Verwundert schüttelt Apollonius noch ein paar Mal den Kopf während sie dort weiterarbeiten. "Ja, dann! Viel Glück beim Holzklopfen! Valete!" Mit den Worten schlendert er weiter.
Beiträge von Apollonius von Samothrake
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Apollonius krazt sich leicht am Bart und scheint von dem letzten Grunzen des Schweines nicht sehr berührt zu sein. "Ja, in der Tat führt ein großer Gefäßstamm von der Leber direkt ins Herz. Genauer gesagt, aus der Leber führen einige kleinere Gefäße weicher Natur zu einem großen Stamm weicher Natur, das direkt in den rechten Herzvorhof von unten einmündet. Wo die Leber liegt, werde ich Euch gleich zeigen."
Er läßt seine Hand sinken. "Die Qualitäten in der Leber sind kalt und trocken. Das Blut geht über kürzesten Weg direkt ins Herz und wird dort erhitzt."
Er dreht sich zu Sica um. "Schneide dem Schwein bitte, nachdem Du fertig bist auch den Bauchraum mit einem horizontalen und einem querverlaufenden Schnitt auf."
Wieder dreht sich Apollonius herum. "Der Mensch ist in verschiedenen Schichten aufgeteilt. Zum einen die Haut. Die Haut besteht aus abgestorbenen Fleischteilen. Darunter liegen die Muskeln, das Fleisch und das Fett, darunter die Organe, die Gefäße und Stränge, die bis in die Wirbelsäule gehen. Dann ist noch das Skelett zu erwähnen, was mal unter den genannten Strukturen liegt, mal auf ihnen." Geduldig warter er während Sica weiter am Schwein seine Arbeit fortführt und beobachtet ab und an dessen Tun.
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Apollonius nickt. "Das stimmt. In der Mitte ist das meiste Blut, da es in der Leber immer neu gebildet wird und im Herzen erhitzt wird. Aber das Blut wird von dort an die Peripherie des Körpers gebracht. Die drei Trunci, damit meine ich Gefäßstämme, sind dort besonders ausgeprägt und und führen besonders schnell zum Tode bei Verletzungen, da das Blut schnell in ihnen und reichlich fließt! Und durch die Halsschlagadern fließt sehr viel Blut ins Gehirn, da das Blut das Pneuma des Lebens zum Gehirn transportiert, wo es in den Hohlräumen zum Seelenpneuma wird. "
Er sieht kurz zum Schweinekörper, fährt jedoch dabei fort. "Im Bauchraum ist das Blut immer in den Gefäßen, die ihren Ursprung im Herzen nehmen. Wenn man sich schneidet, schneidet man eine solche Leitungsbahn, quasi ein Aquedukt, auf. Das Blut ist jedoch nicht frei im Körper vorhanden."
Er verschränkt die Arme hinter dem Rücken. "Sicherlich, wenn Du den Körper eines Menschen aufschneidest, wirst Du auf andere Gefäße treffen, die den ganzen Körper durchziehen. Direkt unter dem Sternum, dem Brustbein, am Darm sind unzählige Gefäße zu finden und um alle Organe herum. Manche davon solltest Du auch nicht treffen, wie das Gefäß das direkt unter dem Brustkorb und auf dem Herzen liegt. Aber die anderen Gefäße können auch wieder abgeschnürt werden, wenn es auch für den Patienten sehr gefährlich ist. Man darf auch nicht vergessen, dass gut die Hälfte solcher schwierigen Eingriffe mit dem Tod des Patienten enden können."
Wieder ins lange Reden gekommen, verstummt er schließlich und kratzt sich den Bart. "Hat das Deine Frage beantwortet?"
Sim-Off: Du kannst soviele Fragen stellen, wie Du magst. Dafür ist der Kurs ja da
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Leise murmelt Apollonius. "Recht nur ist, was ich bitte: das Mädchen, das jüngst mich erbeutet, möge mich lieben; wo nicht, ewig mich fesseln an sich! Ovid...hm!"
Apollonius lächelt leicht und kratzt sich am Bart, dadurch sieht man sein Lächeln auch nicht wirklich. "Du interessierst Dich also für Lyrik und Astronomie? Das heißt, Du willst wahrscheinlich nicht in der Legion dienen?"
Er mustert ihn kurz und streicht sich wieder seinen Bart glatt. "Kennst Du Dich mit der Naturphilosophie aus?"
Sim-Off: Entschuldige, aber ich war in letzter Zeit im Lernstress.
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Apollonius blickt in dem Moment auch zu dem Schwein als es sich wieder zu Wort meldet. "Sica, binde das Maul des Schweines mit dem Lederband zu!"
Er wendet sich an seine Schüler und blickt zu Valeria.
"Zuerst zu Deiner Frage. Ja, man kann durchaus von der Anatomie des Schweines das Wissen auf den Menschen übertragen. Denn letztendlich sind wir alle nur das Abbild des großen Ganzen und des Makrokosmos. Nur die Form sind verschieden. Tiere und somit auch Schweine stehen uns sehr nahe. Das wird Dir schnell klar werden, wenn wir uns die inneren Oragen des Schweines ansehen."
