"Sag mir was dagegen sprechen würde?Ich denke meine Fähigkeiten sind es nicht,oder macht dir mein Alter bedenken?"
Sie trank noch etwas von dem Wein,doch unverdünnt schmeckte er sicherlich noch besser,dachte sie sich uns ließ das Wasser weg
"Sag mir was dagegen sprechen würde?Ich denke meine Fähigkeiten sind es nicht,oder macht dir mein Alter bedenken?"
Sie trank noch etwas von dem Wein,doch unverdünnt schmeckte er sicherlich noch besser,dachte sie sich uns ließ das Wasser weg
Ich schüttelte den Kopf. Sicher nicht. In den Bordellen Roms hatte ich schon viel jüngere Lupa angetroffen und dort gab es nichts was es nicht gab. Selbst Knaben und kleine Mädchen wurden rumgereicht. Es schien normal.
"Nein, ich habe keine Bedenken."
sprach ich und drückte ein Siegel auf das Dokument.
"Ich gratuliere Dir. Du bist hiermit Angestellte im Dolce Vita. Und vergiss nicht: Ausserhalb des Ladens verlierst Du kein Wort über die Dinge die dort geschehen. Unsere Kunden sollen sich sicher vorkommen und keine Angst haben müssen, dass die Dinge in den Tavernen kursieren..."
"Ich werde schweigen,immerhin werd ich doch nicht den Ruf meiner Einnahmequellen versauen.Dann freu ich mich "unter" dir arbeiten zu dürfen."
Sie grinste und trank den Becher leer.
Das Wortspiel entging mir nicht. Ich musste grinsen und schüttelte den Kopf. Sie war wirklich sexbesessen, das stand ausser Frage. Ich trat auf sie zu und setzte mich in einen Stuhl gegenüber. Lange betrachtete ich sie. Sie sah wirklich gut aus, war jung, so unglaublich jung.
"Wenn irgendetwas ist, komm sofort zu mir. Egal welches Problem, mit wem auch immer. Falls Du Geld brauchst, einen Vorschuss, auch kein Problem. Ich will nicht, dass es Dir schlecht geht.
Hast Du ansonsten noch Fragen? Ach und falls Du eine Unterkunft suchst, ich werde Dir eine Wohnung in einer Insula besorgen, wenn Du möchtest..."
"Ich werde zu dir kommen wenn etwas ist,undi ch denke eine Wohnung hier wär nicht schlecht da ich wohl kaum in die Casa Didia zurückgehen werde.Immerhin hab ich kaum zeit zu pendeln zwischen Carthago Nova und Tarraco.Also wenn du so nett wärst und das regeln könntest..." lieb schaute sie ihn an.
Ihre wut war so langsam verraucht.
Sie lächelte schon wieder. Also war alles in Ordnung.
"Gut. Ich werde mich darum kümmern.
Wohin soll ich Dir die Nachricht schicken?"
Ich blickte sie fragend an. Dann fiel mir ein, dass ich neulich in einer Insula bei einer Hausdurchsuchung ein Zimmer hatte freistehen sehen.
"Moment, mir fällt was was ein, Du kennst doch sicher die Insula unten am großen Platz. Die mit dem Barbier im Erdgeschoss. Frag dort die Vermieterin und sag ihr, dass der Regionarius Dich schickt. Sie hat mit Sicherheit ein Zimmer frei."
"Gut,werde ich machen.Ich denke soweit wär alles geklärt?Oder zeigst du mir noch meinen Arbeitsplatz?"
Ach ja, das Lupanar hatte ich fast vergessen. Sie hatte natürlich Recht. Es wäre sicher gut, wenn ich ihr alles zeigen würde, bevor heute Abend die Kundschaft anwesend sein würde.
"Du hast Recht. Wenn Du gleich jetzt Zeit hast... Morgens und Mittags arbeitet im Dolce Vita niemand. Wir machen bisher erst Abends auf. Aber das wird sich in Zukunft wohl auch noch ändern. Wieviele Kunden traust Du Dir am Tag zu?"
Ich erhob mich um in das Nebenzimmer zu gehen und meinen Mantel zu holen.
"Ich würde sagen 4 oder 5,wenn ich einen guten Tag hab vielleicht auch 6.Es kommt auch immer auf die Wünsche an.Aber eigentlich sollte ich das hinbekommen." sagte sie grüblerisch.
Sie hatte einiges vor, dachte ich und musste grinsen. Als ich den Mantel hatte, kam ich zurück und warf ihr einen auffordernden Blick zu.
"Nun denn, dann gehen wir mal. Ich denke Du willst wissen, wo Du in Zukunft arbeiten wirst. Bist Du soweit?"
Ich ging in Richtung Vestibulum.
"Vielleicht kommen wir auf dem Weg an jener Insula vorbei.
Ich lege dann ein Wort für Dich bei der Vermieterin ein."
"Gerne,dann lass uns gehen." lächelte sie ihn auffordernd an
Wir traten beide nach draussen und ich zog die Türe hinter uns ins Schloss. Sie hatte ebenfalls einen Mantel übergworfen und sah recht gespannt aus. Sie schien viel Energie zu haben, und wieso sie sich diesen Beruf ausgesucht hatte schien mir nicht ganz klar zu sein. Doch ich verdrängte die Frage, lächelte ihr zu. Gemeinsam stiegen wir das Treppenhaus hinunter, traten vor das Haus und marschierten die Strasse in Richtung "Dolce Vita" davon.
