Beiträge von Ancius Duccius Munatianus

    Er schüttelte kurz den Kopf und übersetzte diesen Satz nicht, antwortete statt dessen direkt: "ICh bin nicht weiser als andere unseres Volkes." Dann wandte er sich an Decima: "Sind all Deine Fragen beantwortet oder hast Du noch mehr?"

    Auch dieses übersetzte er und sah den Mann dann an. "Und doch ist es der Weg, den die Nornen uns vorbestimmen, den Du gehen musst. Was ist, wenn die Nornen genau diesen Weg für Deine Schwester und Dich bestimmt haben? Was, wenn Sie Deinen Weg dazu bestimmt haben zu einem Suchenden zu werden? Willst Du die Nornen gegen Dich aufbringen? Du weisst selber, dass man ihrem Wege nicht entgehen kann. Ja, es war Deine Aufgabe, das stimmt! Aber Du hast nun eine Neue bekommen! Und wenn diese heisst Deine Schwester zu suchen, so ist sie es!" Auch er war ein Suchender gewesen und es letztlich immer noch. Doch wusste er mittlerweile, dass es bei ihm keine große Hoffnung mehr auf Finden gab. Und doch hatte er letztlich etwas anderes gefunden und er began mit jedem weiteren Tag zu verstehen, dass es letztlich genau das war, was ihm bestimmt worden war.

    Er begann sogleich zu übersetzen, bemüht es möglichst synchron zu machen. Er stammte also auch von der Amisia. Ein Lächeln huschte kurz bei der Erwähnung des Flusses über seine Lippen. Dann nickte er, als er meinte gleich ausführlicher zu werden und übersetzte weiter. Hin und wieder musste er nach Worten suchen, denn sein Latein war noch lange nicht perfekt und so musste er manches umschreiben. Dennoch gelang es ihm an der Redegeschwindigkeit des Cheruskers halbwegs dran zu bleiben. Hin und wieder musste er auch an sich halten, wenn er von ihm als Römer sprach. Er war gerade einmal ein knappes Jahr, vielleicht noch nicht mal, im Imperium. Aber gut, das konnte er nicht wissen und angesichts der familiären Vorgeschichte war es auch nicht verwunderlich. Als Lando geendet hatte, sah er ihn einen Augenblick fragend an, und ehe Decima was sagen konnte, fragte er schon nach, sogleich auch für sie übersetzend: "Das Thing hat beschlossen Euch zu töten? Habt Ihr Euch von ihm in Eurem Glauben beeinflussen lassen? Konnte es bewiesen werden?" Und ein leichtes, aufmunterndes Lächeln war zu sehen, als er meinte: "Warum solltest Du Dein Leben verwirkt haben? Weil Du Dich der Entscheidung des Things nicht gestellt hast? Weil Deine Schwester verloren ging und Du sie nicht suchtest? Sage mir, Lando, Sohn des Landulf, wie sollst Du Deine Schwester noch suchen können, so nicht Hel sie bereits zu sich geholt hat, wenn Du bei den Ahnen ruhst? Und wenn das Thing nichts bewiesen hat und Du in diesem Punkt auch nicht schuldig bist, wieso solltest Du dann Dein Leben verwirkt haben? Du hast nicht ehrlos gehandelt mein Freund."

    Er dachte einen Moment nach und zuckte dann grinsend die Schultern. "Keine Ahnung. Irgendwas Leichtes vielleicht. Aber was, was sättigt. Das Huhn war schon gut, aber irgendwie hat es meinem Magen nicht gereicht," grinste er.

    "Danke, ein bier oder Met, wenn Du hast, sonst Wasser." Römischer Wein war nichts für ihn. "Das freut mich zu hören und sowas in der Art hatte ich mir nach dem umzug auch gedacht. Ich meine mich zu erinnern, dass Du eine der Stuten, die Du bei mir gekauft hast, eventuel decken lassen wolltest. Ist das noch aktuell?"

