X - Senator (patrizisch)

  • Die Senatskarriere ist die üblichste Laufbahn eines Patriziers. Senatoren gehören zur absoluten Elite des Imperium Romanum und genießen höchstes Ansehen. Neben dem gesellschaftlichen Vorrang haben sie aber auch großen politischen Einfluss: Im Senat beraten sie den Kaiser bei politischen Entscheidungen, als Magistrate verwalten sie die Hauptstadt des Reiches, als höchste Priester sorgen sie für den Frieden mit den Göttern und als kaiserliche Amtsträger leiten sie Behörden, Militäreinheiten und ganze Provinzen. Dabei bilden die patrizischen Senatoren gemeinsam mit der plebejischen Nobilitas den exklusivsten Kreis unter ihnen.


    Die Laufbahn eines Senators gehört zu den längsten und aufwändigsten, bietet dafür aber vielfältige Möglichkeiten.



    Voraussetzungen


    Um Senator zu werden ist das römische Bürgerrecht und Voraussetzung. Diese Karriere steht außerdem nur Männern offen. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, sich als Sohn oder Enkel eines Senators in einem Stammbaum zu platzieren. Für bestimmte Priesterämter ist es schließlich erforderlich, einer confarreatischen Ehe zu entstammen, wozu man sich als Sohn zweier Patrizier eintragen lassen sollte.



    Einstiegsmöglichkeiten


    Um den Cursus Honorum, die senatorische Ämterlaufbahn, beginnen zu können, musst du dem Ordo Senatorius angehören. Diesem gehören Kinder und Enkel von Senatoren per Geburt an, sodass sie im Alter von etwa zwanzig Jahren in den Cursus Honorum einsteigen können. Vorher absolvieren diese Sprösslinge aus gutem Hause normalerweise eine literarisch-rhetorische Ausbildung, absolvieren möglicherweise eine Bildungsreise (mit Vorliebe in den griechischsprachigen Osten) und ein einjähriges Tirocinium Fori, eine Art "Praktikum" bei einem befreundeten Senator, bei dem sie bereits Einblicke in die Welt der Reichspolitik und Verwaltung gewinnen. Da gerade Patrizier aber generell eine besondere Verantwortung für den Cultus Deorum besitzen, ist weitere Voraussetzung für die Zulassung zur Kandidatur ein Engagement in einem römischen Kultverein (etwa in den exklusiv patrizischen Sodalitäten, aber auch in den stadtrömischen Collegia oder weiteren Kultgemeinschaften, siehe auch Religiöse Nebentätigkeiten).


    Formelle Voraussetzung für den Einstieg ist schließlich noch der Erwerb des Sim-Off-Kurs Politik. Für militärische Ämter muss später noch der SimOff-Kurs Militär I vorliegen. Für die Ernennung zum Senator benötigst du schließlich zwei Grundstücke.


    Erwerb des Ordo Senatorius:


    Wer nicht das Glück hat, direkt als Sohn oder Enkel eines Senators einzusteigen, kann den Ordo Senatorius aber auch vom Kaiser als Censor verliehen bekommen. Da Patrizier der Tradition gemäß von den ersten Senatoren abstammen, haben sie generell weitaus bessere Chancen, diesen Status verliehen zu bekommen als Plebejer. Dennoch erfolgt dies keineswegs automatisch. Günstig wirken sich hier weitere männliche Verwandte im Ordo Senatorius, aber auch Engagement in einer der italischen Landstädte (im Ordo Decurionum) oder in einem römischen Kultverein oder Collegium aus. Unverzichtbar ist schließlich auch hier die Fürsprache einflussreicher Personen (etwa eines Patrons).


    Empfehlung

    Da die Senatskarriere recht anspruchsvoll ist und die Unterstützung anderer Spieler für die Wahlen zum Cursus Honorum sehr nützlich ist, ist es sinnvoll bereits vor deiner Karriere zu zeigen, dass du ein verlässlicher Spieler bist, indem du dich vor der ersten Kandidatur bereits einige Zeit im IR aktiv zeigst. Dafür bietet sich etwa eine ausgesimmte Ausbildung, insbesondere das Tirocinium Fori an.


