• ..hatte ich von Juba erfahren, dass im Atrium ein Besucher für mich wartete und so schickte ich mich an diesen nicht zu lange warten zu lassen und begab mich dorthin.


    Salve!, begrüßte ich den Besucher und setzte mich in den Korbstuhl gegebüber von ihm.


    Du wolltest mich sprechen?

  • Ich stand auf und beugte mein Haupt. Schließlich setzte ich mich und sah Maior ruhig an.


    "Salve, Magister. Ich komme zu dir, um dich zu bitten, mich als deinen Klienten anzunehmen. Ich weiß, das ist eine große Bitte, doch ich trage sie einem Mann vor, der zu Recht in seiner jetzigen Stellung ist. Und ich, als einfacher Optio der Vigiles, kann dir nur versprechen, dir und der Gens Decima gegenüber stets in tiefster Treue und Verbundenheit gegenüberzustehen. Deine Feinde sollen auch meine sein, so wie ich deine Freunde ehren werde, als wären es meine eigenen."

  • Ich lächelte erfreut.


    Nun dein Interesse an einem Klientelverhältniss ehrt dich und freut mich, Pompeius.
    Aber erzähle doch über dich. Was hast du schon gemacht, was erhoffst du dir davon und wie schaut es mit deiner Familie aus?

  • Livianus warf einen kurzen Blick nach draußen. Cicero und Fannia warteten bereits vor dem Eingang und kümmerten sich und die Beladung der Reisewägen. Die beiden Sklaven würden Livianus nach Germanien begleiten.


    Er selbst stand im Atrium und wartete auf das Eintreffen der Familienmitglieder. Er hatte allen Bescheid geben lassen und wollte sich persönlich von jedem verabschieden.

  • Darius erkannte die Stimme nicht, schließlich hatte er sie erst ein paar mal gehört. Als er jedoch das Atrium betrat, sah er, dass es sein Herr war.
    "Ja, Herr?"

  • Soviel hatte er schließlich nicht zu packen. Zwei andere Tuniken, einen etwas wärmeren Umhang für die germanische Kälte und noch ein zweites Paar Schuhe hatte er in einen Beutel gepackt. "Ja, Herr." Er senkte seinen Blick. "Soll ich sie holen, Herr?"

  • "Ja, Herr."


    Dann verschwand Darius wieder kurz in den Sklavenunterkünften um seine Sachen zu holen. Nur wenig später durchquerte er wieder das Atrium und verließ durch das Vestibulum die Casa um der zweiten Anweisung des Herrn nachzukommen.

  • Als Lucilla hört, dass Livianus abreist, lässt sie alles liegen und stehen und eilt ins Atrium. Sie findet es sehr bedauerlich, dass nach Aemilia nun auch noch er die Casa Decima in Rom verlässt.


    "Livianus!" Lucilla umarmt ihren Lieblingscousin. "Pass auf dich auf in Germania, vor allem, dass deine Füße nicht abfrieren. Und lass ab und zu etwas von dir hören, der Cursus Publicus in Germania leistet vorzügliche Arbeit. Die Tabellarii holen sogar die Post aus den Legionscastellen ab, also versuch es gar nicht erst mit der Ausrede, dass du nicht zum Postamt kommst."

  • Meridius betrat das Atrium und erblickte eine Abschiedsszene. Kopfschüttelt trat er hinzu.


    "Der Legatus Legionis reist mit Sicherheit nicht ohne seinen Vorgesetzten. Und dieser hat noch einige wichtige Besprechungen. Unter anderem mit seinem Vorgänger, dem Imperator und diversen anderen Senatoren und einem Consul. Die Koffer können vorerst wieder runter von dem Wagen."


    Er zwinkerte den Beiden zu.


    "Das ist eine dienstliche Anweisung!"

  • Lucilla hebt ihre Augenbrauen, schaut zu ihrem Bruder und zurück zu Livianus. "Bin ich froh, dass ich nur dem Praefectus Praetorio unterstehe."


