Beiträge von Quintus Sabbatius Aurelianus

    Dann lass uns darauf und auf unser Wiedersehen anstoßen. Her mit dem Wein


    Ich schnappte mir den Weinkrug, der auf dem Tisch stand, und füllte großzügig nach. Schließlich war es ein Tag, an dem gefeiert werden sollte. Ich drückte Regulus den einen Becher in die Hand, den anderen nahm ich selbst. Zum Glück hatte eine Ölpresse nicht nur einen gewaltigen Vorrat an Olivenöl, sodass die kleine Feier ruhig etwas länger dauern konnte ;)


    Erzähl, was hast du auf einer Reise alles erlebt. Wo warst du überall?

    Kaum hatte ich den Raum betreten, schien es, als ob ein plötzlicher Sturm in Tristans Kopf anfing zu wüten, der jeden seiner Gedanken durcheinander brachte und aus dem Zusammenhang warf. Hektik lag in seiner Stimme und nur mit Mühe drangen einzelne Satzfragmente zu mir durch, ergaben aber wenig Sinn. Von seiner Panik angesteckt, wusste ich nicht, was ich tun oder zu ihm sagen sollte, um ihn zu beruhigen. Doch so schnell sein Anfall begann, endete er auch wieder. Nun stand er leidenschaftslos wie ein Stein hinter dem Schreibtisch und fixierte einen Punkt irgendwo an der Wand. Seine geistige Abwesenheit beunruhigte mich bald noch mehr.


    "Tristan? Geht es dir gut?"


    Fragte ich vorsichtig. Den Grund, warum ich gekommen bin, habe ich zu diesem Zeitpunkt längst vergessen.

    Ich wartete einen Augenblick geduldig, hebte dann aber meinen Arm nochmals, um ein zweites Mal anzuklopfen, als mich die Stimme von Tristan in das Arbeitszimmer herein rief. Eigentlich war es weniger eine Einladung als viel mehr eine Frage. Da ich aber keine Lust hatte mich mit ihm durch die Tür zu unterhalten, trat ich einfach ein 8).


    Das Arbeitsimmer war nicht wesentlich verändert worden. Es sah nur aufgeräumter aus. Tristan saß an seinem Schreibtisch und guckte etwas verwirrt.


    "Salve Tristan. Entschuldige, dass ich dich eben so aus meinen Arbeitszimmer gescheucht habe, aber ich musste mit Kyria alleine etwas wichtiges besprechen. Du hattest mir vorhin Notizen gegeben mit denen ich, ehrlich gesagt, nichts anfangen kann. Du sagtest etwas von dem Hafen?"

    Sim-Off:

    Ich nähme mal an, dass der Besuch vor Kyrias Verhaftung ist ;)


    Beinah wäre mir ein 'Wer bist du denn' rausgerutscht, als ich Tristan das erste Mal sah. Hinter ihm stand Kyria, die mich freundlich anlächelte. Der mir noch unbekannte Tristan reichte mir währenddessen einige Notizen, die etwas mit dem Hafen zu tun haben sollte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, wovon er redete, da mir Detritus von dem Auftrag nichts erzählt hatte.
    Da der neue Scriba nur die Platte meines Schreibtisches anstarrte, ging ich etwas in die Knie, um seine Augen sehen zu können. Freundlich sagte ich


    "Ich danke dir, Tristan. Ich werde nachher in dein Arbeitszimmer kommen. Dann können wir die Notizen gemeinsam durchgehen und du kannst mir alles erklären. Ist das in Ordnung?"


    Ich richtete mich wieder auf.


    "Kyria, ich freue mich dich zu sehen. Komm doch bitte rein und setz dich. Willst du was trinken?"

    "Nein, solche Absichten hat sie nicht und ich glaube auch nicht, dass sie sie jemals haben wird. Das sie verhaftet wurde, passt nicht zu ihr. Da muss es ein Missverständnis geben."


    Immer noch etwas geschockt sagte ich dann.


    "Ich danke dir, Fausta, vielmals, dass du dich um Kyria so sorgst und dass du mir Bescheid gesagt hast. Unsere Familie steht tief in deiner Schuld. Und ebenfalls danke für deine Nachforschungen. Ich hoffe, sie haben dich nicht von wichtigen Aufgaben abgehalten. Wenn doch, dann könnte ich mir das niemals verzeihen."

    Ich konnte es kaum glauben, was ich da hörte. Kyria wurde abgeführt? Etwas ungläubig schaute ich Fausta an, sah dann aber keinen Grund, warum ich ihr nicht glauben sollten. Allerdings konnte ich mir auch nicht vorstellen, warum jemand Kyria verhaften sollte.


    "Das... das ist schrecklich. Warum sollte jemand Kyria verhaften?"

    "Du kannst tatsächlich etwas für uns tun. :) Wir, das heißt Livilla und ich, wollen nach Mantua zur Casa Sabbatia aufbrechen, um den restlichen Familienmitgliedern von dem künftigen Familienzuwachs zu berichten. Wir planen dabei einen Abstecher nach Rom zu machen, damit wir den Göttern und vor allem Iuno, der Göttin der Geburt, danken können für dieses wundervolle Geschenk. Ich würde mich freuen, Regulus, wenn du uns bei dieser Reise begleitest. Es wäre die perfekte Gelegenheit für dich die ganze Familie einmal kennenzulernen und außerdem siehst du dann die prächtige Stadt Rom zum ersten Mal."


    Zumindest nahm ich an, dass Regulus Rom zum ersten Mal sehen würde. Ich trank noch einen Schluck Wein und sah, dass Regulus seinen bis jetzt noch gar nicht angerührt hatte.


    "Du möchtest also hier in Ostia bleiben, wenn ich dich richtig verstanden haben. Dies dürfte kein Problem sein. Die Stadt Ostia freut sich über jeden neuen Einwohner :D"