Mit gesenktem Blicke wohnte er des Leichenzuges bei.
Doch er erhob seinen Blick, um der Flaminca die letzte Ehre erweisen zu können und der Zeremonie der Verbrennung beizuwohnen.
Mit gesenktem Blicke wohnte er des Leichenzuges bei.
Doch er erhob seinen Blick, um der Flaminca die letzte Ehre erweisen zu können und der Zeremonie der Verbrennung beizuwohnen.
"Ja, die Zeit bringt uns in die Knie. In einigen Augenblicken wünscht man sie langsamer zu spüren, in Anderen wiederum will man sie so schnell wie möglich verstreichen lassen. Aber gut, wir sollten abwarten."
Es gab wirklich diese berühmten Momente, welchen sich Imperiosus am liebsten in Zeitraffer stellen wollte, doch war es leichter gesagt als getan.
Sein hand strich nun von seiner Stirn, bis zum Kinnd durch das Gesicht, um seine Verzweiflung noch einen deutlicheren Ausdruck zu verleihen.
"Herje, der Tempel. Die Curie von Ostia meldet sich nicht bei mir, ich warte geduldigst, doch man unterrichtet mich in keinster Weise. Alle Vorkehrungen meinerseits sind schon längst getroffen und von mir aus könnte es auch bold losgehen. Wüsste ich nur wie weit die Bauarbeiten schon fortgeschritten sind. Aber da werde ich wohl den Herren einen kleinen Besuch abstatten müssen."
So richtig freuen konnte er sich nicht.
"Wie geht es euch, Sacerdos? Ich vergaß nach eurem Befinden zu fragen, entschuldigt."
Ein Verseher, den Imperiosus wohl kein zweites Mal geschehn lassen würde.
Nein, sicherlich nicht.
Ein wenig überrascht war er schon und fragte sich die Standartfragen eines Sacerdos.
Warum ich? Warum sie? Warum Neptun?
Doch nach einiger Zeit fasste er sich schließlich und nahm nun die Rolle eines Lehrers ein. Sie gefiehl ihm zwar nicht, doch musste man nach neuen Maßnahmen greifen, wolle man den Respekt für sich wahren.
Schließlich verzog sich seine Miene nun doch nicht und er sprach ernst.
"Ich muss zugeben, dass es mich erfreut. Doch hoffe ich, dass du mir den Respekt und die Umgangsform eines Lehrers erweist und nicht die eines Vetters."
Wirklich ein dummer Zufall, dass er ihr Vetter war. Nun wäre es mit der harten Disziplin dahin, welche er in seinem Unterricht doch einführen wollte. Aber er würde wohl vieles daran setzen, um das nötige Verhältnis zu schaffen, sei es auch auf Kosten ihrer privaten Umgangsform.
"Wie ich dich kenne wirst du eine fleißige Schülerin sein, Pompeia. Enttäusch mich nicht."
Nun zierte doch eine kleines Lächeln seine Züge.
"Nun, die Zeit rinnt. Ich muss noch einige Besorgungen machen, darum kommst du am besten morgen zu mir in den Tempel des Mercurius. Dort fragst du nach dem Unterrichtsraum und wirst sicherlich auch dorthin geleitet. Ahja, und bevor ich es vergesse. Mit Komplimenten erringt man gewisse Vorteile, Privilegien gegenüber Anderen, doch können sie auch schnell das Gegenteil bewirken."
Mit diesen Worten zwinkerte er ihr zu und lächelte noch einmal.
"Möge Mercurius bei dir sein, Discipula. Vale bene."
Und er wandte sich der Tür zu.
ZitatOriginal von Tiberia Claudia
Der alte Türsklave schritt langsam zur Tür und fragte durch die verschlossene Tür:
"Wer ist da?"
Imperiosus resigniert sogleich und lässt sich auf keine Diskussion ein, da der Sklave ihn bereits schon kennen müsste.
So spricht er, dennoch freundlich, zu dem Sklaven.
"Titus Iulius Imperiosus mein Name. Ich bin Sacerdos Mercuris und wünsche eine Unterredung mit der Flaminca."
So kalt war es draußen und er blickte neugierig in den Spalt.
Imperiosus nickte bestätigend.
"Dergleichen Ansicht bin ich auch. Wie ihr bereits sagtet habt ihr viele Discipuli, viele von Ihnen werden wohl einem anderen Gott dienen, doch habt ihr doch schon zwei Sacerdos Martialis Anwärter. Dies kann ich von den Sacerdotes Mercurii nun nicht gerade behaupten, deshalb wäre ich erfreut, würde Tacitus seinen weiteren Dienst in diesem Tempel verrichten. Schließlich wird er hier auch jeden Tag von Priestern des Mercurius umgeben sein und lernt dazu."
Prudentius Angelus, ja, diesen hat er wohl schon kennengelernt. Doch die letzteren zwei Männer wohl nicht.
Dieser Patrizierzusatz fällt Imperiosus natürlich auf, doch spielt es für ihn keine Rolle wer dieser Mann ist, sofern er seinen Dienst nicht vernachlässigt.
