Ich finds eher etwas daneben.
Beiträge von Apollonius von Samothrake
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Phokas verschränkte die Arme und starrte Apollonius noch mal giftig an. Dann rang er sich soetwas wie ein höfliches Lächeln ab und nickte Valeria zu. "Salve, junge Dame!" grummelte er, so dass man ihn kaum verstehen konnte. "Ja, ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben lang mit diesem Handwerk!" Sein Tonfall wurde etwas höflicher ihr gegenüber.
Apollonius räusperte sich. "Ich zeig Dir mal die hinteren Räume. Die könnten wir wohl am Besten nutzen." Phokas sah ihn mißtrauisch an, schwieg jedoch erst mal.
"Ich habe Daidalos' Labyrinth erst vor einigen Tagen gekauft. Die Modelle sind noch von dem Architekten, dem das vorher gehört hat. Aber gehen wir nach hinten..." fügte Apollonius an. Er führte Valeria zu dem Vorhang, welchen er zur Seite schob. Dahinter zeigte sich ein langer Flur, der am Ende in einer Hintertür endete. "Es gibt hier eine kleine Privatbibliothek des verstorbenen Architekten. Dann einige Räumlichkeiten, die wohl für seine Schreibarbeiten, private Zwecke und ähnliches genutzt wurde."
Apollonius führte sie an einigen Hinterzimmern vorbei und schließlich zu einem Durchgang. "Hier hat der Architekt mit seiner Frau gewohnt!" fügte er an und öffnete die Tür. Dahinter war ein großes Schlafzimmer zu sehen. Ein großes Bett zierte die Mitte. Das Zimmer hatte zwei große Fenster, deren Läden auch geschlossen waren. "Das könnte das Behandlungszimmer werden!"
Phokas, der mit Argusauge den Beiden gefolgt war, erstarrte. "Behandlungszimmer?" fragte er empört. Apollonius schien ihn jedoch ignorieren zu wollen.
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Sichtlich verlegen schwieg Apollonius für einen Moment. Um die Verlegenheit zu überwinden, aß er schnell ein paar Happen. "Hm..naja..!" murmelte er leise und beschloss sich schnell einen anderem Thema zu widmen.
"Ja, Wissen zu sammeln wird leider oft unterschätzt. Es freut mich natürlich, dass Dich die Geistesangelegenheiten derart interessieren." Er sah auf seinen leeren Teller und stellte ihn zur Seite, um etwas von dem verdünnten Wein zu trinken. "Bis vor kurzem hätte ich der Architektur nicht viel abgewinnen können, ahnte ich doch nicht, wie sehr sie mit einem meiner anderen Interessensgebiete verwandt ist- der Mechanik und dem Bau von Maschinen. Ich habe tatsächlich in Daidalos' Labyrinth eine Abschrift von Vitruvius' De Architectura, genauer gesagt über die Maschinen, gefunden. Höchst interessant!"
Er trank noch einen Schluck und setzte sich auf einer der Bänke. "Welche Cursi Continui werden denn sehr wahrscheinlich in nächster Zeit noch abgehalten?"
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"Daidalos, eigentlich heißt er Daedalus, war zur Zeit König Minos, König von Kreta, ein berühmter Gelehrter und Ingenieur. Aber auch Architekt. Er hat im Auftrag des Königs das berühmte Labyrinth des Minotauren erbaut!" erklärte Apollonius, während er weiter nach dem Schlüssel suchte. "Der Name ist wohl eine Anspielung auf seine architektonischen Werke. Du hast sicherlich von Daidalos Flucht von Kreta mit seinem Sohn Ikarus gehört. Der Flug und der Sturz des Ikarus, der versuchte zur Sonne zu fliegen?"
In dem Moment zückte er einen großen Schlüssel mit einem fransigen Schlüsselbart und einem verschnörkelten Griff. "Ich wußte doch, dass ich ihn eingesteckt hatte!" So schloss der Medicus die Tür auf und führte Valeria in den noch düsteren großen Vorraum.
In der Mitte des Raumes standen große Tische, auf denen verschiedenste Holzmodelle von Insulae bis Villae aufgebaut waren. Über allem lag jedoch eine dicke Staubschickt. An den Wänden hingen Tafeln mit Bauten aus Tarraco, die wohl in diesen Arbeitsräumen geplant wurden. Es waren nicht viele, aber doch eine kleine ansehnliche Zahl. Das letzte Gebäude, was jedoch dort datiert stand, lag schon ein Weilchen her.