    Unmittelbar vor der Kandidatur solltest du außerdem bei den wichtigsten Senatoren "Klinken putzen", um diese bereits vor deiner Kandidaturrede im Senat für dich zu überzeugen.



    Karriereweg


    Das Grundgerüst einer Senatskarriere bildet der Cursus Honorum: Dessen Ämter, die in der richtigen Reihenfolge bekleidet werden müssen, weisen jedem Senator seinen Rang zu: so sind Consulare (ehemalige Consuln) die angesehensten Senatoren, während ein bloßer Quaestorier (ehemalige Quaestoren ohne ein weiterführendes Amt) generell weniger bedeutend eingeschätzt wird. Jedes Amt wird regulär ein SimOn-Jahr (d. h. 4 RL-Monate) bekleidet. Bevor dann das nächsthöhere Amt erreicht werden kann, musst du ebenso lange Zeit pausieren.


    Die Wahlen zu diesen Ämtern, die SimOn durch den gesamten Senat erfolgen, werden im IR durch das RPG-Wahlsystem simuliert wird. Dabei musst durch einen möglichst engagierten SimOn-Wahlkampf mindestens 50% der Stimmen gewinnen, was mit Hilfe von SimOn-Aktionen Stimmen gewinnen.


    Zwischen und nach diesen Magistraturen bekleiden Senatoren oft weitere Ämter, die je nach persönlichem Rang und Nähe zum Kaiser immer anspruchsvoller und angesehener werden. Allerdings ist es genauso möglich, diese Zeit als Privatmann zu nutzen - ein Senator kann schließlich auch ohne Amt im Senat Politik machen oder im Privaten Allianzen schmieden.


    Regel

    Die senatorischen Ämter sind oft auch mit SimOff-Aufgaben zur Entlastung der Spielleitung verbunden. Du solltest diese mindestens ebenso gewissenhaft erfüllen wie die SimOn-Aufgaben des jeweiligen Amtes!


    Empfehlung

    Du solltest nur dann für ein Amt kandidieren, wenn es absehbar ist, dass Du die Amtszeit über auch Zeit hast. Außerdem ist es sinnvoll, sich bereits im Vorfeld Projekte zu überlegen (z.B. öffentliche Spiele, Gesetzesvorhaben, Bauprojekte o.ä.), die man in der Kandidaturrede ankündigen und dann während der Amtszeit umsetzen kann.


    Einstiegsämter:


    Patrizier sind im Vergleich zu plebejischen Senatoren auf dem Weg in den Senat privilegiert. Zwar müssen auch sie zum Einstieg als Vigintiviri spezielle, vom Senat bestimmte Aufgabe innerhalb der stadtrömischen Administration übernehmen, wobei sie jeweils einem höherrangigen Magistrat zugeordnet sind.


    Allerdings müssen sie nicht unbedingt ein Militärtribunat ableisten, sondern können direkt das nächste Amt bekleiden. Hierbei ist allerdings zu bemerken, dass es für die weitere Karriere dennoch sinnvoll sein kann, sich beim Procurator ab Epistulis um ein solches zu bewerben (siehe Militärische Nebenämter).


    Ebenso wie für die anderen Senatsanwärter ist eine Quaestur hingegen wieder obligatorisch: Als Quaestor Urbanus verwaltet man den Reiseverkehr. Als Quaestor Consulum dient man den Consuln, als Quaestor Principis dem Kaiser und als Quaestor pro praetore einem Statthalter als Assistent.


    Nach dieser Magistratur kann der Kaiser dich zum Senator ernennen. Voraussetzung dafür ist der Besitz zweier Grundstücke, aber auch Fürsprecher am Kaiserhof (sofern du nicht persönlich mit dem Kaiser oder einflussreichen Beamten befreundet bist).


