Es war schon etwas länger her, dass Macer zuletzt als Iudex Prior den Vorsitz in der Basilica Ulpia führte, so dass er recht pünktlich erschien. Nervosität ließ er sich keine anmerken, aber er war schon spürbar angespannter, als wenn er an diesem Morgen zu einer Senatssitzung oder einem anderen Routinetermin aufgebrochen wäre. Nun mussten noch die anderen Prozessbeteiligten erschienen, dann konnte es losgehen.
Erste Anhörung - Duccius Vala vs. Flavius Flaccus
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So erschien auch Vala in eigener Sache, ob seines ersten Auftritts recht nervös, und ließ sich von einem Gerichtsdiener den ihm als Ankläger zugewiesenen Platz zeigen. Bevor er sich allerdings zu diesem begab grüßte er die anderen Anwesenden, unter ihnen auch den Vorsitzenden Consular Purgitius.
Die Riege des Angeklagten war leer, und so hatte Vala noch nicht das Vergnügen den von ihm belangten Flavius von Angesicht zu Angesicht zu sehen, schließlich war die Anzeige zur Sicherung seiner Marktchancen in Rom quasi blind erfolgt.
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Gemeinsam mit seinem Sohn Gracchus Minor betrat Gracchus den Raum der ersten öffentlichen Anhörung zur Anklage gegen seinen Großneffen Flavius Flaccus und es war ihm durchaus eine willkommene Abwechslung nach den unzähligen Malen, in welchen er während seiner zurückliegenden Praetur solche alltäglichen Kleinigkeiten als Iudex selbst hatte richten müssen, sich nach einem kurzen, grüßenden Nicken zu Senator Purgitius hin diesmalig nur auf eine der Bänke an der rückwärtigen Wand zurückzuziehen, welche Zuschauern und sonstigen prozessunbeteiligten Beobachtern zur Verfügung standen. Noch immer waren die Hintergründe dieser Anklage ihm ein wenig unbegreiflich, suspekt geradezu, denn noch immer konnte er nicht nachvollziehen, weshalb ein Klient den Klienten eines Klienten seines eigenen Patrones anklagte, statt diese Angelegenheit durch eben diesen seinen Patron regeln zu lassen - denn dass der Ankläger willentlich seinen Patron wollte offen brüskieren dadurch, dass er ihn umging, schien ihm in Hinblick auf den Einfluss des Vinicius Hungaricus nicht nur töricht, sondern geradezu undenkbar. Der einzig plausible Grund blieb somit, dass dies alles durch den Vinicier war initiiert worden, um sich anschließend eines der beiden Klienten entledigen zu können, und da die Anklage augenscheinlich keine Verleumdung beinhaltete - denn schlussendlich hatte Flaccus im Angesichte des Vorwurfes nicht entsetzt interveniert, was er andernfalls zweifelsohne hätte getan -, so konnte es nur der Flavier sein, welchen Hungaricus nicht mehr als Tiberius' Klient wollte wissen. Dies wiederum konnte nur ein Angriff auf die flavische Familie im Gesamten bedeuten, war doch Flaccus geradezu unbescholten im Gewirr politischen Gerangels, da er bisherig noch nicht einmal auf den Brettern der politischen Bühne war in Erscheinung getreten, der Vinicier also allfällig gerade dies wollte verhindern, um den Einfluss der Flavier zu limitieren, oder aber er wollte Piso oder Gracchus damit zu treffen, wobei Gracchus sich nichts bewusst war, mit was er selbst den Consular hätte in letzter Zeit verärgert, um solcherlei Aktion nach sich zu ziehen.
"Senator Purgitius Macer kennst du"
, wandte Gracchus sich leise an Minor, nachdem sie nebeneinander auf der Bank saßen, ohne genau darüber nachzudenken, ob dies tatsächlich Fakt war, doch war es fern seiner Vorstellung der Welt, dass irgendjemand in Rom würde Senator Purgitius nicht kennen können, nicht einmal ein Kind.
"Der andere Mann ist der An..kläger, Duccius Vala, ein Homo Novus aus Germania."
Weder war Gracchus bewusst, dass er seinen eigenen Vorurteilen so machtlos war erlegen, noch dass er diese in direkter Linie an seinen Sohn weitergab, ehedem dieser überhaupt eine Chance hatte erhalten, sich selbst ein Urteil zu bilden - doch so war dies schlussendlich seit jeher innerhalb des Adels gewesen und so würde es zweifellos auch viele Jahrhunderte weiterhin sein. Indes waren es seine Vorurteile, welche ihn in diesem Augenblicke auf den Gedanken brachten, dass die Idee zu dieser Anzeige allfällig doch dem Geiste des Ducciers mochte entsprungen sein, welcher sich schlichtweg wenig um die Regeln scherte, welche in Rom vorherrschten, und damit letztlich seinen Patron desavouierte - ein Gedanke, welcher Gracchus weitaus besser mochte gefallen als der vorherige.
"Er ist derzeit Quaestor und ein Klient des Consulars Vinicius Hungaricus"
, erläuterte er seinem Sohn weiter.
"Dass dein Großcousin Flaccus ein Klient des Senators Tiberius Durus und dieser wiederum ebenfalls Klient des Vinicius ist, weißt du vermutli'h."
Erwartungsvoll blickte Gracchus zu seinem Sohne, welche Schlussfolgerung diese Information mochte in ihm auslösen - denn dass dies eine Implikation würde in jenem evozieren, daran zweifelte er keinen Augenblick, wie stets völlig uneingedenk des jungen Alters seines Sohnes und nicht im Geringsten dessen sich gewahr, dass er Minor allfällig ein wenig überforderte. -
Einem gewissen Hang mancher Mitglieder des flavischen Hauses zu außergewöhnlichen Auftritten frönend, erschien Quintus Flavius wiewohl reichlich spät, so doch durchaus noch pünktlich, umkreist von dem beinahe obligaten Pulk an unfreier wie auch freigeborener Gefolgschaft, äußerst traditionell gekleidet und dennoch mit einem Hauch kosmopolitischer Eleganz in seinem Erscheinungsbild, in jenem Raum, welcher das amtliche Ambiente für die erste öffentliche Anhörung in jener Klage gegen seine Person bilden sollte. Ruhig und mit jener unzerstörbaren Selbstsicherheit, die dem Auftreten der meisten Aristokraten anhaftete wie der prickelnde Duft neuen Lebens den ersten Frühlingstagen, trat er ein, um zunächst auf den Iudex Prior der Verhandlung zuzuschreiten, welcher, sichtlich einem günstigen Wink der Götter gemäß, in der Person des Consulars Purgitius Macer den Vorsitz führte, eines Mannes, den der junge Flavius schon während seines Tirociniums unter dessen Konsulat zu schätzen und zu bewundern gelernt hatte, und mit dem ihn manches freundliche Wort, wie vielmehr noch einige durchaus anregende Diskussionen verbanden. Die Hand zu einer Grußgeste formend, erklang schließlich auch seine Stimme, klar und ruhig. "Salve Consular Purgitius.", ehrenhaft und respektvoll klangen die Worte durch den Raum, ehe er sich auch jenem Manne zuwandte, in welchem er seinen Kläger zu erkennen glaubte. "Magistrat." Begleitet von einem kurzen Nicken, fiel die Begrüßung hier deutlich knapper, jedoch mit demselben respektvollen Unterton aus. Beim Weg zu seinem Platz striff sein Blick langsam über die Bänke, welche den am Prozess unbeteiligten Zusehern zur Verfügung standen, wo er schließlich seinen Großonkel Gracchus und Minor erkannte, welchen er ein freundliches Lächeln und ein Nicken schickte, nicht unfroh über den familiären Beistand, den die bloße Anwesenheit der beiden zu signalisieren vermochte.
