Iduna

  • Es war ein unangenehm schwüler Vormittag in Rom, an dem Titus heute seine Ware an den Mann brachte. Dem Sklavenhändler standen Schweißperlen auf der Stirn, während er soeben einen bulligen Nubier, der sowohl als Leibwächter, als auch für die Arbeit auf einem der zahlreichen Landgüter rund um die Stadt eingesetzt werden konnte, von dem Podium zu seinem neuen Besitzer bringen ließ. Nun war er ja für seine hervorragende Ware bekannt und so ließ er nun ein Mädchen auf sein Podium führen. Es war für eine Germanin nicht sonderlich groß und zeichnete sich vor allem durch sein hübsches, ja beinahe engelsgleiches Gesicht, einen schlanken Körper und wallende rotblonde Haare aus.


    Ein weiteres, mal wieder ganz hevorragendes Angebot für euch. Dieses hübsche Ding, ist grade einmal 16 Jahre alt und kommt frisch aus dem wilden Norden Germaniens. Dennoch geht ihr jede Wildheit und jeder Widerspruch ab. Sie wird wissen wo ihr Platz ist und jede Aufgabe erledigen, die ihr von ihrem Herrn oder ihrer Herrin gegeben wird. Freilich sollte dieses Prachtexemplar von einer Frau kein Leben auf dem Feld fristen. Nutzt sie vielmehr für den Haushalt, dort kann sie sich auch die Hände schmutzig machen. Schließlich kann ein gut geführter Haushalt nicht genug von diesen hübschen, blonden germanischen Täubchen nicht haben. Als Startgebot setze ich 300 Sesterzen fest. Und ich beschwöre euch, ihr guten Römer, lasst euch diese Möglichkeit nicht entgehen!


    rief der Sklavenhändler auf den Platz hinaus und wartete auf die ersten Interessenten.


    Sim-Off:

    Die Auktion läuft bis Sonntag, den 26.06.2016 um 23:59:59. Posts mit einem Zeitstempel ab einschließlich 00:00h und editierte Posts scheiden als Gebote aus.
    Bitte beachtet, dass das Gebot auch in der WiSim geleistet werden muss!

  • Es war noch immer äußerst surreal, als sich Iduna auf einem Kastenwagen wiederfand, der sie direkt nach Italia, genauer gesagt nach Roma in die Hauptstadt bringen würde. Schluchzend und weinend hatte Iduna an das Mitgefühl ihrer ‚Entführer‘, denn so bezeichnete sie den Sklavenhändler für sich im Stillen appelliert und wurde dennoch nicht erhört. Eng aneinander gedrängt kauerte die rothaarige Germanin in dem hölzernen Wagen, der sich rumpelnd seinen Weg über unebene Straßen suchte. Neben ihr konnte sie leise Worte in einer ihr fremdländisch anmutenden Sprache vernehmen, so dass sie vorsichtig ihren Kopf in diese Richtung drehte. Ihr Blick musste jedoch allzu offensichtlich gewirkt haben, denn da spürte sie auch schon einen Knuff gegen den Oberarm und wandte augenblicklich ihren Blick gen Boden. Schließlich konnte sie das schnauben der Pferde hören, als der Wagen zum Stehen kam und die Sklaven ins Tageslicht gezerrt wurden. Blinzelnd und stolpernd versuchten sie sich auf den Beinen zu halten, so dass Iduna ihre Mitgefangenen zum ersten mal bei Tageslicht erblicken konnte. Dieser Augenblick sollte jedoch nicht für lange halten. Denn da wurden die Sklaven auch schon davon gezogen und stolpernd stellten sie sich in Reih und Glied auf. Quer durch die Stadt ging es, bis der Zwischenhändler den Marktplatz und damit auch die Sklavenauktionen erreichte. Mit einem schmierigen Grinsen übergab der Zwischenhändler seine ‚Ware‘ an Titus Tranquilius, nahm von dem bärtigen Herrn seine Münzen entgegen und verschwand mit einem schmierigen Grinsen auf den Lippen. Und dann ging es auch schon los, als man die neue Ware direkt neben dem Podium platzierte und sogleich ein bulliger Nubier als Neuerwerb an den Mann oder die Frau gebracht wurde. Als nächstes pickte man sich offensichtlich die junge Germanin heraus, welche mit großen Augen die ihr so fremde Umgebung in Augenschein nahm und im ersten Moment gar nicht mitbekam, dass sie nun von einigen neugierigen Augen gemustert wurde. Erst als die Stimme des Händlers mit diesem fremdländisch klingenden Dialekt an ihr Gehör drang, zuckte Iduna augenblicklich zusammen und warf dem Händler einen vorsichtigen Blick zu. Was sprach dieser da? Redete er etwa über sie und was sagte er?