    Empfehlung

    Betrachte den Weg zum Senator bereits als Teil deiner Karriere und nimm dir dafür Zeit.


    Weitere Ämter im Cursus Honorum:


    Nach der Ernennung zum Senator ist eine Kandidatur als Aedilis Curulis möglich. Als solcher bist du für die inneren Angelegenheiten der Stadt Rom zuständig (Marktaufsicht, öffentliche Spiele etc.) und hast besonders die Möglichkeit, dir durch beeindruckende Spiele einen Namen zu machen.


    Der nächste Schritt ist die Praetur, in der man die Aufsicht über die stadtrömischen Justiz führt. Die Spitze der Senatskarriere ist schließlich das Consulat. Dieses Amt zu erreichen ist aber selbst für Patrizier eine besondere Auszeichnung, sodass nur diejenigen eine Chance haben, die sich herausragend um den Staat verdient gemacht haben.


    Empfehlung

    Im Laufe deiner Karriere solltest du deine ID angemessen altern lassen: Ein Consul unter 30 Jahren ist ebenso unpassend wie ein erst 20-jähriger Quaestor oder Aedil. Da gerade nach der Aedilität außerdem interessante Ämter außerhalb des Cursus Honorum winken, ist es sinnvoll, seine Karriere immer wieder zu unterbrechen.


    Zivile Nebenämter:


    Neben den Magistraturen können Senatoren auch bestimmte Ämter innerhalb der kaiserlichen Verwaltung bekleiden. Dies sind in erster Linie Curatorenposten, bei denen du an der Spitze bestimmter Verwaltungszweige stehst: Als Curator Aquarum bist du für die Wasserversorgung der Stadt Rom, als Curator operum publicorum für die öffentlichen Bauten, als Curator Viarum für das italische Straßennetz und als Curator Rei Publicae für die Beaufsichtigung der italischen Städte zuständig.


    Letzterer Posten steht normalerweise nur ehemaligen Praetoren offen, die übrigen können auch ehemalige Aedile/Volkstribune bekleiden. Um ernannt zu werden ist aber in jedem Fall eine gute Beziehung zum Kaiser notwendig, der diese Curatoren eigenständig beruft.


    Die angesehensten Posten, die nur für Consulare offen stehen und auch militärische Aufgaben umfassen, sind schließlich der Praefectus Urbi und der Legatus Augusti pro Praetore, wobei letzterer auch durch gewesene Praetoren bekleidet werden kann. Beide dienen als allgemeine Stellvertreter des Kaisers in ihrem Amtsbezirk: Der Legat in seiner Provinz, der Präfekt für das Stadtgebiet Roms. Dafür sind sie dem Kaiser direkt verantwortlich und stehen als Vorgesetzte über allen kaiserlichen Amtsträgern des jeweiligen Bezirkes.


    Alle diese Posten sind prinzipiell unbefristet, allerdings erwartet der Kaiser bzw. der vorgesetzte kaiserliche Stellvertreter regelmäßig Berichte über den jeweiligen Amtsbereich.


    Empfehlung

    Auch wenn diese Posten unbefristet sind, solltest du immer wieder selbst überprüfen, ob du noch Zeit und Lust hast, den verliehenen Posten auszufüllen. Sofern du selbst um Entlassung bittest wird dir eine Amtsniederlegung auch nicht hinderlich sein, wenn du später denselben oder einen anderen Posten wiederaufnehmen möchtest.


    Militärische Nebenämter:


    Auch die berühmten römischen Legionen werden von Senatoren kommandiert. Um an diese Posten zu gelangen, wird aber ein Militärtribunat am Beginn der Karriere erwartet. Dies müssen Patrizier zwar nicht bekleiden - möchte man aber eines Tages ein Legionskommando oder gar eine Statthalterschaft antreten, sollte es doch nicht fehlen.


