Beiträge von Titus Terentius Seculus

    Als sich Seculus mit seinen beiden Begleitern, schlugen sofort zwei Hunde an. Sie kamen laut bellend aus der kleinen Zeltgruppe herausgerannt, geradewegs auf die drei Reiter zu. Die Pferde bremsten ab und sie wieherten laut. Das reizte die Hunde noch mehr und sie rasten auf Seculus zu, der an der Spitze ritt. Doch dann rief jemand die Hunde zurück. "Cassius, Rufus! Zurück!" Die Männer hinter Seculus atmeten erleichert auf, doch Seculus selbst rührte sich nicht. Die Hunde trotteten knurrend zurück und die Pferde beruhigten sich wieder. Ein Mann verließ nun ein aus großen Stoffstücken bestehendes Zelt und richtete sein Wort an Seculus: "Was willst du, Fremder?" Seculus blieb ruhig und rief, da sie noch 50 Fuß von den Zelten entfernt waren, mit lauter Stimme: "Ich möchte mit ihm sprechen." Der Mann hatte offensichtlich verstanden und bedeutete Seculus abzusteigen und näher zu kommen. Seine Begleiter blieben noch auf ihren Pferden, ihre Dolche griffbereit.

    Am nächsten Morgen saß die Gruppe früh wieder auf ihren Pferden. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen. Der Tag war noch nicht lang und schon war etwas schreckliches passiert. Schrecklich zumindest für alle außer der Gruppe. Sie hatten den Wirt mit einem Stich im Torso zurückgelassen. Die wenigen Sesterzen hatten sie auch wieder mitgenommen, auch einige Amphoren Wein und die schlechte Verpflegung würden sie wieder abholen. Auf den Außenmauern der Taberna hatten sie auch noch einige mit Kohle gemalte Sprüche hinterlassen, die auf den Wirt in den Taberna deuteten. Damit sie die Waren aus dem Haus noch holen konnten, versteckten sie diese in einem im Garten gegraben kleinen Keller. Der Wirt hatte ihn wohl zur Steuerhinterziehung genutzt. Mit vollem Magen ging der Ritt weiter. Sie hatten bald den Iberus vor sich. So weit waren sie also noch nicht geritten. Nach einem Ritt, der ungefähr eine halbe Stunde dauerte, erreichten sie den Fluss. Die Mündung ins Mare Internum war ungefähr 500 Fuß von der Brücke entfernt. Dort sah man schon von Weitem aufsteigenden Rauch. Die drei Männer passierten die Steinbrücke über den Iberus und bogen danach scharf nach Links ab, so dass sie direkt auf die kleine Zeltansammlung zuritten, von der auch der Rauch aufstieg.

    Der eingeschüchterte Wirt versuchte wohl irgendetwas zu sagen, kriegte es jedoch nicht auf die Reihe. Stattdessen kamen merkwürdige Fetzen einer Seculus unbekannten Sprache. Seculus ignorierte ihn einfach und wartete auf den Wein. Dieser kam dann auch schnell und er klärte noch schnell einige Dinge mit dem Wirt. Am Ende fand sich jeder der drei Männer in einem eigenen Zimmer wieder, in dem sie übernachteten. Am nächsten Morgen würde früh die Reise weitergehen. Draußen hörte man noch den Wirt, der sich um die Pferde der Gruppe kümmerte.

