Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

    Ich schwang mich aus dem Sattel und hatte endlich wieder Boden unter den Füßen. Die lange Reise steckte mir noch schwer in den Knochen. Zum Glück hatten wir Sommer. Der Gedanke, diese Strecke im Winter zurücklegen zu müssen, war unerträglich.


    "He, Bursche!"


    rief ich einen Stallknecht heran.


    "Versorg das Pferd. Und dann verkauf es in der Stadt. Der Gaul ist kaum was wert, ich habe ihn in einer Mansio in den Alpen kaufen müssen, weil das vorherige gestürzt war. Sind gerade Pferde frei? Kann ich mir eines aussuchen? Ach lass, ich werd vorher mit dem Praefectus Castrorum reden..."


    Ich warf ihm die Zügel zu, schnappte mein Bündel und marschierte dann in Richtung Principia.

    Ich nickte und gab meinem Pferd einen Klapps. Langsam trottete es los. Die Castelle waren überall die selben, das Praetorium finden konnte ein Blinder mit dem Krückstock. So trabte der Gaul die Via Praetoria hinunter. Ich war bei meiner Truppe angekommen.

    Über die Straße zur Porta Praetoria hatte ich nun das Haupttor erreicht. Ich ließ das Pferd anhalten, salutierte und grüßte die Wache.


    "Salve, Soldat. Tribunus Angusticlavius Prudentius Balbus meldet sich zurück zum Dienst. Ist die Legion im Castellum, oder auf Ausseneinsatz? Wo kann ich den Legatus Legionis finden?"


    Ich blickte mich um und erkannte schon auf den ersten Blick, dass zumindest die Hälfte der Legion anwesend sein musste.

    Der Weg von Tarraco bis zum Castellum meiner Legion war weit gewesen. Bis nach Massilia war alles reibungslos verlaufen. Ich hatte hier und da ein paar angenehme Weggefährten gefunden, so dass wir die Alpen mit einer Gruppe von ungefähr zwanzig Mann überquerten. In Geneva trennten wir uns wieder, allerdings musste ich ein neues Pferd erwerben, da das vorherige in einer Alpensteigung ausgeglitten war und sich das Bein gebrochen hatte. Das Pferd, welches ich folglich in Richtung des Castellums lenkte, war ein Verlegenheitskauf in einer Mansio gewesen. Ich würde im Castellum um einen adäquaten Ersatz bitten müssen. Langsam kam ich dem Ort meiner Reise immer näher. Die Verteidigungsanlagen des Castellums waren nun schon gut zu sehen. Die erste Patrouille passierte und ich grüsste...

    Ich kam gut vorwärts. An der ersten Raststätte hielt ich kurz an, um meinem Pferd noch einmal eine Pause zu gönnen. Reisende Händler berichteten mir, dass die Straßen in gutem Zustand wären. Sie kämen aus der nördlichen Poebene und hätten bis hierher keine Schwierigkeiten gehabt. Ich dankte und machte mich dann wieder auf den Weg...


    [und ab]

    Es war ein früher, sonniger Morgen, als ich Tarraco verließ um mich auf meine Reise nach Germanien zu begeben. Die Sonne hatte so eben die Baumwipfel auf den Hügeln überstiegen und flutete die Felder und Wiesen in ein warmes Gelb. Ich mochte es, wenn die rote und dunkle Erde dieser Gegend dadurch ihren kräftigen Teint erhielt. Das Pferd, welches ich mir für die Reise gesattelt hatte, tänzelte noch etwas verspielt auf der Straße, das Klackern auf den Pflastersteinen war eine Melodie, welche mich an die Zeit bei der Legion erinnerte, als ich noch Tribun gewesen war. Und nun kehrte ich also zu meiner Truppe zurück. Stationiert in den tiefen Waldregionen Germaniens ...

    "Werde ich machen, Proconsul."


    sagte ich und trat dann ab. Es war eine lange und interessante Phase meines Lebens gewesen, hier in Tarraco. Ich hatte bei der Legio IX eine recht erfolgreiche Karriere begonnen, bei der zugegebener Maßen der Einfluss meines Vaters auch ein wenige nachgeholfen hatte. Die beiden Decima Schwestern hatte ich beide verehrt, wenn auch erfolglos, Paulina und Livilla waren hingegen leichte Beute gewesen und was für welche. Ich würde sie mit Sicherheit nicht vergessen. Mit einem Lächeln verließ ich die Regia.

    Ich nickte dem Proconsul dankbar zu, wartete dann bis der Scirba zurückkehrte und nahm das Schreiben entgegen. Dann sah ich den guten Mann noch einmal an, wer wusste schon, wann und ob ich ihn jemals wieder sehen würde. Es erfüllte mich jedenfalls mit Stolz unter ihm gedient zu haben.


    "Proconsul. Ich danke Dir."


    sagte ich.


    "Mögen die Götter mit Dir sein.
    Roma victrix."


    Ich salutierte und wartete dann, dass ich abtreten könnte.

    Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Das liegt wahrscheinlich daran, dass Frauen-IDs im IR nur wenig erreichen können, weshalb Spielerinnen früher oder später auf Männer-IDs umschwenken müssen.


    Ist nicht logisch. Was heißt etwas erreichen? Das hier ist eine Simulation und muss nicht immer gleich Konsul oder Kaiser werden wollen. Sicher, wahrscheinlich wollen die meisten große raus kommen, doch sollte man sich vielleicht mal an den Gedanken gewöhnen, dass es auch Spaß machen kann, irgendwo einfach mal eine Bremse zu ziehen und eben nicht Senator zu werden, oder aber ewig den Centurio zu machen, oder eben normaler Soldat zu bleiben, oder eben Sklave (die ja eh keine Chance auf große Karriere haben) oder aber Frau, die im Vergleich zum Sklaven ewig viele Entfaltungsmöglichkeiten haben, aber komischerweise deswegen dennoch nicht öfter gesimt werden. Dabei besteht das Leben aus mehr als nur Senat oder Exerzierplatz. Gerade die Frauen-IDs haben gewaltige Chancen den Alltag zu simulieren, den ich persönlich in vielen Spielerkonzepten oft schmerzlich vermisse, und wäre ich nicht so eingespannt mit meiner ID würde ich dieses Private leben und den Alltag liebend gerne stärker simulieren.


    @ ja, ich weiß, falsche Id. Ich tipp es aber net nochmals.

    Ich nickte dankbar und wusste die Worte des Proconsuls zu schätzen.


    "Ich habe mein Bestes versucht, Proconsul."


    Ich stoppte kurz und fuhr dann fort.


    "Wenn ich ein Schriftstück erhalten könnte, welches meine Rückkehr zur Legio anordnet und meine Mission in Hispania offiziel beendet, also einen Überstellungsbefehl, oder etwas in der Art, dann wäre ich Dir sehr verbunden. Dann könnte ich mich auf die Reise begeben und mich bei meiner Einheit melden."l

    Ich hatte Livilla dann doch nicht mehr im Dolce Vita aufgesucht. Und ihr zu Hause noch einmal gegenüber treten wollte ich auch nicht. Unsere leidenschaftliche Beziehung, falls man es so nennen konnte, war in den vergangenen Wochen merklich abgekühlt und hatte einer Freundschaft des Respekts und der Anerkennung des Anderen Platz gemacht. Sicher fickte sie immer noch spektakulär und ich würde mich wohl immer an ihren warmen Schoß und ihre wippenden Brüste erinnern, doch es war nicht mehr wie früher und hatte auch keine Zukunft. Germanien lag vor mir, Tarraco würde Vergangenheit und Erinnerung werden. So klopfte ich auch nicht an, sondern schob lediglich einen kleinen Brief unter der Türe hindurch, nahm dann wieder die Treppe nach unten und verschwand in den Gassen der Stadt...


    Salve Livilla,


    ich wollte Dir nur mitteilen, dass mich mein Weg wieder zurück zur Legio IX Hispana führt. Es war eine nette Zeit mit Dir und ich werde Dich nicht vergessen. Halt die Ohren steif, pass auf das Dolce Vita und Deine Mädchen auf und lass Dich nicht von jedem Kerl flach legen. Du bist was Besonderes, nicht jeder hat Dich verdient.


    Balbus

    Ich hatte nicht viel zu packen. Alles was ich bei der Legio IX Hispana nicht gebrauchen würde, vermachte ich den Hausvermietern. Die alte Dame dankte mir tausendfach und wünschte mir den Beistand aller Götter. Doch sie hatte es sich verdient und verlegen winkte ich ab. Wie oft hatte sie während meiner Zeit wichtige Arbeiten im Haushalt übernommen? Ich wusste es schon gar nicht mehr.


    In Germanien jedenfalls konnte ich mir alles neu besorgen. Und das Landgut, welches mein Vater, Berichten zu folge gekauft hatte, war ja auch noch da. Ich beschloss, nach meiner Rückkehr zur Truppe ersteinmal meinen Vater zu besuchen, so es die Zeit zu ließ.


    Am Abend des selben Tages zog ich die Türe ins Schloss. Tarraco würde mich vielleicht in einem anderen Lebensabschnitt wieder sehen.


    [und ab]

    Es war einige Zeit vergangen. Ich saß in meinem Officium und sortierte die Dokumente und Unterlagen. Ich hatte lange mit mir selbst gerungen, das dafür und wieder abgewogen und dann die Entscheidung gefällt. Auf der einen Seite liebte ich die Arbeit als Regionarius eigenständig und eigenverantwortlich arbeiten zu können. Ich hatte viel erlebt, reichhaltige Erfahrungen gemacht, gute und schlechte Dinge mitbekommen, denn das Verbrechen schlief nie. Auf der anderen Seite jedoch war es eben auch diese negative Seite, die mich manchmal an meiner Arbeit verzweifeln ließ. Das Attentat auf den früheren Statthalter Decimus Lucidus konnte ich nie aufklären. Die Aufklärung der rätselhaften Mordserie hatte ebenfalls im Nichts geendet und das organisierte Verbrechen war in Tarraco nach wie vor aktiv. Blieb noch eine Bande von Erpressern in Carthago Nova, von denen jedoch seit geraumer Zeit nichts mehr zu hören war.