    Die Legati Legionis werden vom Kaiser als Oberbefehlshaber ernannt, der dazu normalerweise ehemalige Praetoren erwählt. Der Legatus Augusti pro Praetore ist schließlich auch der Oberkommandeur aller in seiner Provinz stationierten Truppen und kann im Auftrag des Kaisers sogar selbst Feldzüge durchführen. Zusätzlich untersteht ihm außerdem häufig eine der stationierten Legionen direkt. Um ein Kommando zu erhalten, muss der SimOff-Kurs Militär II absolviert werden.


    Religiöse Nebenämter:


    Insbesondere im religiösen Bereich wird von patrizischen Senatoren Engagement erwartet. So lässt der Kaiser prinzipiell keine Patrizier zu Kandidaturen zu, die sich nicht in irgendeiner Weise im Cultus Deorum engagieren. Eine Möglichkeit hierfür sind Kultvereine, die teilweise exklusive patrizische Sodalitäten sind: So gibt es die Auguren, die für den Kult der Dea Dia zuständig sind, aber auch die Salii Collini und Palatini, die Kulthandlungen für Mars und Quirinus vollziehen. Ebenso können sie sich aber auch bei den Augustales, der Germanitas Quadrivii, den Luperci oder der Societas Claudiana et Iuliana engagieren.


    Eine weitere Möglichkeit, die gerade im späteren Verlauf der Karriere auch zusätzlich gewählt werden kann, sind die stadtrömischen Priestercollegia: Das höchste Ansehen genießen dabei die Pontifices, die den Senat in religiösen Angelegenheiten beraten. Ihnen folgen die Auguren, die Quindecemviri Sacris faciundis, die Septemviri Epulones und die Haruspices, die jeweils bestimmte Bereiche des Staatskultes übernehmen. Für diese Positionen ist jeweils der SimOff-Kurs Religion II erforderlich. Abgesehen vom Pontifikat können diese Ämter auch zusätzlich zu anderen Posten oder Magistraturen bekleidet werden.


    Patrizier können schließlich auch noch die höchsten Priesterämter des Staates bekleiden, wo sie zwar strengen Kultvorschriften unterliegen, dafür aber auch besonderes Ansehen genießen. Neben den beiden höchsten kultischen Positionen des Flamen Dialis und des Rex Sacrorum zählen hierzu auch die beiden anderen Flamines Maiores, der Flamen Martialis und der Flamen Quirinalis. Voraussetzung ist hierbei auch der SimOff-Kurs Religion II, üblicherweise wählen die Pontifices aber ohnehin einen der ihren in diese Ämter.


    Empfehlung

    Die Collegia in Rom kooptieren ihre Mitglieder, d.h. sie wählen sie eigenständig. Entsprechend sollte man sich ihren Mitgliedern beliebt machen, wenn man ebenfalls einen Platz dort ergattern möchte.



    Entwicklungsmöglichkeiten


    Da die Senatorenlaufbahn die höchste Laufbahn im Imperium ist, gibt es von deren Spitze keine Aufstiegsmöglichkeiten (die Position des Kaisers wird immer durch einen NSC der Spielleitung ausgeübt!). Ebenso ist ein "Abstieg" in eine Ritterkarriere unüblich.


    Da viele Senatoren allerdings enge Beziehungen zu ihren Heimatgemeinden halten (bzw. den Herkunftsorten ihrer Familie) und etwa als deren Patrone gegenüber dem Kaiser fungieren, ist es durchaus möglich nach dem Ende der Karriere in die Heimat zurückzukehren und dort seinen Lebensabend zu genießen bzw. unter Umständen sogar städtische Ämter zu übernehmen. Da Patrizier sich allerdings häufig direkt auf republikanische Senatorengeschlechter zurückführen, betrachten sie Rom als eine solche Heimat, weshalb diese Option von ihnen nur selten gewählt wird.


    Dafür bietet sich gerade mit den höchsten Priesterschaften aber eine andere Möglichkeit, bis an sein Lebensende in einer allgemein angesehenen Position in Rom zu leben