• "Bestimmt nicht!" =)
    Aemilia legt den Kopf schief und betrachtet ihn lächelnd.
    "Mit dir kann es doch eh keiner der Gladiatoren annähernd aufnehmen. Ich will ihnen ja nur beim Kämpfen zuschauen..." :D
    Ihr kommt eine Idee.
    "Ihr von den Cohortes Urbanae veranstaltet nicht zufällig auch hin und wieder Schaukämpfe oder soetwas?" :D

  • "Mach ich!" grinst Aemilia und erwidert seinen Kuss.
    "So... Ich mach mich mal auf den Weg. Ganymed weiß ja noch garnichts von seinem Glück. :D Hoffentlich wird er nicht seekrank."
    Sie grinst und drückt Livianus noch einmal fest an sich.
    "Und pass du mir gut auf dich selbst auf. Ich brauch dich schließlich noch für die Verlobung... und die Hochzeit... ;) und die Hochzeitsnacht..."
    Verschmitzt zwinkert sie ihm zu und befreit sich dann aus seiner Umarmung.
    "Bis bald, Liebster!" und küsst ihn noch einmal sanft auf den Mund.

  • Schnellen Schrittes kommt Ganymed hereingelaufen. Er sieht etwas verschlafen auf und hat verwuschelte Haare. Schüchtern bleibt er vor Livianus stehen und blickt auf seine Fußspitzen.


    Verwirrung, aber auch ein notorisches Schuldbewußtsein steht in seinem Gesicht geschrieben.


    "Ja, Dominus?"

  • Ganymed wippt etwas verlegen auf seinen Fußballen.


    "Ja, halt ein wenig, Dominus! Als Kind hat mir mein Vater etwas reiten beigebracht und später durfte ich mal in Milet auch reiten. Aber das ist alles schon eine Weile her." Er lächelt leicht. "Mein Vater konnte sehr gut reiten!" Ganymed nickt und blickt dann wieder auf seine Fußspitzen.

  • Ganymed blinzelt wieder verblüfft, dann nickt er eifrig. "Ja, Dominus! Natürlich!" Er lächelt glücklich und aufgeregt. "Soll ich gleich aufbrechen?"

  • "Das überlasse ich dir. Du musst zum Gestüt Aurelia. Dort ist das Pferd bereits bereitgestellt."


    Livianus zog einen Beutel aus seiner Toga und sah den Jungen streng an.


    "Ganymed! In diesem Beutel sind 300 Sz.! Damit bezahlst du das Pferd. Das ist viel Geld! Pass darauf gut auf und mache damit keinen Unfug. Ich vertraue dir!"

  • "Ich passe gut darauf auf, Dominus!" Ganymed nickt ernsthaft und nimmt den Geldbeutel.


    "Dann mach ich mich auch gleich auf dem Weg, Dominus. Oder habt Ihr sonst noch etwas für mich zu tun, Dominus?" Er sieht Livianus fragend an.

  • Lucilla sitzt mit ihrer Freundin Jocasta im Peristyl der Casa Decima. Vor ihnen steht je ein Webstuhl, neben ihnen jeweils ein Sklave der ihnen frische Luft zufächert. Nachdem Aelia ihr erzählt hat, dass sie ihre tunica recta tatsächlich selbst gewebt und dafür insgesamt neun Anläufe gebraucht hat, hat Lucilla beschlossen dies nun auch zu versuchen. Jocasta ist zwar schon verheiratet und hat daher keine Notwendigkeit mehr für eine tunica recta, doch aus Freundschaft hat sie sich der Webaktion angeschlossen. Die gelben, roten und grünen Fäden glitzern im Sonnenschein. Neidisch schaut Lucilla auf den Webstuhl ihrer Freundin, dann auf ihren eigenen. Die faden, weißen Fäden erscheinen ihr im Vergleich ziemlich langweilig. Wieso muss so eine Hochzeit eigentlich so farblos sein? Wieso kann man nicht in Rot, Grün, Gelb oder Blau mit vielen bunten Applikationen heiraten?


    Missmutig zieht Lucilla die Fäden durch die gespannten Fäden des Webstuhl. "Ist das wieder eine Hitze heute. Vielleicht wird es so langsam Zeit sich aufs Land zu begeben. Andererseits kann ich Rom einfach nicht verlassen."
    "Ja, ich verstehe was du meinst. Ich will auch nicht fort, obwohl es gar nicht schlecht wäre einige Zeit von Marcus wegzukommen." Jocasta ist mit einem alten Bankier verheiratet, der ihr zwar jeden Wunsch von den Lippen abliest, sie mit Geschenken überhäuft und ihr beinahe alles ermöglicht was sie sich wünscht, dennoch ist Lucillas Freundin nicht unbedingt glücklich. Wer will schon mit einem Mann verheiratet sein, bei dem es nicht einmal mehr auffällt wenn er ein Haar verliert, weil er sowieso weniger Haare auf den Kopf als auf den Zähnen hat?
    "Du hast wenigstens dieses Elend mit der Hochzeit schon hinter dir. Es ist ja nicht so, dass ich Avarus nicht heiraten möchte und außerdem wünsche ich mir natürlich eine große, pompöse Hochzeit, aber diese Organisation, diese Vorbereitung, und allem voran diese blöde Weberei ... ich weiß auch nicht, darauf könnte ich wirklich verzichten."
    Jocasta wirft einen Blick auf Lucillas Webkunst und fängt an zu kichern. "Bis du soweit bist wird es eh noch einige tunicae rectae brauchen. Also mit der hier brauchst du gar nicht erst weitermachen."
    Mit gerunzelter Stirn betrachtet Lucilla ihr Werk."Na hör mal, das ist man nicht mal eine Armlänge Stoff!"
    "Ja," lacht Jocasta. "Und es sieht jetzt schon furchtbar aus. Sei mir nicht böse, Lucilla, aber deine Webkunst war schon immer bescheiden. Bis du ein Gewand zusammen bekommst in dem du dich auf deiner Hochzeit präsentieren möchtest, wird noch viel Wasser den Tiber hinunter fließen."
    "Ach, Jocasta, du hast ja recht. Könntest du nicht ...?"
    "Oh nein, schlag dir das gleich aus dem Kopf! Ich habe das einmal gemacht und die Aussicht darauf, dass ich es nocheinmal tun muss wenn Marcus ins Gras beißt, ist schon schlimm genug. Nein wirklich Lucilla, bei aller Freundschaft aber das geht zu weit. Vielleicht solltest du doch auf dem Mercatus schauen. Die wenigsten Damen von Stand weben ihre tunica recta selbst."
    "Ich fürchte, irgendwann werde ich das müssen wenn ich Avarus wirklich noch heiraten möchte." Lucilla schüttelt grummelnd den Kopf. Die Weberei hat sie schon immer gehasst.

