Beiträge von Apollonius von Samothrake

    Apollonius hat sich auf eine Mauer hingesetzt. Aufmerksam lauscht er Callidus. Als er auf die Verletzungen zu sprechen kommt, nickt Apollonius kurz. "Keine Sorge, ich schmeiß die Simulanten und Hypochonder schon raus!"


    Er verschränkt die Arme und verfolgt schweigend den Rest der Rede und schweigt auch weiterhin. Sein Blick wird nachdenklich und leise vor sich hinmurmelnd geht sein Blick auf die entfernt liegenden Berge. Mit einer Hand holt er ein Täfelchen hervor und fängt an in das Wachs mit dem Griffel etwas hineinzuritzen.

    "Gartenarbeit? Tatsächlich!" Verblüfft blinzelt Apollonius. "Hat er auch einen Fischteich? Da soll bei den Römern ja recht beliebt sein! Man denke da doch an Lucullus..."


    Er schüttelt den Kopf. "Es gibt nur einen Honighändler auf dem Markt. Ich konnte es ja auch nicht glauben..." Er kratzt sich unwillig am Bart. "..aber daß ich der Medicus der Gladiatorenschule bin, hat eher zum Gegenteil gewirkt. Mir schien, er wollte glatt noch mehr verlangen. Der weiß ganz bestimmt, dass ich auf den Honig angewiesen bin!" Er grummelt etwas ärgerlich und lächelt im nächsten Moment.


    "Aber die Bienenstöcke haben auch noch einen anderen Sinn. So kann ich meinem Interesse in der Naturphilosophie folgen. Weißt Du, dass die Bienen von einer Königin regiert werden, die die kleinen männlichen Bienen zur Arbeit anschickt. Sie hält sich tausende von kleinen Ehemännern! Wobei ich auch einen Gelehrten gesprochen habe, der der Meinung ist, dass es ein König ist, der Eier legen kann." Er nickt mit leuchtenden Augen. "Er meint, es wäre wie mit den Hyänen, die zwei Geschlechter haben!"


    Er reibt sich die Hände und sieht gut gelaunt zu dem summenden Kasten. "Ich habe mir sogar überlegt, noch einen Bienensklaven zu kaufen. Mal sehen!"

    Apollonius blickt von der Betrachtung seines Kastens auf.


    "Nun, meine kleine Bienenzucht!" Er deutet auf den Kasten. "Ich war gestern auf dem Markt und der Händler will ganze 4 Sesterzen für einen Topf mit Honig haben. Ein Wucherer ist das."


    Er wedelt geistesabwesend mit der Hand in Richtung der Bienen. "Da hab ich mir gedacht, dass es auch billiger geht." Zu Pollux gewandt fügt er an. "Du musst wissen, Honig ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arzneien und auch für die Wundversorgung sehr wichtig. So kriegen wir den Honig sehr viel billiger!" Er nickt zufrieden. "Wenn es gut läuft, stell ich vielleicht noch einen Kasten auf!"

    Apollonius dreht sich überrascht um. "Ja, wenn man einem Mann die Beine abhackt, den Bauch aufschlitzt, den Schädel spaltet und die Gedärme rausreißt führt das mit Sicherheit auch zum Tod!" Apollonius grinst kurz. "Es ging mir, um die 'kleineren' Verletzungen und sehr empfindlichen Stellen des Körpers!"


    Neugierigen Blickes sieht er zu Toxis. "Was führt Dich hierher? Hat Dich Callidus etwa auch zum Unterricht zu mir geschickt?" Er grinst leicht bei der letzten Frage.

    Apollonius verabschiedet sich dann auch etwas später. Und wie es zum guten Ton bei den Römern gehört, läßt er es sich nicht nehmen, noch etwas Essen in einem mitgebrachten Taschentuch mitzunehmen. Sein Gehilfe würde sich bestimmt freuen. :]

    Zitat

    Original von Lucius Didius Crassus
    "Mit meiner Paulina habe ich meine Frau fürs Leben gefunden, das spüre ich..."


    Ich nehme ein gefilltes Ei und füttere Paulina damit.

    "Und das Spektakel war wirklich grossartig, besonders als das auch Seeleute der Stern von Heraklion mitmischte."


    Apollonius nickt. "Ja, sie hatten ihren Spaß dabei!"