Wie immer war ich von der Arbeit viel zu spät zurückgekehrt, betrat die Insula und grüsste den Hausverwalter. Er nickte mir mit dem Kopf zu, erzählte irgendetwas von einem Streit in der Nachbarschaft und verschwand dann in seiner Wonung, da er etwas zu erledigen hatte.
Ich nahm die Treppe, öffnete meine Türe und trat ein. Es war dunkel und der Raum lag leer vor mir. Ich tastete mich bis zu einem Licht und steckte es an. Kalter Braten und ein paar Oliven waren mein Nachtmal. Auf die Nachtlektüre verzichtete ich. Ich legte mich zu Bett und dachte nach. Die wogenden Hüften Paulinas gingen mir nicht aus dem Kopf. Und das Gespräch mit Helena im Stadtpark.
Im Grunde war ich alleine...
Flavius Prudentius Balbus
Insula Magna
Tarraco - Provincia Hispania
Salve Prudentius, alter Kamerad!
Ich hoffe, dass Dir die Arbeit als Regionarius noch nicht überdrüssig ist. Wie ich hörte, hast Du alle Hände voll zu tun und ich muss gestehen, dass ich erfreut bin, dass Tarraco einem solch engagierten Mann seinen Schutz anvertrauen kann. Diesbezüglich und auch in anderen Angelegenheiten wollte ich Dich sprechen und es wäre mir eine Ehre, wenn Du als Gast der Familie Decima zu einem kleinen Essen erscheinen könntest. Ich habe Dir einen Vorschlag zu machen, welchen Du kaum ausschlagen wirst...
Vale
Maximus Decimus Meridius
Legatus Legionis
Livilla klopfte an die Tür der Insula. Sie hatte sich durchgefragt und war hierher verwiesen worden, um ihre neue Stelle anzutreten bzw. sich dafür zu bewerben.
Natürlich war sie schön zurecht gemacht: Die stahlblauen Augen von einem leichten Rußstrich hervorgehoben, ebenso die Augenbrauen geschwärzt. Die freizügige Kleidung wurde von einem Umhang verborgen, der zugleich auch ihre Formen in Dunkelheit hüllte.
Ich hatte gerade über einigen Aufzeichnungen gesessen, welche mit den mysteriösen Morden in Tarraco zu tun hatten, als es plötzlich an der Türe klopfte. Eigentlich erwartete ich niemanden mehr, aber als Regionarius konnte man nie wissen. Folglich legte ich das Pergament nieder, stellte auch den Becher Honigwein ab und begab mich zur Türe.
"Ich komme..."
rief ich schon von weitem, um den Anklopfer nicht zum Gehen zu veranlassen. Vielleicht sollte ich doch noch eine Haushälterin anschaffen, oder eine Sklavin. Ich öffnete die Türe.
"Salve. Was kann ich für Dich tun?"
Die Frau war jung, hatte ein hübsches Gesicht.
Livilla wartete geduldig, nachdem sie eine Stimme von innen gehört hatte. Als ein Mann öffnete, setzte sie ein strahlendes Lächeln an.
"Ich suche nach dem Besitzer des Lupanar Dolce Vita und wurde hierher verwiesen", antwortete sie und trat einfach an dem Mann vorbei in die Wohnung.
Etwas überrascht war ich schon. Geschah es doch nicht täglich, dass Frauen vor meiner Habitatio standen und nach dem Öffnen sofort eintraten. Ich schloss die Türe hinter ihr und forderte sie mit einer Handbwegung auf in das Atrium zu folgen.
"Ich bin Prudentius Balbus. Der Besitzer des Dolce Vita. In welchem Zusammenhang möchtest Du mit mir reden? Geht es um einen Ehemann, der nicht mehr nach Hause will?"
Ich blickte sie von der Seite an.
Livilla lächelte ihn freundlich an und folgte ihm ins Atrium. Dort ließ sie den Umhang fallen, hervor kam ihr Körper, der wohlgeformt war und an den richtigen Stellen reicher ausgestattet. Sie ließ den Umhang zu Boden gleiten und trat näher zu Balbus, blieb aber zwei kleine Schritte vor ihm stehen.
"Ich dachte mehr an eine Anstellung um die Ehemänner dort zu behalten", antwortete sie.
Die Inszenierung war perfekt und verrucht in einem. Eine Römerin, gleich welchen Standes hätte soetwas nie gewagt. Sie schien jedoch keine Hemmungen zu haben und war vielleicht schon in diesem Metier aufgewachsen. Mit dem Heruntergleiten des Umhangs blickte ich instinktiv nach unten, musste folglich mit meinen Blicken ihrem Körper folgen.
"Du hast durchaus Argumente, welche diese Ehemänner veranlassen könnten, all ihre Tugend und Sittenhaftigkeit mitsamt den Gattinen zu vergessen... Hast Du bereits in einem Lupanar gearbeitet?"
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