Er reibt sich seine Hände, die schon etwas blass sind von der kühlen Morgenluft. "Als erstes werden wir uns das Schwein genauer anschauen. Dann werde ich Euch in die unterschiedlichen praktischen Tätigkeiten unterweisen. Zuerst das Verbinden verschiedener Wunden, das Richten von Brüchen und Auskugelungen der Gelenke, die wir nach Hippokrates richten werden und das Nähen von Wunden. Danach werde ich Euch das Schröpfen, Aderlass, innere chirurgische Eingriffe, das Anlegen der Bruchbänder mit Operationen an Leistenbrüchen und die Diagnostik im praktischen Bereich zeigen. Außerdem kann ich Euch jetzt schon verraten, dass ihr einer Operation am Auge beiwohnen könnt, der graue Star wird dabei gestochen."
Apollonius lächelt darüber selber sehr begeistert.
"Fangen wir doch an. Den Körper eines jeden durchziehen große Adern, die das Blut von der Mitte des Körpers an den Rand bringen. Dort versickert das Blut in dem Fleisch. Fließt es jedoch aus dem Körper heraus, kann es zum Tode des Patienten führen. Deswegen müsst ihr wissen, an welchen Stellen, solche großen Gefässe sind, die ihr auf keinen Fall anschneiden dürft in einem chirurgischen Eingriff."
Apollonius dreht sich um und geht zu dem Schwein. Er deutet auf die Hinterläufe. "Hier in der Senke, was beim Menschen unterhalt des Leistenkanals wäre, verläuft so ein großer Strang." Er sieht zu Sica und deutet auf ein Skalpell. "Sica, schneide zur Demonstration bitte hier herein und dann an einer anderen Stelle noch." Apollonius deutet auf die Grube am Oberschenkel und an einer oberflächlichen Stelle und tritt zurück.
"Ihr werdet sehen, dass dort das Blut sehr viel schneller fließen wird, als an der Oberfläche oder anderen Stellen des Körpers. Vielleicht hat auch der Ein oder Andere von Euch dies schon am Menschen beobachtet."
Er verschränkt die Arme und sieht auch nicht zu Sica, der die 'Schweinearbeit' übernehmen muss.
"Es gibt dabei jedoch auch drei Untergliederungen. Der große Gefäßstrang im Oberschenkel, die Halsschlagdadern und der große Stamm im Bauchraum. Besonders letzte Beiden führen zum schnellen Verbluten, da man diese Gefäße nicht abschnüren kann! Sind beide Halsschlagadern durchschnitten, braucht ihr Euch auch nicht mehr um den Patienten zu kümmern. Er ist ohnehin zum Tode verurteilt."
Wieder sieht er zu Sica. "Anschließend schneide dem Schwein die Kehle durch!"
Apollonius dreht sich wieder zu seinen Schülern. "Fragen?" meint er, als das Blut über den Tisch strömt und sich in einer Rinne unter dem Tisch sammelt.
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~Die Hellenistische Medizin~
Wer jetzt annehmen würde, Griechenland und das Römische Imperium würde einzig von der hippokratischen Medizin geprägt sein und die meisten Ärzte würden dem Bespiel des Hippokrates folgen, der irrt. Die Mittelmeerregion hat viele unterschiedliche Schulen in der Medizin hervorgebracht. Oftmals waren diese Schulen regional stark begrenzt oder mit einer festen Anhängerzahl versehen. Heute werde ich Euch einige dieser Schulen, natürlich nur eine kleine Auswahl, ein wenig vorstellen.
~Die Dogmatiker~
Die Dogmatiker waren ebenfalls Anhänger der Vier Säfte Lehre. Dogmatiker wurden die unmittelbaren Nachfolger des Hippokrates genannt. Die Dogmatiker waren Imitatoren der großen Vorbilder. Sie wandten das Wissen ihrer Vorgänger an und auch nur so. Sie waren eher als reine Handwerker zu betrachten. Doch unter den Dogmatikern gab es durchaus größere Geister, die selbst in der Lage waren, der Wissenschaft der Medizin noch etwas hinzuzufügen.
Zwei wichtige Vertreter waren Diokles aus Karystos und Praxagoras aus Kos.
~Diokles aus Karystos~
Diokles war ein Forscher der Anatomie des Menschen und viele seiner Studien gingen in diese Richtung. Für ihn war das Herz das wichtigste Organ im Körper und auch Grund für alle Geisteskrankheiten. Er heißt, er hätte das erste Kräuterbuch geschrieben, neben anderen Schriften, wie über die Augenkrankheit. Er gilt außerdem als der Schüler des Aristoteles, der ebenfalls schon, wie ich bereits erläutert habe, das Herz als wichtigstes Organ gesehen hat.
~Praxagoras aus Kos~
Praxagoras entstammt derselben Insel wie der große Hippokrates. Praxagoras beschäftigte sich intensiv mit der Pulslehre und setzte darin als erster griechischer Arzt die Basis für unser heutiges Wissen darüber.
