Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    Imperiosus wurde nicht wenig überrascht, als der Mann einfach so hineintrat und fragen stellte. Ohne ein Anklopfenkam dieser hinein, was seine Absicht und Intentionen zu diesem Schritt klar verdeutlichte, noch bevor er sprach.
    Imperiosus richtete sich auf und deutete auf einen Korbstuhl neben seinem Schreibtisch, so dass sich der Besucher darauf niederlassen mochte.
    Er selbst ging zu einem kleinen Silbertischchen von hohem Wert und füllte in zwei Becher verdünnten Wein ab.


    "Salve, Donatus. Ich muss mich für meinen plötzlichen Aufbruch aus Germania entschuldigen, doch die Pflicht steht dem Privaten voran."


    Sagte er ihm noch immer mit dem Rücken gewandt und die Becher füllend.


    "Du kannst auf mein Verständnis zu diesem Problem hoffen, du kannst sogar davon ausgehen, denn ich verstehe euch. Und doch, Verwandter, das unsrige Band ist nicht besonders stark, im Gegensatz zum reißfesten zu der geliebten Person.
    Bevor du etwas entgegnen kannst, höre mich an."


    Er nahm die beiden Becher und gesellte sich zu Donatus, sich ebenfalls auf einen Korbsessel setzend.


    "Sie ist eine wunderbare, anmutige und durchaus repräsentative Frau. Ihre Gens mag nicht patrizisch sein, doch ebenso nicht unbedeutend. Sie ist tugendhafter, als so manche Tochter patrizischer oder senatorischer Lenden.
    Doch über dies hinaus ist sie liebenswürdig, reizend und in der Blüte ihres Lebens. Petronia Arria, der ich verfallen bin, wird an meiner Seite stehen, sie wird mir Erben schenken, sie ist meine Stütze, die Geborgenheit - meine Liebe und mein Herz.
    Wenn du solche Gefühle noch nie erfahren hast, so tut es mir leid für dich, denn du bist ärmer. Ich hoffe, dass dir dies vielleicht einmal wiederfährt, ich wünsche es mir.
    Möge deine Brust brennen, möge dein Herz rasend schlagen, mögest du Liebestrunken nicht mehr klar denken können - erst dann wirst du mich verstehen können. Und auch die Tatsache, dass ich sie zur Frau nehmen werde, auch wenn dies nicht meinem Stande entspricht.


    Heutzutage haben wir die Freiheit auch unter unserem Stand zu heiraten, die alten Zeiten sind vorüber und ich kehre diesen nichtsnutzen Sitten und Gebräuchen den Rücken, ich hoffe, dass ihr den Tod alter Vorstellungen ebenfalls erkennt und eure Köpfe nach vorne richtet, nicht mehr vergangenen Zeiten nachseht."


    Die Worte wurden milde, doch auch mit einer gewissen Betonung an bestimmten Stellen gesprochen. Er war es langsam leid seine Position immer wieder aufzeigen zu müssen, dass seine Ansicht nicht ernst genommen wurde.

    "Ich danke euch, mein Imperator."


    Imperiosus verspürte ein Gefühl der Befreiung, ein Gefühl, welches er ersehnt hatte und doch noch immer an der Erfüllung zweifelte. Nun war er also seinem Amte enthoben.
    Seine Aufregung wich, der Moment der Anspannung war nun vorüber.


    "Mein Imperator, ich würde mich gerne der cura annona widmen, um die Pflichten des praefectus annonae zu deiner Zufriedenheit zu übernehmen."


    Die Reaktion des Imperatos nicht abwartend fuhr er sogleich fort.


    "Mein Kaiser, die Geschichte lehrt uns, dass die Versorgung der Bevölkerung, insbesondere die Versorgung Roms, ein Politikum ersten Ranges ist.
    Die Getreideversorgung sehe ich als sensiblen Mechanismus, der leicht durch Naturkatastrophen, Kriege und schlechte Ernten gestört oder zum Erliegen gebracht werden kann. In Rom können Versorgungskrisen zudem auch durch Überschwemmungen des Tibers, durch Erdbeben oder auch durch Brandkatastrophen wie im Jahre 64 entstehen.
    Und die Geschichte lehrt uns, dass die Einwohner bereits auf die Nachricht einer möglichen Lebensmittelknappheit sehr empfindlich reagieren.
    Wie im Jahre 42, als aufgrund einer Trockenheit Getreide nicht in ausreichendem Maße vorhanden war und das Volk Kaiser Claudius auf dem Forum mit Schmähungen entgegen trat und diesen mit Brotkrusten bewarf. Auch ihr, mein Imperator, werdet eure Machtstellung nicht unnötig in Gefahr wissen wollen.