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Macer nahm die jeweiligen Begrüßungen der eitreffenden Prozessbeteiligten entgegen und beantwortete sie entsprechend. Ansonsten tat er dazwischen zumindest recht beschäftigt mit einigen Wachstafeln, die er auf einem Tisch neben seinem Stuhl abgelegt hatte und blickte nur gelegentlich auf, wenn weitere Personen die Basilica betraten. Nachdem aber sowohl Ankläger als auch Verteidiger anwesend waren, richtete er seine ganze AUfmerksamkeit auf die nun folgende Anhörung.
"Meine Herren, wir verhandeln heute hier und jetzt in erster Anhörung die Klage des Duccius Vala gegen Flavius Flaccus wegen Verstoßes gegen die Lex Mercatus, namentlich Paragraph 4, Absatz 3. Die Klage wurde angenommen durch den Praetor Flavius Gracchus am ante diem III KAL IUN DCCCLXI A.U.C.. Ich stelle fest, dass beide Seiten anwesend sind und sich selber vertreten. Das ist schön." Erlächelte kurz in beiderlei Richtung, als wenn er von aufstrebenden Politikern nichts anderes erwartet hätte. "Gemäß Prozessordnung ist es unser heutiges Ziel, eine gütliche Einigung herbei zu führen und somit auf eine Hauptverhandlung verzichten zu können. Ich für meinen Teil bin sehr daran interessiert, dieses Ziel zu erreichen." Diesmal folgte ein strenger Blick in beiderlei Richtung, um die Parteien ebenfalls auf dieses Ziel einzuschwören. "Ebenfalls gemäß Prozessordnung werden beide Seiten Gelegenheit haben zu sprechen. Ich erteile daher nun Duccius Vala das Wort."
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Luca als Leibwächter leicht entfernt von Flavius Flaccus (wo immer er dann auch stehen darf)
Es war Lucas erster richtiger Auftrag. Seinen Herren zu begleiten, zu beschützen und sein Auge, wie auch Ohr zu sein. Und auch wenn Luca nur ungefähr wusste, worum es hier ging, war es für ihn spannend. Eine Anklage gegen seinen Herren, wenn Luca das richtig verstanden hatte, wegen Vertragsverletzung.Es ging um Marktwerte, oder auch um etwas anderes. Es war nicht die Zeit gewesen, dass sei Herr Flavius Flaccus ihm alles genau erklären konnte, auch wenn er sich bemüht hatte. Luca war es erst einmal egal. Er führte hier seine neue Aufgabe so gut aus, wie er konnte. Und so lauschte er den Männern. Und er erinnerte sich an den Namen Spurius Purgitius Macer. Dieser hatte doch erst kürzlich wegen diesen Wettkämpfen einen Boten in die Villa Flavia geschickt. Luca erinnerte sich noch an den Boten genau. Dieser hatte ihn aufgeklärt, dass es um Wagenrennen ging. Interessant. Und dieser Mann hatte also hier den Vorsitz.
Luca hielt sich natürlich vollkommen im Hintergrund, aber nah genug an Flavius Flaccus um sich im Notfall vor ihn stürzen zu können. Aber er hoffte, dass dies hier nicht der Fall sein würde. Aber als sein Leibwächter schaute er sich alle Personen sehr unauffällig an, die zugegen waren. Versuchte sie einzuschätzen.
Sein Herr Flavius Flaccus war dann sehr souverän aufgetreten.
Ein anderer Mann hatte sich dann zuvor zu Wort gemeldet. Luca, der zwar besser Latein verstand, als das er es sprach hatte etwas Mühe zu folgen. Aber das war ja auch nicht wichtig, oder doch? Sein Herr hatte gemeint, dass Luca Auge und Ohr sein sollte und so verstand er es, dass er genau das sein sollte: Aufmerksam beobachten und zu hören. Und das tat der Hüne, gekleidet in einer fast schon feinen Tunika dann auch. Aber natürlich hielt er sich zurück, beobachtete und lauschte einfach nur. -
Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus
An der Seite seines Vaters hatte sich auch der junge Flavius aufgemacht einem Prozess beizuwohnen, der durch die Beteiligung des Onkels Flaccus, zu welchem der Knabe seit jenen Ballspielen in den flavischen Gärten ein gewisses Nahverhältnis pflegte, das seine Beziehung zu anderen Flavii durchaus übertraf. Indessen erschien ihm die Attendenz bei derartigen Veranstaltungen dennoch überaus ennuyant, nachdem Artaxias ihn wiederholt zu den paternalen Rechtssprüchen eskortiert hatte, welche dank seiner mangelnden Appetenz in diesen Causae durch große Gleichförmigkeit geprägt gewesen waren, sodass er beinahe den Schulbesuch herbeisehnte, selbst wenn seine Hypermetropie es ihm dort erschwerte, seine eigenen Aufzeichnungen wahrzunehmen.Nachdem er an der Seite seines Vaters dann seinen Platz eingenommen hatte, bemerkte er mit Freude, dass zumindest in diesem Falle sein Augenlicht ihn weniger trog denn bei der persönlichen Lektüre, denn sämtliche Akteure vom Iudex auf dem Tribunal bis hinab zu Onkel Flaccus, der sich auf der Verteidigerbank postiert hatte, vermochte er recht scharf zu sehen. In der Tat war ihm jener Zusammenhang bereits wiederholt zur Aufmerksamkeit gelangt, dass es ihm bei der Identifikation entfernter Realien und Personen weitaus leichter gelang, ihre Konturen scharf wahrzunehmen und sie damit besser zu erkennen. Inwiefern sein Körper ihm indessen einen derartigen Streich spielte oder warum seine Erblindung in diesem Falle weitaus langsamer voranzuschreiten schien, entzog sich seiner Kenntnis.
Ungeachtet dieser Problematik begann Manius Maior unverzagt mit der Präsentation der beteiligten Parteien, welche Manius Minor mitnichten interessierte mit Ausnahme seines Onkels, der ihm ohnehin bekannt war. Auch die Interdependenzien erschienen wenig ergötzlich, selbst wenn er durchaus die doppelte Nennung des Patronats eines Vinicius, den er einzuordnen in dieser Situation nicht in der Lage war, bemerkte. -
Was machte sie hier eigentlich?
Als in der Acta bekannt wurde, dass es eine Verhandlung eines Homo Novus gegen einen Sohn aus patrizischem Hause geben würde, hatte man natürlich entschieden, dass man sich das Ganze zumindest an schauen musste. So etwas geschah ja nicht alle Tage, gerade die Flavier waren ja doch recht selten dergestalt im Gespräch, galten sie doch als wahre Vorzeigepatrizier ansonsten. (Zumindest für die meisten, hatte Axillas Faust nach der Bekanntschaft mit Pisos Wange da doch eine etwas abweichende Meinung.) Doch was genau Axilla dazu getrieben hatte, sich zu melden, nachdem sie den Namen des Klägers gelesen hatte, das wussten wohl nur die Götter.