~Die Schule von Alexandria~
[Blockierte Grafik: http://img164.imageshack.us/img164/6254/alexandria4dx.jpg]Mehr als vierhundert Jahre nach der Gründung Roms und kurze Zeit nachdem Alexander der Große die Stadt Alexandria in Ägypten gründete, verlagerte sich das geistige Zentrum des Hellenismus von Griechenland nach Alexandria. Alexandria wurde zum neuen Magnetpunkt großer Geister. Euklid und Archimedes sind wohl die heute bekanntesten Vertreter Alexandrias. Besonders das Museion, ein Zentrum für Gelehrte, aber auch eine Schule, die den Musen gewidmet war, brachte große Leistungen hervor. Die Möglichkeiten, die das Museion und die größte Bibliothek der Welt, den Gelehrten gaben, führten zum Wachsen der Gelehrsamkeit in der Stadt. Gerade die Anatomie gewann dort große Erkenntnisse, so war doch sogar die Sektion an Leichen in der frühen Alexandrieschen Zeit möglich.
Und wieder möchte ich zwei wichtige Gelehrte aus Alexandria vorstellen, die der Medizin unschätzbares Wissen hinzugefügt haben.
~Herophilos von Chalkedon~
Herophilos, der um die 450 nach der Gründung Roms gewirkt und gelebt hat [300 v. Chr.]. Herophilos war ebenfalls Anhänger des Hippokrates. Später, durch seine Forschungen, tendierte er jedoch auch zu den skeptischen Philosophen. Durch Herophilos hat die Medizin große anatomische Kenntnisse gewonnen. Genau beschreibt er das Auge, das Gehirn mit den Hohlräumen [Ventrikel] und den Gehirnhäuten, die Gefäßsysteme des Körpers, die männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen. Er gab auch einen Teil des Darmes den Namen, der er heute auch noch hat, Duodenum- der Zwölffingerdarm. Es heißt, dass Herophilos auch Vivisektionen, das heißt das anatomische Forschen und Sezieren am lebenden Menschen, durchgeführt hat. Doch belegt ist dies nicht.
Als Schüler des Dogmatiker Praxagoras verfolgte er auch weiter die Pulslehre. Durch genaues Beobachten mit der Wasseruhr forschte er an der Lehre. Auch unterschied Herophilos zwischen zwei unterschiedlichen Lähmungen, Lähmungen der Bewegung und Ausfall sensiblen Reizen gegenüber. Er verfolgte zwar die Säftelehre, doch hinderte ihn sein Skeptizismus nicht, die Theorie durch Experimente belegt oder widerlegt zu sehen. In seiner praktischen Tätigkeit griff er aber durchaus auf die „Götterhände“ und den Aderlass zurück.
Ein berühmter Ausspruch von ihm ist:
„Der beste Arzt ist derjenige, der das Mögliche vom Unmöglichen unterscheiden kann!“
~Erasistratos von Julis auf Keos [330 v. Chr.- 250 v. Chr.]~
Erasistratos schrieb wohl an die 62 Bücher, wovon leider heute jedoch keines mehr existiert. Auch Erasistratos war ein Anatom, der wie Herophilos unterschiedliche Lähmungen erklärte, Aufbau des Gehirns, des Herzens und der Gefäße beschrieb. So sah er in dem Herzen den Ausgang aller Flüssigkeitsbewegungen.
Die „unmerkliche Transpiration“ geht auf Erasistratos zurück. Damit beschrieb Erasistratos das Phänomen, dass von allen lebendigen Wesen weniger ausgeschieden, als aufgenommen wird. Mit der unmerklichen Transpiration verschwindet ein Teil der Stoffe. Er fand auch heraus, dass bei der Bauchwassersucht die Leber hart wurde und dass bei Wasseransammlungen in der Bauchhöhle, die Leber mitverantwortlich war.
Durch seine Forschungen wandte er sich schließlich von der Humoralpathologie ab und wandte sich der Solidarpathologie zu. So beruhte seine Theorie auf die des Atomisten, Demokritos, und die Lehre über das Pneuma. So glaubte er, dass die Atome im Körper durch die äußere Luft, die in den Adern zirkuliert, belebt werden. Krankheit und Gesundheit beruhten darauf, wie gut die Luft durch die Adern strömen konnte. Kam es zu einem lokalen Blutandrang, wurde der Luftstrom gestört und der Mensch krank. Therapeutisch gesehen war Ersaistratos jedoch gegen Aderlass und das Verabreichen vieler Kräuter und Heilmittel.
Es gab und gibt heute immer noch Anhänger seiner Schule, die große Verbreiterung in dem griechischen, aber auch römischen Raum fand.
~Die Empiriker~
Vor ungefähr dreihundert Jahren [im 3. Jahrhundert vor Christus] entwickelte sich in Alexandria eine weitere medizinische Schule, die Schule der Empiriker. Die Empiriker lehnten die philosophischen Spekulationen und die wissenschaftlichen Experimente ihrer Vorgänger ab. Für sie waren in erster Linie ihre eigenen Beobachtungen und die Überlieferungen anderer medizinischen Autoren wichtig. Sie stellten die eigene Beobachtung der Kranken in den Vordergrund und bestritten, dass es möglich wäre von der Anatomie und den damit verbundenen Spekulationen auf die praktische Tätigkeit am Kranken Rückschlüsse ziehen zu können. Aus den Beobachtungen, der Überlieferung fremder Beobachtungen, den Erfahrungen und daraus dem Folgern des Zustandes, konnte die Behandlung am Patienten durchgeführt werden.