    Auch die Kaiser der Vergangenheit wollten dies nicht, Kaiser Augustus übernahm sogar selbst im Jahre 22 v. Chr. Die Aufsicht über die Lebensmittelversorgung und ließ Brot und Getreide verteilen. Ebenfalls Kaiser Tiberius, der im Jahre 19 aufgrund einiger Klagen der Plebs den Brotpreis festlegte und zwei Sesterzen für jeden Scheffel an die Getreidehändler zahlte. Kaiser Claudius, der aus diesen Tummulten die Bedeutung erkannte, ließ in Ostia um das Jahr 50 den portus augusti errichten, um die Belieferung der urbs aetaerna zu verbessern, da dadurch die Schiffe schneller entladen werden konnten. Auch die Häfen Antium und Astura ließ Kaiser Nero und sein Nachfolger zu jenem Zwecke errichten.
    Selbst Kaiser Traianus persönlich, dessen Nachfolger ihr, von den Göttern auserwählt, wurdet, er beschäftigte sich intensiv mit den großen Mühlen, staatlichen Bäckereien und ihrer Organisation.


    Da die Lebensmittelversorgung stetig anwuchs schuf Kaiser Augustus im Jahre 14 dies Amt, welches ich zu erfüllen strebe.
    Ich bin mir über die Aufgaben und die Verantwortung solch eines bedeutungsvollen Amtes bewusst, mein Kaiser, ich weiß, dass dieses Amt Verpflichtungen besitzt.
    Derpraefectus annonae übt die Kontrolle über den Transport, die Lagerung und Verarbeitung der Lebensmittel aus und unterhält natürlich geschäftliche Beziehungen nach Hispania aufgrund des Olivenöles und Nordafrika durch das Getreide.
    Er beaufsichtigt die Schiffseigner und Händler, schließt mit diesen die Verträge ab und empfängt auch ihre Klagen.
    Der praefectus annonae achtet auf das Getreide, so dass dieses ohne irgendwelche Schäden in die Speicher, horrea, kommt und inspiziert somit auch die Ladung der Schiffe, besitzt damit die Oberaufsicht über das Hafen- und Speicherpersonal.
    Zudem überprüft er die Güte der Backwaren und die Gewichte der Brote, hat somit Einfluss auf die Brotherstellung und Brotpreise.
    Geht ein Schiff verloren, besitzt die Ladung nicht das vereinbarte Gewicht oder ist gar schlecht, so leitet auch er die Untersuchungen, da er wie die anderen führenden Amtsträger mit jurisdiktionellen Vollmachten ausgestattet ist.


    Aus der Fülle von Informationen weiß ich bereits, dass für die Versorgung der Stadt pro Jahr etwa 40 Millionen Scheffel, modii, gebraucht werden.
    Zum Transport dieser sind an die 1300 Schiffe notwendig, die dazu noch aufgrund von Witterungsverhältnissen das Mittelmeer von Mitte November bis Mitte März nicht befahren können.
    In Rom stehen an die 250 horrea und etwa 260 staatliche Großbäckereien, die 210.000 bis 220.000 Portionen Brot pro Tag produzieren.


