Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Die Wache notierte sich den Namen des Zivilisten im Wachbuch.


    "Gut, dann mal mir nach zum Officium des Praefectus Castrorum. Ist ja nur ein Katzensprung. Und dann mal sehen, ob dem Magister geholfen werden kann."


    Gemächlichen Schrittes ging der Soldat zur Principia, so daß der Zivilist folgen konnte. Dort meldete er den Zivilisten bei einem Scriba des Praefectus an. Dieser informierte den Praefectus.


    Man folgte dem Miles nicht allzu staunend, war es doch nur eines von vielen Legionskastellen im Reich.

    Der freche Sklave verkniff sich noch im letzten Moment einen spitzen Kommentar, da er überhaupt nicht einsah inwiefern er sehr laut oder sonstwie gesprochen haben sollte. Aber die Legionäre waren sicherlich einen anderen Ton gewohnt. Was wusste schon ein Sklave von den militärischen Gepflogenheiten unter den Soldaten oder auch beim Dienst.


    So kehrte er zu seinem Dominus zurück und meldete diesem die neusten Informationen. Dieser schwieg für geraume Zeit, entschied sich dann für eine Variante und ließ den Sklaven wieder zum Tor eilen. Dieser, hinsichtlich genervt von der Rennerei, meldete wieder dem Soldaten die Entscheidung.


    "Mein Dominus zieht es vor in das Officium geleitet zu werden und dort zu warten."


    Sagte der Sklave in einem Flüsterton, damit dies ja nicht als Geschrei missverstanden wurde.

    Iulianus war nach einem recht angenehm kurzen Weg von der Stadtkurie bis ans Tor gelangt. Dort ging ein Sklave auf die Milites zu und meldete.


    "Der Magister Scriniorum, Titus Claudius Imperiosus Iulianus, ist hier, um Informationen über das Bauprojekt einzuholen. Man möge ihn zu der richtigen Anlaufstelle geleiten."


    Während der Sklave sprach wartete Iulianus ruhig im Hintergrund.

    Sim-Off:

    Wenn eine Meile römischer Straße etwa Hunderttausend kostete, wären die einigen tausend Sesterzen für einen solchen Bau nur die Kosten für Sand. ;) Eigentlich ist die WiSim ja nutzlos, sie ist nur spielergänzend. :D


    Iulianus nickte bedächtig.


    "Nun gut, dann werde ich bei der Legio anfragen. Ich danke dir für deine Zeit und Kooperation."


    Dann wartete er noch ab, ob der Mann etwas auf dem Herzen hatte, dass er dem Comes oder der Kurie mitteilen sollte.

    Diese nachfrage hätte er auch gleich erwarten können, denn e war ersichtlich, dass es die junge Dame interessierte. So lächelte Iulianus ein wenig und fing an.


    "Nun, es gäbe da vielerlei Möglichkeiten. Zum Einen bieten sich am Kaiserhof viele Möglichkeiten, sowie auch in den Provinzen. Die Fülle von unbesetzten Ämtern ist sehr groß in unserer Zeit. Es bieten sich noch Gelegenheiten."


    Dann stimmte er mit ein.


    "Auf die Claudier."


    Auch wenn er diese Worte nicht gerne aussprach, war er doch unter Zwang. Schließlich konnte er hier icht seine Aversionen gegen die Mehrheit der Verwandten äußern.

    Sim-Off:

    Einige hunderttausend Sesterzen wäre richtiger. ;) Die WiSim gibt das wirkliche Verhältnis nicht vor, da so ein Bau schon fast eine Million kosten konnte.


    Iulianus nickte und schrieb sich dies auf seiner Wachstafel auf.


    "Und wie viel Material wurde verwendet, von wo wurde es angeliefert und über welchen Zeitraum zieht sich schon das Projekt?"


    Fragen über Fragen hatte Iulianus sich aufgeschrieben, denn sie alle waren wichtig und sollten dem Comes als Auskunft zur verfügung stehen. Natürich würde man alles nochmal in der Abteilung analysieren und druchrechnen, um die bestmögliche Präsentation erzielen zu können.

    Iulianus hatte seit jenem Zwischenfall in Germania ernste Bedenken gehabt. Der Cultus Deorum war schlecht geführt, nicht mal der Pontifex Maximus so gottesfürchtig wie er sein sollte. Außerdem schenkte man ihm damals nur sperrlich Gehör und diese zynischen Bemerkungen gegen seine Vorsicht formten seinen Entschluss damals endgültig.
    Ob der Frage wollte er schon seufzen, hielt sich jedoch und lächelte.


    "Anfangs war mir die Politik verhasst, ist sie doch oft falsch und zu scharfzüngig. Doch mittlerweile muss ich mir eingestehen, dass ich mich auf diesem Gebiete beweisen müsste, um nicht mein ganzes Leben lang Magister Scriniorum bleiben zu müssen. Im Cultus Deorum musste ich mir darüber ja keine Sorgen machen.
    Aber es gibt noch andere Möglichkeiten Rom zu dienen, die ich nicht ganz ausschließen würde."