In ihrem strikten Dogmatismus, Dogmen abzulehnen, gerieten sie selber in eine starre Sackgasse. Doch ihnen ist ein Aufschwung in der Symptomatiklehre und besonders der Chirurgie zu verdanken, die bis heute ihre Auswirkung hat, wenn auch die Schule ihre Bedeutung verloren hat.
Wichtigste Vertreter waren:
~Philinos von Kos [3. Jh. v Chr.]~
~Pyrrhon von Elis [ 360- 270 v. Chr.]~
~Serapion von Alexandria [ 2. Jhd. v. Chr.]~
~Glaucias von Tarent [ ca. 170 v. Chr.]~~Die Methodiker~
Für die Methodiker ist die naturphilosophische Anschauung der Vorsokratiker ein wichtiger Bestandteil ihrer Lehre. Seit ungefähr zweihundert Jahren wirken diese Schule und ihre Anhänger nun schon.
Wichtige Vertreter sind dieses Mal sogar recht nahe unserer Zeit anzusiedeln.
~Themisos von Laodikeia vor etwa 50 Jahren [50 n. Chr.]~
~Thessalos von Tralleis, ein Gelehrter, der unserer Zeit nahe steht [ 1. Jhd. n. Chr.]~Auch die Methodiker hatten ihre Basis in der Atomlehre des Demokritos, den ich schon bei den Philosophen erwähnte. Alles, auch alle nicht marteriellen Dinge, besteht aus kleinen, dicht gelagerten, unveränderlichen und unsichtbaren Teilchen, den Atomen. Alle Veränderung und letztendlich auch das Vergehen beruhten auf Umlagerung dieser Atome. Asklepiades von Bithynien [1. Jhd. v. Chr.] versuchte diese Lehre als erster in die Medizin zu integrieren. Durch ihn entwickelten die Methodiker das Krankheitskonzept aus der Disharmonie der Atome bestand.
~Themisos von Laodikeia ~
Themison entwickelte eine Krankheitstheorie, die auf eine Störung der Körperporen beruhte. Er unterschied dabei in drei Zustände.
Primus- Status Laxus~ Dabei handelt es sich um einen schlaffen Zustand, der zur vermehrten Sekretion von Körperflüssigkeiten führt. (Hypersekretion).
Secundus- Status Strictus~ Ein erhöhter Spannungszustand, der das Ausscheiden der Säfte verhindert, was zur einer Hyposekretion führt.
Tertius- Status Mixtus~ Ein Mischzustand beider Stati.
Somit sind alle Krankheitsformen auf diese drei Zustände zurück zu führen. Der Theorie nach, brauchte der Medicus auch keine weiteren Kenntnisse, wie die Anatomie des Menschen. In seiner Therapie kamen vorwiegend Medikationen zur Anwendung, die laxierend oder relaxierend wirkten.~Thessalos von Tralleis~
Thessalo ging noch einige radikalere Schritte als seine Vorgänger. Für ihn war alles uninteressant und unwichtig, was nicht seiner Theorie folgte. Andere Erkenntnisse und Krankheitslehren wurden von ihm ignoriert oder als dogmatisch abgelehnt. Er holte sich seine Schüler aus den niederen Schichten und machte sie innerhalb kürzester Zeit zu Ärzten. Grundlage war das einfache System der Methodiker. Mehr brauchte ein Arzt nicht zu wissen.
Was davon zu halten ist, überlass ich jedem selber. Eine solche Ausbildung zu ‚genießen’, würde ich jedoch abraten, da selbst heute noch Schüler dieses Medicus wirken. Auch würde ich mich persönlich nicht von denjenigen behandeln lassen.
~Die Pneumatiker~
Die Schule entstand vor etwas zweihundert Jahren und war sehr an die Lehre der Stoa angelehnt. Nach den Pneumatiker war den Körper beherrschendes Element das Pneuma. Wenn auch die Lehre der Pneumatiker allesamt die Auffassung mit dem Pneuma gemeinsam hatte, war sie wohl die einzige Schule, die eine große Mischung vieler Anhänger anderer Schulen aufwies. Unter den Pneumatiker konnten Eklektiker gefunden werden, die aus allen medizinischen Systemen der Antike schöpften, aber auch Anhänger des Hippokrates.
Wichtige Vertreter der Pneumatiker waren:
~Athenaios von Attaleia [ 1. Jhd. v. Chr.]~
Man kann Athenaios als Begründer der pneumatischen Schule verstehen. Athenaios, der ein Schüler des stoischen Philosophen Poseidonios von Apameia, vertrat die Ansicht, das Pneuma den ganzen Körper durchströmt und die Funktion beherrscht. Somit war das Pneuma für Krankheit und Gesundheit verantwortlich. Seine Therapie beruhte auf der Qualitätenlehre und einer Diätetik. Seine Behandlung kann man auch als contraria contrariis bezeichnen, eine gegengesteuerte Behandlung.