Vala wollte sie nicht mehr sehen, das hatte er sehr deutlich gemacht. Er hatte gewollt, dass sie ging, und die ganze Zeit seines Tribunats davor und auch die ganze Zeit nun nach dieser Begegnung hatte sie nicht auch nur einen Piep von ihm gehört. Auch wenn seine Worte bei dieser Begegnung Axilla teilweise doch mit mehr Fragen als Antworten zurückgelassen hatten, es war nur allzu offensichtlich, dass er sie am liebsten gar nicht kennen würde, und sie sich von ihm besser fernhalten sollte.
Flaccus dagegen war nicht so direkt vorgegangen. Er hatte seine Abneigung gegen Axilla eher darin ausgedrückt, dass er ihr aus dem Weg ging und sie nicht mehr sehen wollte. Sie hatte ihn ja noch eingeladen zu den Lupercalien – oder er sie, oder sie sich gegenseitig – aber nachdem sie ihm das mit Piso gebeichtet hatte, hatte er ihr einfach nur eine kurze Nachricht zukommen lassen, er müsse das überdenken. Und offenbar dachte er da ziemlich lange nach. So lange, dass Axilla nun seit Monaten nichts mehr von ihm gehört hatte. Und das wiederum war ein untrügliches Zeichen, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.Was also machte sie genau hier? Warum hatte sie sich gemeldet, um sich das anzuschauen? Es war absolut unlogisch, dass sie sich gerade hierfür gemeldet hatte, noch dazu, wo sie Gerichtsverhandlungen nicht wirklich interessierten. Schon bei der letzten, bei der es um Decimus Livianus gegangen war, hatte sie nicht wirklich alles verstanden, was sich abgespielt hatte. Was also erhoffte sie sich hierbei?
Axilla wusste es nicht, und als sie sich schließlich setzte, hatte sie ein mehr als flaues Gefühl in der Magengegend. Die bemerken mich sicher nicht. Kein Grund nervös zu sein, redete sie sich selbst ein. Und kurz darauf folgte ein erkennend-erschrockenes Ich bin auch gar nicht nervös!, als müsse sie sich selbst überzeugen.
Vala war bereits da und stand am Platz des Anklägers. Axilla sah zu ihm hin und ein Gefühl der Wehmut machte sich in ihr breit. Schnell konzentrierte sie sich auf die anderen im Raum, den Consular Purgitius, den sie zum Ende seiner Amtszeit für die Acta interviewt hatte. Ob der sich noch an sie erinnerte? Nun, vermutlich nicht. Und Flaccus war auch da, sah aber auch zum Glück nicht zu ihr herüber. Auch er sah sehr stattlich aus, wie es sich für einen Gerichtstermin auch schickte. Nur fühlte sich Axilla angesichts der vielen weißen Togen im Raum geradezu grotesk bunt in ihrem zartgrünen Kleid und dem Silberschmuck mit den Peridoten im Haar.
Als Flaccus sich dann in Richtung Zuschauerraum drehte, blickte sie schnell beiseite und erblickte noch einen alten Bekannten. Es war eine ganze Weile her, seit sie mit diesem Flavier im Park in der Frühjahrssonne gesessen hatte, dennoch errötete Axilla ganz leicht bei der Erinnerung, als sie dessen nur ein paar Sitzplätze von ihr entfernt gewahr wurde. Er sprach mit einem Jungen, der sein Sohn oder Neffe sein mochte, vielleicht sogar sein Enkel. Axilla hatte keine Ahnung, wie alt der Pontifex war, und war auch schlecht im Einschätzen des Alters des Jungen.Noch einmal fragte sich Axilla, was sie hier machte, und beschränkte sich darauf, auf ihre mitgebrachte Wachstafel zu schauen und sich zu bemühen, doch irgendwie unsichtbar zu sein. Es war eine Schnapsidee gewesen, aber was sollte sie jetzt auch anderes machen ? Aufstehen und wieder gehen? Dann würde sie bestimmt bemerkt werden. Nein, sie saß lieber ruhig da und sah sich an, was hier geschah.
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Auch Dives hatte es sich nicht entgehen lassen dieser Verhandlung beizuwohnen, hatte er doch gelesen, dass ein Favius Flaccus angeklagt sei - einen Mann dieses Namens hatte er erst vor kurzer Zeit im Auftrage der Factio Veneta gesprochen. Damals wurde er freundlich in der Villa Flavia Felix empfangen und man entsprach sogar seinem Wunsch in Sachen Rennvorbereitung für das Wagenrennen zu Ehren des Festes der Dea Dia auf dem Laufenden gehalten zu werden. Und gerade letzteres war ja wohl nicht selbstverständlich, wenn man bedachte, dass Dives erst seit wenigen Wochen in der Ewigen Stadt lebte. Er war ein unbedeutender wohl niemandem weiter bekannter einfacher Plebeier, während Flaccus ein zwar ebenfalls recht junger Mann, doch bereits mit einigem Gefolge und von deutlich höherem Stande war.
So war Dives also als einer von vielen Schaulustigen, die der Verhandlung beiwohnten, ohne dass sie direkt oder indirekt, also über Verwandte, Patrone oder Klienten beteiligt waren. In der Mitte der Zuschauerbänke Platz nehmend sah er sich um:
Vorn konnte er den vorsitzenden Richter ausmachen, der, wie er gehört zu haben meinte, Purgitius Macer hieß und Consular war. Doch das Gesicht schien Dives auch irgendwie bekannt vorzukommen. War er in letzter Zeit einem Consular begegnet, den er nicht als solchen wahrgenommen hatte? - Das war doch wohl ... Doch! Na klar!
Es war doch gerade dieser Consular, der als Princeps Factionis die Factio Russata führte und in dieser Position natürlich auch ab und an an Orten anzutreffen war, an denen auch Dives als Sekretär der Factio Veneta zu tun hatte! Da wird er ihn sicherlich aus der Ferne bereits das eine oder andere Mal gesehen haben, wo er doch gerade in jüngster Vergangenheit versucht hatte, sich besonders zu engagieren.Dann trat ein Mann nach vorn zum Richter und begrüßte diesen. Da es sich hierbei nicht um Flaccus handelte, musste es offensichtlich der Ankläger sein, ein Duccius Vala. Dieser hatte er kürzlich die Wahl zum Quaestor erfolgreich bestanden, so wusste Dives. Die Graffities in der Stadt waren ja auch unmöglich zu übersehen gewesen und aus der Tatsache, dass er öffentlich den Amtseid abgeleistet hatte, konnte man ja wiederum auf einen positiven Wahlausgang schließen. Ansonsten kannte Dives jedoch weder die Gens Duccia noch Vala selbst.
