerisch vor und grinste dabei frech. "....den berühmten Legaten der IX. Legion, Decimus Meridius, dem Triumphator. Es heißt sogar, dass er sein Leibwächter war und ihn vor jedem Angriff geschützt hat. Und danch diente er dem neuen Legaten, Decimus Livianus." Er nickte dabei falsch lächelnd. Medeia schmunzelte bei seinem Worten und es war ihr anzusehen, dass sie ihm kein Wort davon glaubte.


    Medeias Blick ging noch mal zu Ceadh und dann zu dem Sklavenhändler. "So? Wenn er so famos ist, warum hat ihn dann der Legat Decimus Livianus her gegeben?" Der Händler musterte sie einen Moment erstaunt, dann rieb er sich die Hände. "Oh, das ist eine ganz romantische und herzzerreisende Geschichte, Verehrteste. Liebe, Haß und Tragik spielen dort eine Rolle. Denn Du musst wissen, dass jener Sklave von einer der Frauen der Decima geliebt wurde. Sie war so unsterblich in ihn verliebt, dass sie ihn sogar heiraten wollte." Er beugte sich erneut an Medeia heran. "Du musst wissen...ich weiß, dass es in Deinen Ohren sich vielleicht etwas anrüchig anhört...er soll ganz umwerfend in den übrigen körperlichen Dingen sein. Nun gut, aber lassen wir das mal so stehen." Er rückte etwas von Medeia ab und beobachtete ob die Worte bei ihr gewirkt hatten. Viele Jahre der Erfahrung lehrten ihn, dass man eine Römerin so besonders gut von dem Wert eines Sklaven überzeugen konnte.


    Medeia sah für einen Moment zum Boden und hob ihre Hand vor dem Mund. Aber nur um eine amüsiertes Lachen zu verbergen. Der Händler blinzelte und versuchte auszuloten, ob er seine möglichen Kundin zum Erröten gebracht hatte. Medeia sah zu dem Sklaven und meinte dabei zu dem Händler. "Was soll er denn kosten?" Der Händler rieb sich schon siegesgewiss die Hände. "Der Legat hat sich trotz dieser Geschichte nur schweren Herzens von dem Mann trennen können. Und ich soll ich nicht unter 1500 Sesterzen verkaufen. Denn der Mann ist gut das Dreifache von dem Preis wert, wenn nicht sogar mehr!"


    Medeia schwieg für einige Herzschläge. Sie sah dabei Ceadh in die Augen und schien ihn zu ergründen zu wollen. Dabei rührte sie sich nicht vom Fleck und stand wie eine Statue. Der Händler sah sie etwas unruhig an und seuftzte erleichtert als Medeia meinte: "Ich denke, der Legat würde sich freuen, wenn jener Mann nun auf mich aufpassen würde." Sie wandte ihren Blick zu dem Händler und sah ihn schon fast boshaft lächelnd an. "Der Legat ist nämlich der Patron meiner Familie. Wahrscheinlich hätte er mir diesen Sklaven sowieso überlassen, wenn ich ihn darum gebeten hätte!"


    Der Händler wurde blass und starrte sie stumm an. Schließlich lachte er nervös. "Du beliebst zu scherzen, nicht wahr? Hihi...guter Scherz, sagen wir 900 Sesterzen?" Medeia musterte den Händler. "Vor kurzem traf ich den Triumphator Decimus Meridius auf dem kaiserlichen Bankett. Vielleicht soll ich ihn auch von Dir grüßen." Medeia grinste nun breit. "150 Sesterzen!" fügte sie kühl an. Der Sklavenhändler, nun ein Deut kleiner geworden, sah sie noch weißer an. "Kaiserliches Bankett?" Medeia nickte. "Ja, ich diene dem Kaiser und begleite ihn auf der Reise!" Der Mann bekam einen heftigen Hustenanfall. "Ja, das wäre zu freundlich!" konterte er schwach und holte ein Taschentuch hervor. "Unter 300 Sesterzen ist nichts zu machen, verehrte Dame!" Dabei wischte er sich die schweißgenässte Stirn ab. Medeia sah ihn lange an. "Ich habe aber nicht mehr als 180 Sesterzen bei mir!" gab sie als Antwort. "Dann wirst Du mich wohl zur Residenz des Kaisers begleiten müssen, um das restliche Geld zu bekommen. Und wer weiß, wahrscheinlich begegnen wir dem Legaten Decimus Livianus dort."