Aber er kennt dieses Gerücht, das Gerücht über Patrizier und ihre Hochnäsigkeit und das Benehmen, welches sie allgemein zu Tage bringen.
"Wisst ihr schon ob die Discipuli in Rom bleiben werden oder es sie in andere Provincen verschlagen hat?"
Germania schwebte ihm besonders im Kopf, da man doch schon seit geraumer Zeit über Priestermangel klagte, als er mit seinen Verwandten in Hispania sprach wurde dieses Thema auch öfters angesprochen.
Na der Entscheidung könnte man doch nachhelfen. Schließlich ist man als Diener Mercurius`ja wortgewandt und bestrebt mehr Anhänger in die Tempel zu führen.
"Ja, das Collegium wird wohl die Entscheidung treffen müssen."
Und er nahm sich vor in ein paar Tagen die Flaminca darauf anzusprechen, hielte er sich doch ohnehin mit seinen neuen Aufgaben viel in der Regia auf.
Lächelnd, dann wieder ernst.
"Nein, keine Spanierin. Sie ist Römerin, nur zog ihr Vater beruflich vor einiger Zeit nach Tarraco, so dass ich sie begleitet habe. Ihr Name ist Petronia Arria. Du musst wissen, sie ist bestrebt ihren Dienst der Ceres zu widmen, um bald hierher ziehen zu können und den Tempel der Ceres zu beleben. Zur Zeit wird sie von der Pontifex Hispania unterrichtet."
Er machte kurz eine Pause.
"Nicht doch, Sacerdos, ich werde weiterhin in Rom bleiben, dem caput mundi und zentralem Punkt des Cultus. Schließlich diene ich ja in erster Linie Mercurius und darauf wird sich auch mein weiteres Leben auswirken. Ihr kennt das ja sicherlich."
Ja, es war schon ein Schicksalsschlag, ihr Fortgang nach Tarraco. Doch würden sie sich wohl spätestens an der Sponsalia wieder treffen können.
Aber wie schon zuvor durchkreuzte Mercurius seine Pläne mit den neuen Discipuli, so dass Imperiosus wohl nicht mehr so schnell nach Tarraco reisen konnte.
"Nun hören wir doch auf von mir zu reden. Wie geht es euch, Sacerdos? Ich habe gehört, dass der Tempel Mars Ultor wieder Zuwachs bekommen hat. Doch hoffe ich, dass die neuen Discipuli auch Mars treu bleiben werden."
Er war sich nicht einmal sicher, ob der neue Discipulus dem Mercurius treu bleiben sollte. Aber darüber spekulieren wollte er nicht, dafür kannte er den Mann nicht.
Imperiosus schaute ein wenig überrascht, doch nicht im negativen Sinne.
"Ich freue mich, wenn mich mein Lehrer besucht. Tacitus? Ich nehme mal an, dass er gut vorankommt. Ich habe Vertrauen in ihn, er wird es schaffen."
Dann bemerkte er, dass sich Victor nach vorne wandte und hörte ihm anschließend wieder interessiert zu.
"Wisst ihr, Sacerdos, ob er dann noch immer im Dienste des Mars stehen wird, oder als Popa zu mir hinüberwechselt? Ich habe in solchen Dingen nicht die nötige Erfahrung.
Vorsichtig lehnt er sich an die Säule.
"Noch ist es nicht beschwerrlich. Bis vor Kurzem war ich auch in Hispania, aber das waren private Angelegenheiten, da wohl bald meine Verlobung ansteht. In Tarraco gibt es schöne Tempel, wahrlich prächtig und neu. Als ich hierher kam ereilte mich auch die Nachricht, dass sich wohl ein Schüler gemeldet hat, was doch zu begrüßen ist. Nur hat er sich noch kein zweites Mal gemeldet, so dass ich nun warte."
Vorsichtig nahm Imperiosus in der Nähe der kaiserlichen Tribüne platz.
Als Sacerdos würde er wohl schlecht stehen können.
So beobachtete er gespannt das Schauspiel.
Als Priester brauchte man ja schließlich auch Abwechslung und seine Schüler waren auch nicht ganz umgänglich.
Mit einem leicht erröteten Haupt kommt Imperiosus zum Eingang des Tempels.
In seinem Officium saß er schon den ganzen Tag und die Schriftrollen schienen ihn zu erdrücken.
Langsam die Schläfen massierend kommt er zum Eingang, um frische Luft zu schnappen und entdeckt Victor, seinen heißgeliebten Lehrer.
Freundlich geht er auf ihn zu.
"Salve, Sacerdos. Welch eine Ehre euch hier anzutreffen."
Freundlich nickt er ihm dabei zu.
Imperiosus wartete schon an den Stufen der Treppe.
Die viel Unterlagen machten ihm schon die letzten Tage mächtig zu schaffen, denn die Reise nach Hispania war nicht von kurzer Dauer, so dass sich viel ansammlete.