Und da trat auch schon Flaccus mit imposanter Gesandtschaft ein, was die großen Unterschiede zwischen ihm und Dives, an die Dives noch beim Eintritt in die Basilica gedacht hatte, unterstrich. Des Weiteren bestätigte sein Erscheinen auch das Faktum, dass ER es war, der angeklagt war; der junge Flavier, mit dem Dives vor nicht allzu langer Zeit persönlich gesprochen hatte...
Von den übrigen Bänken und Sitzplätzen aus konnte man das eflüster und Getuschel hören kurz bevor es losging. Wieder schnappte Dives auf, dass es sich beim vorsitzenden Richter um Consular Purgitius Macer handelte. Da sollte er sich nun also wirklich sicher sein können!
Außerdem konnte man sehr häufig Leute von Klienten sprechen hören. Dieser sei Klient des X, jener Klient des Y und dieses seien wohl auch wieder in einem solchen Verhältnis stehend, oder so... Dives blickte da nach dieser kurzen Zeit in der pulsierenden Hauptstadt des römischen Imperiums bei weitem noch nicht durch! Einzig schien es ihm, dass es da wohl eventuell um mehr als nur einen Gesetzesübertritt gehen mochte.Dann ergriff Consular Purgitius Macer das Wort, es wurde schlagartig ruhiger und die Blicke fielen gespannt auf ihn. Auch Dives merkte, wie sich sein Puls leicht erhöhte, war es doch der erste Prozess, dem er hier in Roma beiwohnte. Er war voller Neugier, was der Ankläger konkret gegen Flaccus vorbringen würde. - Das Gesetz kannte Dives nicht auswendig, sodass ihm die Erwähnung des entsprechenden Artikles wenig sagte. Einzig, dass es um Marktangelegenheiten ging, schien klar...
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Quakquak.."Ausgenutzer Iudex Prior Purgitius, instrumentalisierte und vor allem nicht anwesende Iudices... mir hoffentlich irgendwann höriges Volk von Rom... eigentlich ist mir der casus iudicii vollkommen egal. Genauso, wie mir dieser Mann dort drüben egal ist. Oder das komplette armselige Gafferkollegium hinter mir. Aber dies ist eine verdammte Bühne, und das Publikum ist die Stadt Rom. Und um einmal auch nur annähernd zu den Großen zu gehören brauche ich einen Namen.. den ich nicht habe. Und ich brauche Geld, das ich auch nicht habe. DIESER MANN DA hat einen Namen. Und er hat Geld. Und nur deshalb zerre ich ihn hier hin. Für lächerliche 0.01 Sesterzen. Weil einer seiner Sklaven oder Angestellten einen dummen Fehler gemacht hat, der ihn in die Bedrouille bringt... und mir die Chance gibt, meinen Namen ein weiteres Mal in die Stadt hinaus zu schreien. Egal wie viel er mich kostet, er wird bekannt sein. Auf die eine oder andere Art und Weise.. Deswegen, wegen nichts anderem, stehe ich hier. Achja... und als erstes beantrage ich die Entlassung von Spurius Purgitius Macer als Iudex Prior wegen Befangenheit!"
Während die Worte, die er natürlich nicht sagen würde, in seinem Geist verhallten erwiderte er den Gruß des Angeklagten ebenso respektvoll wie distanziert. Der Mann war Vala im Grunde genommen vollkommen gleich, und einfach nur das Pech hatte einen Verwalter in seinen Reihen zu wissen welcher sich einen Schnitzer geleistet hatte. Im Grunde genommen hätte da irgendein beliebiger Mann mit Rang und Namen stehen können, dessen Anklage genug Widerhall in Rom gefunden hätte.
Vala umgab sich (nach genauer Absprache mit einem gewissen Griechen und einem Accius) mit würdevollem Ernst, blickte nicht zurück in die Zuschauerriege und ließ sich in keinem Moment davon ablenken möglichst professionell dreinzuschauen. Was in sich natürlich wieder etwas plakativ ausschaute, aber so sehr Vala sich auch bemühte: es war sein erster Fall, und als solcher hatte er noch soviel Grün hinter den Ohren dass es dreizehn Siebenundsiebzigstel aller italischen Rinder durch die nächste Eiszeit bringen würde.Es dauerte seine geraume Weile bis der glotzende niedere und nobilitäre Pöbel sich gesetzt hatte, der Iudex Prior die erste Anhörung eröffnete und Vala sogleich vor ein gewisses Dilemma stellte: gütliche Einigung? Er? Nein, auf garkeinen Fall! Er war nicht hier um einen Streitfall zu klären, sondern um seinen Namen bekannt zu machen. Wenn auch auf eine etwas unorthodoxe Art und Weise, und mit dem bitteren (aber geflissentlich mit einem fetten orangenen Kissen zum Schweigen gebrachten) Gedanken im Kopf, sich nicht unbedingt ein wehrloses Opfer ausgesucht zu haben. Aber egal wie die Sache ausging: man würde sich an ihn erinnern. Gewinnen konnte er später, erst einmal ging es darum nicht vergessen zu werden.
"Verehrter iudex prior Purgitius, geachteter Flavius, geschätzes Volk von Rom..", begann Vala, ohne den Purgitius wegen des Tirociniums Fori anzugreifen, das der Flavius bei dem Consular absolviert hatte, einfach, weil zuviel Tolldreistigkeit sicherlich mehr schaden als nützen würde, "Der Grund für diese Anhörung mag dem Laien trivial erscheinen, lächerlich gar. Verschwindend gering mag die Summe von 0.01 Sesterzen* anmuten, welche im Namen des Quintus Flaccus von den Flavii die gesetzmäßig festgelegten Mindestpreise auf den Mercati der Stadt unterliefen. Verschwindend gering für jemanden, dessen Existenz nicht von dem täglichen Erfolg auf dem Markt abhängt. Der nicht Frau und Kinder mit dem ernähren muss, was er tagtäglich vom Markt mit nach Hause bringt." Klar, Vala drückte hier mächtig auf die Tränendrüse, und die Taktik, den Flavius von Anfang an in die Ecke des Volksschändenen und Armenmordenden reichen Schnösels zu drücken war nur allzu durchschaubar. Aber Vala brauchte vor allem eine verständliche Legitimation, diese Farce tatsächlich als Notwendigkeit verkaufen zu können.
"Quintus Flavius Flaccus hat seine Ware nicht zum schieren Herstellungspreis verkauft, was vom Gesetz her nicht zu beanstanden wäre, und dennoch eine unglaubliche Belastung für all jene gewesen wäre, die ihre Ware für mehr als das verkaufen müssen um auf den Märkten zu bestehen... Nein, er hat die Ware als deutliches Signal an alle Mitbewerber unter dem festgelegten Mindestpreis veräußert. Ein Schachzug um die Konkurrenz auszuschalten? Abhängigkeiten zu erschaffen? Oder einfach nur Unachtsamkeit in der Anweisung seiner Mittelsmänner? Im Angesicht der Göttin Iustitia sind diese Möglichkeiten kaum von Belang...Quintus Flavius Flaccus hat gegen geltendes Recht verstoßen."Es folgte eine kleine Kunstpause, in der Vala mal wieder mit sich rang. Gütliche Einigung? Und die Möglichkeit zur, zugegebenermaßen ziemlich lächerlichen, öffentlichen Demontage eines Patriziers einfach verpuffen lassen? Die Möglichkeit sein rhetorisches Geschick öffentlich zur Schau zu stellen und sich als Mann des Volkes und des Gesetzes zu profilieren?