    Er hatte schon gehört, dass seine angestrebte Stelle, die des Praefectus Annonae, mittlerweile neu besetzt war, doch dies hinderte ihn nicht im geringsten an seinem Entschluss dort irgendwann mitwirken zu können. Doch primär müsste er sich Ansehen in seiner jetzigen Tätigkeit erwerben, um in solch eine ferne Zukunft blicken zu können.

    Natürlich wurde dies von Iulianus sofort vermerkt, doch er stutzte.


    "Das ist aber höchst eigenartig. Normalerweise bezahlt die Stadt ihre Bauten selbst. Gibt es denn Gönner für so ein Theater, welche es finanzieren? Denn wenn es der Staat ist, so dürfte dies dem Comes bekannt sein und das Geld würde man der Stadt zukommen lassen, damit diese es dafür verwendet."

    Tja, die Frage ist eben wie man es handhabt. Rein logisch wäre ein Sohn eines verstorbenen Senators nicht mehr unter dessen Patria Potestas und somit auch nicht mehr in seinem Ordo, er stünde dann für sich und müsste sich von einem Onkel, Cousin oder sonstwem adoptieren lassen. Das würde dann auch gleichzeitig heißen, dass der Familienzweig nicht mehr dem Ordo Senatorius angehört, auch wenn ein Mitglied Senator war. Also hängt die Zukunft des Zweiges von dem einen Senator ab, was auch für die damalige Zeit auch zutreffend war.


    Die andere Seite ist aber, ob eine Familie nur durch den Tod ihres Paters nicht mehr dem Ordo angehört, obwohl dieser vielleicht eine große Persönlichkeit war, man nun seinen Kindern oder Enkeln den Einstieg in den Senat verwehrt. Da stellt sich die Frage ob es üblich war so "abzurutschen" und nun nicht mehr zur Elite Roms zu zählen.


    edit: Für mich ist das Erste das einzig Richtige. Schließlich müsste jeder Senator dafür sorgen, dass sein Sohn oder Enkel sich in der Politik betätigen, als "Absicherung". Denn wenn er dann das zeitliche segnet gäbe es noch immer ein Mitglied der Familie, dass den Fortbestand in der Elite Roms sichert und selbst dem Ordo Senatorius angehört, ohne des Senators Patria Potestas. Und das war eben die Pflicht eines Nachfolgers sich in der Politik zu betätigen, um selbst etwas zu erlangen und für den Fall der Fälle für die Familie zu sorgen. So war es und so sollte es beibehalten werden, um eine gewisse Verantwortung in den Senatorenfamilien zu schaffen und das politikfremde und verantwortungslose Spiel eines Senatorensohnes zu vermeiden.

    Zum Glück hatte er vorsorglich den Bericht mitgenommen, so dass er dem Duumvirn die Schritftrolle reichte.


    Bericht über den Theaterbau in Mantua


    Die Bauarbeiten am Theater in Mantua sind weit fortgeschritten. Vor einer bis zwei Wochen waren sie noch mit den Sitzbänken beschäftigt. Gaius Tallius Priscus wurde beauftragt die Marmorsäulen im abschließenden Säulengang aufzustellen.Bis zum Abend wurde so schon eine große Anzahl Säulen auf ihre Plätze gebracht und am nächsten Tag waren es noch mehr, da die Zeit für die Vorbereitung und Besprechung entfiel.


    "Dieser Bericht wurde von einem Scriba Regionalis niedergeschrieben und er dürfte sich mit einem Duumvir der Stadt wohl auseinandergesetzt haben, um diese Informationen zu erhalten.
    Diese Informationen reichen jedoch nicht aus, denn unsere Abteilung steht dem Comes beratend zur Seite und so würde ich es schätzen so viele Informationen über den Bau und seine Kosten zu erhalten wie nur möglich. Schließlich hat der Comes auch Entscheidungen zu treffen, die nicht unerheblich für die Regiokasse sind. Daher sollte er den großtmöglichen Einblick in die Finanzen, für den Bau verschlungene Geldmittel und das Arbeitstempo erhalten."

    Iulianus nickte lächelnd und nahm auf einem der freien Sessel Platz. Die Erfrischung lehnte er dankend ab und sprach sogleich den Punkt seines Erscheinens an.


    "Ich bin hier, weil der letzte Bericht über die Bauarbeiten Manutas nicht meinen Vorstellungen und den der Abteilung entspricht. Daher bin ich selbst gekommen, um einen zweiten, auführlicheren zu verfassen.
    Dafür bräuchteich einige Informationen - besonders von der Stadt Mantua und den finanziellen Mitteln und Zuschüssen für das Bauprojekt."

    Iualianus nahm ebenfalls auf einer Kline Platz und beobachtete die Frau. Er wusste. dass Patrizierinnen nicht auf Klinen lagen, zumindest nicht die streng konservativen. So wurde sie ihm sympathischer und er lächelte.