~ Aretaios von Kappadokien[ 1. Jhd. n. Chr.]~
Von ihm wissen wir, dass er an Entstehung und Behandlung einiger chronischer Krankheiten forscht. Er lebt sogar noch.Zusammenfassen kann man die Schulen folgendermaßen:
~ Die Dogmatiker: Sie waren die Nachfolger des Hippokrates, die zwar seine Krankheitslehre verfolgten, jedoch seltenst eigene Beiträge der Medizin geben konnte, da sie mehr Handwerker ihrer Kunst waren. Doch die Pulslehre beginnt bei ihnen.
~Die Schule von Alexandria: Sie brachte uns großes Wissen in der Anatomie, die Pulslehre wurde erweitert und die Lehre der Solidarpathologie.
~Die Empiriker: Sie lehnten die experimentelle Forschung ab und griffen nur auf Beobachtungen und den Beobachtungen ihrer Vorgänger zurück, um zu Heilen.
~ Die Methodiker: Sie glaubten an die drei unterschiedliche Zustände der Körperporen. Daraus entsteht Krankheit oder Gesundheit. Ihrer Meinung nach brauchte ein Medicus nicht mehr zu wissen.
~Die Pneumatiker: Sie kamen aus verschiedenen Schulen, hatte jedoch die Lehre um die Luft im Körper, das Pneuma gemeinsam.
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Apollonius, wohl noch ganz verwirrt, was Valeria mit 'Überweisen' gemeint hat, hat nur zerstreut genickt und hat die Beiden dann alleine gelassen.
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Aber dadurch, wenns gut läuft nur ne Gewinnspanne von 5-10 Sesterzen zu haben, wäre doch etwas mager.
Find es prima, wie es jetzt eingestellt ist. Danke dafür.
Und die Maler haben ja bis jetzt auch noch keinen Ansturm begangen, sehe da also kein Problem.
Und die Produktionshöhe senkt doch auch nicht die Kosten. Wie ich das an andere Stelle gelesen habe, verfallen die Waren nur. Die Kosten bleiben die Gleichen.
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Klimpert mit dem Sesterzensack...
Sim-Off: ist überwiesen...
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Apollonius Blick geht strafend zu Maximian. Er blickt nickend zu Valeria. "Auf Deine Frage komme ich gleich etwas später zurück, wenn Du gestattest?"
Zufrieden sieht der Medicus kurz zu Sica und nickt ihm leicht als Bestätigung seines Tuns zu. "Gut, dann haben wir das Schwein, wo es hingehört!" Er wendet sich an seine Schüler.
"Ehe wir in den praktischen Teil einsteigen, möchte ich noch ein bis zwei organisatorische Dinge mit Euch besprechen! Innerhalb der nächsten Woche werden die theoretischen Vorträge langsam ihr Ende finden. Es ist jedoch so, dass der praktische Teil noch etwas länger gehen wird. Aber keine Sorge, der Cursus wird pünktlich zu den Saturnalien beendet sein. Etwas vor den Saturnalien werden auch die Prüfungen stattfinden, so dass ihr hoffentlich zu den feierlichen Tagen Eure Diploma in der Hand halten könnt."
/Edit: SimOff gelöscht
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"So sieht es aus!" Apollonius nickt bestätigend. "Ich hab zwar schon vergleichbare Titel in der griechischen Welt, aber das zählt ja nicht sonderlich hier im Imperium! Dann auf an den Schülergriffel!"
Apollonius beugt sich vor, mustert das Pergament und nickt. Er holt etwas umständlich aus einer kleinen Tasche ein Tintefäßchen und Federkiel hervor. Dann unterschreibt er in griechischen Buchstaben auf dem Pergament.
"Hmm!" murmelt Apollonius dabei und verstaut anschließend sein Schreibzeug wieder.
Er blickt auf. "Gut, das war auch mein Anliegen fürs erste." Er mustert sie. "Geht alles gut mit dem Plan?"
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Auch Apollonius setzte seine Unterschrift auf die Anmeldeliste, zwar auf Griechisch, aber doch gut leserlich für Kenner dieser Schrift.
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"Urlaub? Nein, nein, so etwas dekadentes kann ich mir in den elysischen Gefällen leisten!" Apollonius läßt seine Hand sinken, die am Bart gezwirbelt hat und lächelt ganz leicht.
Er seufzt ein drittes Mal leicht. "Nun, dann muss der Lehrer wohl wieder Schüler werden. Gibt es nicht zur Zeit einen Res Vulgares? Kann ich daran noch teilnehmen?"
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Wäre es vielleicht möglich, die Wachsproduktion etwas zu drosseln und die Betriebskosten wieder etwas zu senken? Wachs wird man in keinster Weise los.
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Langsamen Schrittes kommt Apollonius herangelaufen. Langsam, da er einen großen Holzkasten in der Hand hält, der auf der einen Seite offen ist. Eine Glasscheibe verschließt an der Seite die Kiste und es summt dort heftig drinnen. Ein aufmerksamer Beobachter kann auch einige Bienenwaben dort eingeschlossen sehen. Vorne in der Kiste ist ein Loch hineingesägt, das jetzt jedoch verschlossen ist.