"In Anbetracht der Tatsache, dass Quintus Flaccus sich bisher noch nicht an den Gesetzen der ewigen Stadt vergangen hat, biete ich einen Kompromiss an.", versuchte Vala so gut wie möglich zu verkaufen, was er im Grunde genommen garnicht wollte. Er wollte keinen Kompromiss. Er wollte keine liebe 'Naja, kann jedm ma passiern, beim nächsdn Ma machst's aba bessa, ja?'-Einigung. Er wollte den Flavius in den Staub treten um auf seinem Rücken die nächste Stufe des politischen Olymps zu erklimmen. Aber dafür waren 0.01 Sesterzen einfach zu lächerlich... aber vielleicht tat der Flavius ihm aus irgendwelchen Gründen den Gefallen, und schlug das Angebot aus.
"Ich fordere, dass Quintus Flavius Flaccus Mercurio in dessen Tempel öffentlich um Vergebung seiner Vergehen gegen den Markt und das Gesetz bittet, und ein Opfer zur Sühne darbringt. Zudem eine Kompensation an die in seinem Namen geschädigten Konkurrenten auf den Märkten der Stadt."
Keine unglaubliche Demütigung des Angeklagten, sogar recht moderat, aber zumindest etwas, das ein direktes Schuldeingeständnis erforderte. Und damit Vala zumindest ansatzweise im Licht des Gewinners und Hüters des Gesetzes erscheinen ließ..* ich spar mir das Umrechnen in 1/6 Quadrans mal..
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Manius Minor drängte es augenscheinlich nicht danach, seine Konklusion seinem Vater mitzuteilen, was eben diesen bereits zu einer ein wenig rügenden Nachfrage wollte verleiten, er jedoch im letzten Augenblicke nachvollziehen zu glaubte, weshalb sein Sohn stumm blieb, denn Minor kannte den Wortlaut der Anklage noch nicht, so dass es selbstredend überaus dilettantisch wäre, bereits jetzt sich voreilig zur Sachlage zu äußern. Zufrieden über den vermeintlichen Schafsinn seines Sohnes lehnte darob auch der Vater sich wieder zurück, als auch schon Flaccus den Raum betrat. Mit einem zuversichtlichen Lächeln erwiderte Gracchus die grüßende Geste, in welcher inhärent die Botschaft mitschwang, dass die Familie hinter dem jungen Flavius stand, wie er es seinem Großneffen bereits bei der Verkündung der Anklage hatte zugesichert. Die Anwesenheit aller notwendigen Teilnehmer brachte Gracchus einen weiteren Gedanken zu Sinnen, welchen er seinem Sohn wollte Kund tun, doch als er sich diesem wieder zuwandte wurde sein Blick abgelenkt von einem zarten Grün, dessen Trägerin beinah einer Nymphe glich, welche sich irrtümlich in die Mauern des Gebäudes hatte verirrt. Ein subtiles Lächeln umschmeichelte die Lippen des Flaviers als er sie erkannte und in ihm die Erinnerung an ihre Begegnung in den Horti Lucullani aufkeimte, wobei er über ihren Anblick jedoch vergaß, was er noch kurz zuvor Minor hatte mitteilen wollen, indes ohnehin alsbald abgelenkt wurde durch die Einleitung Senator Purgitius' und die daraufhin folgenden Anklageworte des Duccius, welchen er mit größter Aufmerksamkeit lauschte. Es gab mehr als einen Satz darin, welcher Gracchus beinah eine Augenbraue heben ließ, doch stets hielt er seine Miene im Zaume. Ein wenig lächerlich mutete die Anklage tatsächlich an, nicht etwa der 0.01 Sesterzen wegen, sondern da der aus diesem Vergehen resultierende Gesamtgewinn augenscheinlich derart gering war, dass der Duccius ihn nicht einmal zu nennen wagte - sofern er ihn überhaupt kannte, was in anderem Falle gleichsam blamabel wäre. Obgleich Gracchus dennoch die rechtmäßigkeit der Anklage guthieß, so war der Beweggrund des Duccius ihm noch immer zweifelhaft, welcher auch aus seiner Argumentation nicht zu erkennen war, denn soweit er wusste, war Vala weder verheiratet, geschweige denn hatte er Kinder, welche er von seinen Marktgewinnen ernähren musste. Allfällig war er von jenen ihre Familien umsorgenden Männern beauftragt worden, doch warum ein gestandener römischer Markthändler sich für eine solche Anklage ausgerechnet einen Homo Novus aus Germania sollte wählen, war ihm ebenso schleierhaft. Der Kompromiss jedoch, den der Duccier vorschlug, war durchaus vernünftig und für Gracchus bestand kein Zweifel daran, dass Flaccus das Angebot würde annehmen, denn nicht nur würde es ihm gut zu Gesichte stehen, den offensichtlichen Fehler einzugestehen und anzuerkennen, sondern ihn ebenso vor einer Verurteilung würde bewahren, zu welcher es bei einem Prozess zweifelsohne musste kommen, und welche seiner beginnenden Karriere wenig dienlich wäre.
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In der Tat hatte der Knabe sich mitnichten zurate gezogen, oder vielmehr examiniert gefühlt. Indessen war er bestrebt, es seiner Abscheu entgegen jenen juristischen Vokalgefechten zu verwehren, sich seines Geistes in der Form zu bemächtigen, dass sie seine Aufmerksamkeit gänzlich den öffentlich gesprochenen Worten entzog, welche zweifelsohne in Kürze innerhalb der heimischen Gefilde repetiert werden würden (dies mochte durch Artaxias, möglicherweise einen Verwandter wie Onkel Piso oder gar seinen Vater selbst geschehen).
Um dem Missfallen seiner Repetitoren also zu entgehen lauschte er den Worten, wobei selbst seinem infantilen Wissensschatz es geradezu als eine Beleidigung erschien, wegen einer derartigen Summe seinen geliebten Onkel Flaccus zu indignieren. In der Tat vermochte er sich nicht zu erinnern, jemals eine Münze von einem derartigen Nennwert in Händen gehalten zu haben oder auch nur eine Bezeichnung für selbige gehört zu haben.
"Vater, wie nennt man jene Münze?"
fragte er ob dessen in seiner jugendlichen Unbefangenheit schlicht seinen Vater, dessen schier unermesslicher und bis zu diesem Tage niemals versiegende Wissensschatz ihm jene simple Frage zweifelsohne beantworten konnte. -
Die Nachfrage seines Sohnes ließ weiter darauf schließen, dass Minor in Gedanken sich intensiv mit dem Geschehen der Anhörung beschäftigte, ob dessen Gracchus nur kurz die Antwort überlegte, ehedem er leise zu Minor gewandt antwortete.
"Es gibt keine Münze, deren Wert derart gering wäre, Minimus. Du müsstest einen Quadrans in sechs gleich große Teile schlagen, so würde einer dieser Teile dem Wert entspre'hen, über welchen hier verhandelt wird. Ich gehe jedoch davon aus, dass Flaccus seine Waren in größerer Stückzahl hat verkauft, so dass ein halbes Dutzend davon um einen Quadrans weniger kostete als an Gesamther..stellungskosten für alle sechs Stücke angefallen sind. Angenommen er hätte ... 96 Stücke verkauft, so würde die Summe seines Vergehen sich also auf einen Sesterz belaufen."