    Dann lässt sie von ihm ab und schaut ihren Bruder fragend an. "Hast du nicht eine Provinz, um welche du dich kümmern solltest?"

  • "Möchtest Du mich loswerden?"


    Meridius zwinkerte seiner Schwester zu. Nein, heute würde sie ihm mit ihrer Art nicht die gute Stimmung verderben. Auch wenn sie manchmal extrem schnippisch sein konnte und vielleicht schneller redete als dachte...


    "Wie ich schon sagte. Ich habe einige Gespräche. Um eine Provinz kümmert man sich leichter, wenn man die entsprechenden Hebel rechtzeitig drückt. Macer ist in Rom, der Imperator auch. Wenn Du meinst, dass ich wichtige Dinge besser schriftlich klären soll, bitte, aber das ist nicht MEIN Stil."

  • "Mitnichten möchte ich dich loswerden." Lucilla verkneift sich ein Grinsen. "Außerdem, selbst ist die Frau. Wenn ich deinen Anblick satt habe, dann nehme ich meine Palla und mache mich auf den Weg in eine andere Casa. Hätte ich gewusst, wie unabhängig so eine Verlobung macht, hätte ich es schon viel früher getan." Nun grinst sie doch noch, blickt aber dann wieder ernst.


    "Ich meine nur, du solltest die Bewohner in Germanien nicht so lange warten lassen. Das würde nämlich nicht gerade von Respekt ihnen gegenüber zollen, wenn sie es per Post erfahren und sich ihr neuer Legatus dann wochenlang nicht sehen ließe. Und gerade in so einer Provinz wie Germanien sollte man damit wohl besser nicht scherzen. Aber das weiß du sicherlich besser als ich, du kennst die Germanen ja."

  • "Ich werde jedenfalls ersteinmal die Gespräche mit dem Imperator und Macer abwarten, meine Liebe. Und dann brauche ich diverse administrative Dinge, wie Siegelringe... Sobald ich die Gespräche hinter mir habe, werde ich die betreffenden Stellen vom Kommandowechsel und meiner Ankunft informieren, BEVOR ich dort bin. Nicht dass die IX meinen Cousin noch wegen Hochstapelei einbuchtet, weil sie meine Rückkehr erwartet und statt dessen er erscheint. Nein, Lucilla, Eile ist gut, doch zu schnell sollte man auch nicht sein."


    Er sah seine Schwester an.


    "Siehst Du den Consul heute noch?"

  • Lucilla zuckt unbestimmt mit den Schultern. "Möglich. Wenn er zuhause ist. So ein Consul ist ja ein vielbeschäftigter Mann."


    Sie verkneift sich ein Seufzen. Dass Meridius von Avarus nur als 'der Consul' redet zeigt ihr, dass er ihn noch immer nicht als ihren Verlobten akzeptiert hat. Es ist, als würde sie von Severa nur von 'der Hausfrau' reden.

  • Meridius nickte.


    "Nun, falls Du ihn siehst, ich bin heute Abend in den Thermen. Vielleicht hat er ja Zeit."


    Er versuchte die Reaktion von Lucilla einzuschätzen.

  • Als Darius das Atrium betrat, sah er, dass noch andere Personen anwesend waren. Darunter der Herr, der eben ohne eine Antwort auf seine Frage abzuwarten vorbeigegangen war. Darius hielt sich einige Schritte von den Herren entfernt im Hintergrund auf. Er fand es unangebracht sie jetzt zu stören.

  • Wenn Lucilla Avarus am heutigen Tag noch sehen sollte, dann hat er am Abend sicher besseres vor, als mit Meridius in den Thermen zu hängen. Nämlich den Abend mit ihr zu verbringen. 8) Dies sagt sie jedoch nicht.


    "Ich werd es ihm sagen. Wenn ich ihn sehe."

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