    Das Gasthaus war komplett leer. Auch kein Wirt war zu sehen. Dieser war wahrscheinlich in einem Hinterzimmer. Seculus schlug seine Kapuze zurück und trat an den billigen Ausschank. Seine Begleiter taten es ihm gleich, verhielten sich aber ruhig und blieben im Hintergrund. Er strich sich durch das Haar, das jetzt ziemlich verstrubbelt aussah. Er stützte sich mit dem Unterarm auf die alte und bald wahrscheinlich Morsche Holzplatte des Ausschanks. Dann klopfte er laut und für den Wirt, wo auch immer er war, unüberhörbar auf das Holz. Schon hörte man Schritte aus einem benachbarten Raum und dann betrat ein schwarzhaariger Mann mit fettigen Haaren und einem dichten Bart den Schankraum. Er blickte grimmig drein und zugleich überrascht. Viele Kunden kamen hier in dieser Einöde bestimmt nicht. In seiner Hand hielt der Wirt einen schmutzigen noch halb mit Wein gefüllten Becher und trank noch einen Schluck daraus, bevor er etwas sagte. Aber auch das, was er sagte, war nicht besonders viel. "Hm?" Seculus blieb gelassen und antwortete, als hätte er Wirt eine ordentliche Frage gestellt.
    "Erstmal drei Becher Wein." Er betrachtete kurz den Wirt und den Ausschank und fügte dann noch schnell hinzu: "Aber den besten Wein, den du hast. Und wehe er ist nicht ordentlich genug." Als ob es ein Stichwort wäre, spielte einer von Seculus' Begleiter mit einem gerade herausgezogenen Dolch herum. An das Waffengesetz hielt sich keiner der Gruppe, der Wirt inklusive.

    Das Aufschlagen der Hufe auf dem harten Stein war schon von weitem zu hören. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und man konnte die mehreren Reiter nicht sehr gut sehen. Auch Nebel verdeckte sie Sicht. Leichter Schneeregen kam vom Himmel und immer wieder wischte sich Seculus einige Wassertropfen aus dem Gesicht. Er hatte seine Kapuze seines Umhangs tief ins Gesicht gezogen und trotzdem schafften immer wieder einige Regentropfen den Weg in sein Gesicht. Er ritt an der Spitze der kleinen Gruppe. Links von der Straße erstreckte sich ein breiter Strand und dahinter das vom Nebel verhüllte Meer. Er hatte nur wenige Blicke für die Landschaft übrig. Es waren nur noch wenige Meilen bis zur nächsten Herberge. Dort würde Seculus die Nacht verbringen und am nächsten Morgen weiterreiten.


    Nach einer guten halben Stunde sah man dann die fahlen Lichtstreifen, die aus dem Fenster des Gasthauses fielen. Langsam bremsten die Pferde der Männer ab und kamen vor dem Gasthaus zum Stehen. Seculus sprang ab und klopfte unüberhörbar an die Tür der Taberna. Dann trat er nach kurzem Warten ein.

    Seculus wurde durch das Klopfen an der Tür aus seinem leichten Schlaf gerissen. Wehe, das war schon wieder dieser Sklave. Dann würde er einen Krug Wein nach ihm werfen. Er sah sich nach einem entsprechenden Krug um und rief dann: "Herein!"

    Nachdem er den Brief an seinen Vetter vollendet hatte, brachte er ihn zum Officium des Praefectus Vehilculorum in die Regia Proconsularis.


    Als er wieder in der Casa des Proconsuls war, mochte keine halbe Stunde vergangen sein. Er betrat wieder sein Zimmer, aber nicht ohne vorher einen Sklaven gesagt zu haben, er solle noch einen Krug Caecuber herbringen. Sein alter Krug war schließlich schon ausgetrunken. Der Sklave schenkte ihm einen Becher ein, als er dann kam, und Seculus trank ihn sofort aus. Da der Sklave schon verschwunden war, schenkte er sich den nächsten Becher selber ein und fiel einige Zeit später mit einem hohen Alkoholkonsum im Blut auf das Bett.

    Er betrat, nachdem er geklopft hatte das Officium und legte dem Praefectus einen Brief auf den Tisch.