Eine mehr als lächerliche Summe aus dem Blickwinkel der Flavier, selbst wenn es 960 Stück und somit 10 Sesterzen gewesen sein mochten.
"Jenem Manne, welchem diese Diskrepanz aufgefallen ist, wäre zweifelsohne eine sehr erfolgrei'he Beamtenkarriere in der Verwaltung beschieden, dort wird auf solcherlei ... Genauigkeit sehr viel Wert gelegt."
Pedanterie war das eigentliche Wort, welches Gracchus auf der Zunge lag, doch wollte er nicht seinen Sohn mit solcherlei Anschauung derangieren, war doch die Iustitia eine der Tugenden, welcher Minor sich sollte verpflichtet fühlen und im Angesichte dieser zählte vorrangig erst einmal der Tatbestand, wiewohl Gracchus genau wusste, hätte er eine solche Unstimmigkeit auf den Märkten entdeckt, dass ihm ebenfalls dies den Schlaf würde rauben. -
Mit ernstem Blick folgte Macer den Ausführungen des Anklägers und machte sich einige Notizen. Fragen hatte er zunächst einmal keine, zumal das übliche Vorgehen an dieser Stelle ohnehin nicht vorsah, gleich eine eingehende Befragung vorzunehmen, erst Recht nicht einen Befragung des Anklägers. Wohlwollend nahm Macer dagegen zur Kenntnis, dass Duccius Vala sogleich ein Kompromissangebot unterbreitete, welches auf eine gütliche Einigung hinaus laufen könnte. "Vielen Dank", antwortete er daher auf das Ende der Rede und wandte sich dann mit einer leichten Drehung des Kopfes und des Oberkörpers dem Beklagten zu. "Damit erteile ich das Wort nun Flavius Flaccus", übergab er das Rederecht an die Gegenpartei.
Sim-Off: Der Betrag von 0.01 Sesterzen entspricht ziemlich genau einer semunica.
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"Ehrenwerter iudex prior, Duccius, Quiriten!", seine Stimme in einer Weise erhebend, die mehr Enthusiasmus mitschwingen ließ als das bei seinen gewöhnlichen Reden als advocatus der Fall war, begann Flavius Flaccus zu sprechen, "Bei allen Gerichtsprozessen von einiger Bedeutung bin ich zu Anfang meines Plädoyers im Allgemeinen aufgeregter, als es meine Ausbildung und Studium vermuten lassen. Und gerade bei dieser Causa gibt es vieles, das mich in Aufregung versetzt. Hier und heute soll ich nämlich für mich selbst sprechen - nicht jedoch in einer Sache von einiger Wichtigkeit, keine schreckliche Anklage, keine niederträchtigen Vorwürfe sind es, gegen die ich mich verteidigen muss, nein! - ein Verstoß gegen die Lex Mercatus wird mir vorgeworfen. Wiewohl die Sache mich also in einige Verwirrung und Aufregung versetzt, so sollte ich doch eigentlich überaus glücklich sein. - Wir alle sollten glücklich sein, Mitbürger, denn offensichtlich ist unsere civitas so frei von allem Übel, so makellos, so strahlend rein von Unschuld, dass eine solch unscheinbare Angelegenheit beträchtliche Gewichtigkeit erhält, und die strahlendsten Männer des Staates sich mit ihr befassen. Felix ter et amplius also der Staat, dem eine solche Friedlichkeit gegeben ist! - Aber sollten wir lediglich aufgrund der Marginalität des Streitfalls auf die Wahrung der Gesetze verzichten? - Bei den Göttern, natürlich nicht! Mit aller Härte und gebührenden Strenge soll begangenes Unrecht geahndet werden. Doch ich stehe hier und kann freien Herzens sagen, nicht unrecht gehandelt zu haben!
Wenngleich die Wahrheit meiner Worte durch Adel, Redlichkeit, Eifer für die Wissenschaften und untadeliges Wesen allein zu genügend Strahlkraft gelangen sollte, so will ich doch Schritt für Schritt das mir vorgeworfene Unrecht abstreifen, damit auch nicht nur der Schleier des Verdachts an mir haften bleiben möge. Der Duccius hat es wohlweislich unterlassen, das mir vorgeworfene Vergehen in all seinen Facetten zu schildern, zweifellos wissentlich, dass dadurch das von ihm konstruierte Anklagekonstrukt in sich zusammenstürzen würde, wie eine hoffnungslos verplante insula. Nun will ich, der Angeklagte, es auf mich nehmen, die Anklageschrift zu zitieren, um die Dinge zu klären. - Obwohl sowohl der ehrenwerte Iudex, als auch der Wortlaut der Aklageschrift von einem Verstoß gegen die Lex Mercatus Paragraph vier Absatz drei sprechen, so glaube ich doch, einigermaßen glaubhaft machen zu können, dass ich weder ein Sklave, noch mein Status niedriger als der eines Ritters ist, ich also alle meine Güter und Betriebe rechtmäßig bewirtschafte,", bei diesen Worten konnte Flaccus sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, fuhr jedoch unmittelbar und erneut ernst fort, "und, ohne dem Kläger, dem Prätor, der die Klage angenommen hat, oder dem Iudex, welcher diese Verhadlung leitet, Unkenntnis der römischen Gesetze vorwerfen zu wollen, so denke ich doch, dass wir in dieser Streitfrage den Paragraphen fünf im Absatz drei behandeln. Titus Duccius Vala gibt also an, dass in meinem Namen an den Märkten der Stadt rohes Fleisch zum Preis von 1.35 Sesterzen vertrieben wurde, was die Herstellungskosten unterschreite und somit seiner Meinung nach juristisch zu ahnden sei, da es einen Verstoß gegen die lex Mercatus eben im Paragraph fünf Absatz drei darstelle. Manche Bürger mögen diesen möglicherweise nicht in seinem vollständigen Wortlaut im Gedächtnis haben, sodass ich ihn kurz vortragen möchte.", eine kleine Wachstafel ergreifend zitierte er laut, klar und deutlich, "Der Staat darf einen Betrieb mit einer Strafabgabe belegen, wenn er Waren zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten anbietet, um damit Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren. et cetera. Das ist alles. Nun gilt es hier jedoch zweifellos einige Dinge zu klären. So zunächst die Frage des Betriebes, welcher jenes rohe Fleisch, gleichsam das corpus delicti, hergestellt hat, um es danach unter den Herstellungskosten zu verkaufen. Es handelt sich hier um ein Landgut in Kampanien, welches etwas außerhalb der Stadt Paestum liegt, und sich bereits seit Jahrhunderten dort im Besitze meiner Familie befindet. Meine Ahnen haben es errichtet, dem ehrenhaften altitalischen Bauerntum treu, und redlich verwaltet bis in diese Tage, da ich mich nun diesem Vorwurf ausgesetzt sehe. Nun ist es allerdings schon verwunderlich, wenn der Duccius von gesetzmäßig festgelegten Mindestpreisen an den Märkten der Stadt spricht. - Ich hätte eigentlich gedacht, dass mein Studium des römischen Rechts nach meiner Ausbildung in Griechenland ein intensives gewesen war, doch offenbar kennt Duccius Vala die Gesetze der Stadt genauer. Mir