Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

    Ich nickte mit dem Kopf. Wenigstens war auf die Griechen mit ihrem Ringkampf Verlass. Also musste ich in diesem Bereich nicht mehr viel tun. Das Holzschwert indess rief ein Lächeln bei mir hervor. Zwar wurde in der Legion auch mit Holzschwertern geübt, doch ohne die richtige Anleitung, hätte er genausogut mit einem Prügel Holz üben können.


    "Dann werden wir mal sehen, was wir hinbekommen."


    Ich schlug meinen Mantel zur Seite und zog das Gladius aus seiner Scheide. Vorsichtig balancierte ich es in meiner Hand, wendete die Klinge dann zu mir und reichte es ihm.


    "Hier nimm, aber schneide Dich nicht."

    Die Inszenierung war perfekt und verrucht in einem. Eine Römerin, gleich welchen Standes hätte soetwas nie gewagt. Sie schien jedoch keine Hemmungen zu haben und war vielleicht schon in diesem Metier aufgewachsen. Mit dem Heruntergleiten des Umhangs blickte ich instinktiv nach unten, musste folglich mit meinen Blicken ihrem Körper folgen.


    "Du hast durchaus Argumente, welche diese Ehemänner veranlassen könnten, all ihre Tugend und Sittenhaftigkeit mitsamt den Gattinen zu vergessen... Hast Du bereits in einem Lupanar gearbeitet?"

    Etwas überrascht war ich schon. Geschah es doch nicht täglich, dass Frauen vor meiner Habitatio standen und nach dem Öffnen sofort eintraten. Ich schloss die Türe hinter ihr und forderte sie mit einer Handbwegung auf in das Atrium zu folgen.


    "Ich bin Prudentius Balbus. Der Besitzer des Dolce Vita. In welchem Zusammenhang möchtest Du mit mir reden? Geht es um einen Ehemann, der nicht mehr nach Hause will?"


    Ich blickte sie von der Seite an.

    Ich hatte gerade über einigen Aufzeichnungen gesessen, welche mit den mysteriösen Morden in Tarraco zu tun hatten, als es plötzlich an der Türe klopfte. Eigentlich erwartete ich niemanden mehr, aber als Regionarius konnte man nie wissen. Folglich legte ich das Pergament nieder, stellte auch den Becher Honigwein ab und begab mich zur Türe.


    "Ich komme..."


    rief ich schon von weitem, um den Anklopfer nicht zum Gehen zu veranlassen. Vielleicht sollte ich doch noch eine Haushälterin anschaffen, oder eine Sklavin. Ich öffnete die Türe.


    "Salve. Was kann ich für Dich tun?"


    Die Frau war jung, hatte ein hübsches Gesicht.

    Ich blickte mich um. Es war mir zwar nicht recht, dass ich alles würde zweimal erklären müssen, aber egal, ich würde es tun. Die Söhne des Senators waren die Söhne des Senators. Man konnte nie wissen wofür es gut sein würde. Einzig auf der Naserumtanzenlassen, würde ich nicht zulassen.


    "Hast Du schon einmal mit einem Gladius gekämpft? Eines in der Hand gehalten? Bist Du mit dem Ringen vertraut? Mann gegen Mann?"


    Ich blickte ihn fragend an und hoffte, es würde kein gänzliches Neuland für ihn sein. Auf der anderen Seite: Neuland war besser als verbautes Katastrophenland. Fehler wieder auszübügeln dürfte länger dauernd, als es ihm ganz neu beizubringen...

    Zitat

    Original von Flavia Calpurnia
    Diesen Weg werde ich auch einschlagen, um endlich mein Armenhaus Wirklichkeit werden zu lassen. Ich gründe einen Verein.


    Sim-Off:

    Dazu brauche ich einen schönen, klangvollen Namen. Ich kann kein Latein und wäre dankbar, wenn mir jemand einen hübschen Vorschlage in Latein unterbreiten könnte. Sozialeszentrum Tarraco e.V. oder so ähnlich.