  • Und einer der Interessenten kam bereits des Weges entlang. Wie immer war Aculeo allein unterwegs. Das Gesicht hatte er ein wenig gen Himmel gerichtet wo die Sonne immer wärmere Strahlen zu Erde sendete. Ein leichtes Lächeln entstand als er nund da stand und den alten Sklaventreiber sah.


    Sei gegrüsst, Tranquillus. Wie geht es dir und dem Geschäft? erkundigte sich der Germanicer freundlich und hob leicht die Augenbrauen als er das junge Mädchen erblickte welche gerade auf die Plattform gebracht wurde.
    Spricht sie unsere Sprache, Tranquillus? Es wäre schade wenn sie nichts verstehen würde. Die Zeit die investiert werden müsste.....

  • Titus blickte zu dem ersten Interessenten hinüber. Ein bekannte Gesicht, dem er freundlich zunickte.


    Salve, Curator Germanicus! Immer eine Freude, dich hier am Stand sehen zu dürfen.


    grüßte der Sklavenhändler und schaute zu dem Mädchen, die sich offenbar orientierungslos umblickte.


    Es wird nötig sein, dass sie unsere Sprache erlernt. Aber für dieses Prachtstück ist es doch wohl jede Minute deiner Zeit wert, nicht wahr?


    antwortete er und schob das Mädchen ein Stück weiter in den Vordergrund. Sie hatte sicherlich andere Qualitäten, abseits der fehlenden Sprache, und diese galt es nun in den Vordergrund zu stellen.

  • Die Unsicherheit und sichtliche Verwirrung umgab Iduna wie ein Heiligenschein. Was auch nicht verwunderlich war. Denn.. wie würdet ihr euch fühlen wenn ihr brutal eurer Heimat beraubt werden würdet? Mit Sicherheit genauso verunsichert, wie sich die rothaarige Germanin in diesem Augenblick fühlte. Und dann noch diese fremde Stimme die immer wieder an ihr Ohr drang und die Iduna nicht verstand.


    Als sich dann tatsächlich ein Interessent der Plattform näherte, wäre Iduna am liebsten davon gelaufen. Jedoch hielten sie Stricke an Ort und Stelle fest und obendrein regierte die Angst in ihrem Körper. So dass sie wie das sprichwörtliche Kanninchen vor der Schlange verharrte. Hart schluckte die junge Germanin und senkte ihren Blick auf die hölzerne Plattform zu ihren Füßen. Bis der Sklavenhändler sie ein Stückchen nach vorne schob und Iduna einen vorsichtigen Schritt wagte.


    Tatsächlich war Iduna ein wahres Juwel. Mit ihren roten Locken und ihrem engelsgleichen Aussehen. Sie würde sich wohl perfekt in jeden Haushalt einfügen und wohl niemals Widerworte geben. Eine jede Aufgabe würde sie wohl zu aller Zufriedenheit verrichten. Und das was unter dem Kittel steckte war auch nicht zu verachten. Ein jungfräulicher Körper und äußerst biegsam. Als Tänzerin oder Gesellschafterin würde sich diese junge Germanin ebenfalls anbieten. Oder was geisterte durch denn Sinn des Sklavenhändlers?

