Beiträge von Ancius Duccius Munatianus

    Er bedankte sich, stieg ab und überreichte Fafnir den Stallburschen. Liebevoll klopfte er dem Tier noch einmal den Hals und meinte zu dem Stallburschen: "Pass gut auf ihn auf." Dann wandte er sich dem Mann zu, dem er folgen sollte und tat dies auf dem Fuße.

    Er hörte ihr schweigend zu, als sie allerdings auf seinen Namen und warum er so hiess zu sprechen kam, machte sich ein breites Grinsen breit auf seinem Gesicht. "Er wird wirklich Loki genannt? Und hat dann auch noch einen Tempel angezündet?" Er sah sie einen Moment an. "Bist Du dann sicher, dann er auf Tempelgebiet gut aufgehoben ist?" Er schmunzelte. "Einen Spitznamen nach einem Gott zu bekommen, nun ja... Lando heisst er also? Und ist Cherusker? Nun, das sollte nicht so das Problem sein. Weisst Du wo er den Tempel anzündete? Nicht, dass er am Ende deswegen gesucht wird von irgendeinem Regionarius."

    Diantha hatte ihm erzählt, dass seine Schwester wieder da war und so war er, mit kurzem Abstecher ins Bad, ins Haus geeilt um sie zu begrüßen. Ein wenig ärgerte er sich, dass er es erst so spät erfahren hatte, aber er war ja selber Schuld, hatte er doch ein Pferd ausgeritten, welches dieser Tage verkauft werden würde.
    Vor der Tür angekommen, atmete er einmal tief durch, ehe er klopfte.

    Er ritt auf Fafnir zum Tor und sah zu dem Gallier hinunter, als dieser sich ihm in den Weg stellte. "Heilsa," grüßte er freundlich. "Ich möchte mit dem Senator Prudentius Commodus sprechen. Mein Name ist Ancius Duccius Munatianus und die Angelegenheit ist geschäftlicher Natur."

    Er betrat, nicht unbedingt glücklich darüber, den Kapitolshügel und suchte jemanden, der ihm helfen konnte. "He Du, heilsa, sag mir, wo finde ich eine Decima Valeria." Der Mann sah komisch drein und fragte sich wohl, was das für ein komischer Kauz vor ihm war, zeigte ihm aber einen Weg. "Danke," meinte er und ging dahin. Als er am Ziel an kam, sah er eine hochschwangere Frau vor sich und war sich, nach Valentins Beschreibung, ziemlich sicher, sie vor sich zu haben. "Decima Valeria? Valentin Duccius Germanicus schickt mich. Er sagte, Du brauchst Übersetzungshilfe? Ancius Duccius Munatianus mein Name."

    Nur noch wenig trennte ihn von der Stadt und dafür immer mehr von Mogontiacum. Während der ganzen Reise hatte er über diesen Ort nachgedacht. Über das Gestüt, die Taberna, die Familie, seine Heimat. Zumindest jetzt, wo Diantha da war und auch Verina. Er freute sich sogar schon darauf wieder nach Hause zu kommen und dann würde er mit Valentin wegen Diantha reden.


    Am frühen Nachmittag dann sah er endlich die Stadt vor sich.

    Als Sarolf gehört hatte, dass er nach CCAA wollte um beim Senator Commodus vorbeizuschauen, hatte er ihn gebeten auch noch bei einer Decima Valeria vorbeizusehen, die Hilfe bei einer Übersetzung brauchte. Widerwillig aber ihm zuliebe hatte er zugestimmt und so ritt er jetzt auf Fafnir, der dringend Auslauf brauchte Richtung Westen.

    Auch er war anwesend, wollte die Spiele betrachten, besonders die Rennen, und wollte sehen, ob er neue Kundschaft für sein Gestüt entdecken konnte, wie auch neue Lieferanten von der anderen Seite des Limes. Fasziniert hatte er sich die Massen angesehen, war aber auch ein wenig davor zurückgescreckt. Wie im Winter die Augusta, hatte er auch nun den Augustus gesehen. Sonderlich beeindruckt war er nicht, beschloß aber, dass er das auch nicht unbedingt musste. Auch wenn er einen römischen Namen trug und dazu noch das römische Bürgerrecht hatte, wofür er nicht mal was konnte, war er in seinem Herzen und in vielem seines Gebaren einfach nur ein einfacher Germane. Wenn auch mit einer großen Sippenvergangenheit.

    Er grinste nur und machte gemächlich weiter. "Ich pass schon auf, keine Angst," meinte er und drehte sich, als er fertig war wieder zu ihr. "Das wäre wunderbar. Mein Essen kann man nämlich nur schwer als geniessbar bezeichnen," grinste er breit.