    :D


    Sim-Off:

    Es widerspricht dem Klientelwesen.
    Aber egal. Es macht eh jeder was er will.

    Sim-Off:

    Ein Markttag lohnt sich erst dann, wenn man a) einen Verkäufer dazu überzeugen kann sich hierherzubegeben um was zu verkaufen, und wenn man Käufer dazu bewegen kann, etwas zu kaufen. Wir machen das das erstemal. Danach kopiert es Rom und dann kommt hier keine Sau mehr her. Wir bräuchten also schon etwas spezielles:


    - Weinmesse
    - Pferdemarkt
    - gigantischen Sklavenmarkt
    - usw usw.


    Wenn also Markttage abgehalten werden, müssen sie jedesmal unter einem anderen Schwerpunkt stehen und möglichst alle Anbieter anlocken. Vielleicht kann man ja über die Provinzkasse nachhelfen und mit Aufträgen / Käufen aus Proconsuls-Kasse locken. Dann kommen die Leute, bieten was an und weitere Kunden folgen.

    Sim-Off:

    Euch ist schon klar, dass Tarraco und Carthago Nova Großstädte und keine Dörfer sind? Die haben wie Rom einen täglichen Bedarf. In Rom kommt auch keiner auf die Idee nur einmal in der Woche Markt abzuhalten. Daher würde ich sagen ist jeden Tag Markttag. Engen wir das nicht noch zusätzlich ein.

    "Die Idee ist gut, doch bei sovielen Zahlen leidet die Übersicht. Ich würde vorschlagen eher eine Auflistung sämtlicher religiösen Feste usw zu verfassen und dann die einzelnen Feste gesondert zu bearbeiten."


    Sim-Off:

    Sprich: Du machst eine Liste auf der alle Feste und sonstige wichtige Termine enthalten sind und verlinkst dann jeden einzelnen Punkt mit einem extra Dokument auf dem draufsteht um was es dabei geht und was wer wann wo dabei machen muss. Dann haben alle was davon und es erschlägt einen nicht!

    "500 Sesterzen sind schon fast eine Beleidigung für ein Standesgeld. Wenn ihr diesen Stand zur Witznummer des Imperiums machen wollt, es geht auch noch niedriger. 1000 sind Minimum.


    Und als Beisitzer sollten auch eventuelle militärische Vertreter Roms funktionieren. Nicht dass wir eine Gesetzesänderung brauchen, wenn in Hispania mal eine Flotte oder eine Hilfstruppe oder gar eine Legion stationiert wird."

    Sagen wir es so: Intelligenz ist eine Fähigkeit des Menschen, welche sein Überleben fördert. Und zwar entschieden. Er hat wie das Tier auch Instinkte, aber eben auch eine extrem ausgeprägte Intelligenz.


    Sicher mögen alle möglichen Motive und Intentionen auch eine Rolle gespielt haben, aber die Migration von Völkern ist immer in Beziehungs zu setzen mit Zwängen, mit Notwendigkeiten. Keiner verlässt den Ort, an dem er sich wohlfühlt, wenn es keine Notwendigkeit dazugibt.


    In den meisten Fällen geht es um die Existenz. Existenz ist es, was die Völker der Völkerwanderung veranlasste, ihre "Reise" anzutreten, Existenz ist es, was die Mongolen veranlasste die Steppen zu verlassen und in Richtung Europa aufzubrechen, und es wird mit Sicherheit auch eine Existenzfrage gewesen sein, dass sich Nordmannen, jetzt plötzlich in neuen Siedlungsgebieten niederlassen.


    Vieles andere spielt natürlich auch eine Rolle, wie so oft in der Geschichte. Und es gibt sicher auch Ereignisse, die nicht unbedingt alleine durch eine Überlebensfrage motiviert sind, sondern ihren Ursprung durchaus in Religion, Geist, Kultur zu suchen haben.