  • Mit der Hand fächelte ich mir ein wenig Luft zu, denn ob der Schwüle in der Luft stand ich bereits ein wenig in Hitze. Schweißperlen lösten sich sogar schon von meinem Nacken und perlten meinen Rücken hinunter. Ein unangenehmes Gefühl war es, was meine Laune nicht sonderlich hob.


    [Blockierte Grafik: http://i1196.photobucket.com/albums/aa401/TotalesChaos/IR/Nepomuk.jpg| Nepomuk


    “Oh, schau mal!“, rief mein Sklave Muckel aus und deutete hinüber zu dem Stand, auf dem gerade eine Sklavin zum Verkauf angeboten wurde. “Ist sie nicht wunderschön?“


    Ein Seitenblick verriet mir, dass mein Muckel seinen Kopf beschaulich zur Seite geneigt hatte und sich das Angebot schon fast verliebt betrachtete. “Blutjung und dieses Haar!“


    “Ja, ja,“ erklärte ich fast in wenig abwesend und kam zum Stehen, um mir das genauer betrachten zu können. Mir stand überhaupt nicht der Sinn danach, mich bei einer Sklavenauktion zu tummeln, zumal mein eigener Bedarf ja auch reichlich gedeckt war. Ich hatte die schönste Sklavin der Welt. Und fleißig war sie und anschmiegsam und so begehrenswert.


    “Lass uns mal näher gehen!“, forderte mein Muckel nun und ehe ich etwa sagen konnte, bahnte er sich auch schon seinen Weg hin zum Podest. Nur um dort von Nahem auf die Ware zu stieren. War er auf den ersten Blick verliebt? Ich wollte es nicht hoffen. Anstatt weiter auf meinen Sklaven zu achten grüßte ich den Curator Germanicus mit einem Nicken. Zwar kannte ich diesen Mann überhaupt nicht, doch immerhin hatte ich durch den Sklavenhändler nun seinen Namen aufgeschnappt. Und ein Gruß hatte noch niemanden geschadet.

  • Scipio schlenderte nach den Besprechnungen mit Senator Purgitius über den Sklavenmarkt, sich anschauen was gerade geboten wurde Die meisten Händler hatten wieder nur mehr oder minder schlechte Sklaven im Angebot, wenn man so über Menschen überhaupt urteilen konnte oder sollte. Dann aber erspähte er eine rothaarige Schönheit und direkt daneben, als hätte man es erahnen können, Casca und sein Sklave.


    "Salvete Casca. Na, auch von dieser Schönheit angelockt worden? Wahrlich eine hübsche Dame."


    Dann wandte er sich dem Verkäufer zu. "Wenn sie schon nicht unsere Sprache spricht, was kann sie eigentlich? Du hast zwar nett gesprochen, aber keine konkreten Dinge benannt die wichtig wären."

  • Etwas überrascht drehte ich mich zur Seite, als ich angesprochen wurde. Die Stimme kam mir gleich so bekannt vor. “Scipio!“, entfuhr es mir und ein leichtes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Es war schon ein Wunder, dass man unter dem gleichen Dach hauste, es jedoch einer Auktion bedurfte, um sich über den Weg zu laufen. “Salve, salve! Im Grunde genommen wurde nicht angelockt, sondern eher mein Sklave.“


    Ich deutete wage in Muckels Richtung, der verträumt da stand und den Neuankömmling noch gar nicht bemerkt hatte. Dann richtete sich mein Blick auf den Sklavenhändler, der von Scipio schließlich gefragt worden war, welche Dinge er dem Publikum bisher verheimlicht hatte. “Sag bloß, du hast plötzlich Interesse entwickelt?“ wollte ich dann wissen. “Aber es ist schön, dass wir uns hier mal über den Weg laufen. Ich wollte dir schon lange sagen, dass dein Käse ausgezeichnet schmeckt.“ Zwar war es schon eine Weile her seit ich ihn gekostet hatte, aber dieses Erlebnis war mir noch nicht aus dem Kopf gewichen, was vor allem aber an Nelia gelegen hatte und nicht unbedingt an dem Käse an sich.