    Als er ihr so zuhörte, streichelte er sanft über ihren Rücken und ein Gedanke reifte in ihm heran. Ob das Möglich wäre? Er würde zumindest mit Valentin drüber reden müssen, aber er ging nicht davon aus, das dieser ihm Schwierigkeiten machen würde. Aber noch wollte er warten. Ausserdem war die Frage, ob sie wollen würde.
    Was den Platz betraf..... "Was einen solchen Platz betrifft, da kann ich Dir vielleicht helfen," schmunzelte er.

    Die Arbeiten am Zaun gingen zügig voran und nun, wo langsam alles wieder wuchs und sproß, konnten auch die Tiere endlich hierauf geführt werden. Es wurde auch dringend Zeit, denn auf der Nordweide mussten nun auch einige Reparaturarbeiten getätigt werden.
    Am frühen Morgen brachte er mit den Stallburschen die Tiere vom Stall hierher.

    "Ich weiss ein bisschen über Deine Vergangenheit," lächelte er und strich ihr mit der einen Hand über den Rücken und die andere über ihren Oberarm. "Aber ich weiss fast nichts über Dich selber. Ich weiss, das Du lesen und schreiben kannst. Und reden," schmunzelte er. "Aber ich weiss nicht, was Du liebst, was Du hasst, was Du gerne alles könntest, was Du Dir wünschst, ausser frei sein, was Du am liebsten noch mal erleben würdest und und und."

    "Darf ich?" fragte er und tastete schon nach ihrer Hüfte und fühlte vorsichtig. "Nun zumindest scheint nichts gebrochen und verrenkt. Auch nichts, was der Schreck jetzt noch nicht zeigen würde," meinte er lächelnd. "Aber einen blauen Fleck wird es wohl geben." Er führte sie zu einer Bank. "Setz Dich," sagte er sanft aber bestimmt. "Ich kümmer mich schon um den Rest." Sein Blick zeigte ihr, dass er keine Widerworte zulassen würde, auch wenn er ihr, als er mit Aufräumen begann, grinsend zuzwinkerte.

    "Ist Dir kalt?" fragte er besorgt und zog sie noch etwas dichter. "Komm, ich wärme Dich," meinte er sanft und mummelte sie beide noch etwas tiefer ins Stroh. Eine Weile schwieg er, vergrub nur seine Nase in ihr Haar und atmete sie ein. Dann aber brach er die Stille und meinte leise. "Erzähl mir was von Dir, kleine Fee."

    Noch halb am Anziehen, gerade erst die Hose fertig und nach dem Oberteil gegriffen, sah er, wie sie ausrutschte. Im selben Moment liess er das Oberteil fallen und sprang vor, aber er schaffte es nicht rechtzeitig und kam nur noch neben ihr an, als sie schon lag. "Bist Du verletzt?" fragte er besorgt und zog sie vorsichtig hoch und in seinen Arme.

    Er dachte einen Moment nach, während er lächelnd zu ihr hinunter sah. "Nein, hier stehen bleiben ist keine so gute Idee, gleich beginnt die Fütterung und es herrscht Trubel. Aber ich weiss, wo wir hingehen können. Komm!"
    Nur etwas widerwillig liess er sie los, nahm aber sogleich ihre Hand und zog sie mit sich. Eine kleine Stiege ging es hinauf und dann waren sie auf dem Heuboden. Er zog sie in eine entfernte Ecke, wo auch keiner der Stallburschen hinkommen würde und zog sie mit sich ins Heu. Dort blieb er gemütlich liegen, sie wieder in seine Arme ziehend und haltend. "Ist das nicht viel gemütlicher und bequemer?" fragte er liebevoll und küsste ihren Scheitel.

    "Ach ja," schmunzelte er. "Das könnte es wohl sein," meinte er dann und nahm das Tuch entgegen. Sie währenddessen musternd rieb er sich trocken und stieg dann endlich aus der mittlerweile kalten Wanne. Er sah sich nach seiner Kleidung um, legte die Handtücher auf den Wannenrand und zog sich gemächlich an. "Kann ich Dir hier bei was helfen? Die Wanne rausbringen? Sauber machen? Irgendwas?" Auch wenn er es zutiefst genossen hatte sich von ihr bedienen und so verwöhnen zu lassen, so konnte er sich noch nicht ganz so daran gewöhnen wirklich so bedient zu werden.

    Sanft strich er ihr über ihre Wange und küsste die Tränenspur entlang. "Nicht weinen, kleine Fee," sagte er liebevoll und voller Wärme. "Es ist nur das, was der Wahrheit entspricht." Sanft strich er ihr über den Rücken und wog sie leicht in seinen Armen. Nach einer Weile lächelte er und meinte dann mit lächelndem Unterton: "Und was machen wir mit dem angefangenen Tag?"