Apollonius hustete als er etwas Staub mit seinem Gewand aufwirbelte. "Das muss noch geputzt werden..." murmelte er unnötigerweise. In dem Moment trat von einer Tür, die nur mit einem Vorhang verschlossen war, ein älterer Mann herein, der recht hagere Gesichtszüge hatte. Er starrte Apollonius vorwurfsvoll an. "Ihr habt Euch ja reichlich Zeit gelassen!" sagte dieser Mann barsch zu Apollonius. "Und wer ist bitte das? Eure Ehefrau? Das fängt ja schnell an und bald wimmelt es hier nur so von kleinen Gören!" Der Mann sah Valeria etwas skeptisch an und musterte sie von oben bis unten.
Apollonius rollte genervt mit den Augen. Er sah zu Valeria. "Valeria, das ist Phokas. Er ist Sklave und ich hab ihn leider mit beim Kauf dieser Räumlichkeiten übernehmen müssen." Er sah angestrengt zu Phokas. "Das ist Decima Valeria, Curator der Schola Hispaniae und nicht meine Ehefrau!" Apollonius flüsterte leise zu Valeria. "Es tut mir leid. Phokas ist ein unverschämter Kerl. Er denkt wohl, weil er sich mit der Architektur auskennt, darf er sich alles erlauben!"
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Der Weg von der Schola zu diesem Haus war nicht sonderlich weit, aber gespickt mit vielen Händlern, Bettelkindern und einkaufender Bevölkerung. Schließlich trat Apollonius mit Valeria vor die Tür von Daidalos' Labyrinth. Das Schild hing ruhig und die Fensterläden waren immer noch verschlossen. "Es liegt praktischerweise direkt am Forum. Der Umstand ist doch für Dich auch sehr günstig, nicht wahr?" Apollonius kramte nach seinem Schlüssel, während er sprach. "Ich hab ihn gleich..." murmelte Apollonius und suchte in seiner Ledertasche weiter.
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Apollonius nickte kurz und schien auch nicht weiter Valeria ausfragen zu wollen. So stand er auf. "Ja, gehen wir doch!" meinte er. Er ging zur Tür und hielt sie Valeria wie selbstverständlich auf. "Iuno? Wie interessant. Sag, was sind die Unterschiede zwischen Hera und Iuno?" fragte er Valeria neugierig, während er sich mit ihr auf den kurzen Weg von der Schola am Forum zu Daidalos' Labyrinth, ebenfalls am Forum machte.
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"Der beste Medicus Hispanias?" Apollonius schüttelte amüsiert den Kopf. "Wir wollen mal nicht übertreiben. Ich kenne einige Kollegen hier in Hispania, die auf ihren Gebieten meine Fähigkeiten bei weitem übertreffen."
Er aß einige Oliven und betrachtete sich nachdenklich die Gäste. Sein Blick blieb für einen Moment auf Crassus und Calpurnia hängen und für einen Herzschlag huschte ein missbilligender Ausdruck über seine Miene. Doch als er sich wieder Valeria zuwandte, war diese wieder von stoischer Gelassenheit geprägt.
"Du nimmst auch an dem Architekturkurs teil, nicht wahr?" fragte er sie beiläufig, während er weiter schmauste.
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"Du wirst Priesterin?" Apollonius sah sie verblüfft an und blinzelte einige Mal verdutzt. "Das war mir noch nicht bekannt! Welcher Gottheit möchtest Du denn dienen?" fragte er neugierig.
Er nickte dann leicht. "Aber natürlich können wir das trotzdem mit dem Iatreion in Angriff nehmen. Möchtest Du Dir erst mal die Räumlichkeiten ansehen?" Dann schien erst die anderen Worte zu Apollonius durchzusickern. Er sah Valeria noch einmal verduzt an. Schnell ging er noch mal ihre Worte in seinem Kopf durch...Maximian...Legion...vermissen...Kind!
"Ist Maximian der Vater Deines Kindes?" fragte er schließlich.
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Ernst musterte Apollonius Valeria. Schließlich nickte er langsam und setzte sich wieder. "Wenn das noch mal vorkommt, sag mir Bescheid." Er fuhr sich mit seiner rechten Hand über den Bart. "Nun, ehrlich gesagt bin ich auch nicht ein Experte in den Frauenleiden!" gab er zu.
Er runzelte die Stirn und dachte für einen Moment nach. "Wie sollen wir das Ganze denn zeitlich machen? Du scheinst mir ja hier sehr eingebunden zu sein und zuviel Arbeit ist in Deinem Zustand auch nicht sehr gut!"
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Apollonius stand hinter Sica mit verschränkten Armen und blickte ihm über der Schulter hinweg zu. Er nickte ab und an, was Sica natürlich nicht sehen konnte und schien den Schmerzen des Gladiators gegenüber unempfindlich zu sein.