  • Marcus schaute hinüber zu Muckel und der sah aus als hätte er eine Göttin gesehen. Scipio musste lachen. "Ohje, klarer Fall würde ich sagen. Ja, wenn sie etwas kann dann wäre ein Interesse durchaus da, für die Sache mit der Sprache haben wir ja einen Griechen der ihr das geduldig beibringen kann, der hat da Übung drin."


    Zumal sie wirkliuch hübsch war, rote Haare hatten so etwas animalisches, wildes, anziehendes. Er konnte Muckel schon verstehen, irgendwie. Aber wenn die Sklavin nicht viele Dinge konnte war sie als reine Zierde auch keine Hilfe, dafür brauchte Scipio kein Geld auszugeben, dafür gab es Kunst.
    "Bedank dich beim Käse bei Manius, er ist dafür verantwortlich, zusammen mit seinen Eltern. Er hat da echt ein riesen Talent, und wenn er weiter so fleißig ist schenke ich ihm noch die Freiheit. Dann kann er für mich weiterarbeiten und dafür Geld erhalten."

  • Aus dem Augenwinkel bemerkte Iduna, wie sie ein junger Mann mit neugierigem Interesse in seinem Blick fixierte. Ja, regelrecht anstierte, was der jungen Germanin einen Schauer den Rücken hinab rieseln ließ. Wieso blickte dieser junge Mann dort drüben nur derart intensiv? Nervös verkrampfte Iduna ihre Finger in ihrem einfachen Kittel und zwar so fest, dass ihre Fingerknöchel weißlich durch ihre Haut hindurch stachen. Die Gesprächsfetzen der Kaufinteressenten drangen lediglich halbherzig an Idunas Gehör und ließen ihr Herz unnatürlich laut in ihrer Brust pochen.


    Natürlich wurde über sie gesprochen, denn sonst hätten sich diese Männer garantiert nicht dem Podest genähert, auf dem der Sklavenhändler die hübsche Germanin platziert hatte. Immer wieder schluckte Iduna vernehmlich und wünschte sich an einen gänzlich anderen Ort. Zurück in ihre Heimat, aus der sie brutal entführt wurde. Zurück in die liebenden Arme ihrer Mutter, die ihr immer so sanft über das rötliche Haar gestreichelt hatte. Diese zärtlichen Berührungen würde sie nie wieder zu spüren bekommen, zumindest hatte ihr dies der Zwischenhändler mit einem höhnischen Grinsen im Gesicht entgegen gezischt, als er sie zusammen mit den anderen Sklaven nach Roma gebracht hatte.


    Ihre rötlichen Haare leuchteten im Schein der Sonne, als würde ein Heiligenschein ihr Gesicht umgeben. Zumal Iduna mit einem wahrlich hübschen Gesicht gesegnet war. Ihre erblühenden Rundungen verbargen sich unter dem Kittel, den man sie zu tragen gezwungen hatte. Dichte dunkle Wimpern verhüllten ihren bläulich schillernden Blick, den Iduna folgsam gesenkt hielt. Auch wenn ihr Blick aus dem Augenwinkel und äußerst verstohlen in Richtung der Römer wanderte, die sich vor dem hölzernen Podest versammelt hatten. Der Zwischenhändler hatte Titus Tranquillus wahrlich nicht viele Informationen über die junge Germanin mitgeteilt. Lediglich, dass sie kaum der römischen Sprache mächtig war und äußerst schüchtern anmutete. Aber diese Schüchternheit konnte man mit Sicherheit durch einige liebevolle Worte oder eine zärtliche Geste vertreiben, nicht wahr?