    Er hielt sie im Arm und küsste ihre Wange. Dann drückte er sie noch etwas enger an sich. "Ich habe Dich auch vermisst, Maus," lächelte er. "Du bist verletzt?" fragte er dann besorgt, als er den Verband gewahr wurde. "Was ist passiert?"

    Da Loki noch nichts Definitives, sondern nur allgemein gesagt hatte, warum er hier war, nickte er und wandte sich wieder an Loki, um ihn auf germanisch zu fragen: "Sie würde gerne wissen, von wo genau Du kommst und was genau Dich hierher führt, Lando," übersetzte er.

    Er nickte ein weiteres Mal und nun schmunzelte auch er. "Nun, ich kenne zwar noch immer nicht alle lateinischen Begriffe, aber ich denke, es sollte reichen und solange niemand von mir verlangt anderes als Zahlen zu schreiben, werde ich Dir gerne eine Weile behilflich sein darin sie zu verstehen." Er wandte sich kurz um. "Decima Valeria?"

    Er hörte zu und nickte ernst und verstehend. "Ich bedauere Deinen Verlust. Möge Hel sich ihrer annehmen und ihr einen Platz in den reichgeschmückten Hallen geben." Ob er fragen sollte, wie sie umkam? Nein, as konnte der Cherusker ihm immer noch erzählen. So deutete er auf die Priesterin. "Sie bat um Hilfe darin als Übersetzer zu dienen," erklärte er in wenigen Worten seine Anwesenheit.

    Er lächelte kurz und nahm die ihm dargebotene Hand. "Es war wohl der Weg der Nornen, der einen Mann aus meiner Sippe, dem Rich des Dorfes, aus welchem ich ursprünglich stamme, nach dessen Vernichtung durch unglückliche Umstände, ins Imperium trieb und dort durch einen Zufall oder die glückliche Hand der Nornen das Bürgerrecht erlangen ließ. Als Sohn meines Urroßahns mir nahe genug stehend, ging diese Ehre auch an mich über, wie auch an alle anderen meiner Sippe." Er ließ in seinem Tonfall offen, ob er es wirklich als Ehre ansah oder eher als Bürde.
    "Und was ist es, welches einen Cherusker in diese Gestaden führt?"

    Zitat

    Original von Loki
    Loki stand in Gedanken versunken vor einer Karte der bekannten Welt und murmelte etwas in seinen mittlerweile wieder in Form geschnittenen Bart... als er Valerias Stimme hörte wandte er sich mit einem Lächeln im Gesicht um, welches jedoch erstarb als er den Fremden an ihrer Seite erblickte...


    Er verschränkte die Arme und schaute den Neuankömmling misstrauisch an...


    "Heilsa," grüßte er den Cherusker in seinem Heimatdialekt freundlich aber nicht übertrieben. "Mein Name ist Farold, Sohn des Folcram, vom Stamme der Ampsivarier. Hier jedoch nennt man mich Ancius Duccius Munatianus. Und Du bist Lando, genannt Loki." Es war keine Frage, sondern eine simple Feststellung.

    "Ja, Loki ist eigentlich ein Gott," schmunzelte er. "Loki ist schmuck und schön von Gestalt, aber bös von Gemüt und sehr unbeständig. Er übertrifft alle andern in Schlauheit und in jeder Art von Betrug. Er ist Gott des Feuers, Gott des Schabernacks, Gott der Verwandlung, Gott der List und dämonischer Trickster, halb Gott, halb Riese, ein Gestaltenwechsler, der sich in Adler, Stute oder Lachs verwandeln kann." Sein Grinsen wurd breiter. "Der Kerl muss es faustdick hinter den Ohren haben, wenn sie ihn so nennen." Dann nickte er nach ihren weiteren Ausführungen. "Gut, dann werde ich mit ihm reden. Wenn Du mich zu ihm bringst."

    Er erhob sich, als er den Senator sah und grüßte diesen. "Salve, Senator Commodus. Ja, so könnte man es bezeichnen. Als einer meiner ersten und guten Kunden wollte ich vorbeisehen und schauen, wie es Dir mit den erworbenen Tieren geht und ob Du zufrieden bist."