    Er hebt den Becher. "Dann auf Euer Liebesglück, Duumvir und Paulina!" Er lächelt gutmütig und trinkt einen Schluck.


    "Wird dann bald wieder eine Hochzeitszeremonie hier in Carthago Nova stattfinden? Mit Euch als Brautpaar?"

    "Nein, pass damit auf, Merkur! Schüttel sie nicht so." Der junge Gehilfe von Apollonius kommt langsamen Schrittes in den Kräutergarten.


    Apollonius steht dort und mustert die Ankunft seines Gehilfens, der eine schwere Kiste zu schleppen scheint. Schnellen Schrittes geht Apollonius auf ihn zu und nimmt ihm die Kister selber ab. Aus der Kiste summt es kräftig und Apollonius hält sie wie eine rohes Ei.


    "Wo hin damit?" Er dreht sich um und läuft auf die Außenmauer zu. Vorsichtig stellt er die Kiste in Halbschatten und mustert sie kurz. Vergnügt reibt er sich die Hände und richtet sich dabei wieder auf.


    "Hervorragend, hervorragend!" Nachdenklich sieht er auf die Kiste. "Wir sollten etwas warten, bis sie sich beruhigt haben. Hah...!" Er macht einen Schritt zurück. "4 Sesterzen für den Topf wollte der Händler. Wucher nenn ich das! Halsabschneider! Nur weil er weiß, dass ich für meine Rezepturen auf diesen Nektar angewiesen bin."


    Triumphierend hebt er einen Finger. "Aber wie Du siehst, hab ich ihm ein Schnippchen geschlagen? Vielleicht stell ich sogar noch zwei, drei Kisten auf. Je nach dem wie es läuft!"

    Ein Junge klopft an die Tür des Officiums und überreicht einen Brief.


    Salve werter Regionarius,


    wie von Euch gewünscht, hier meine Ergebnisse zu den Untersuchungen der beiden Leichen.


    Bericht über die beiden Leichen
    PRIDIE NON NOV DCCCLV A.U.C. (4.11.2005/102 n.Chr.)


    Die Leiche auf dem Fischmarkt
    ANTE DIEM VI NON OCT DCCCLV A.U.C. (2.10.2005/102 n.Chr.)


    Bei der Leiche aus dem Essigfass handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Iberer, Anfang bis Mitte Zwanzig. Bei ihm hat sich neben dem zertrümmerten Schädel, auch eine auffällige Blaufärbung der noch intakten Gesichtsstrukturen gezeigt. Es ist daher zu vermuten, dass der Körper kurz nach dem Eintreten des Todes in das Fass gesteckt wurde. Das Blut des Körpers hat sich somit in der Kopfregion gesammelt. Die Blutspuren im Fass sprechen auch für diese Vermutung.


    Andere auffällige Verletzungen lagen nicht vor. Ob der Mann an einem zertrümmerten Schädel oder am Ersticken gestorben ist, lässt sich in dem vorgefundenen Zustand nicht mehr feststellen. Außerdem konnte ich keine besonderen körperlichen Merkmale auffinden, weder Striemen von Peitschen, noch ein Brandzeichen, so dass es auf einen Sklaven Rückschluss ziehen lassen würde. Auch war keine Zeichen auf dem Körper angebracht, dass den Dienst in der Legion beweisen würde. Die Schwielen an der Hand lassen jedoch vermuten, dass der Mann sich entweder mit Waffen auskannte oder körperlich arbeiten musste. Somit bleibt die Identität des Mannes auch weiterhin leider verborgen.


    Die Leiche im Lagerhaus
    ANTE DIEM III NON OCT DCCCLV A.U.C. (5.10.2005/102 n.Chr.)


    Bei der Leiche handelt es sich ebenfalls um ein Mann, eher Ende Zwanzig, Anfang Dreißig und ohne besondere physische Auffälligkeiten. Weder ein Körpermal, noch eine Verletzung, die Rückschluss auf seine Identität ziehen läßt. Abgesehen von einer kleinen Narbe am Oberschenkel, die jedoch nicht unbedingt nach einer Gladiusverletzung aussieht. Eine nicht sonderlich interessante Verletzung.