    "Nun, ich wuchs in Achaia auf. Dann kam ich vor einigen Jahren nach Rom und wurde schließlich Pontifex in Germania. Dann kehrte ich wieder zurück und arbeite als Magister Scriniorum.
    Ich war nicht oft in dieser Villa, vielleicht kennst du mch daher nicht."


    Es hätte ihn auch sehr verwundert, wenn ihn eine der Frauen kennen würde. Er gab sich stets die größte Mühe nicht aufzufallen, sie konnten ihn gar nicht kennen.
    Bevor er den ersten Schluck von dem verdünnten Wein nahm, goss er ein wenig auf den Boden für die Götter, führte den Becher zu den Lippen und trank.

    Iulianus blickte zwischen den Frauen umher, die er sowieso nie verstand. Anspielungen oder geheime Botschaften waren ihm gleich, denn die Entzifferung war für ihn ein zu mühseeliges Spiel.
    Als das Wort Sponsalia fiel wurde er wieder an seine große Liebe erinnert, die er jedoch schon seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Doch diese Gedanken schob er beiseite.


    "Ich schlage vor, wir nehmen nun etwas zu uns."

    Damit hatte er nun nicht gerechnet und blieb sofort stehen, als hätte er etwas Schlimmes begangen. Besonders jetzt, in seiner Angst irgend einem dieser widerlichen Verwandten zu begegnen, war er den Frauen gehorsam. Schließlich wollte er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was er wohl durch das Überhören der Aufforderung getan hätte.


    "Natürlich. Ich bin Titus Claudius Imperiosus Iulianus. Sohn einer Claudierin und eines Iuliers."


    Die Verwandschaftsverhältnisse waren ihnen wohl nicht so ganz einleuchtend, so dass er es lieber explizit erwähnte, als sich dann den bohrenden Fragen ausgeliefert sehen zu müssen.
    Eigentlich hätte er noch etwas sagen wollen, wie, dass er nun lieber wieder schnell verschwinden könnte, dass er nur etwas essen wollte, die Konfrontationen mit anderen Bewohnern eher mied. Doch er durfte sich nicht verraten, besonders keinen Frauen, galten diese doch als zu gesprächig und alles Andere als vertrauenswürdig - besonders die jungen Frauen.

    Iulainus hatte nach mehrtätiger Reise Mantua erreicht und begab sich zielischer zur Curia, um dort die Verantwortlichen ausfindig zu machen.
    Es ärgerte ihn zwar, dass innerhalb der Abteilung so fahrlässig und oberflächlich mit anvertrauten Aufgaben umgegangen wurde, doch ändern konnte er es nicht - nur mit gutem Beispiel voran gehen.
    So ließ er sich anmelden und klopfte an.

    Der mit einem Ehrennamen gesegnete Iulianus, manch einer hielt ihn für den Kaiser :D, war nun sichtlich verwirrt, als noch eine wunderschöne Dame hineintrat.


    Seine zerstreutheit verbarg er zuerst noch recht gut, doch im Verlauf der Unterhaltung zwischen den Damen, kam er sich doch fehl am Platze vor. Seine rechte Hand wanderte automatisch zu seinem nacken, den er kurz festhielt und leicht lächelte.


    "Spätestens jetzt ist meine Anwesenheit fehl am Platze. Ihr habt euch sicherlich noch viel zu erzählen, ich will nicht stören."


    Was auch ein sehr guter Grund für seinen Fortgang war. Schließlich saß hier eine Tochter des Vesuvianus, dem er aus dem Wege ging. Und dann kam auch noch die ältere Tochter hinzu und verstärkte das Bedürfniss nach der Flucht.


    "Valete."


    Sagte er höflich und machte sich auf den Weg in seine Gemächer. Nun würde er wohl allem Anschein nach ein weiteres Mal in seinem Zimmer speisen müssen.

    Imperiosus hatte sich schon angewöhnt die Sklaven stets vor jedem Ausflug aus seinem Cubiculum und vor dem Eintritt in die Villa nach der Lage zu fragen. Schließlich wollte er vermeiden mit irgend einem von diesen Verwandten in Kontakt zu treten.
    Doch an dem heutigen Tage versagte diese Methode und die ganzen Sklaven schienen wie entflohen. Nach ihnen rufen konnte er auch nicht, zog dies doch nur mehr Aufmerksamkeit auf ihn. Und das musste wie immer vermieden werden, schließlich war er so etwas wie ein gast oder vielmehr Geist.


    So ging er ins Tablinum, natürlich in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden, um etwas zu sich zu nehmen.
    Als er da eine junge Frau sah erschrack er sofort und musste sich zusammenreissen. Er kannte sie nicht und das war auch die einzige positive Feststellung an ihr. Das Mädchen war durchaus hübsch, doch wirkte sie wie alle anderen Patrizier - steif und weltfremd. Doch er nahm seinen Mut zusammen und trat hinein.



    "Salve. Mein Name ist Titus Claudius Imperiosus Iulianus. Dürfte ich deinen Namen erfahren?"


    Schlimmer konnte es dennoch kommen. Vielleicht wartete sie auf einen der verhassten Familienmitglieder?