Schon sah er den Zug kommen und hörte gebannt der Rede der Sacerdos zu.
Stellte sich dann nach einer Weile ans Ende des Zuges.
Diese letzte Ehre sollte er einfach einer Flaminca darbieten.
Vor der Tür blieb Imperiosus stehen und deutete darauf.
"Nach meiner Kenntniss sollte sich die Flaminca zu diesem Augenblick hier aufhalten. Ich muss euch nun verlassen, denn die Pflichten im Tempel können nicht verschoben werden. Vale, Quaestor. Möge Mercurius mit euch sein."
Lächelnd drehte er sich um und verließ die Regia des Cultus Deorum.
Ein Quaestor also.
Doch schmunzelte Imperiosus Seiner, da er dem Mann doch mehr Feingefühl und Respekt zutraute.
Dennoch sprach er in ruhigem, aber bestimmenden Ton.
"Ihr habt Recht mit eurer Vermutung, dass ich nicht weiß warum die Flaminca an jenen Ort gereist ist. Ich habe viele Befugnisse, Quaestor, unterschätzt die Sacerdotes nicht."
Er machte eine kleine Pause und hielt sich nachdenkend die Hand auf die Stirn.
"Meiner Meinung nach gebe es für euch drei Anlaufstellen, um die nötigen Informationen zu erhalten. Als erstes wäre da der Pontifex maximus persönlich, er müsste sicher wissen warum die Flaminca aufbrach. Dann wäre da die Flaminca Tiberia Claudia, die sich in letzter Zeit sehr ausgiebig um die Belange im Cultus Deorum Italia kümmert. Und dann hätten wir noch die Sacerdotes Veneris oder auch die Societas. Ich würde vorschlagen, dass ihr euch nun zu der Flaminca Tiberia CLaudia begebt. Werdet ihr dort nicht fündig, so begebt euch in das Officium der Societas Veneris oder in den Tempel der Venus. Falls ihr bis dato keinen erfolg habt, so bleibt euch noch die letzte Anlaufstelle, dies wäre der Pontifex Maximus, welchen ihr in der Regia antreffen müsstet."
Kurz blickte er sich um.
"Ich werde euch nun zu der Flaminca Tiberia Claudia bringen. Folgt mir bitte."
Imperiosus bedeutete dem Quaestor ihm zu folgen und sie machten sich zum Heiligtum der Ops in der Regia auf.
ZitatOriginal von Appius Terentius Cyprianus
Appius war nun angekommen und suchte nach einer oder einem der hier zuständig war.
Da Imperiosus mal wieder in der Regia zu Gange war, schien es auch nicht verwunderlich, als er einen Fremden erblickte,auf den er sogleich zukam.
Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte er ihn.
"Salve, Titus Iulius Imperiosus, mein Name. Ich bin Sacerdos Mercuris, kann ich euch denn irgendwie behilflich sein?"
ZitatOriginal von Pompeia Perilia
Ich werde mich baldigst bei euch melden, Senator Meine Verbeugung war tief und ehrlich
Auch Imperiosus nickte dem Senator beim Gehen zu, wandte sich aber sogleich an Pompeia.
"Und nun zu dir, Perilia. Sag mir nun den Namen deines Lehrers, sofern du es weißt. Wenn nicht, dann müsste ich mit der Flaminca darüber reden."
Ihre Anspielungen auf den Lehrer, welcher sie unterrichten sollte verwirrten ihn.
Total konfus stand er nun da.
Imperiosus hörte die Verkündung und schüttelte bestürzt das Haupt.
Eine Flaminca von uns gegangen, der Wille der Götter war unerklärlich.
Er würde kommen, er war sich Dessen sicher.
Imperiosus verstand nun nichts mehr, diese Andeutungen.
Ein leiser Verdacht schlich sich bei ihm ein und er blickte nun ernst zu Perilia.
"Ich müsste dann nochmals mit dir unter vier Augen reden, Perilia."
Dann wandte er sich freundlich lächelnd zu dem Senator.
"Wir hatten schonmal das Vergnügen, Senator."
Und nickte ihm zu.
Imperiosus blickte kurz nach unten und strich sich langsam am Kinn.
"Nun, ich bin zwar kein Sacerdos Neptunis, doch gibt es Stätten des Neptun. Neptunus Equester ist ein Altar im flaminischem Circus und ein Tempel im Campus Martius geweiht, wenn ich mich recht entsinne. Wollt ihr Neptun ein Opfer bringen?
Merkwürdig schien das Vorhaben schon zu sein, da er sich nicht erinnern konnte, dass weder der Senator, noch seine Verwandte irgendetwas mit Neptun zu tun haben sollten.
Eigentlich dachte er eher an die Classis oder die vielen Handelskapitäne, welche hier doch ab und an aufkreuzten.
Sicher bin ich mir da nicht, doch ich sütze mich auf diesen Thread
Ich wünsche meinen Wohnsitz von Ostia nach Rom zu verlegen.
Danke schonmal im Vorraus.