    Ebenfalls ist der Schädel zertrümmert. Dem Aussehen dieser Verletzung nach ist die Verletzung jedoch erst nach dem Eintreten des Todes vorgenommen worden, da kaum noch Blut im Schädel vorhanden war. Das Blut ist im Körper abgesackt, nachdem der Körper aufgehängt wurde. Der Tod ist durch Ersticken, bzw. Strangulation aufgetreten. Nach der Begutachtung der Leiche ist er auch wirklich aufgehängt worden, da eine normale Strangulation andere Merkmale aufweisen würde.



    Es ist leider nicht sehr viel, was ich Euch mitteilen kann, aber der Mörder scheint auch etwas von seinem Tun zu verstehen.


    Vale
    Apollonius von Samothrake

    "Hmm!" Apollonius grummelt in seinen Bart hinein. "Das kann man auch nur sagen, wenn man jung ist. Ich versicher Euch, Duumvir, wenn man älter ist, wandelt sich die Perspektive gewaltig."


    Er streicht sich etwas Wein aus dem Bart. "Als ich noch jung war, schwelgte ich auch immer wieder im Taumel der Liebe. Aber so mit dem Alter!" Er streicht sich über seinen Bauch. "Das ist nicht mehr so einfach. Ich rate Euch, Duumvir, sucht Eure Frau, wenn ihr noch in der vollen Blüte Eurer Jugend und voller Säfte steht!" Er nickt bestimmt und lächelt wohlwollend seiner Begleiterin, Paulina, zu.


    "Ach, nun einige Knochenbrüche, schwere Verbrennungen und die üblichen Stichwunden. Es war schon einiges zu tun. Dafür hattet Ihr ja auch ein atemberaubendes Spektakel, nicht wahr?" antwortet er auf die letzte Frage von Crassus.

    Auch Apollonius hob den Becher zum Wohl des Brautpaares. "Auf eine solche glückliche Liebe..." Er seufzt melancholisch. "Wenn man doch noch mal jung wäre...!"


    Nachdenklich trint er seinen Becher Wein in einem Zug leer. Mit einer Hand winkt er einen Sklaven heran und läßt sich nachschenken. Zufrieden lehnt er sich zurück und mustert all die 'jungen' Leute.

    Sim-Off:

    Kein Problem. Bin selber in ähnlicher Lage gerade :)


    "Was meinst Du mit welcher Art von Verletzungen?" Apollonius schüttelt verwirrt den Kopf. "Verletzungen, die auf äußerlicher Gewalteinwirkung zurück zu führen sind oder Unfälle?"


    Er geht auf und ab. "Nun, bei Verletzungen durch Waffen, sind die Gefahren so manigfaltig, wie es auch unterschiedliche Waffen gibt." Er bleibt stehen. "In erster Linie sind die Körperteile des Menschens in Gefahr, die auch bei schweren Krankheiten in Mitleidenschaft gezogen werden. Das sind die vier Organe, die die Säfte regulieren! Sprich, das Gehirn, die Leber, die Milz und das Herz!"


    Er tritt auf Sica zu. "Steh mal auf!" Er deutet auf Sicas Bauch links kaum unterhalb des Rippenbogens. "Ein Dolchstich dorthin, etwas nach oben geführt, kann die Leber verletzen. Derjenige, der so verletzt wird, stirbt innerhalb weniger Momente, da er wie ein abgestochenes Schwein verbluten wird! Unrettbar! Dreh Dich etwas zur Seite!"


    Apollonius deutet auf die Seite auch in Rippenhöhe. "Ein kräftiger Schlag mit einer stumpfen Waffe oder ein spitzer Dolch...natürlich auch ein Gladius, kann die Milz einreissen lassen oder verletzen. Ebenso Tod in kürzester Zeit und die Opfer sind ebenfalls nicht mehr zu retten."


    "Wieder nach vorne umdrehen! Gut..." Er drückt Sica auf den Brustkorb. "Das Brustbein. Ein Stück links davon, wenn man genau zwischen die Rippen einen Dolch stößt...das Herz! Oder unterhalb des Sternum, Brustbein, nach oben führen- Lunge oder Herz, Beides tödlich!" Er deutet auf eine Stelle oberhalb des Schlüsselbeines. "Ein Stich von oben und Du erwischt mit Leichtigkeit die Lunge. Das Opfer erstickt!"