  • Verspannte Sklaven waren nie gut. Sie brachten meist nicht viel Geld, weil sie den Eindruck erwachsen ließen, dass sie doch noch nicht so ganz mit ihrem Schicksal abgeschlossen hatten, was wiederum nicht selten dazu führen konnte, dass sie doch noch aufbegehrten, sobald sie erstmal im Heim des neuen Besitzers waren.


    Entspann dich, Mädchen, alles wird gut.


    flüsterte Titus nun der kleinen Germanin zu. War es eine Lüge? Nicht unbedingt. Aber natürlich wusste auch er, dass was die meisten Besitzer von ihren Sklaven hielten. Doch ging es hier doch um bares Geld.


    Sie ist eine große Hilfe im Haushalt, kann kochen, backen, waschen, nähen und sticken. Bestimmt kann sie auch tanzen, wenn dies denn gewünscht wird. In jedem Fall wird sie eine gehorsame Sklavin sein.


    beantwortete Titus dann auch noch die offenen Fragen der weiteren Interessenten. Vielleicht taute das Mädchen ja auch noch ein bisschen auf und zeigte, dass sie nicht nur optische Vorzüge hatte. Dass sie derweil wohl weder die römische Schrift lesen, noch schreiben konnte verstand sich wohl von selbst, wenn sie ja nichtmal die Sprache sprach. Was das rechnen anging, wusste Titus dies nicht, aber die römischen Zahlen würde sie wohl in jedem Fall noch lernen müssen.

  • Titus Titus, er sollte doch wissen dass er damit noch lange keine Kunden bekommen würde.
    "Nun, im Haushalt haben wir mehr als genug Sklaven. So eine hübsche junge Dame und leider keine Verwendung, hm. Lass mich noch ein wenig drüber nachdenken, die Interessenten sind ja eher gering."


    Scipio ging wieder zu Casca und dachte dabei drüber nach was er nun machen würde. Ja sie war hübsch, aber keine große Hilfe, auf der anderen Seite könnte sie ihm sicher in manchen Dingen, wie neue Togen oder Tuniken, zur Hand gehen, natürlich erst wenn sie der Sprache mächtig war. Und wer weiß, vielleicht konnte sie auch manche Dinge gut organisieren, so etwas könnte er prima gebrauchen, Broka war da keine große Hilfe.
    "Was denkst du. Ich bräuchte jemand wie du Nelia hast, eine die auch mal organisieren kann, mir so lästigen Dingen wie neuen Tuniken und Togen helfen kann. Und Nelia... vielleicht würden die beiden sich ja gut verstehen."