Als Sica sein Werk beendet hatte, nickte Apollonius zufrieden. "Sehr gut, Sica." Er trat um den Sklaven herum und sah sich die Wundnaht noch mal genau an. Er strich auch ganz leicht darüber hinweg, dann nickte er abermals.
"Auf dem Nachbartisch liegen einige Verbände. Du wirst den Arm jetzt verbinden. Dafür nimmst Du erst mal ein doppeltes, viereckiges Stück Leinen, dass Du mit der Paste aus dem Tontopf beschmierst." Er deutete auf den Tisch unter den Regalen, wo ein großer Holzspachtel aus einer gelblichbraunen Masser herausragte. "Anschließend kommt das Stück über die Wunde. Dann bindest Du die Leinenstreifen über den Arm. Dabei fängst Du an der Hand an, umschlingst diese um den Daumen herum und bindest ihn schraubstockartig, aber nicht zu fest, um den Arm bis unterhalb des Ellbogens. Dann befestigst Du den Verband dort."
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Apollonius, der gerade eine schwarze Olive betrachtet hatte, ehe er sie genüßlich verspeiste, blickte von seinem prall gefüllten Teller auf. Immerhin war das Essen immer das Beste an Einweihungen, Hochzeiten und Begräbnissen. Er nickte Callidus freundlich zu.
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Apollonius atmete erleichtert auf, als die Augusta den Raum wieder verließ. Ihn hatte ein seltsames Gefühl überkommen, etwas, was er sonst äußerst selten verspürte- Appetitlosigkeit. Die überwand er jedoch endlich, da nicht mehr jemand in der Nähe war, der ihn mit einem Wort in den Carcer schicken konnte. So ließ er sich etwas zu trinken und essen reichen und trat an Valerias Seite.
Er lächelte ihr kurz zu, sah auf seine Hände runter und stellt erst mal den Weinbecher weg, um endlich etwas essen zu können. "Das war sehr freundlich von Dir, Valeria, mich der Kaiserin vorzustellen. Aber ich glaube kaum, dass die Kaiserin davon begeistert war!"
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Besorgten Blickes stand Apollonius auf und trat an Valerias Seite. "Alles in Ordnung?" fragte er überflüssigerweise. "Hast Du Schmerzen?" Er beugte sich schon, ganz der Medicus, vor nahm ihre Hand und fühlte den Puls.
Sim-Off: Welcher Monat soll Valeria inzwischen sein?
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Nach einigen Momenten bei denen Apollonius die Witwe des Architekten nur sprachlos anstarrte, brachte er noch mal ein würdeloses und erstauntes "Ähm...!" hervor. Der sonst recht eloquente Medicus sah sich nachdenklich und schweigend in der kleinen, privaten Bibliothek des Architekten um. Langsam ging er die Regale entlang, holte mal das ein oder andere Schriftstück hervor.
Die Witwe wartete geduldig und musterte Apollonius mit verschränkten Armen. Schließlich drehte sich Apollonius um. Sein Blick ging über Phokas, der seine Finger in den Holzrahmen gekrallt hatte. "Und er ist ein Baumeister?" Die Witwe nickte und erwiderte. "Ja, er ist sein ganzes Leben lang schon Sklave der Familie meines Mannes. Mein verstorbener Gatte hatte ihn schon aus Griechenland mitgebracht. Phokas hat das Handwerk des Baumeisters von meinem Schwiegervater gelernt!"
Apollonius nickte skeptisch. "Hmh...850..." kam noch mal aus seinem Mund. Er schwieg für eine Weile, sah noch mal sehnsuchtsvoll auf die Schriftrollen, dachte über seine derzeitigen finanziellen Möglichkeiten nach und nickte schließlich lahm. "Nun, ehe ich mein Geld dem Staat abdrücken muss. Also gut!" Die Witwe strahlte auf. "Ihr werdet das bestimmt nicht bereuen, Medicus!" Phokas Blick hinter ihr versprach jedoch etwas anderes. Seine Augen durchbohrten Apollonius wütend.
Die Witwe derweil fuhr fort. "Ich hole gleich die Besitzurkunde von Phokas und dem Haus hier. Habt ihr das Geld dabei?" Apollonius seuftze schicksalsergeben. Eigentlich hatte er das Geld in eine schöne Buchsammlung stecken wollen, welche ihm schon vor einigen Wochen ins Auge gefallen war. So nickte er nur und holte tief aus seiner Tasche einen schweren Geldbeutel hervor. "Wir haben schon lange kein Geschäft mehr gemacht!" meinte Phokas, während die Witwe die Schriftrollen holte. "Das Gewerbe lohnt sich hier nicht wirklich. Ihr werdet nur Verlust machen..." fügte er hastig an. Apollonius hob den Blick von seinem Beutel, als er das Geld abzählte und sah ihn für einen Moment nur schweigend an, ehe er sein Werk fortsetzte.
