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Original von Maximus Decimus Meridius
Jede Innovation ist nur möglich, wenn vorher bestehendes Wissen konserviert und transportiert wurde. Das ist nunmal ein Faktum. Das bedeutet konkret: Eine Zukunft gibt es nur, wenn man die Vergangenheit und Gegenwart bewahrt. Wäre das nicht so, würdest Du nicht hier sitzen und im IR simulieren, sondern in der Savanne mit einem Faustkeil einem Nager nachsprinten.
Natürlich muss bereits erlangtes Wissen erhalten werden, aber die Hauptbeschäftigung der meisten Mönche die Bibel auswendig zu lernen, die katholisch-römische Interpretation draufzuhaben und sie dann abzumalen. Der Rest bestand aus "weltlicher" Arbeit
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Was das dunkle Mittelalter betrifft, bleibt festzuhalten, dass der Begriff der "Dunkelheit" vor allem in der Neuzeit geprägt wurde. Vor allem im Zusammenhang mit einer Abwendung von der achso-klerikalen Welt, denn schließlich war man ja inzwischen aufgeklärt. Wie aufgeklärt, zeigen unter anderem die dunklen Kapitel des 20. Jahrhunderts.
Ebend das wollte ich sagen, aber ich dachte das sei breits allgemeinhin bekannt, Pro7 verbreitet den Schmarn aber immer noch.
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Sicher, die Völkerwanderung hat einiges verändert und ein römisches Imperium in den Boden gestampft. Dennoch leben antike Wurzeln, Gedanken, Traditionen, Inovationen weiter, bis in die heutige Zeit.
Ich denke schon das der "antike Schatz" im Mittelalter lange verloren ging. Aber dies hing wohl ehr mit dem Wegfallen dieses großen Imperiums zusammen, was ein Machtvakuum auslöste, dies konnte nie richtig gefüllt werden. Das zweite Problem war im Mittelalter, so sehe ich, das Fehlen der Städte die wärend der Völkerwanderung verschwanden, den auch in Imperium Romanum waren sie der Kulturundwirtschaftsträger.
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Ich würde daher den Untergang des Römischen Imperiums nicht beweinen, denn auch wenn eine Entwicklung abgebremst wurde, wurde dennoch zeitgleich eine andere eingeleitet.
Imperien gehen immer unter, früher oder später, dem Osten geht es heute nicht besser weil es dort das Imperum länger gab. Vielmehr die Unfähigkeit einen neuen Staatsaperat aufzubauen war das Problem. Das gelang erst wieder in der Neuzeit.
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Unter den Rahmenbedingungen (Klima, Politik, usw.) sieht das Mittelalter nicht einmal so unbedeutend aus.
Wenn man alleine bedenkt, dass das mittelalterliche Bevölkerunsgwachstum, Verstädterung und die einsetzende Rodung der Wälder, zum Beispiel damals weitgehend die Landschaftsformen herausbildete, die noch heute existieren, dann ist das ein Ergebnis des Mittelalters. Das Gesicht unserer heutigen Landschaft, ist das Produkt jahrhundertelanger Nutzbarmachung von Land und Raum. Davor, und das wissen wir alle, war Europa nördlich der Alpen weitgehend Waldland, unterbrochen von vereinzelten Siedlungskammern. Und das soll mal nur als EIN Beispiel gelten.
Man könnte die Liste endlos fortsetzen.
Auch Italien war einmal so, nur war in Italien die Zeit der urbanisierung wesentlich früher. Ich denke dieser Prozess ist vorallem der Entwicklung der germanischen Stämme zu "Personalstaaten" (König/Fürst) zuzuschreiben, also der einsetzende soziale Wandel.
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Was die Wissenschaften betrifft, hat die mittelalterliche Welt sicher mehr bewegt, als die römische. Die Römer nämlich, waren nichts anderes als Kopisten des Hellenismus. In den knapp tausend Jahren römischer Herrschaft veränderte sich, wenn man genau hinsieht, nicht wirklich viel. Tausend Jahre Mittelalter brauchen sich da nicht verstecken.
Doch ich denke die Römer haben schon etwas geleistet, sie haben die gesamten Errungenschaften des Mittelmeerraums und darüber hinaus zusammenkopiert. So "klauten" sie die Kultur des Hellenismus, das Kettenhemd der Gallier, die Schiffe der Karthager und so weiter. Am Ende stülpten sie also ein relativ friedliches System darüber das den Handel und das Sozialleben schützte.
Man kann also sagen das die Römer mehr Herrscher und Adaptionisten als Erfinder oder Schaffer waren.