    Erstaunliche Zahlen, mein Kaiser, und für einen Mann alleine nicht unter Kontrolle zu halten – besonders, wenn noch dazu mehrere Hafen angesteuert werden und das nicht nur in Ostia, sondern auch in Puteoli, zu denen auch noch etwa 700 Schiffe pro Jahr gelangen.
    Daher benötigt der praefectus annonae Hilfe durch Untergebene und steht somit einem Ring voller Ämter vor. In diesen Kreis gewann ich bereits Einblick.
    Verträge die Getreidelieferungen betreffend werden mit dem praefectus aegypti, das Olivenöl betreffend mit dem proconsul Hispanias abgeschlossen.
    Die curatores der corpora naviculariorum kümmern sich um die Gestellung der Transportschiffe. Um die Stadt Ostia kümmert sich der procurator Ostiensis und bezahlt aus dem fiscus frumentarius die navicularii, die Schiffseigner.
    Wenn das Getreideschiff ankommt löschen die saccarii die Ladung, die mensores wiegen das Getreide, anschließend bringen die caudicarii jenes tiberaufwärts zum Emporium-Bezirk, wo es in die horrea kommt, die patroni die Aufsicht über jene horrea haben.
    Die catabolenses verteilen dieses dann an den entsprechenden Ausgabeorten an der portus minucia und den vielen Treppen, gradi.
    Die Mühlen werden von den pistores und manceps betrieben, sowie auch die Großbäckereien.
    Ferner gibt es noch die Gehilfen, accensi, und die vielen Schreiber, scribae und librarii."


    Imperiosus lächelte milde.


    "Mein Imperator, du sollst nicht denken, dass ich dich mit diesen Ausführungen quälen will, sondern dir aufzeigen, wie ernst ich diese Entscheidung nehme. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Verpflichtungen gewachsen bin, sonst würde ich solch bedeutendes Ressort der Verwaltung nicht ausfüllen wollen.
    Die Lebensmittelversorgung, der Dienst an Rom, liegt mir nahe am Herzen, denn dafür kam ich aus der schönen Provinz Achaia und hoffte mich einbringen zu können, von Nutzen zu sein.
    Vor allem du, mein Imperator, sollst wissen, warum ich dies Amt einzunehmen gedenke, denn die cura annona wirst du nicht in unerfahrene oder nicht vertrauensvolle Hände legen wollen."


    Dass ihn dies schon immer interessierte verschwieg er lieber, denn der Imperator wollte sicherlich nicht hören, dass Imperiosus als Sacerdos öfters auf den Märkten anzutreffen war, um die nötigen Opfertiere und –gaben zu besorgen und sich daher schon intensiv mit den Preisen und der Qualität beschäftigt hatte.

    Noch einmal fasste er sich, versuchte nicht der Aufregung ein weiteres Mal zu verfallen, beruhigte sich selbst ein wenig und fuhr sodann fort.


    "Nein, mein Kaiser. Ich kam in das lebendige Rom, um hier dem Reiche, euch, in der Verwaltung zu dienen. Mein Weg führte mich davon ab, in den Dienst der Götter, doch nun sehe ich meine Pflicht an ihnen als erfüllt an und hoffe euch, sowie auch Rom, hier dienlich sein zu können.
    Ich hörte, dass viele wichtige Ämter, die der Stadt Rom und den Einwohnern Stabilität und Sicherheit geben, nicht besetzt sind."


    Vordergründig dachte er an die plebs frumentaria, die um diese Zeit etwa 200.000 Bürger auflistete, an die suarii, die negatiatores und die wichtigen Männer des Transports, die navicularii. Es war die cura annonae, die ihm nicht gerade positiv aufgefallen war, als sich die Menschen unkontrolliert am Ausgabeort der Brote, der Porticus Minucia und den gradus, sowie am Ausgabeort des Olivenöls, den mensae oleariae und der Weinausgabe am Tempel des Apollo dicht aneinander drängten und auf ihre Getreidemarken, die tessa frumentaria, an Bronzetafeln verwiesen. War die cura annonae nicht konstant, so konnten die Brot-, Olivenöl- und Weinpreise in die Höhe schnellen. Und einen Aufstand oder Unmut beim Volk konnte die Stadt, sowie auch der Imperator, nicht gebrauchen.

    Bevor er sich auf des Kaisers Zeichen hin erhob, nahm er den Kopf in den Nacken und sprach.


    "Durch des Pontifex Maximus Infallibilität wurden mir meine Fehler klar, ich hätte diese vermeiden können und sollen. Ich danke euch für diese Erkenntnis."


    Es war sehr verwunderlich, dass der Kaiser ihm nun dankte, dies war Imperiorus nicht gewöhnt, er selbst kannte keinen, welchem der Imperator seinen Dank aussprach. Seine Miene musste er deutlich angestrengt zügeln, denn ein mildes Lächeln aufgrund dieser Ehre wollte auf seine Lippen kommen, doch er verhinderte dies, den guten Gesichtsmuskeln sei Dank.
    Nun erhob er sich langsam und voller Würde, einem noch immer neutralen Gesichtsausdruck.