    An: Appius Terentius Crypianus
    Castellum Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Von: Titus Terentius Seculus
    Tarraco
    Provincia Hispania


    Salve Appius,
    lange ist es her seit meinem letzten Brief. Ich möchte mich nochmal nach deinem Befinden erkunden, mein Vetter. Wir sahen uns lange nicht, aber ich denke, dass ich bald nach Germania reisen werde um dich und Pictor zu besuchen. In Hispania ist es schön, ich erledige meine Arbeit in der Fischerei nur noch nebensächlich. Ich bin nämlich mittlerweile zum Scriba Personalis des Proconsuls Publius Mantinius Agrippa geworden. Sein Ruf ist die Wahrheit. Er trinkt wirklich mehr Wein als ihm wahrscheinlich gut tut und er ist auch ein richtiger Weinexperte. Wieso hast du eigentlich meinen Brief nicht beantwortet? Hat dich mein letzter nicht in Roma erreicht? Vielleicht bist du auch schon tot und ich habe es verschlafen. Oder du kanntest meine Adresse in Hispania nicht. Das wird es gewesen sein. Du kannst mich absofort in der Casa Mantinia erreichen.
    Du bist auch wieder bei der Legio? Zumindest vermute ich es, es ist schon recht mutig einen Brief zu schicken ohne zu wissen, ob der Empfänger dort auch wohnt.


    Alles Gute, dein Vetter Titus


    "Normalbrief nach Germania, bitte."


    Sim-Off:

    Geld ist überwiesen!

    An: Appius Terentius Crypianus
    Castellum Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Von: Titus Terentius Seculus
    Tarraco
    Provincia Hispania


    Salve Appius,
    lange ist es her seit meinem letzten Brief. Ich möchte mich nochmal nach deinem Befinden erkunden, mein Vetter. Wir sahen uns lange nicht, aber ich denke, dass ich bald nach Germania reisen werde um dich und Pictor zu besuchen. In Hispania ist es schön, ich erledige meine Arbeit in der Fischerei nur noch nebensächlich. Ich bin nämlich mittlerweile zum Scriba Personalis des Proconsuls Publius Mantinius Agrippa geworden. Sein Ruf ist die Wahrheit. Er trinkt wirklich mehr Wein als ihm wahrscheinlich gut tut und er ist auch ein richtiger Weinexperte. Wieso hast du eigentlich meinen Brief nicht beantwortet? Hat dich mein letzter nicht in Roma erreicht? Vielleicht bist du auch schon tot und ich habe es verschlafen. Oder du kanntest meine Adresse in Hispania nicht. Das wird es gewesen sein. Du kannst mich absofort in der Casa Mantinia erreichen.
    Du bist auch wieder bei der Legio? Zumindest vermute ich es, es ist schon recht mutig einen Brief zu schicken ohne zu wissen, ob der Empfänger dort auch wohnt.


    Alles Gute, dein Vetter Titus

    "Boah, gleich mehrere Artikel über den Consul. Und ein kleiner Aufstand am Palatin. Der muss ja schlimmes angestellt haben. Und ein unheimlicher Zug durch Tarraco mit ner schweren Kiste." Jetzt war Seculus am Ende der Acta angelangt. Er fand es ganz intressant, was in Rom geschah. Ein Consul, der über die Götter lästerte. "O tempora, O mores!" dachte er sich und nahm dann noch einen Schluck Wein. Er legte die Acta beiseite und nahm sich eine andere Schrift aus dem Regal. "Langweilig, langweilig, langweilig, Hm." Drei Schriften wurden wieder zurückgelegt, bei der vierten schaute er auf. Er hatte irgendetwas mit 'bello' auf dem Titel gesehen. Aber es war nur der gute alte 'bello gallico' von Caesar. Den hatte er schon oft gelesen also wanderte auch der wieder zurück. Er nahm sich noch ein paar Trauben und suchte dann nach Pergament. Ah, schnell war es gefunden und er schrieb einen Brief.