    "Wie der Schädel maltetriert werden kann, brauch ich Dir natürlich nicht zu erzählen." Er tritt wieder einen Schritt zurück. "Außerdem sind Verletzungen am Oberschenkel..." Er deutet auf die Stelle an Sicas Bein. "...sehr gefährlich, da dort ein großes Gefäß für das Blut entlang verläuft. Ebenso mit Verbluten innerhalb kürzester Zeit verbunden! Ein Stich direkt an der Stelle des Bauchnabels genauso!"


    Er nickt und runzelt die Stirn. "Hab ich noch was vergessen? Hmm...Fragen?"

    Guter Laune, da die Gladiatoren versorgt waren, Aussicht auf gutes Essen und einer schönen Feier bestand, betrat Apollonius das Triclinum und suchte sich eine etwas hintere Kline aus, wo er sich leicht ächzend niedersinken läßt.


    Er streicht sich über seinen gutsichtbaren Bauch und blickt suchend nach einem Sklaven, der ihm etwas zu trinken bringen sollte. Lächelnd nimmt er einen Pokal entgegen und trinkt einige Schlücke ehe er zu den Eiern greift.


    Erwartungsvoll blickt er zu dem Bräutigam, ob dieser jetzt eine Rede zu halten gedenkt.

    Apollonius wollte gerade antworten als jedoch die Priesterin ihre Aufgabe beginnt und das Ehebündnis schließt. Wohlwollend lächelnd nickt Apollonius. "Ach, wie schön ist es immer wieder, so ein junges Liebesglück zu sehen!" meint er leise zu Crassus.


    Nachdem der Bund geschlossen wurde, bleibt Apollonius einen Moment stehen. Leise antwortet er schließlich. "Nun, ein Mal die Woche wäre schon zuviel. Die Reise hierher dauert ja schon einige Tage. Ich könnte höchstens einmal im Monat vorbeikommen und das auch eher unregelmäßig."


    Er schweigt, da sich der Bräutigam umdreht. Er wartet einige Herzschläge, ob der nun Verheiratete einige Worte sprechen will. Als er nichts dergleichen hört, fügt er seinen vorherigen Sätzen leise an.


    "Ich kann einem Kollegen in Alexandria schreiben, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass er das Museion verlassen wird. Und die Medici in Tarraco sind abergläubische Quacksalber."


    Er blickt noch mal zu Sevycius und wartet, was als nächstes kommt.

    Mit dem Teller in der Hand geht Apollonius zielstrebig auf den Duumvir der Stadt zu. Er bleibt an seiner Seite stehen und ißt noch eine Eihälfte genüßlich zu Ende.


    "Nun, Duumvir, Ihr wolltet noch mit mir sprechen, nicht wahr? Nach der Feierlichkeit werde ich gleich wieder nach Tarraco reisen, weswegen jetzt doch ein guter Zeitpunkt wäre."


    Er sieht fragend zu Crassus.

    Apollonius betritt die Feierlichkeit. Sein Blick schweift zum Essen und er setzt seine Schritte dorthin.


    Höflich nickt er dem Gastgeber zu und nimmt sich einen beladenen Teller, wonach er dann auf die anderen Gäste zustrebt.

    ...verläßt der griechische Medicus den Raum mit den Leichen. Müde sieht er in den Gang und hängt sich seine Ledertasche um die Schulter. An seinem Kleidersaum sind Spritzer von Blut zu sehen.


    Durch die Müdigkeit ist sein Gesicht etwas grau und fahl und offenbart schonungslos die Spuren seines Lebens und den vielen Jahren, die er schon hinter sich gebracht hat. Auch hat sich ein düsterer Zug um seinen Mund hineingegraben.


    Er bleibt vor der Tür stehen und atmet tief die Luft draußen ein. Langsam geht er den Gang entlang. Er bleibt an einer der Wachen stehen. "Es wird langsam Zeit die Leichen zu verscharren. Sie fangen schon an zu stinken. Ich hab auch genug von ihnen gesehen. Richtet den Regionarius aus, dass ich ihm in den nächsten beiden Tagen den Bericht schicke."


    Er nickt dem Wachmann noch zu und wartet auch nicht mehr auf die Antwort oder scheint sie sogar zu überhören. Seine Schritte werden nach draußen in die Nacht gelenkt und von der Stadtwache weg...