    "Der Legatus Augusti wunderte sich, dass er selbst nichts von dieser Sache wusste, so dass ich ihm die Gründe dafür darlegte und er machte mir deutlich klar, dass er keine weiteren Beschwerden in Rom tollerieren würde, denn dies würde auf seine Statthalterschaft, auf ihn, zurückfallen. Darum begrüßte er meine Einstellung dies nicht publik machen zu wollen, so, wie es auch geschah.
    Er sagte mir gegenüber ebenfalls, dass er seine Verwandte diesbezüglich noch sprechen würde.
    Im weiteren Verlauf, dessen war ich selbst überrascht und geschmeichelt, appellierte er an meine Tugenden und versuchte mich zum Bleiben zu bewegen, nachdem ich ihm meine Gedanken und Zukunftspläne offenbarte.
    Dies war der hauptsächliche Gesprächsverlauf und der Eindruck, den ich habe - der Legatus Augusti nimmt seine Arbeit ernst, ist ein Mann voller Tatkraft und Interesse."

    Er war mit Absicht nichts ins große Triclinium gekommen, hatte sich nicht auf der Glut Klinen gelegt.
    Seine Verwandten waren hier fast nie anzutreffen, völlige Abgeschiedenheit, wenn man von den Sklaven absah, die sowieso in jeder Ecke rumstanden, war sein Weg.


    Ein paar Eier, dazu Garum und schon vergaß Imperiosus die Ängste um ein plötzliches Erscheinen eines Aasgeiers von Claudier. Seine Mutter war völlig anders, vielleicht ist sie erst im Schose der Iulier so geworden - er hoffte es.


    Doch zunächst galt es sich, wie auch immer, zu verstecken, zu verbergen, einfach wie die Laren zu sein. Sklaven hatte er schon in die Gänge gestellt, alles war sorgfältig geplant und alle angewiesen das Richtige zu tun - ihm zu melden wer sich wo aufhielt. Diese Spitzel musste er auch nicht schmieren, eine Androhung hatte genügt.


    So schmeckte er das süße Gift auf der Zunge, vernichtete Keulen und ließ Trauben in hohem Bogen verschwinden.

    Sofort, als er des Kaisers Umrisse im Schattenspiel der Wände erkannte, begab er sich auf ein Knie und senkte das Haupt, wartete geduldig angesprochen zu werden. Als dies geschehen, so hob er sein Haupt, hätte alles dafür gegeben in diesem Augenblicke ganz tief ein- und ausatmen zu können, um sich zu beruhigen.


    "Seid auch ihr gegrüßt, Vergöttlichter, mein Imperator Caesar Augustus."


    Eine Pause war wie immer an solchen Stellen angebracht gewesen, dann fuhr er langsam, sich gar selbst zurückhaltend, fort.


    "Wie mir von euch aufgetragen, Pontifex Maximus, nahm ich das Schreiben für die Sacerdos Publicus, Decima Valeria, in empfang und reiste nach Germania - genauer gesagt, nach Moguntiacum, um über den Einbruch mehr zu erfahren.
    Doch, wie ich es befürchtete, konnte ich den Priestern keine weiteren Informationen entlocken, die bereits schon bekannt waren. Und einen Tag nach meiner Ankunft lud mich der Legatus Augusti pro Praetore und Legionskommandant der Legio II zu einer Audienz in die Regia.
    In diesem Gespräch ging es vordergründig um die Geschehenisse in der Priesterschaft und meiner Position innerhalb der Provinz und des Kultes.


    Danach reiste ich, da die Sacerdos Publicus nicht in Moguntiacum weilte, nach CCAA und erreichte den Tempelbezirk auch einige Tage später.
    Dort ersuchte ich sie um eine Unterredung.
    Sie schien nicht gerade erfreut darüber, doch dies ist verständlich. Trotzdem bemühte ich mich meine Emotionen und Gedanken um ihre Person zurück zu halten, konzentrierte mich auf das Wesentliche - die Sicherstellung des Dienstes in CCAA und eine Lösung zwischen den beiden Sacerdotes Publici.
    Decima Valeria war in dieser Hinsicht kompromissbereit und offen meinen Vorschlägen gegenüber.
    Wir einigten uns darauf, dass sie sich zusammensetzen sollten und einen gemeinsamen Plan erarbeiten, wer opfert und wann. Dieser sollte möglichst ausgeglichen sein und zugleich etwaige Wünsche oder Vorlieben der beiden Priesterinnen beinhalten.
    So einigten wir uns darauf, denn die besten Freunde würden sie sicherlich nicht werden können, darum bat ich auch nicht, ich bat um Kooperation und einen geregelten, zwistfreien, Dienst in den Tempeln. Und ich denke, dass dies nun gewährleistet wäre, wenn..."