  • Avianus blickte wenig begeistert zu dem Podest des Sklavenhändlers hoch. Schöne Ware, wie meistens bei dem alten Tranquillus, und die war auch nicht der Grund für seine Laune. Ebenso wenig die Hitze. Die Zeit, in der er bei jedem Wetter vor irgendeinem Tor hatte Wache halten müssen, war inzwischen schon eine Weile her, aber wie man so schön sagte, verlernte man gewisse Sachen nie. Wie etwa der ekelhaften Hitze die kalte Schulter zu zeigen. Was ihn eigentlich störte, war die Tatsache, dass er noch immer kein eigenes Personal für seine Familie angeschafft hatte oder eher, dass er mit Sibel noch nicht einmal darüber gesprochen hatte. Jedes Mal, wenn er an einem Sklavenmarkt vorbeikam, wurde er daran erinnert und kaufte dennoch nichts, manchmal, weil nicht das angeboten wurde, was er brauchte, oft, weil andere bei Versteigerungen die Preise zu sehr in die Höhe trieben, und einmal sogar, weil er aus Gutmütigkeit mitzubieten aufgehört hatte, damals als Pina, Sila und ihre … Tante? Naja, war nicht so wichtig. Die hatten jedenfalls den Custos nötiger gehabt als er. Was die Zwillinge wohl so trieben?
    Sein missmutiger Ausdruck war nachdenklich geworden, während er nachgedacht und unterdessen die Germanin gemustert hatte. Kein Latein war eindeutig ein Minuspunkt. Zum Glück war sie jung und würde vermutlich schnell lernen. Das kostete allerdings und dauerte vermutlich trotzdem lange genug, wenn man nicht gerade bereits einen germanischen Sklaven besaß, der ihr eine neue Sprache besser nahebringen könnte. Sobald das Mädchen dann aber ihre Sprache beherrschte, wäre sie sicherlich nützlich für den Haushalt. Der kleine Lucius krabbelte inzwischen und ständig musste jemand aufpassen, damit er keinen Unsinn anstellte. Sibel machte wie immer die meiste Arbeit allein, denn eine Amme hatte sie ja nicht gewollt. Aber gegen ein Kindermädchen war doch bestimmt nichts einzuwenden, oder? Falls das Mädchen denn mit Kindern gut konnte. Sie danach zu fragen war leider nicht drin. Und sonst musste sie sich eben anpassen. War bestimmt besser als irgendwo als Deko zu enden oder als Lustsklavin, an der sich der Herr bediente, wann immer es ihm Spaß machte. Aber laut Tranquillus schien es ja nichts zu geben, was das junge Ding nicht konnte.
    "Eine wahre Alleskönnerin!", rief er nur halb ernst zum alten Sklavenhändler hoch und endlich blitzte bei dem Iunius ein Lächeln durch. "Ich geb dir die 300 Sesterzen, wenn sie sich auch um Kinder kümmern kann."

  • Waschen, sticken und nähen. Das waren alles Dinge, für die ich schon eine wunderbare Sklavin hatte. Mein Bedarf wäre also schon vornherein gedeckt.


    "Willst du bieten?", sprach mich nun mein Sklave an und bemerkte dabei erst jetzt, dass auch Scipio anwesend war. "Oh... salve, Herr,", entkam es ihm daraufhin, doch seine Augen waren schon wieder bei der kleinen Schönheit auf dem Podest.


    "Ich werde wohl nicht bieten," erklärte ich gemächllich, doch mir wurde auch klar, dass Scipio es wohl in Erwägung zog, wenn er schon fragte ob dieses Mädchen sich mit Nelia verstehen würde. "Wenn du sie haben möchtest, dann nur zu. Das heißt falls dir Muckel und der Herr dort drüben dir nicht zuvor kommen." Ich deutete hinüber zu dem Mann, welcher soeben dreihundert Sesterzen geboten hatte, falls die Sklavin sich mit Kindern auskannte.


    "Dreihundertundfünzig Sesterzen!", rief mein Sklave und ich dachte, ich verhörte mich gerade.


    "Bist du verrückt?", empörte ich mich und zupfte ihn dabei an der Tunika. "Wir brauchen keine Sklavin!" Verhalten schaute ich mich um, ob irgendwer überhaupt dieses unsinnige Gebot gehört hatte.


    "Aber Casca, sie ist doch so schön!", entgegnete mir Muckel im Mauleton. Sollte er nur. Schließlich war es sein Peculium das draufgehen würde und nicht das meine.

  • Scipio erkannte den Iulier und winkte ihm freundlich zu, dann musste er aber lachen als Muckel anfing zu bieten. "Lass mal, bis 500 gehe ich mit. Soll Muckel mal mitbieten. Ich denke aber mal Avianus wird da weiter mitgehen können, der hat dann doch deutlich mehr Sesterzen in der Tasche als ein armer kleiner Tiro."
    Ob er sie wirklich brauchte, mal sehen, aber so wurde wenigstens der Preis etwas nach oben getrieben und das war auch nie etwas schlechtes.