Irrietiert bleibt der Medicus stehen und mustert die Arbeit der beiden Männer ein Weilchen, dann tritt er doch heran. "Salve Toxis!" meint er zu dem Gladiator. "Und Salve Sun Cheng!" Er nickt ihnen kurz zu. "Darf ich fragen, was das hier wird?"
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Etwas müde aussehend, betritt Apollonius das Officium. Vorsichtig, damit die Tür im Wind von draußen nicht zuknallt, schließt er die Tür und tritt auf die Tür zu.
"Salve Valeria!" Er setzt sich. "Ich hoffe, Dir geht es gut?"
Er kratzt sich am Bart und tiefe Augenringe offenbaren sich im Licht des Fensters in seinem Gesicht.
"Ich bin wegen einer Frage hier. Es geht darum, dass ich mir überlegt habe langfristig eine Dissertation hier an der Schola abzulegen. Schließlich macht das ein besseres Bild, wenn ich den Cursus abhalte." Er seuftz kurz darüber. "Es ist mir zugetragen worden, dass man dafür den Res Vulgares und zwei Cursi Continui dafür belegen muss." Er zwirbelt Gedanken verloren und etwas irritiert am Bart.
"Aber wie sähe das in meinem Fall aus? Da ich ja einen CC selber abhalte?" Er seufzt noch mal und faltet seine Hände vor seinem gut gerundeten Bauch.
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Klopft Apollonius an der Tür zu Valerias Officium. Die Arme verschränkt bleibt er davor stehen.
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Am nächsten Morgen geht der Unterricht wieder weiter. Dieses Mal kommt Apollonius ein bisschen später als die Schüler und er wirkt auch ein wenig gestresst, wenn dieses sich in der folgenden Vorlesung nicht niederschlägt.
Nach der allmorgendlichen Begrüßung setzt er den theoretischen Teil fort.
~Hippokrates und die hippokratische Schule~
Begründer der Humoralpathologie[Blockierte Grafik: http://img504.imageshack.us/img504/3903/hippo3vj.jpg]
Bis in unsere Zeit beeinflusst und bestimmt die Lehre der hippokratischen Schule die Medizin maßgeblich. Auch bedeutete die Lehren des Hippokrates ein wichtiger Schritt in Richtung einer wissenschaftlich orientierten Kunst der Medizin, weg von der theurgischen Ausrichtung.
Doch wer war es, der uns diesen Wandel in der Medizin brachte?
~Hippokrates von Kós
Der Vater der Heilkunst~Hippokrates entstammte sehr wahrscheinlich einer alten Familie, den Asklepiaden, Familien die in der Tradition des Kultes von Asklepios standen. Um 293 nach Gründung Roms [460 v. Chr.]wurde Hippokrates auf Kós geboren. Früh wurde er von seiner Familie in die Kunst des Heilens eingeweiht, vermutlich in einem Tempel des Asklepios. Danach zog er als Wanderarzt durch Griechenland und Kleinasien, wo er sich schnell einen Namen machte. In Kós gründete er schließlich seine berühmte Medizinschule, die bis heute noch auf uns wirkt.
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Begründer unserer Medizin? Was machte Hippokrates anders als die Heiler und Ärzte vor ihm?
Hippokrates wandte sich von der Medizin ab, die auf magischen Ritualen und rein religiösen Bräuchen beruhten und viele Scharlatane hervorgebracht haben. Die Leiden der Menschen müssen tatkräftig mit der Diätetik, Heilmitteln und notfalls auch dem Messer vom Menschen genommen werden. Gebete und Weihrauch können den Heilprozess unterstützen und auch ein Opfer an Asklepios wird bei einer Krankheit helfen. Doch Hippokrates erkannte auch, dass der Körper und die Menschen mehr brauchen. Aus der Magie um das Heilen wurde die Wissenschaft des Heilens. Beobachtungen und Erfahrungen mit dem Umgang von Krankheiten sollten an die Schüler weitergegeben und erforscht werden. Der Arzt muss zusammen mit dem Kranken gegen das Leiden kämpfen.
~Corpus Hippocraticus~
Unter Corpus Hippocratius versteht man, das wissenschaftliche Werk, welche die Lehre der hippokratischen Schule vertreten und lehren. Diese ungefähr 60 verschiedenen Schriften gehen zum Teil auf Hippokrates selber zurück, jedoch auch auf Schüler und Vertreter seiner Schule. Selbst heute noch erscheinen Schriften unter diesem Namen.
Dieses Werk wurde in erster Linie in Alexandria gesammelt, was auf Ptolemaios II. von Philadelphos zurückgeht, der ebenso wie Hippokrates von Kós abstammt. Doch auch diese Originalschriften fielen dem Brand in der Bibliothek von Alexandria zum Opfer, so dass wir heute auf Abschriften der Werke angewiesen sind.
Zu den wichtigsten Schriften, die uns von Hippokrates überliefert sind, gehören die Epidemiebücher, das Prognosticon und die chirurgischen Abhandlungen. Es ist auch wahrscheinlich, dass die Aphorismensammlung aus der Schule von Kós entstammt.