    Zitat

    Original von Manius Aurelius Eugenius
    Eine Auswanderung wegen Massenpopulation kann ich mir nicht vorstellen; die Nordmänner lebten in kleinen Siedlungsgemeinschaften, in Dörfern bzw. Gehöfen, die oft weit auseinander lagen. Und Land hatten sie genug. Es lebten schließlich keine Millionenballungen darauf, wie in der Gegenwart. Also an klimatische- oder platzbedingte Auswanderung glaube ich kaum.


    Du sagst es ja selbst: Sie lebten in kleinen Siedlungskammern, in Siedlungsgemeinschaften. Was passiert also, wenn eine Klimaverbesserung dazu führt, dass die guten Tage im Jahr länger werden und das Eis zurückgeht? (Und diese Klimaverbesserung ist nachgewiesen)


    Es führt dazu, dass in diesen bereits kultivierten Siedlungskammern erfolgreicher angebaut werden kann. So erfolgreich, dass die Bevölkerung langsam zunimmt, jedoch so sehr zunimmt, dass das Erschließen neuen Landes und neuer Siedlungskammern nicht schritthalten kann. Dass in Skandinavien nicht die besten Böden vorherrschen und man auf ehemaligem, vereisten Waldboden nicht gerade gewaltige landwirtschaftliche Erfolge aufweisen kann, dürfte klar sein.


    Ergo ist die Gesellschaft gewzungen sich neue Siedlungskammern zu erschließen. Dies geschieht rund um die Ostsee, aber auch rund um die Nordsee und im Norden Frankreichs, später sogar in Sizilien und auch am Schwarzen Meer.


    Die Wikinger auf wagemutige Seefahrer und Krieger zu reduzieren, die ein gewalttätigens Erbe und eine entsprechende Kultur mit sich führten und aus diesem motiviert worden wäre, würde zu einfach sein und auch die Klischees bedienen, die man im restlichen Euorpa über die Nordmänner hatte. Die Wikinger hatten in der Tat ihre eigene Kultur, aber sie waren eben Bauern, Jäger, Fischer, Händler, und erst in zweiter Linie Krieger.

    Zitat

    Original von Flavius Prudentius Balbus
    Man kann davon ausgehen, dass die skandinavischen Gesellschaften überbevölkert waren, oder anderes herum gesagt klimatische Veränderungen dazu führten, dass die besiedelten Gebiete Skandinaviens nicht mehr ausreichten um die Bevölkerung zu versorgen. (Nach dem römischen Klimaoptimum ein kleiner Einbruch im frühen Mittelater und daraus resultierende Siedlungsbewegungen, vergleichbar wie bei der Völkerwanderung? müsste nachsehen).


    Hab nachgesehen. Bei der Völkerwanderung handelt es sich in der Tat um die Folgen eines Kälteeinbruchs, als mit dem Ende des römischen Klimaoptimums das Klima generell kälter wird, weswegen die Völker jenseits des Limes (ausgehend auch aus viel weiter hinten in Richtung Asien stattfindenden Bewegungen) dazu gezwungen sind, neues Land in Angriff zu nehmen um zu überleben. Der Dominoeffekt dürfte bekannt sein.


    Bei den Wikingern jedoch ist es umgekehrt. Eine Klimaverbesserung um 800 führt dazu, dass mehr Landwirtschaft betrieben werden kann und dass die Bevölkerung wächst, Skandinavien gleichzeit vom Eis "freier" wird (Auswirkungen auch auf Seefahrt). Auf die einsetzende Bevölkerungsexplosion reagiert man mit Expansion.


    Das ganze endet dann wie gesagt mit der Eroberung Englands und der Christianisierung der letzten Normannenstämme.

    Die Nordmänner, oder auch Wikinger waren in der Tat ein Volk, das ausgeprägte See- und auch Siedlunsgreisen vorzuweisen hat. Aus Skandinavien breiteten sie sich mit ihren Raubzügen, aber primär eben auch mit Siedlungsbestrebungen in all jene Räume aus, die sich ihnen erschlossen.