  • Auftritt der Patrizier...
    Eine edle Sänfte schlängelte sich durch die Straßen und machte, wie so häufig, auch beim Sklavenmarkt halt. Während die große Entourage aus Sklaven und Leibwächtern einen großen Ring um die Sänfte freischob, immerhin gedachte Flavius Scato etwas sehen zu können, schob eben dieser den Vorhang seiner Sänfte ein wenig zur Seite. Die Germanin gefiel ihm. Nicht in dem Sinne in der sie wohl den meisten Männern gefallen würde, er hatte nur selten derlei Bedürfnisse, doch sie strahlte eine gewisse Exotik aus, und würde sich in der Villa Flavia sicher nützlich und dekorativ machen können, und somit auch einen gewissen Prestigeeffekt vermitteln. Und ging es nicht genau darum bei Menschen seines Standes?
    Mit einem Handzeichen orderte er einen seiner Sklaven heran und flüsterte ihm ein Informationen ins Ohr, woraufhin dieser sich seinen Weg durch die Menschenmassen bahnte. Noch einen Moment lang fixierten seine kalten Augen das Mädchen, bevor seine Hand den Vorhang wieder fallenließ, und er sich in seiner Sänfte zurücklehnte.


    Der Sklave indes angekommen in der Menge, ließ sein Gebot verlauten:
    "400 Sesterzen von Caius Scato von den Flaviern!

  • Pina hatte es zu Hause nicht mehr ausgehalten, sie wusste selber nicht was mit ihr los war. Alles war ihr zu eng geworden, alles nervte sie. Ob es war weil alle mit der Hochzeit beschäftigt waren oder weil sie Mantua doch mehr vermisste als ihr selber bewusst war.
    Sie war einfach alleine los, ohne sich weiter Gedanken über Schicklichkeit und Anstand zu machen. Sie achte nicht sonderlich auf die Umgebung und ließ sich treiben, bis sie meinte eine bekannte Stimme zu hören. Pina schaute sich um und entdeckte sie befand sich auf dem Sklavenmarkt und die Stimme die sie zu kennen glaubte gehörte Titus Tranquillus, dem Sklavenhändler. Neugierig ging sie näher, sie wollte das Angebot sehen aber und das mochte sie besonders, die Kommentare und das Gerede der Zuschauer und Bieter hören.
    Sie hatte sich langsam nach vorne gearbeitet und betrachte die Frau. Nach dem Aussehen war sie Germanin aber man konnte ja nie wissen. Was für Fähigkeiten man ihr alle zuschrieb. Nach weiteren Beobachtungen, stand für Pina fest, die da vorne hatte vielleicht Angst, wusste aber ganz gut ihre Reize einzusetzen, ja und dann kam jetzt bestimmt das Gehechel der Männer.
    Ob ich das ganze beleben soll und schauen was dann geschieht? Da hörte sie ein Angebot gleich in ihrer Nähe 300 Sesterzen. Neugierig drehte sie sich zu dem Bieter um. Kannte sie den nicht? War der nicht auch damals hier gewesen als sie mit ihrer Tante und ihrer Zwillingsschwester hier gewesen waren um einen Custos zu ersteigern. Da war er aber noch Centurio gewesen oder? Ein schelmisches Lächeln leuchtet bei ihr auf und dann :“450 Sesterzen“ bot sie da sich das Angebot gerade auf 400 erhöht hatte. Zufrieden mit sich nickte sie.

  • Die lauten Stimmen der Römer schienen Iduna wahrlich Angst einzujagen. Und Angst war etwas was der Sklavenhändler offensichtlich nicht ausstehen konnte. Denn seine Stimme erklang nicht gerade freundlich, so dass die junge Germanin erschrocken zusammen zuckte und einen vorsichtigen Blick in Richtung des Sklavenhändlers warf. “Wie kann ich mich entspannen?“ Murmelte die junge Germanin mit leiser Stimme an sich selbst gewandt. Eh‘ sie ihren Blick vorsichtig über die gaffende Menschenmenge gleiten ließ, die sich in einem Halbkreis um das Podium herum eingefunden hatten.