    Er hatte nur wenige Minuten dagessen, da klopfte es an die Tür. Seculus rief 'Herein'. Da wagte es doch tatsächlich dieser Sklave nochmal aufzutauchen. Seculus hielt vergeblich nach der geschwollen Nase Auschau. Hatte wohl ein anderes Körperteil getroffen. "Ja, was willst du?" Da fiel ihm auf, dass der Sklave auch noch die Ausgabe der Acta in der Hand hielt. "Wieso schmeißt du diese alte Ausgabe nicht weg? Willst du damit den anderen Sklaven das Lesen beibringen oder kannst du es selber nicht?" spottete er. Der eingeschüchterte Sklave antwortete ängstlich: "Nein, Herr. Das ist die neuste Ausgabe der Acta. Sie kam soeben ins Haus." Wat? Das ging aber schnell. "Her damit!" Als sie ihm gebracht wurde scheuchte ihn Seculus mit einem kurzen 'Danke' aus dem Haus. Erstmal in Ruhe mit einem Glas Wein in der einen und der Acta in der anderen lesen.

    Er durchstöberte ein wenig die Regale und sah sich um. Nach einem Schluck Wein öffnete er die Tür und rief einen Sklaven. Dieser fragte sofort, als er dann kam:"Was wünscht ihr, Herr?" Da er keine Lust hatte sich groß mit dem Sklaven zu beschäftigen antwortete er Knapp: "Die neuste Ausgabe der Acta, aber schnell!" Der etwas durch den Ton eingeschüchterte Sklave beeilte sich und brachte die imperiumsweit am meist gelesene Zeitung. Lag wohl daran, dass es keine gab, die inm ganzen römischen Imperium verkauft wurde. Er warf einen kurzen Blick auf die Acta, die der Sklave ihm brachte und sagte dann gereizt: "Ich sagte die neuste Ausgabe! Das hier ist die letzte!" Der Sklave schaute etwas verlegen und antwortete dann: "Es gibt noch keine neuere, Herr." Seculus wollte ihm zunächst nicht glauben und ihn auspeitschen für seine Frechheit, aber da fiel ihm ein, dass es garnicht sein Haus und seine Sklaven hier waren. Halb so schlimm, dann würde er halt niemanden bis aufs Fleisch auspeitschen. Schade, aber man musste sich halt seinem Schicksal fügen. Er knallte die Tür vor der Nase des Sklaven zu, aber nicht bevor er noch die Acta auf ihn geworfen hatte. Die Tür hatte wahrscheinlich noch seine Nase erwischt, denn von draußen vor der Tür hörte man ein 'Aaautsch'. Seculus schmiss sich in seinen Sessel und fluchte: "Das die sich nicht mal beeilen können mit der neusten Ausgabe." Er blickte grimmig und ertränkte seinen Kummer mit einem Glas Caecuber.

    Als er wieder aufwachte, war der Becher auf wundersame Weise nicht mehr in meiner Hand, sondern stand auf einem kleinen Tisch, neben der Kanne Caecuber. Er verspürte abermals die Lust Wein zu trinken, also trank er wieder zwei Becher. Dann sah er sich etwas genauer um und entdeckte eine Schale mit Trauben und eine andere mit Oliven. Aber der Proconsul sagte, dass es nachher noch etwas zum Essen geben würde. Aber egal, ein paar Trauben schaden nicht. Mit einer Hand Trauben im Mund machte er es sich in einem Korbsessel bequem. Als sein Mund wieder leer war, spülte er ihn mit einem anderen Rotwein, den er gefunden hatte, aus und döste dann wieder vor sich hin. Das musste ein Leben sein.

    Schönes Cubiculum. Er sagte dem Sklaven, er solle ihm noch ein wenig von dem Caecuber bringen. Der war wirklich hervorragend. :] Der Ruf der Mantinier, bzw. des einen Mantinius, hatte sich als war heraus gestellt. Ein richtiger Säufer. :D Das war genau Seculus' Geschmack. Sie würden noch viel Spaß beim Trinken haben. Als die Kanne Wein kam, trank Seculus zwei Becher und ließ sich dann auf das Bett fallen. Wenig später fiel er in einen leichten Schlaf, den Becher noch in der Hand. :D