    Man kann davon ausgehen, dass die skandinavischen Gesellschaften überbevölkert waren, oder anderes herum gesagt klimatische Veränderungen dazu führten, dass die besiedelten Gebiete Skandinaviens nicht mehr ausreichten um die Bevölkerung zu versorgen. (Nach dem römischen Klimaoptimum ein kleiner Einbruch im frühen Mittelater und daraus resultierende Siedlungsbewegungen, vergleichbar wie bei der Völkerwanderung? müsste nachsehen).


    Wie auch immer, die Normann - welche gute Seefahrer waren - befuhren die Ost- und Nordsee, errichteten Siedlungen überall dort wo sie sich niederlassen konnten, im Baltikum, auch in Nordfrankreich, reisten gar bis nach Nordarfrika, Sizilien, bis ins Schwarze Meer und traten neben den Raubzügen und Siedlungszügen auch als Händler in Erscheinung.


    Dass sich einer von ihnen nach Nordamerika verirrte - so kann man es durchaus nennen - ist nur ein Aspekt dieser Bewegungen, die jedoch schon bald zum Stillstand kamen. Mit der Eroberung Englands und der Normannischen Herrschaft dort, mit der Herrschaft in Sizilien und Süditalien (König Roger?) usw. stabilisieren sich die Verhältnisse und aus den Wikingern werden (was sie ja auch schob vorher in Skandinavien waren) sesshafte Bauern.


    Was das Besingen der Taten betrifft, mischt sich dort natürlich Wirkliches mit Mysthischem und Religiösem. Ob man daraus ein allgemeines Wissen über Kontinente und Seefahrstkarten ableiten kann, glaube ich kaum. Jedenfalls ist nicht bekannt, dass nach diesem ersten Versuch in Nordamerika zu siedeln, weitere Versuche unternommen wurden.

    Als Beisitzer anwesend hatte ich die ganze Diskussion amüsiert beobachtet. Konnte es sein, dass da eine Cousine für ihren Cousin oder Bruder mehr Sympathien entgegenbrachte, als gesund waren? Ich zuckte mit der Schulter und war letztenendes mit dem Ergebnis zufrieden. Ich nickte Didius Sevycius zu.


    Ich muss pauschalisieren, wenn ich reduzieren will. Ich kann ja nicht so weit ausholen, dass ich hier Stundenlange Vorlesungen abhalte. Wissen muss man manchmal straffen, da gehört es dazu, dass man nicht alles differenziert betrachtet.


    Was die Reisekultur betrifft, gebe ich Dir in Abstrichen Recht. Es wurde natürlich auch gereist, aber längst nicht so wie in der römischen Antike oder wieder der Neuzeit. Und Reisen war immer ambivalent besetzt. Man musste reisen, man tat es aber nicht gerne. Reisen war gefährlich, der Schutz des Kaisers auf der Strasse nur theoretisch, und allem was sich bewegte misstraute man. Pilger und Kreuzfahrer waren nicht selten selbst Verbrecher (gibt genug Quellen) und "fahrendes" Volk wurde nicht umsonst bis in das letzte Jahrhundert negativ belegt.


    Also: Nicht zu idealistisch betrachten. Der "Fremde" war durch die ganze Zeit der europäischen Geschichte immer ein Aussenseiter und jemand der argwöhnisch beäugt wurde. Und im Mittelalter war man eben schon fremd, wenn man in eine andere grundherrschaft trat. Spätestens jedoch, wenn man seine Stammesgrenzen überschritt.


    edit:


    Die große Masse indess verließ die eigene Grundherrschaft dann aber dennoch kaum. Der Grundherr hat es nicht gern gesehen, wenn seine Bauern durch die Gegend ziehen. Du kannst Dir denken warum :D