    Ich legte das letzte Dokument zur Seite und atmete tief durch. Das war es also. Das Gespräch mit dem Proconsul hatte ich schon geführt. Blieb mir nur noch, das Officium abzuschließen und meine Sachen zu packen. Vielleicht würde ich noch Livilla aufsuchen und mich verabschieden. Und bei der Casa Decima sollte ich vielleicht auch noch einmal vorbeisehen. Immerhin stand auch diese Familie unter besonderem Personen- und Objektschutz...

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Wenn es dein Wunsch ist, sollst du aus der spanischen Provinzverwaltung entlassen werden und zur Legion zurückkehren, ich finde es zwar schade, aber ich habe auch nicht vor dir Steine in den Weg zu legen, ich wünsche dir alles gute in Germanien und mögen die Götter über dich Wachen ..."


    "Ich danke Dir Proconsul."


    antwortete ich kurz und wollte noch mehr sagen, als es laut und bestimmt an die Türe klopfte. Ich wusste sofort wer es sein musste, denn diese Art zu klopfen hatte nur einer. Und in der Tat hatte ich mich nicht getäuscht... ;)


    Zitat

    Original von Gaius Didius Sevycius
    Ich sah Balbus an.....
    "Du gehst wieder nach Germania. Schade, aber du muss deine Gründe haben. Hättest du einen Vorschlag wen wir als Ersatz nehmen könnten???"


    "Nun, wie vielleicht die wenigsten wissen, war ich Tribun in der Legion und wurde kurz vor Beginn des Feldzuges gegen die iberischen Rebellen abkommandiert, um nach Abmarsch der Truppen als Regionarius für die Sicherheit zu sorgen. Diese Zeiten sind längst vorbei und die Legion befindet sich in der Zwischemzeit auch schon in Germania."


    Ich sah den Proconsul und dann Sevycius an.


    "Ich danke Euch für die Zusammenarbeit. Ihr habt mir immer freie Hand gelassen und ich konnte praktisch arbeiten, wie ich wollte.


    Was einen möglichen Nachfolger betrifft, kann ich euch keinen Rat geben. Es steht jedoch ausser Frage, dass nur Offiziere der Legion oder ehemalige Offiziere dafür in Frage kommen. Ihr solltet also eure Suche auf diese konzentrieren. Aktuelle Offiziere dürften ausscheiden, da hier in Hispania keine Legion mehr steht und die Legaten sicher allergisch reagieren, wenn man einen Abwerbeversuch startet. Bleiben die Veteranen. Ehemalige Tribune, vielleicht mit viel Wohlwollen ein ehemaliger Centurio, der Centurio Statorum werden könnte. Alle anderen Ränge scheiden sowieso aus."

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Wie kann ich dir helfen?"


    Ich hatte abgewartet, dann erhob ich meine Stimme.


    "Proconsul, ich habe es mir lange überlegt. Und es ist mir nicht leicht gefallen. Doch bevor ich Regionarius wurde, war ich Tribun bei der Legio IX Hispana. Ich wurde auf diesen Posten abkommandiert. Die Truppe selbst habe ich nie verlassen."


    Ich überlegte, wie ich fortfahren sollte, entschied mich dann für den direkten Weg.


    "Mit der Verlegung der Legio IX Hispana nach Germanien befindet sich meine Einheit nun schon längere Zeite ausserhalb von Hispania. Ich möchte darum bitten, zu meiner Truppe zurückkehren zu dürfen."

    ?(


    Sim-Off:

    Wo ist denn jetzt das Problem, dass hier so rumgeeiert werden muss? Ich hab nie gesagt, dass die Städte keine Mitsprache haben. Ich hab nur gesagt, dass das letzte Wort der Regionarius hat.


    Beispiel:


    Vigiles -> deputy
    Centurio Vigiles -> Sheriff
    Duumvir (und niemand anderes) -> Polizeichef der Stadt


    Die regeln vor Ort ALLES! Also Brandbekämpfung, Nachtwachen, Polizeiaufgaben. Aber wie gesagt VOR ORT und die Kompetenzen enden mit den Grenzen der Gemeinde.


    Centurio Statorum -> FBI
    Regionarius -> FBI-Chef


    Sobald die beiden irgendwo auftauchen übernehmen sie automatisch das Kommando und der Duumvir verschwindet aus der Befehlskette. IHRE Kompetenzen gelten in der ganzen Region.

    "Irrtum. Ich befehlige nichts GEMEINSAM und ich habe auch nicht nur MITSPRACHERECHT. Ich bin VERANTWORTLICH für die Sicherheit der Region. Es ist MEIN Kopf der rollt, ICH bin dem Proconsul verantwortlich und ich habe mit Sicherheit keine Lust darauf Diskussionen mit Magistraten und Duumvire anzufangen, die es nachher besser wissen wollen, wie in einzelnen Fällen polizeilich vorzugehen ist."