    Er machte eine kurze Pause und fand erstmal ein wenig Zeit, um durchatmen zu können.


    "Wenn die Saerdos Publicus, Aurelia Antonia, von ihrer Reise nach Rom zurückgekehrt wäre.
    Nach dem Gespräch mit der Priesterin in CCAA übergab ich ihr das mir anvertraute Schreiben und wartete einige Tage, versuchte herauszufinden, ob Aurelia Antonia noch immer in Rom weilte und sich nicht schon auf dem Weg nach Germania befand.
    Da alle Hinweise darauf zuführten, dass sie noch immer in Italia, in Rom war, so zog ich es vor ihr nachzureisen.
    So erreichte ich zum wiederhalten Male Italia, Rom.
    Nach meiner Ankunft kümmerte ich mich sogleich um eine Information an die Sacerdos Publicus, sie möge mich doch bitte im Tempel des Mercurius, in welchem ich viele Jahre als Sacerdos verbrachte, aufsuchen.
    Zu meiner Freude hatte sie einer meiner zahlreichen Briefe erreicht und wir sprachen über Germania und ich versuchte sie davon zu überzeugen, dass es besser sei persönliche Zwistigkeiten nicht in den Vordergrund zu stellen, eher an den Dienst an den Göttern zu denken - doch dies war in gewisser Sicht vergebens.
    Ich erfuhr von ihr, dass sie schon vor Tagen nach einer Versetzung in das italische Mantua gebeten hatte und dieser auch stattgegeben wurde.
    Daher ist das Problem im germanischen CCAA nun gelöst, da die Priesterinnen kompromissbereit scheinen und sie nun sowieso viele Meilen trennen.
    Natürlich teilte ich der Sacerdos Publicus Decima Valeria in einem Eilschreiben mit, dass sie nicht auf Aurelia Antonia warten müsse, sich keine Sorgen machen, da diese nun in Mantua dienen würde.


    Und nun, mein Imperator Caesar Augustus, knie ich reinem Gewissens vor euch meine Aufgaben erledigt zu haben."


    Sogleich, nachdem er geendet hatte, versuchte er ganz langsam und tief zu atmen. Diese Aufregung musste er irgendwie bekämpfen, ein Medicus müsste konsultiert werden, es konnte so nicht weitergehen.

    Imperiosus war nun ohne großes Aufsehen zu erregen in sein Zimmer geeilt - zum Glück war es unverändert geblieben, man scherte sich wohl nicht um die Villa, wie ihm schien.


    Sogleich ließ er sich auf sein Bett fallen und verfiel sogleich in Spekulationen, inwieweit er hier unbemerkt leben konnte, wann er zum ersten Mal einem Verwandten ins Blickfeld laufen sollte und dergleichen irrsinniges Gedankengut.


    Da ihm Stress, und die Reise war keine Spazierfahrt gewesen, zusetzte, schlief er auch alsbald ein.

    Es hatte viel Überwindung gekostet wieder vor diesen Türen zu stehen, doch er musste es tun, dies war seine Gens, sein Zuhause und er hatte ein Anrecht darauf - auch wenn er die Gesellschaft nicht genoss.


    So eilten einige Sklaven voran und machten schonmal die Tür auf, brachten die ersten Gepächstücke ins Haus, während sich Imperiosus noch immer vor dem Anwesen in Zweifel stürzte, jedoch auch alsbald den Schritt über die Schwelle setzte.


    Er würde sich hier nicht lange aufhalten, sondern sogleich zu seinem Cubiculum eilen, als wäre er niemals aufgetaucht oder niemals gegangen, eine stumme Seele, die hier vor sich hin lebte, jedoch keinen besonderen Kontakt pfelgte.

