Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    Zitat

    Original von Didia Fausta
    Ich kam zu dem Convent und schaute nach bekannten Gesichtern und gesellte mich in die erste Reihe zu Imperiosus.
    "Ave, Sacerdos des Merkur." begrüsste ich Ihn gespielt ernst.


    Imperiosus erhob sich kurz als die Dame hineinkam.


    "Salve Sacerdos Veneris. Ein grässlicher Tag heute, früh am Morgen wurde ich durch ein Missgeschick eines Sklaven erfrüht geweckt. Ich hoffe nicht, dass dies ein schlechtes Omen war."


    Sagte er lächelnd.

    Imperiosus schüttelte lächelnd den Kopf.


    "Nicht doch, du brauchst mir nicht zu danken. Ich sehe es nicht als Pflicht an dich zu unterrichten, doch dies liegt in meinem Interesse und du scheinst ein guter Schüler zu sein. Wenn du weiter so fleißig mitmachst, so kannst du dir sicher sein in Bälde deinen Dienst als Popa oder Commentarius verrichten zu dürfen."


    Imperiosus stand auf.


    "Du wirst zum morgigen Tage den Opferverlauf schilden, wie du vorgehen würdest. Deine Opfergaben sind Kekse, ein Opferkuchen, eine Kanne Vinum, Datteln und Trauben, auch ein Widder. Du opferst dem Mercurius. Das Gebet lassen wir heraus, erwähne nur an welcher Stelle du es einsetzen würdest. Ich will eine detailierte Opferung haben. Wir sehen uns dann morgen, Discipulus. Möge Mercurius mit dir sein und Apollo dir morgen helfen."


    Kurz zwinkerte er ihm zu.

    Sim-Off:

    Ja, das ist alles richtig. Doch unterschieden die Griechen. Und zwar hat man bei den anschließenden Feierlichkeiten -also nach dem Sieg- vorwiegend Athene geopfert um ihr für den Sieg zu danken. Mars hat man vorwiegend vor der Schlacht geopfert, vermutlich um die Gegner niederzumetzeln. Aber das ist alles immer widersprüchlich und auch nicht immer logisch aufgebaut oder überliefert...


    "Ja, es gibt verschiedene Zeichen des Missmutes. Ich kann sie dir nicht aufzählen, da sie in allen erdenkbaren Zeichen weidergegeben werden können. Die Götter sind unergründlich. Aber du hast Recht, denn je nachdem in welcher Situation man sich befindet -was man von dem Opfer erreichen will- kann man es wiederholen oder sein lassen. Opferst du zum Beispiel Mercurius, damit er dich auf einer späteren Reise beschützt und er nimmt das Opfer nicht an, so würde ich dies als Zeichen deuten diese Reise nicht zu unternehmen oder zumindest zu verschieben. In diesem Falle wäre ein erneutes Opfer unnütz. Wenn du aber ein Feldherr bist, kurz vor einer Schlacht stehst die unausweichlich ist und darum um die Unterstützung des Mars bittest und das Opfer fehlschlägt, so würde ich raten es noch weiter Male zu vollziehen, bis Mars zufrieden ist und einwilligt. Es kommt natürlich auch auf das Opfer selbst an. Wenn du, als Priester, irgendwelche Fehler begehst und der Gott somit das Opfer nicht annehmen will, so rate ich dir dringlichst das Opfer zu wiederholen. Vielleicht wollte es ja der Gott annehmen, doch aufgrund deiner Fehler ist er dann erzürnt. Und genau darum würde ich nochmals opfern und ihn zufrieden stellen. Hast du Fragen?"

    Imperiosus nickte und ging zur anderen Seite der großen Halle wo einige Tempeldiener mit dem Reinigen der Statuen beschäftigt waren.
    Imperiosus holte einen kleinen Beute voller Münzen heraus und wies die Beiden an auf die Märkte zu gehen, was sie auch schleunigst taten.


    Wieder bei den Beiden Opferherrschaften angekommen lächelte er.


    "Meine Männer werden in Bälde zurück sein. Ich habe mir die Freiheit erlaubt noch einige Voropfer zu ordern, da diese meißt einem blutigen vorstehen."

    Imperiosus lächelte anerkennend.


    "Sehr gut, Tiberius. Doch ist Mars nicht direkt der Beschützer der Städte und Legionen. Mars ist Gott des Krieges. Als Beschützer der Städte kann man ihn also nicht nennen, Beschützer der Legionen trifft indirekt zu."