    Unbemerkt verkrampfte Iduna ihre schlanken Finger miteinander, die von einem Seil aneinander gefesselt waren. Eben ein solches Seil war auch um ihre Fußgelenke geschlungen und hielt sie dadurch an Ort und Stelle. So war es zumindest Sinn der Fesselung, die sich der Sklavenhändler für alle seine Sklaven ausgedacht hatte. Und während die anderen armseligen Kreaturen in der Sonne schwitzend verharrten, fühlte sich Iduna wie auf dem Präsentierteller. Schließlich lag sämtliche Aufmerksamkeit der Römer auf ihrer Person, so dass die junge Germanin etwas unwohl von einem Fuß auf den anderen trat.


    Die anpreisenden Worte des Sklavenhändlers verstand Iduna nicht und dennoch ahnte sie, dass er offensichtlich ihre Vorzüge anpries. Schließlich war Iduna ein wahres Schmuckstück, wenn man ihre roten Strähnen und ihre zierliche Statur genauer in Augenschein nahm. Und als sich dann auch noch der kalte Blick eines fremden Mannes direkt auf ihre Person niederlegte, hatte Iduna innerlich das Gefühl, sie müsste zu Eis erstarren. Wie konnte der Blick eines Mannes nur so eisig kalt wirken? “Ich habe Angst.“ Flüsterte die junge Germanin mit diesem fremdländischen Akzent in ihrer Stimme, den die Römer wahrscheinlich nicht verstehen würden.


    Und so biss sie sich auf die Unterlippe und versuchte verzweifelt die Tränen zurück zu halten, die sich in ihren Augenwinkeln angesammelt hatten und einer Sturzflut gleich über ihre Wangen flossen, um in den Sand zu ihren Füßen zu tropfen. “Tut mir Leid. Tut mir Leid. Tut mir Leid.“ Schluchzte Iduna in einem fort und zitterte am ganzen Körper.

  • Drusilla kam heute zu Fuß am Sklavenmarkt an. Nicht das eine Sänfte nicht drei Straßen weiter in einer Seitengasse stand. Aber wer über die Merkte schlendern wollte tat dies meist zu Fuß. So kam auch sie bei dem Händler an, an dem grade eine Germanien verkauft wurde. Wie üblich kam sie in standesgemäßer Kleidung aus Seide und gut gewebtem Tuch. Ihre Schuhe zierten die Zeichen ihres Standes die kleine Mondsichel auch wenn sie den in ihren Augen unmodischen Mulleus nicht trug. Auch sie umgab eine kleine Scharr Sklaven die ihr als Leibwache dienten. Diese standen ganz in der Nähe des Flavius, den Drusilla aber noch nicht entdeckt hatte.


    Brauchte sie eine Germanin? Wollte sie eine? Sie wusste es nicht, sie konnte es sich vorstellen aber nicht um jeden Preis. Sie sprach leise mit einem Sklaven der ihr zur Seite stand. "Meine Domina frag was sie kann?" Richtete der Sklave die Frage seiner Herrin an den Händler.


  • Hmm....nun Tranquilius. Ich vertraue auf dein Wort als Ehrenmann dass es nicht vergebene Liebesmüh ist etwas Zeit in das Mädchen zu investieren.


    Aculeo blickte einige Zeit lang das Mädchen an. In der Zwischenzeit hatten sich noch andere Interessenten versammelt und die ersten Gebote abgegeben.



    Ähh was is nun das letzte Gebot? wollte er von der Person wissen die neben ihm stand.


    Glaub 450 Sesterzen war das letzte dass ich hörte antwortete der Mann und interessierte sich nun weiter für die Versteigerung.


    500 Sesterzen Aculeo hob den Arm und hatte die Stimme erhoben. Wer da nun noch alles schon geboten hatte war ihm entgangen.....

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