    Imperiosus verhielt sich still und versuchte während der Wartezeit ein wenig Aufregung abzubauen. Er atmete tief und langsam, wischte sich ab und an vorsichtig und unauffällig die schweißbenetzten Handflächen an der Seite seines Gewandes ab und hoffte sich beruhigen zu können.
    Die letzte Audienz fing nicht besonders gut an. Dies war zwar seiner Aufregung sehr wohl anzurechnen, doch heute wollte er sich zusammenreissen und versuchen möglichst langsam und klar zu sprechen, Rhetorikstunden brauchte er sicherlich nicht, auch wenn der Kaiser dies erwähnte.
    Mit welchem Knie er auf den Boden gehen würde stand ohnehin schon fest, da das rechte bei der letzten Audienz zu sehr beansprucht wurde, der kaiserliche Marmor unerbittlich schien.

    Auf die Bitte hin trat er ein und lächelte gewohnt milde.


    "Salve, Senator Aelius, Magister Domus Augusti."


    Vielleicht hatte der vielbeschäftigte Senator vergessen wie er hieß, er merkte es besser an, bevor noch eine peinliche Situation auftreten konnte.


    "Titus Claudius Imperiosus Iulianus, Pontifex. Ich bin gekommen, wie mir unser werter Imperator Caesar Augustus gewiesen - meine Aufgabe habe ich erfüllt und muss nun dem Imperator, sowie dem Collegium Pontificium, Bericht erstatten."

    Imperiosus sah seine Arbeit schon fast als vollendet an, es waren nur noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, wie dieser Brief.
    So trat er hinein und ging lächelnd auf den Postbeamten zu.


    "Salve, ich hätte einen Eilbrief nach Germania abzugeben."


    Und reichte diesen.


    Ad
    Decima Valeria,
    Tempelbezirk CCAA,
    Provincia Germania


    Salve, Sacerdos Publicus.
    Wie ich dir schon bei unserer letzten Zusammenkunft zu Herzen legte, so hatte ich dies auch gegenüber Aurelia Antonia erwähnt.
    Die Umstände hätten mir dies jedoch ersparen können, da die Sacerdos Publicus allem Anschein nach ihren Dienst in Mantua verrichten wird.
    Dadurch würdet ihr euch wohl nicht sehen und die Streitigkeiten ein Ende finden.
    Ich hoffe, dass du in Germania und CCAA weiterhin den Göttern treu, ehrlich und voller Hingabe dienen wirst - besonders die Menschen in Germania benötigen in solch einer schweren Zeit voller Frevel eine stützende und weisende Person, dich, sei stark.
    Alles Gute und mögen dich die Götter schützen.


    gez.
    Titus Claudius Imperiosus Iulianus
    http://www.imperiumromanum.net…s/sigs/cdger-pontifex.png


    Sim-Off:

    bezahlt

    Imperiosus nickte ruhig.


    "Ein Argument, das stimmt. Nun, so hoffe ich, dass du der Priesterschaft in Mantua eifrig zur Hilfe schreiten wirst, so, wie ich es in Germania von dir sah.
    Decima Valeria werde ich dies ebenfalls mitteilen, erwartet sie dich doch in CCAA."


    Diese Situation veränderte alles, er hätte sich gar die Suche sparen können, wenn er dies gewusst hätte. Aber gut, diese Umstände machten es ihm nur leichter seiner Pflicht nachzukommen und so stand er lächelnd auf.


    "Ich danke dir, dass du gekommen bist. Und wünsche dir noch einen von Freude erfüllten Dienst, so dass die Götter sich glücklich schätzen können dich zu haben."


    Sim-Off:

    Einfach ignorieren, ist wohl das Beste. ;)
    Wenn du keine PN`s bekommen kannst, dann kann es leichter sein... ;)

    Imperiosus hätte sich den Vortrag sparen können, denn nach den neuen Umständen würden sie sowieso nichts miteinander zu tun haben.
    So lächelte er milde und nickte leicht.


    "Also werdet ihr wohl nicht mehr in einer Stadt euren Dienst ableisten. Wurde dir denn schon fest jene Versetzung zugesagt?"


    Man wusste ja nie, ob es denn nicht letztendlich verwehrt wurde, schließlich brauchte Germania Priester, das wusste auch er als bald scheidender Pontifex.