Auch wenn wir heute nicht mehr wissen können, welche der Werke tatsächlich auf Hippokrates, dem Urvater der Medizin, zurückgehen, hat die Schule von Kós doch einen weiteren wichtigen Schritt getan. Die Medizin ist weg von der mündlichen Überlieferung gegangen und hin zu einer schreibenden Wissenschaft. Dazu ein Zitat aus einem der Werke, dem 3. Epidemiebuch:
„Für eine bedeutende Leistung in der Heilkunst halte ich die Fähigkeit, auch die schriftliche Überlieferung richtig zu beurteilen. Wer sie kennt und benützt, dürfte wohl in der Praxis kaum schwere Fehler begehen.“
~Das ärztliche Handeln der hippokratischen Schule~
Wie schon erwähnt, zeigt sich ein Hauptmerkmal der hippokratischen Schule in der Abkehr von religiösen Überzeugungen und irrationalen Annahmen in der Medizin. Das beste Beispiel in der Änderung der Ansichten ist die Behandlung der ‚heiligen Krankheit’, der Morbus Sacer (Epilepsie). So sah Hippokrates in ihr nicht mehr eine Krankheit die von den Göttern geschickt wurde, sondern ein körperliches Leiden, welchem mit irdischen Mitteln begegnet werden kann.
Im Buch der Aphorismen beschreibt Hippokrates folgendes:
„Mit der sogenannten heiligen Krankheit verhält es sich folgendermaßen. Sie scheint mir in keiner Beziehung einen mehr göttlichen Ursprung zu haben als die übrigen Krankheiten, auch nicht heiliger zu sein, sondern dieselbe Beschaffenheit zu besitzen, aus welcher heraus sie sich entwickelt, wie die übrigen Krankheiten. Die Menschen aber haben infolge ihrer Unerfahrenheit und Verwunderung geglaubt, ihre Beschaffenheit wie ihre Veranlassung seien etwas Göttliches, weil sie in keinem Punkte anderen Krankheiten gleicht.“
Außerdem:
„Ich bin der Ansicht, dass Menschen, die zuerst diese Krankheit für eine heilige ausgegeben haben, Leute gewesen sind, wie es solche auch heute gibt, nämlich Schwarzkünstler, Sühnepriester, Schwindler und Aufschneider, die so tun als wären sie gottesfürchtig und als wüssten sie mehr...“
Und zuletzt:
“Schuld an diesem Leiden ist das Gehirn, wie auch an den anderen schwersten (Geistes-) Krankheiten.“
Aus diesen Schriften kann man erkennen, dass es der hippokratischen Medizin um einen neuen Ansatz in der Medizin ging uns zwar der empirischen Grundlage. Aus Beobachtung, Wissen und Erfahrungen wurden die Rückschlüsse auf die Krankheiten gezogen und nicht auf blinden Glauben oder reiner Spekulation heraus.
~Die Vier Elemente des ärztlichen Handelns~
Es gibt vier zentrale Elemente des ärztlichen Handelns, die seit Hippokrates auch immer noch heute angewendet werden.
~Primus~
Zum einen eine genaue Beobachtung des Kranken. Welche Einflüsse der Umwelt, der Lebensumstände fließen in seinen Zustand mit hinein?
~Secundus~
Einbeziehen mündlicher und schriftlicher Überlieferungen und Erfahrungen der bisherigen empirischen Medizin. Kam die Krankheit in der Form schon einmal vor? Welche Erfahrung hatte die Medizin mit dieser?
~Tertius~
Erstellen einer Prognose aufgrund der bisherigen Erfahrungen. Wie wird die Krankheit verlaufen? Was charakterisiert sie und wie wird die Krankheit sehr wahrscheinlich ausgehen?
~Quartus~
Erstellen einer genauen Therapie, entweder durch einen Ernährungs- und Lebensplan (Diätisch), durch Pflanzen (Medikamentös) oder mittels des Messers (Chirurgisch). Auf Letztes sollte jedoch nur zurückgegriffen werden, wenn die ersten beiden Lösungen versagen.
Fast man diese vier Elemente zusammen, erst dann kann man von einer vollendeten Behandlung des Patienten im Sinne des Hippokrates sprechen. Alles zusammen bildet die ärztliche Kunst, die Ars Medica oder auch die Techné. Nicht das Behandeln eines einzelnen kranken Organs steht im Vordergrund der hippokratischen Medizin, sondern die Behandlung des gesamten Körpers des Patienten.
~Der hippokratische Eid~
„Ich schwöre bei Apollon, dem Arzte, bei Asklepios, Hygieia und Panakeia und bei allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen mache, dass ich diesen meinen Eid und diese meine Verpflichtung erfüllen werde nach Vermögen und Verständnis, nämlich denjenigen, welcher mich in dieser Kunst unterwiesen hat, meinen Eltern gleich zu achten, sein Lebensschicksal zu teilen, ihm auf Verlangen dasjenige, dessen er bedarf, zu gewähren, das von ihm stammende Geschlecht gleich meinen männlichen Geschwistern zu halten, sie diese Kunst, wenn sie dieselbe erlernen wollen, ohne Entgelt und ohne Schein zu lehren und die Vorschriften, Kollegien und den ganzen übrigen Lernstoff meinen Söhnen sowohl wie denen meines Lehrers und den Schülern, welche eingetragen und verpflichtet sind nach ärztlichem Gesetze, mitzuteilen, sonst aber niemand.