jedenfalls ist kein Gesetz bekannt, welches den Mindestpreis für ein Stück rohes Fleisch an Roms Märkten festlegt. Die lex Mercatus spricht hier lediglich von den Herstellungskosten, welche nicht unterschritten werden dürften. Nun wächst meine Bewunderung dieses Mannes allerdings langsam ins Unermessliche, denn er hat offenbar nicht nur eine exzellente Kenntnis der leges Romanae, sondern darüber hinaus auch Einsicht in die Herstellungskosten von Fleisch auf meinem kampanischen Landgut, welche ich selbst erst nach intensiver Korrespondenz mit dem dortigen Verwalter in Erfahrung bringen konnte. Die verblüffende Antwort: Es existieren keinerlei Herstellungskosten. Der dortige Bestand an Ziegen, denn es handelte sich um Ziegenfleisch, vermehrt sich gänzlich von selbst, es fallen dabei keinerlei Kosten an. Auch das Gras ist als Futter auf den Ländereien in Hülle und Fülle vorhanden, den Transport und die Tötung der Tiere erledigen Sklaven, deren Unterhalt sich wiederum aus den Erträgen des Landguts bestreiten lässt. Die gesamte Herstellungskette speist sich also aus dem, was guter, kampanischer Grund und Boden selbst abwerfen. Nun mag dennoch das unüblich niedrige Angebot Aufsehen und Aufregung verursachen, doch möchte ich es genau erklären und rechtfertigen. Als ich selbst nach dem Tod meines Vaters die Verwaltung des kampanischen Landguts auf mich nahm, hielt ich es für klüger, die Erzeugnisse nicht in Poseidonia und der näheren Umgebung zu vertreiben, wie mein Vater das getan hatte, sondern sie zunächst nach Rom zu transportieren, um sie schließlich hier gewinnbringender verkaufen zu können. Zumal ich selbst mich seither in Rom aufhalte, mag diese Entscheidung gewiss nachvollziehbar erscheinen. Den im Gesetzestext enthaltenen Vorwurf, das Angebot niedrig gestaltet zu haben, um damit Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren, weise ich jedoch auf das Heftigste von mir, bin schließlich ich derjenige, welcher Zutritt zum Markt erlagen wollte, und nicht bereits einen soliden Stock an Abnehmern gewonnen hatte. Die Situation stellte sich für mich also folgend dar: Große Mengen rohen Fleisches befanden sich in Rom, und der Druck, sie zu vertreiben war groß, beginnt rohes Fleisch schließlich bereits nach kürzester Zeit zu verderben. Dennoch, Quiriten, wurde kein einziges Stück Fleisch verkauft, sodass der niedrige Preis unmöglich etwaigen Konkurrenten zum Schaden gereicht haben kann! Worin besteht also das Unrecht, welches ich begangen habe? Etwa im vergeblichen Versuch, den Verlust durch das verderbende Fleisch mit einem niedrigen Preis möglichst gering zu halten? - Dieser Vorwurf ist lächerlich, und kann so nicht geltend gemacht werden, denn ich denke nun wahrhaft und wirklich glaubwürdig gemacht zu haben, dass der niedrige Marktpreis für rohes Fleisch keinesfalls so niedrig angesetzt wurde um - Zitat der betreffenden lex - damit Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren, sondern lediglich, um die eigenen Verluste nach Möglichkeit zu mindern.
Nun jedoch, da feststeht, dass dieser Mann durch mich keinerlei Verlust und Schaden erlitten hat, mag es doch lohnenswert erscheinen, einiges über die Erwartungen des Anklägers zu sagen. Dieser zeichnet sich zwar anscheinend weder durch Scharfsinn noch durch Erfahrung und Übung aus, ist aber trotzdem nicht ohne Hoffnung und Erwartung hierher gekommen. Dass er das Volk gegen einen jungen patricius, der tatsächlich weder Frau noch Kinder mit dem ernähren muss, was er tagtäglich vom Markt nach Haus bringt, wohl aber eine verwitwete Mutter zu versorgen hat, die, nach dem Verlust ihres Gatten in viel zu jungen Jahren, nun in eben jenem kampanischen Landgut sitzt, und deren Lebensunterhalt sich zum Großteil aus dessen Erträgen speist. - Wo Duccius, ist deine Frau, wo sind deine Kinder? - Wenn es also nicht existentielle Bedrohung ist, ja nicht einmal auch nur der kleinste erlittene Schaden, welchen Grund könnte Duccius Vala haben, einen jungen Mann edler Abstammung kurz vor dem Eintritt in den Cursus Honorum vor Gericht zu zerren? Quiriten, es giebt nur einen einzigen Grund, der diesem homo novus die Niedertracht verleihen kann, sich gegen das altitalische Bauerntum zu stellen, gegen die Ehre des redlichen Bewirtens von Grund und Boden, gegen alles, was uns Römer heilig, ihm jedoch lediglich Mittel zum Zweck ist. Der Streitfall selbst ist ihm völlig egal - er hat ja keinerlei Schaden erlitten! - nein, ihm geht es lediglich darum, sein politisches Fortkommen auf dem Rücken eines möglichst vornehmen, ihm ansonsten jedoch völlig gleichgültigen unschuldigen jungen Mannes zu bewirken. Möglicherweise hat er sich Ruhm und Ehre, wenigstens jedoch Bekanntheit seines Namens verhofft, durch dieses sein selbstloses Einstehen für Recht und Gesetz, doch tatsächlich versucht er, einem rechtschaffenen Bürger übel mitzuspielen.
Um meinen guten Willen und die unerbittliche Hoffnung, der Warheit zum Siege zu verhelfen, nun endgültig unter Beweis zu stellen, erkläre ich mich gern bereit dazu, ein öffentliches Opfer im Tempel des Merkur darzubringen, nicht jedoch zur Sühne für nicht begangenes Unrecht, sondern pro populo Romano Quiritibus, zum Wohl und Heil der Stadt und des römischen Volkes, dessen Tugend, Ehre und Rechtschaffenheit sich heute erneut als über jeden Verdacht erhaben gezeigt haben."
Tosenden Beifalls gewiss, zog sich der Flavier nach dieser flammenden und wortgewaltigen Apologie zurück, um den Fortgang der Dinge abzuwarten.
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Auch die Prätorianer waren anwesend, zwar hatten sie nicht direkt interesse an dieser Verhandlung, aber man wollte natürlich immer über allerlei Aktivitäten informiert sein. Und so saß Seneca in den hinteren Reihen, natürlich in zivil gekleidet und beobachtete das Treiben, hörte aufmerksam zu und sah die ein oder anderen bekannten Gesichter..
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Auch den Ausführungen des Beklagten hörte Macer aufmerksam zu, was etwas mehr Konzentration erforderte, da dieser länger sprach. Ebenso machte er sich auch zu dieser Rede einige Notizen. Dann ließ er dem Publikum kurz Zeit für Reaktionen, denn er wusste, dass dieser Fall auch eine Bühne sein konnte. Natürlich auch für ihn selbst und auch seine eigenen Worte würde die Pause ins richtige Licht rücken.