    Sim-Off:

    Ob Mars den Sieg bringt ist auch nicht ganz verständlich. Ares (Mars) war bei den Griechen der blutrünstige Kriegsgott, er stand für das Gemetzel und das Leid des Krieges. Athene (Minerva) stand jedoch für den Ruhm im Krieg, die Feste und das Theatralische am Krieg. Darum würde ich eher ihr den Sieg zuschreiben als Mars. Mars hilft in meinen Augen eher dem Soldaten einen Gegner zu erstechen und den Soldaten zu beschützen, damit lenkt er indirekt den Ausgang des Krieges.


    Imperiosus hielt kurz inne.


    "Es ist auch wichtig den Gott zu loben und auch Ehrfurcht zu zeigen, da die Götter ja nicht nach unserer Pfeiffe tanzen sondern wir nach ihrer. Aber was würdest du machen, wenn der Gott seinen Missmut zeigt und eine kleine Statue oder Schale irgendwo im Tempel hinunterfliegt?"

    Imperiosus lächelte ein wenig, solch eine Frage wurde ihm selten gestellt.


    "Nun, da die Reise über die Alpen doch schon risikoreich und voller Gefahren ist würde ich wohl beide Opferarten empfehlen. Sowohl Voropfer im Sinne von Weihrauch, Wein, Kuchen, Keksen oder sonstigen Gaben und dann ein blutiges Opfer wie einen Ziegenbock oder Hahn, je nach Belieben. Es müsste jedoch ein weißes, männliches und nicht zu altes und junges Tier sein. Ausgenommen wäre da die Eidechse und Schildkröte, da sie Mercurius heillig sind. Diese Opfertiere kann man gleich, zwar etwas übertreuert, vor dem Tempel erstehen. Wünscht ihr, dass ich euch assistiere oder nur zur Richtigkeit beobachte?"

    Imperiosus nickte stumm.


    "Richtig, Discipulus."


    Irgendwie übermannte Imperiosus der Hunger, doch hatte er werder Obst noch Früchte mitgebracht. Eine Sache, die er wohl in nächster Zeit machen sollte.


    "Sprechen wir nun über das Gebet. Je nachdem was du ausdrücken willst musst du es genau formulieren. Die Götter werden wohl kaum raten was du damit meinst, darum ist die Sprache sehr wichtig. Du solltest wissen, dass Mercurius auch die Redekunst obliegt und darum ist es umso wichtiger sich korrekt auszudrücken. Wir üben das nun. Stelle dir vor du bist Brutus, ein einfacher Bürger. Dein Bruder Sextus ist Legionär und es toben Kämpfe in Germania. Brutus geht nun in den Tempel des Mars und opfert -egal was-, wie würdest du an Brutus`Stelle das Gebet vollziehen, wenn du um den Schutz deines Bruders Sextus bitten würdest? Spreche als ob du Brutus wärest."

    Die Aula Regia war dies also. Imperiosus sah sich in der großen Halle um.
    Prächtiger Marmor zeugte von Geschichte und Wohlstand, die Verzierungen waren wirklich außerordentlich.


    Staunend faltete er die Hände vor seinem Bauch und stand wie benommen da. Den Imperator zu sehen war eine große Ehre, die nicht jedem Mann gegönnt wurde. Erst recht nicht mit ihm zu sprechen.
    Leich aufgeregt schaute er sich nochmals um und lächelte der Sacerdos munter zu.


    Seine Aufgeregtheit zu überspielen war nicht schwer, darin hatte Imperiosus Übung.

    Imperiosus geleitete den Purgitier zum Officium und deutete auf eine Tür.


    "So, wir sind da. Ich rate dir deine Entscheidung vor der Flaminca gut zu begründe, da man sich wirklich sicher sein muss wem man dient. Sonst verrichtet man seinen Dienst an den Göttern nicht so überzeugend wie erwartet."


    Lächelnd nickt er dem Mann zu und ging davon.

    Aha, wahrscheinlich war kein festes Argument und so hoffte Imperiosus, dass er diesen Mann als Schüler gewinnen würde. 8)


    "Nun, das scheint mir nicht eine überzeugende Antwort zu sein, doch gut. Ich werde dich nun zum Officium der Flaminca Minervae führen, dort wirst du dann noch ausgiebig mit ihr sprechen können."


    Hoffentlich würde die Flaminca den Mann überzeugen können.
    Imperiosus schritt voran zum Officium.