Diätetische Maßnahmen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken nach meinem Vermögen und Verständnisse, drohen ihnen aber Fährnis und Schaden, so werde ich sie davor zu bewahren suchen. Auch werde ich keinem, und sei es auf Bitten, ein tödliches Mittel verabreichen, noch einen solchen Rat erteilen, desgleichen werde ich keiner Frau ein abtreibendes Zäpfchen geben. Lauter und fromm will ich mein Leben gestalten und meine Kunst ausüben. Auch will ich bei Gott keinen Steinschnitt machen, sondern ich werde sogar diese chirurgische Verrichtung denjenigen überlassen, in deren Beruf sie fällt.
In alle Häuser aber, in wie viele ich auch gehen mag, will ich kommen zu Nutz und Frommen der Patienten, mich fernhaltend von jederlei vorsätzlichem und Schaden bringendem Unrechte, insbesondere aber von geschlechtlichem Verkehr mit Männern und Weibern, Freien und Sklaven. Was ich aber während der Behandlung sehe oder höre oder auch außerhalb der Behandlung im gewöhnlichen Leben erfahre, das will ich, soweit es außerhalb nicht weitererzählt werden soll, verschweigen, in dem ich derartiges für ein Geheimnis ansehe.
Wenn ich nun diesen Eid erfülle, ohne ihn zu brechen, dann möge mir ein glückliches Leben und eine glückliche Kunstausübung beschieden sein und ich bei allen Menschen für immer in Ehren stehen, wenn ich ihn aber übertrete und meineidig werde, möge das Gegenteil geschehen!“
Immer wieder hört man, dass dieser Eid wohl von Ärzten der hippokratischen Schule geschworen werden müssen und der Eid selber noch von Hippokrates abstammt. Dem ist jedoch nicht so. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Eid aus der Schule des Pythagoras entstammt, die ihren Einfluss aus Unteritalia hat.
Es ist sofern unwahrscheinlich, da manches von der Eidesformel von hippokratischen Ärzten angewendet durchaus praktiziert wird, was der Eid ihnen verbietet. Besonders die chirurgischen Eingriffe, wie der Steinschnitt, sind zu erwähnen, die von diesen Ärzten durchgeführt wurden und auch werden.
Aus diesem Grunde werde ich Euch auch nicht diese Eidesformel schwören lassen. Nur bedenkt folgendes: Viele der Inhalte sind Grundsätze, die Ihr Euch zu Herzen nehmen und respektieren solltet. Hortet nicht das Wissen, welches Ihr gesammelt hat, sondern lehrt sie die Wissbegierigen. Richtet Euer Handeln rein dem Wohle des Patienten aus und lasst Euch nicht vom Schein des Goldes glänzen. Auch solltet Ihr die Geheimnisse Eurer Patienten gut in Euch verschließen und nicht nach außen dringen lassen. Und Euer Verhalten sollte anderen moralisch zum Vorbild werden.
Zusammenfassend kann man sagen:
Die hippokratische Schule wandte sich von der theurgischen Heilmethode ab. Sie beruht nun auf genauer Beobachtung und alten Erfahrungen mit Krankheiten. Nicht nach übernatürlichen Erklärungen, sondern nach wissenschaftlichen Gründen soll gesucht werden. Hippokrates leistete damit wichtige Pionierarbeit in der Medizin.
Es gibt für die Behandlung der Patienten vier Elemente:
1. Genaue Beobachtung
2. Zurückgreifen auf Erfahrungen
3. Die Prognose
4. Die Therapie -
Sim-Off: [Officium] Marcus Horatius Spartacus <-- Einfach den Link benutzen
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Apollonius wendet seinen Blick zu Valeria und nickt leicht. "Durchaus eine gute Frage! Da ich bis jetzt noch nicht die Humoralpathologie genauer erklärt habe, ist das durchaus eine berechtigte Annahmen. Es gibt jedoch noch einige Faktoren, die in die Vier Säfte Lehre mit hineinspielen!"
Apollonius verstummt kurz, um sich zu sammeln und seine Hände hinter dem Rücken zu verschränken.
"Die vier Säfte haben verschiedene Ursprungsorte im Körper. In der Vier-Säfte Lehre wird der Schleim, den Du erwähntest, im Gehirn hergestellt und verteilt sich im Körper. Das Gehirn hat eine kühlende Wirkung auf den Körper und deswegen ist die Grundeigenschaft dieses Schleimes kühl und feucht. Das Blut, was im Herzen erhitzt wird, erwärmt den Schleim dann sicherlich im Körper. Aber Du darfst nicht vergessen, wo der Schleim seinen Ursprung hat. Aber das wird noch klarer werden, wenn ich die Vier-Säfte Lehre schildern werde."
Fragend sieht er zu Valeria, ob sie seinen Worten folgen konnte.