Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

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    Name?


    Flavius Prudentius Balbus


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    Herkunft?


    Roma, Italia!


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    Verwandte?


    Keine!


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    Bisheriger Bürger welcher Provinz?


    Italia!


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    Status und Rang?


    Ordo Plebeius!


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    Bisher ausgeübte Berufe?


    Keine!


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    Grund für den Wunsch Soldat zu werden?


    Ruhmreiche Taten zu vollbringen!

    Balbus betritt durch die Porta Praetoria das Castellum. Ein Wachoffizier nimmt die Personalien auf, fragt nach dem Woher und dem Wohin.


    "Ich will Legionär werden! Es heißt es gibt eine Prämie..."


    Der Wachoffizier zuckt mit der Schulter und verweist ihn in Richtung Principa.


    "Melde Dich beim Rekrutierungsbüro!"


    Dann wendet er sich wieder in die andere Richtung, ein Fuhrwerk erbittet das Recht passieren zu dürfen.


    Balbus schaut einen Moment interessiert zu, rafft sich dann auf und geht die Via Praetoria entlang. Überall Soldaten. Überall hektisches Treiben. Dort ein Centurio der Befehle brüllt. Hier eine Truppe Legionäre, die die Strasse ausbessern. Die Gebäude scheinen in einem guten Zustand. Bei dem Anblick von Disziplin und Rüstungen wird es ihm wohl um das Herz, Balbus fühlt sich stark und zu Hause.


    "Nun denn, die Zeiten des Müssiggangs sind wohl vorbei. Fangen wir mit unserem Leben was vernünftiges an."


    Am Rekrutierungsbüro angekommen meldet er sich umgehend, wird jedoch in ein Wartezimmer verwiesen.

    "Mmm, 50 Sesterzen Prämie. Bevor ich mir den Buckel auf einem Landgut wundrackere, geh ich vielleicht doch noch zu den Truppen. Balbus, das Lotterleben muss ein Ende nehmen! Packen wir es an."


    *schreitet in Richtung Castellum davon*

    "Den neuen Tribunen? Nein, den habe ich noch nicht gesehen. Aber man hört so einiges. 50 Sesterzen Prämie will er anscheinend auszahlen, wenn man in die Legio eintritt. Mmm, vielleicht mach ich das sogar. Mal sehen.


    Wo arbeitest Du?"

    "In der Tat! Bin soeben in Hispania angekommen und sehe mich ein wenig in der Stadt um. Gefällt mir gut, hier."


    Balbus betrachtet den Mann argwöhnisch,
    beschließt dann aber seine skeptische Haltung abzulegen.


    "Wer bist Du? Wo kommst Du her?"

    "Ich danke Euch, ehrwürdige Bürger von Hispania! Ich möchte mich jedoch erst ein Weile umsehen. Sollte ich bis dahin keine Bleibe oder Unterkunft gefunden haben, komme ich jedoch auf Dein Angebot zurück, Cartonensis. Und was Dich betrifft, Curio, welchen Tropfen kann man denn hier gefahrlos trinken?"

    Über den Marktplatz bummelnd stellt Balbus fest, dass es hier zwar nicht alle Waren wie in Rom gibt, dafür aber die Menge und Qualität der Lebensmittel besser nicht sein könnte. Er probiert eine Handvoll köstlicher Trauben, die Sonne strahlt in sein Gesicht und als eine Schar junger Hispanierinnen vorbeischlendert, lächelt er galant hinterher.


    "Tarracco hat was zu bieten. In der Tat!"

    Ein Schiff legt im Hafen an, die Matrosen verzurren die Seile, holen die Segel ein, Balbus tritt an Land.


    "Endlich wieder Land unter den Füssen. Die Fahrt war lange genug und das Schaukeln der Wellen schlägt einem mit der Zeit doch auf das Gemüt."


    Er sieht sich um, betrachtet das geschäftige Treiben.


    "Nun denn, Hispania. Ich bin gespannt, was das Leben mir hier zu bieten hat."

    "Proconsul, ein großes Konzept ist gar nicht nötig. Gründet einfach ein Arbeitsamt oder eine Art Handelskammer, wo alle Fäden zusammenlaufen. Dort sind alle Betriebe gemeldet, jeder Betrieb meldet Bedarf an Arbeitskräften und freien Stellen an. Man könnte es ja als Pflicht einführen. Wer immer dann Arbeit sucht, er meldet sich dort und wird weitervermittelt. Wenn ihr dafür einen geeigneten Mann braucht, ich melde mich freiwillig.


    Das einzige was noch zu bedenken wäre, wie man es mit den Provinzen macht. Kann jemand, der z.B. in Italia wohnt in einem Betrieb Germaniens arbeiten? Muss er dazu umziehen?


    Am einfachsten wäre es, wenn die Behörde die Plätze dann provinzbezogen vergiebt und auch im Interesse der Arbeitnehmer dafür sorgt, dass sie ihren Lohn erhalten.