"Vielen Dank", antwortete er erneut, diesmal in Richtung des Beklagten. "Ich stelle fest, dass auf beiden Seiten der Wille besteht, den Fall ohne Hauptverhandlung zu beenden und unter den Augen der Götter abzuschließen. Dies ist römischen Bürgern würdig. Ferner stelle ich fest, dass beiden Seiten bewusst ist, dass es in dieser Streitsache eher um grundsätzliche Ansichten geht denn um einen hohen Streitwert. Bei so viel Idealismus habe ich keinen Zweifel, dass wir eine gütliche Einigung erzielen werden." Diesmal lächelte er unverdrossen in beiderlei Richtungen, bevor er weiter sprach. "Ich möchte allerdings eine Sache anmerken, die ich im Rahmen dieser Anhörung für nicht verhandelbar halte. Nämlich, dass es in der bisherigen Rechtssprechung zur Lex Mercatus und Rechtspraxis der Aedile zweifelsfrei anerkannt war, dass bei jeder Ware Herstellungskosten anfallen - und wenn es nur der Preis des Messers ist, das benötigt wird, um eine Ziege zu töten. Könnten sich die beiden Seiten unter diesen Umständen darauf verständigen, dass das Angebot zu einem zu niedrigen Preis erfolgt ist, tatsächlich dadurch jedoch keinem Konkurrenten geschadet wurde?" Nun blickte er fragend zu beiden Seiten und wartete auf Antworten.
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Luca stand einfach nur da und versuchte den ganzen Worten zu folgen. Da waren so viele Worte in Latein, die er nicht verstand. Und dennoch glaubte er mehr und mehr zu spüren, worum es ging, besonders als der Ankläger gesprochen hatte und dann sein Herr Flaccus. Es ging wohl um eine Lappalie, um ein wenig Geld. Aber Luca kannte sich noch nicht genug aus. Dennoch war er sehr interessiert und hörte allen aufmerksam zu, auch wenn er nichts mitbekam von dem, was in den Zuschauerreihen gesagt wurde. Aber als dann sein Herr sprach, lauschte er sehr und war einfach beeindruckt, wie dieser die Worte sprach.
Ja, Luca war regelrecht begeistert und fast irgendwie stolz auf seinen neuen Herren, der zwar viel, aber wohl wahr sprach ...
Luca hatte dennoch kaum eine Ahnung, was das hier alles sollte, doch sein Herr und auch sein Ankläger hatten es mehr und mehr deutlich gemacht, so dass es auch Luca verstand. dennoch versuchte er sich selbst sein eigenes Urteil zu bilden.
Still und fast regungslos stand Luca da und horchte weiter. Liess sich all die Informationen noch einmal durch den Kopf gehen. Es war alles etwas viel, aber er lernte. Aber etwas stand in seinem Vordergrund: Seinen Herren mit dem Leben zu schützen. Das war auch eine Aufgabe. Auch wenn sich Luca fragte, warum. War sein eigenes Leben weniger wert? Aber seine Gedanken darüber waren eben seine. Und hier sah es nicht so aus, als würde jemanden Flaccus angreifen wollen, zumindest nicht körperlich. Sonst waren es ja alles nur Worte, so schwerwiegend sie auch sein mochten.
Aber Luca erkannte auch, dass sein neuer Herr vielleicht in Zukunft doch mehr in Gefahr war, als ihm lieb war. Denn er verstand schon so einiges, was hier gesprochen wurde. Es ging scheinbar um Missgunst und um Neid und um Ansehen ... Dinge, die Luca erst noch lernen musste in dieser Stadt.Er stand weiterhin nur da, regungslos und wartete weiter ab und hörte weiter zu. Ab und an schaute er sich die Gesichter der Zuschauer an. Einfach nur so. Er versuchte zu verstehen. Gab es da jemanden, der ebenfalls Groll gegen seinen Herren hatte? Sein Blick wanderte durch die Zuschauerreihen.
Dann sprach wieder ein hoher Herr vom Gericht und Luca horchte und schaute sich mit wachen Auge um. Er studierte die Gesichter und deren Reaktionen. -
Es war ein spannender Verhandlungstag - und von Minute zu Minute wurde er spannender!
Ebennoch hatte der Ankläger, Duccius Vala, seinen Standpunkt erklärt und Dives saß leicht nickend im Publikum. Auch wenn er das Gesetz, um welches es ging, nicht im Wortlaut kannte, so klangen doch alle vorgebrachten Argumente logisch und waren einleuchtend! - 'Wie sich wohl Flavius Flaccus dagegen verteidigen würde?', fragte er sich gedanklich...
... bis dann die flammende Rede des jungen Flaviers folgte:
Emotional und mitreißend bei gleichzeitig guter Verständlichkeit er Argumentation - zumindest für Dives, der ja in Asia und Achaia groß geworden war! So konnte wirklich nur ein gewiefter Redner und studierter Jurist sprechen, soviel war klar für Dives.Und auch, wenn er nach wie vor nicht genau wusste, was nun Behauptung und was Tatsache war, so schien jedoch auch für Dives klar: 'Sollte die Debatte so hitzig zu Ende geführt werden, wie sie nun begonen hatte, so würde man sich in Roma - und wahrscheinlich sogar auch darüber hinaus - noch einige Zeit an diesen Fall erinnern!'
Zumal im Publikum auch Leute mit Wachstafeln saßen, die scheinbar Notizen machten, was entweder auf lernende Studenten oder Mitarbeiter der Acta Diurna schließen lies...Schließlich ergriff der iudex prior wieder das Wort und schwor beide Parteien wieder auf eine Einigung ohne Hauptverhandlung ein. Inwiefern der von ihm vorgeschlagene Kompromiss nun gut oder schlecht für Ankläger und Verteidiger sein würde, darüber vermochte sich Dives keine Meinung bilden! Das war ihm endgültig eine Nummer zu hoch!
So hielt er es, wie viele andere Zuschauer und Zuhörer, und verblieb in Spannung ob der kommenden Statements von Duccius Vala und Flavius Flaccus, die sicherlich beide auch weiterhin mit rhetorischem Geschick und Können glänzen würden... -
Einen kurzen Seitenblick auf Duccius Vala werfend erkannte Flaccus, dass jener offenbar nicht im Sinn hatte, dem gütlichen Einlenken des Purgitiers zuerst Antwort zu geben, sodass er selbst abermals knapp seine Stimme erhob. "Ja, selbstverständlich. Es ist jedenfalls, und das möchte ich nochmals betonen, keine Tatbestandsmäßigkeit gegeben, da das niedrige Angebot keinesfalls erfolgte, um Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren. Nichtsdestotrotz will ich, um der Concordia willen, der Forderung des Klägers in bereits genannter Weise nachkommen." Nun traf ein durchaus berechnender Blick den Duccius, denn Flaccus versuchte zu ergründen, ob jener es dabei belassen würde, oder die Angelegenheit gänzlich ins Lächerliche zu treiben gedachte. Zuzutrauen war es ihm womöglich.
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