Etwas später kam die Griechin zurück. Sie reichte Apollonius drei Schriftrollen. "Dabei ist auch die Lizenz der Aedilen zum Führen dieses Geschäftes. Schaut ruhig nach, ob alles seine Ordnung hat. Ich zähle derweil das Geld!" Sie lächelte glücklich darüber, das Haus doch noch losgeworden zu sein und fing an, sich die Sesterzen aus dem Beutel von Apollonius abzuzählen. Dieser musterte aufmerksam die Schriftrollen. Die Witwe hob ihren Blick und lächelte. "Das Geld stimmt! Mit den Urkunden zufrieden?" Apollonius nickte nur langsam. Die Frau lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. "Dann wünsch ich Euch viel Erfolg!" Sie packte den Geldbeutel. "Schlüssel und alles andere wird Euch Phokas geben. Er kennt sich hier sowieso besser aus! Lebt wohl!" Mit den Worten rauschte sie aus der kleinen Bibliothek heraus.
So blieben nur der schweigende Apollonius zurück, der immer noch nicht ganz fassen konnte, jetzt das Haus erworben zu haben und einen grimmig drein blickenden Phokas. Nach einigen Sekunden sah Apollonius zu Phokas. "Also gut, die Dinge sind nun mal so...versuchen wir miteinander auszukommen. Zeig mir jetzt erst mal das Haus und dann gib mir den Schlüssel. Ich komme in den nächsten Tagen dann wieder vorbei!" Phokas nickte grimmig und führte Apollonius schweigend herum, reichte ihm den Schlüssel. "Ich hab kein Geld für Brot mehr und wie sieht es mit den Geschäftsangelegenheiten aus....Herr!" Das letzte Wort spuckte er voller Verachtung hervor. Apollonius starrte ihn einen Moment erstaunt an, dann holte er einige Sesterzen hervor und reichte sie ihm. "Ich komme in ein paar Tagen wieder!" Mit den Worten verließ er eilends und mit brummendem Schädel das Haus.
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Apollonius grummelte leicht und dann kam ihm ein Geistesblitz. "Ich besitze am Forum ein kleine Lokalität. Mir hat vor kurzem die Witwe eines Architekten, dessen ehemaliges Arbeits- und Wohnhaus angedreht. Vielleicht können wir die Räume dort noch zusätzlich nutzen." Er sah Valeria fragend an.
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"Oh...!" murmelte Apollonius betreten und ignorierte die spitzfindige Bemerkung von Phokas. Bedrückt kratzte sich Apollonius den Bart und sah Phokas fragend an. "Hatte Ionakos vielleicht Schriften über die Architektur, die ihr mir abtreten könntet?"
Phokas Augenbraue wanderte hoch und er sah Apollonius genervt an. "Wartet mal einen Moment!" Mit einen finsteren Blick auf den Medicus, der ihn zu solchen Anstrengungen nötigte, stand Phokas auf und verschwand in einem Hinterraum. Apollonius ging in dem Raum umher und blieb bei den Modellen stehen. Seine Finger strichen über das Modell und dicke Staubflocken blieben an ihnen hängen. "Hmm...!" murmelte er noch mal und besah sich einige der Tafeln an der Wand.
So merkte er gar nicht, dass eine Frau den Raum betrat, gefolgt von Phokas. "Chaire!" grüßte ihn die Frau auf Griechisch. Apollonius drehte sich um und blinzelte verblüfft. So stand in dem Raum eine dunkelhaarige, schöne Frau. Apollonius lächelte und ging auf sie zu. "Chaire, meine Dame!" erwiderte er ebenso auf Griechisch. Die Frau nickte ihm knapp zu. "Ich habe gehört, Ihr seid an den Aufzeichnungen meines verstorbenen Mannes interessiert?" Apollonius nickte leicht. "Erst mal mein Beileid, meine Dame! Aber ja, sollten solche vorhanden sein, wäre ich sehr daran interessiert!" Die Frau nickte. "Folgt mir doch!" Sie führte Apollonius zu einem Flur, welcher durch einen Vorhang von dem vorderen Raum getrennt war. Würdevoll ging sie auf ein Tür zu und öffnete diese. Dahinter lag ein großer Raum, der licht war und einige Regale beherbergte. Dort lagen einige Papyri und Tafeln. Lächelnd ging Apollonius darauf zu und besah sich die Dinge dort.