    Und zur besseren Kontolle des ganzen Geschäftes, unterstellt die Behörde dem zuständigen römischen Aedilen."

    "Sei gegrüsst Proconsul. Und verzeiht meine drängende Art. Ich bin nun schon zum dritten mal hier und jener Angestellte meinte ich sei hier falsch."


    Damit wies er auf den Schalterbeamten, der indess mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte.


    "Proconsul, es gibt unmengen von Coloni und Bürgern in Rom, die nach den geltenden Gesetzen keine Geschäfte führen dürfen, Arbeit suchen, jedoch keine finden. Die Inhaber der Betriebe stellen lieber Sklaven ein, die Coloni bleiben auf der Strecke. Arbeit zu suchen bleibt private Initiative, wer gute Kontakte hat, findet etwas, wer darüber nicht verfügt, rottet sich vor dem Kollosseum zusammen... Das ist kein Zustand, der für Rom auf Dauer hinnehmbar sein kann. Daher komme ich zu Dir. Einmal für mich selbst, der ich selbst Arbeit suche, dann für die anderen, die händeringend um Aushilfe suchen."


    Balbus sah den Proconsul mit fragenden Augen an.


    "Proconsul, ist eine Stelle in den Ämtern noch unbesetzt? Ich habe eine gute Ausbildung erhalten. Und ich bin loyal. Und was das Problem im Allgemeinen betrifft, warum gibt es kein Amt, das Arbeitsstellen vermittelt? Stellenausschreibugen und Arbeitsgesuche könnten zentral gebündelt und verwaltet werden. Überlassen wir es doch nicht der Strasse, wenn Rom fiel besser die Hand drauf legen könnte..."

    Balbus betrat den Empfangsraum für öffentliche Angelegenheiten. Stunden musste er in der Reihe warten, bis er endlich aufgerufen wurde. Er tackerte die Ton-Scheibe mit seiner Nummer auf den Tisch.


    "Mein Name ist Flavius Prudentius Balbus."


    Der Angestellte ließ ihn eine Weile warten, blickte ihn dann jedoch nichtsfragend, nichtssagend an.


    "Warum sind sie hier?"


    "Ich habe keine Arbeit. Und mich im Kollosseum wie die anderen Tunichtgute durchfüttern zu lassen, würde ich nur als letzte Option wählen..."


    "Suchen sie sich einfach Arbeit, hier sind sie falsch."


    "Ich weiß, dass ich hier falsch bin. Ich weiß sie sind kein Arbeitsamt. Gibt es jedoch keinen Posten in der Verwaltung? Ich komme aus einer angesehenen Familie aus Tarentum. Meine Bildung ist bester Güte. Zweifelsohne besser als die Ihre. Ich bin jetzt schon zum dritten mal da und immer wieder speisen sie mich ab. Das hört jetzt auf. Sofort. Ich möchte Ihren Vorgesetzten sprechen. Ebenfalls sofort. Nein, am besten den Prokonsul. Aber dalli. Ich berufe mich auf mein römisches Bürgerrecht. Wenn ich also bitten darf!"


    (wartet ungeduldig.)


    Der Angestellte geht unterdessen in einen Nebenraum, unschlüssig was hier zu tun sei...

    "Naja, nicht alle sind Römer. Auch wenn es die jüngeren Kaiser einem immer leichter machen. Heute bekommt jeder dahergelaufene Grieche und Jude, Gallier oder Brite seine Rechte, aber dieses Rad wird sich sicher nicht mehr zurückdrehen lassen. Rom den Römern heißt es. Doch echte Römer, echte Italier sind nur rar geseht. Doch verzeih, ich denke es ist besser wenn ich das Bad jetzt verlasse. Ich bin doch schon ziemlich eingeweicht und eine gute Massage wäre jetzt genau richtig. Vale, Römer..."


    Balbus verlässt das Becken, trocknet sich ab und geht in Richtung Massageräume davon.

    Hat Sueton ein Problem mit Caesar? Er unterstellt ihm alles aus Berechnung getan zu haben! Mal ganz davon abgesehen, dass er auch einen moralisch zweifelhaften Charakter und Umgang gehabt haben soll.


    Nichts desto trotz, er stammt wohl aus einer angesehenen Familie, guten Kontakten nach oben, dem nötigen Kleingeld, genug Wahnsinn die Großen herauszufordern und auch eine Portion Mut, immerhin erringt er eine miliärische Auszeichnung.


    Wahrscheinlich erlaubt ihm dies - trotz aller Schwächen - nach oben zu kommen.


    Und doch: Dass er die Proskriptionen des Sulla überlebt scheint ein Wunder. Warum lässt Sulla ihn am Leben? War Sulla schon zu alt geworden um mit aller Macht an der selben festhalten zu wollen? Er war ja sonst nicht so zimperlich...