    Der Sklavenhändler sah sie geschlagen an. Vielleicht lag es auch an den Legionären, die in der Ferne vorbei liefen. Er nickte blass. "Oh, Du ruinierst mich noch...meine arme Familie. Also gut! Er gehört Dir!" Medeia nickte langsam und reichte nach einigem Abzählen dem Händler einen Geldbeutel. Medeia sah zu Ceadh. "Wenn ich Dir die Fesseln abnehmen lassse, wirst Du mir versprechen, nicht zu fliehen?" fragte sie ihren neuerworbenen Sklaven.

    "Leseratte?" murmelte Medeia leicht erstaunt. Doch die nächsten Worten des Plautius ließen Medeia noch erstaunter zurück. Je weiter Plautius aufzählte, desto breiter wurde ihr Lächeln und schließlich lachte sie leise, besonders bei der leichten Lektüre, die Plautius aufzählte. "Ich bin ehrlich beeindruckt, Centurio. So viele Werke haben manche reichen Römer nicht in ihrer ganzen Bibliothek stehen." Wobei Medeia innerlich auch zugeben musste, dass es so manch einen reichen Römer gab der zigtausend Schriften seinen Bestiz nannte. "Welche philosophischen Schriften sind es denn? Und die Werke über die Staatkunst..ist Platons Politeia dabei?" Jetzt spähte Medeia mit wirklich unverhohlenem Interesse auf die erworbenen Schätze, um die sie Plautius wohl etwas zu beneiden schien.


    Doch dann musterte sie Plautius noch mal, mit eindeutig größeren Interesse und einem sehr freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. Ihre Gesichtsfarbe nahm auch einen etwas gesünderen Ton ein als noch die etwas blasse Farbe von zuvor. "Aber verzeih, ich will Dich nicht aushorchen, Centurio. Ich danke Dir für die Auskunft bezüglich meines Neffen und auch über Deine Schätze!"

    Es war in der Abendämmerung an einem der Tage der germanischen Spiele. Die Sonne färbte die Dächer blutrot und die Häuser warfen lange Schatten auf die Strassen. Medeia schritt langsam und mit verschlossenem Gesicht durch eine halbverlassene Strasse. Die Menschen um sie herum schien sie nicht sonderlich wahr zu nehmen und ihr Blick war auf die wenigen Schritte vor ihr gerichtet. Seufzend blieb sie stehen und hob ganz langsam ihren Kopf. Sie sah in den Schatten hinein und schüttelte langsam den Kopf. "Quintus, das ist absurd. Ich bin ja schon auf Deine ersten Vorschläge eingegangen. Aber das?" Medeia schüttelte den Kopf als sie die Worte in den Schatten hinein sprach.


    Ihr Blick richtete sich wieder nach innen und sie strich sich langsam eine rote Locke aus der Stirn. Dann ging sie weiter. Die Gasse verschmälerte sich und führte auf einen Platz zu. Die Stände dort waren schon fast abgebaut, nur noch ein oder zwei Händler, die ihre Waren noch nicht losgeworden waren, boten diese noch feil. Auch ein Sklavenhändler war dabei, der noch einige Sklaven an Ketten gefesselt bei sich hatte. Anscheinend waren die Römer an jenem Tage doch nicht so kauffreudig gewesen. Medeia blieb am Ende der Gasse stehen und sah kurz in Richtung der Händler. Erneut fuhr sie sich fahrig durch die Haare und lehnte sich gegen die Ecke eines Hauses. "Kandieren? Gut. Das war schon ein schwerer Schritt für mich, Quintus. Aber was willst Du eigentlich? So erreiche ich nie das Ziel, was Dir vorschwebt..."


    Medeia schwieg eine Weile und verschränkte die Arme vor der Brust. Ab und an nickte sie langsam oder schüttelte unwillig den Kopf. Einige Minuten verstrichen als Medeia ruckartig den Kopf hob und zu dem Sklavenhändler sah. "Was? Ich soll einen Sklaven kaufen...aber wovon?" Entgeistert sah Medeia in Richtung einer schattenhaften Säule. "Den Nächsten...beeilen? Ja, gut!" Medeia zuckte mit der Schulter und schritt auf den Platz. Dabei straffte sie zunehmends ihre Schultern und ihre gesamte Gestalt und trat schließlich auf den Händler zu als in dem Moment ein Sklave nach vorne gezerrt wurde. Medeia musterte ihn neugierig.