Die Frau musterte Apollonius, der ihr den Rücken zuwand, berechnend. "Und, möchtet Ihr die Schriften haben?" Apollonius drehte sich um und nickte. "Ja, auf jeden Fall. Aber natürlich bezahle ich dafür!" Er kramte in seiner Tasche und sah die Frau an. "Wieviel möchtet ihr dafür haben?" Die Frau betrachtete ihn eine Weile. Hinter ihr stand Phokas, der gequält und traurig auf die Schriften sah. "850 Sesterzen!" meinte sie schließlich. Apollonius, der schon seinen Beutel aufmachen wollte, blinzelte und sah sie erstaunt an. "850?" fragte er heiser und erstaunt.
Die Frau nickte leicht lächelnd. "Ja, aber dafür bekommt ihr noch dieses Haus, die Lizenz meines Mannes und..." Sie deutete auf Phokas. "meinen Sklaven, der ein Gelehrter der Architektur ist. Sprich, ein Schnäppchen für Euch. Ich will nicht mehr in diesem Land bleiben, sondern in meine Heimat zurück kehren." Hinter ihrem Rücken starrte Phokas entsetzt auf Apollonius. Man sah ihm an, dass er die Vorstellung, Apollonius zu gehören, wohl ganz und gar nicht mochte. Auch Apollonius erwiderte den Blick auf die gleiche Weise. Dann sah er zu der Witwe. "Ähm..." konnte er nur hervorbringen...
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"Sehr gut, dann werden wir das machen!" Apollonius nickte und fuhr sich über den Bart. "Dann sollten wir uns nach geeigneten Räumen umschauen, die wir mieten können!" Er grübelte darüber und sah Valeria an. "Du hast nicht zufällig eine Idee, wo wir das machen könnten? Am Forum?"
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Apollonius setzte sich, winkte bei dem Weinangebot an und rieb sich sein bärtiges Kinn. "Nun, mir spukt sein einigen Wochen ein Gedanke im Kopf herum. Tarraco hat im Grunde genommen keine wirklich vernüftiges Iatreion, also ärztliche Betreuung. Ich dachte daran, vielleicht in nächster Zeit einige kleine Räumlichkeiten zu erwerben und dort ein Iatreion zu eröffnen. Da ich jedoch nicht die ganze Woche Zeit habe, wäre es doch eine Überlegung wert, ob Du Dich dabei beteiligen willst mit Deiner Mitarbeit als Medica. Immerhin kannst Du dort durchaus noch einiges lernen, aber auch schon Deinen neuen Beruf ausüben!"
Apollonius lehnte sich zurück und wartete auf Valerias Reaktion...
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Apollonius sah sie etwas überrascht an. Dann nickte er. "Ja, eigentlich gibt es da schon eine Möglichkeit." Er wirkte sehr nachdenklich. "Aber ich glaube kaum, dass das eine so gute Umgebung für Dich wäre im Moment. Ich habe eine andere Idee...wie wär es, wenn wir das in Deinem Officium besprechen?"
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Apollonius hatte seinen Stammplatz eingenommen und dem Vortrag aufmerksam zugehört. Schließlich nickte er und stand auf. So trat er nach Vorne und nickte Raeticus anerkennend zu. "Ein guter Vortrag, aus dem viel gelernt werden kann. Ich bin froh, dass Du ihn noch halten konntest!" Apollonius lächelte tatsächlich kurz freundlich, wobei das Lächeln schnell wieder verschwand.
Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Somit sind wir am Ende des Kursus angelangt. Der praktische Teil ist beendet und ihr habt auch Eure Prüfungen abgelegt. Sicherlich seid ihr jetzt alle sehr gespannt, was die Ergebnisse sind." Er verstummte, musterte alle. "Aber erst möchte ich noch ein paar Worte an Euch richten."
Er holte tief Luft. "Wenn ihr nach draußen tretet und solltet ihr dann Medici sein, bedenkt immer, dass ihr eine große Verantwortung gegenüber den Menschen habt. Nutzt Euer Wissen zu ihrem Wohle, nicht zu Eurer Bereicherung und immer mit Eurem ganzen Verstand."
Er seuftze kurz, wollte wohl zu einem noch längerem Vortrag ansetzen, überlegte es sich doch ander. "Ich habe mich sehr gefreut, Euch zu unterrichten und wünsche Euch allen viel Glück und Erfolg in der Zukunft."
Er sah zu Valeria. "Decima Valeria wird etwas später die Ergebnisse draußen anhängen."
Mit den Worten nickte er den Schülern noch mals zu und verließ den Saal.