VII - Bürgerlicher Kommunalpolitiker

  • Kommunalpolitiker leiten als jährlich gewählte Magistrate die Verwaltungen in den Landstädten Italias (aktuell bespielt: Ostia, Mantua). Innerhalb ihrer Stadt gehören sie zur Oberschicht und genießen - je nach Größe und Bedeutung ihrer Stadt - auch über ihren Amtsbereich hinweg großes Ansehen. Dafür müssen sie aber auch ihre Wähler zufrieden stellen, indem sie sich beständig für ihre Stadt engagieren. Ihnen stehen natürlich auch alle Möglichkeiten offen, die ein Peregriner Kommunalpolitiker hat.



    Voraussetzungen


    Als bürgerlicher Kommunalpolitiker benötigst du das römische Bürgerrecht. Prinzipiell steht diese Karriere dann sowohl Männern, als auch Frauen offen. Allerdings ist es besonders im Westen des Reiches für Frauen sehr unüblich, eine Magistratur zu kandidieren. Die Entscheidung liegt jedoch letztlich beim Wähler.



    Einstiegsmöglichkeiten


    Um sich für ein städtisches Amt bewerben zu können, benötigt man neben dem römischen meist noch ein lokales Bürgerrecht, das in Italia automatisch mit der Anmeldung in der jeweiligen Stadt verliehen wird. Zusätzlich muss der Sim-Off-Kurs Wahlrecht I abgelegt werden. Für Mogontiacum ist dagegen ein seperater SimOff-Kurs, in Alexandria die Ephebia abzulegen.


    Erfüllt man diese Voraussetzungen, ist es möglich, sich beim Duumvir um ein Amt zu bewerben. Die Ämter werden dann jedes SimOn-Jahr von allen wahlberechtigten Bewohnern der Stadt gewählt, wobei je nach Anzahl der zu besetzenden Ämter die meisten, mindestens aber die Hälfte aller abgegeben Stimmen erreicht werden müssen.


    Da von Magistraten erwartet wird, dass sie ihre Stadt angemessen repräsentieren können und bei Bedarf auch aus ihrer eigenen Taschen Wohltaten finanzieren, werden die Magistrate üblicherweise aus der alteingesessenen Oberschicht ihrer Stadt gewählt, die im Ordo Decurionum sitzt und sich als Unternehmer, hoher Beamter oder Großgrundbesitzer seinen Lebensunterhalt verdient. Allerdings stehen die Ämter auch für Neulinge in der Stadt offen - vor allem für solche, die viel Geld mitbringen - , sofern es ihnen gelingt, sich bei den Stadtbewohnern bekannt und beliebt zu machen. Die Herkunft entscheidet auch über das übliche Einstiegsalter in die Ämterlaufbahn: Während der Sohn eines etablierten Decurio oft schon mit Erreichen des Erwachsenenalters sein erstes Amt besetzen kann, kandidieren Aufsteiger (z. B. Veteranen, Aufsteiger aus der Verwaltung oder Fremde) oft erst in höherem Alter das erste Mal.


    In jedem Fall erwarten die Bewohner von einem Kandidaten einen Wahlkampf, während dem dieser ihnen seine Regierungspläne mitteilt, durch öffentliche Nahrungsspenden oder Feste seinen Wohlstand demonstriert und für ihre Sorgen und Nöte ein offenes Ohr hat.


    Empfehlung

    Du solltest den Wahlkampf als Teil deiner Magistratur betrachten und dir auch hier viel Mühe geben, dich gut zu verkaufen.



    Karriereweg


    Der städtische Cursus Honorum:


    Die italischen Städte folgen dem Vorbild der Stadt Rom. Das bedeutet, dass es eine festgelegte Ämterhierarchie gibt, die man nur schrittweise erklimmen kann: Am Anfang steht dabei die Aedilität, bei der man sich in verschiedensten Bereichen der Stadtverwaltung (öffentliche Bauten, Marktaufsicht, Spiele, Sicherheit u.a.) beweisen muss, ehe man entweder die Quaestur (Finanzverwaltung) oder das Duumvirat ("Bürgermeisteramt") erreichen kann.


    Üblicherweise wird jedes Amt nur einmal bekleidet, allerdings kandidieren manche Politiker auch mehrfach für dasselbe Amt (insbesondere das hochangesehene Duumvirat).


    Empfehlung

    Du solltest nur dann für ein Amt kandidieren, wenn es absehbar ist, dass Du die Amtszeit über auch Zeit dafür hast. Außerdem ist es sinnvoll, sich bereits im Vorfeld Projekte zu überlegen (z.B. öffentliche Spiele, Gesetzesvorhaben, Bauprojekte o.ä.), mit denen man sich dann während der Amtszeit um die Stadt verdient machen kann.


    Schließlich solltest Du berücksichtigen, dass es teilweise Altersbeschränkungen für einzelne Ämter gibt, die Du normalerweise in der betreffenden Lex Municipalis (unter regionale Gesetze) nachlesen kannst. Aber auch wenn es keine offiziellen Bestimmungen gibt, solltest Du bedenken, dass Du bereits ein reiferes Alter erreicht hast, wenn Du dich um die höchsten Stadtämter bewirbst.


    Nebentätigkeiten:


    Spätestens nach Absolvieren des ersten Amtes sollte ein Kommunalpolitiker sich auch um Aufnahme in den Ordo Decurionum, den Stadtrat, bemühen. Als Decurio kann man dann etwa als Pontifex den Aufsicht über die kommunalen Kulte führen. Alternativ ist es auch möglich, zwischen den einzelnen Ämtern in der Verwaltung der Provinz bzw. Italias tätig zu sein (als Flamen Divi Augusti, Princeps Praetorii, Praefectus Viatorum oder Architectus). Der Normalfall dürfte aber das Leben als Geschäftsmann sein, der sich auch ohne Amt im Ordo Decurionum engagiert und seine Betriebe verwaltet.


    Städtischer Cursus Honorum in Italia
    Aedil
    Quaestor
    Duumvir



    Entwicklungsmöglichkeiten


    Obwohl die Karriere eines Kommunalpolitikers oft ein ganzes Leben ausfüllt und viele von ihnen ihren Lebensabend als angesehene Bürger ihrer Stadt verbringen, ist auch der Wechsel in andere Laufbahnen möglich:


    So gelingt es manchem Kommunalpolitiker mit guten Kontakten zum Kaiserhof, in den Ritterstand aufzusteigen und dort noch einige Ritterkarriere zu beginnen. Dazu kommen aber normalerweise nur altgediente Duumvirn, die entsprechend auch kaum mehr Gelegenheit haben, in der Ritterlaufbahn weit aufzusteigen. Jüngere Männer, die aus alteingesessenen Decurionen-Familien kommen, erringen mit den passenden Voraussetzungen aber durchaus auch früher den Ritterrang und wechseln dann in diese höhere Laufbahn.


    Ab und an gelingt es diesen jungen "Stadtaristokraten" aus den italischen Kommunen sogar, sich für den Ordo Senatorius zu qualifizieren und es in Rom zum Senator (plebejisch) zu bringen.


    Empfehlung

    Den Aufstieg in eine Ritter- oder gar Senatorenkarriere stellt nicht den Normalfall einer kommunalpolitischen Karriere dar. Wenn Du zu den wenigen gehören möchtest, denen das gelingt, musst Du dich zusätzlich qualifizieren. Kommunale Ämter können hier zwar durchaus ein Bonus sein, zusätzlich musst Du aber vor allem Kontakte in die höchsten Kreise Roms gewinnen und Dich am Kaiserhof für eine Standeserhebung empfehlen.