  • Ein weiterer Sklave platzt in die traute Zweisamkeit. "Herrin, ein Brief ist für dich abgegeben worden."
    "Oh, ein Brief? Gib her." Lucilla lässt sich nur zu gerne ablenken und nimmt die Nachricht entgegen und öffnet sie. "Liebe Tante Lucilla ..." Sie verzieht das Gesicht. "Von wem ist das denn?" Ohne den Inhalt zu lesen sucht sie den Absender und findet ihn am Ende des Schriftstückes. "Oh, von Serapio! Wieso schreibt er mir denn ein Brief?"
    "Serapio wer? Tante Lucilla? Doch nicht etwa von Meridius? Wie viele Söhne hat er noch gezeugt, die auf einmal Briefe schreibend in der Welt stehen und dich Tante nennen?"
    "Nein, nein, Serapio ist ein Sohn meines Cousins Silanus. Der ist schon... na ja, lange tot. Ich habe Serapio eine Ewigkeit nicht gesehen, aber neulich tauchte er hier in Rom auf. Ich habe mich so gefreut, er war schon immer mein Lieblingsneffe. Naja, so viele hatte ich ja nicht, aber trotzdem. Er ist zumindest der Neffe, den ich am längsten kenne. Er war so süß als er noch klein war. Diese kleinen Pausbäckchen ... mal sehen was er schreibt."


    Lucilla beginnt den Brief zu lesen, schaut aber gleich wieder auf. "Ah er hat sich die Haare schneiden lassen. Das ist gut. Diese griechische Mode sich die Haare lang wachsen zu lassen, das ist doch furchtbar. Da bin ich einmal gespannt, wenn ich ihn wieder sehe." Sie liest weiter. "Denk nur, ich bin zur Legio gegangen ... was? Aber ... und sie haben mich auch genommen ... nun bin ich Probatus ... Meinung geändert ..." Nicht nur Lucillas Blick hängt an den Worten auf dem Brief, auch ihre ganze Aufmerksamkeit und alle ihre Sinne. Sie verschlingt jeden einzelnen Satz. Je mehr sie liest, desto größer wird ihre Enttäuschung. "... Onkel Livianus hat schließlich gesagt, ich solle mein Leben in den Griff bekommen ... was hat er sich nur dabei gedacht? Oh, er weiß es nicht einmal ..." Bei Serapios Ausführungen über das Leben in der Armee muss Lucilla leise kichern, dann schüttelte langsam den Kopf. Kurz überlegte noch, wer eigentlich Serapios Cousine Caia sein soll, aber eigentlich ist das unwichtig. Ihr kleiner Wonneproppen Faustus ist bei der Legion. Er wird sterben. Sie weiß es ganz genau. Er hat doch noch nie gekämpft. Oder doch? Aber ganz egal, die unerfahrenen Legionäre stehen immer in der ersten Reihe, immer. Da hat er keinen Chance. Mit bangem Gesichtsausdruck blickt Lucilla zu ihrer Freundin auf. "Oh Jocasta, er ist in den Tod gegangen! Zur Legion! Warum? Warum machen Sie das immer nur? Er macht das doch nur, um seinen Verwandten zu imponieren, also nicht mir, aber Livianus, Meridius, Magnus, dem ganzen Soldatenpack! Ausgerechnet Serapio, der kleine, feinfühlige, sensible Serapio! Wenn Sie ihn nur gut behandeln ... kann man den Legionären auf der Reise Post schicken? Oder vielleicht ein Paket? Im Stricken war ich doch schon immer gut, wie warm ist es in Parthia? Wird er warme Kleidung brauchen? Oder vielleicht sollte ich ihm ein Amulett kaufen? Bellona und Mars vielleicht? Bona Dea, ich muss es Livianus schreiben. Er wird sicher vernünftig sein und ihn nach Hause schicken. Er ist doch noch ein halbes Kind, das kann Livianus gar nicht gut heißen! Ein Legat kann doch so einen Grünschnabel auf dem Feldzug gar nicht gebrauchen, oder meinst du?"
    Jocasta zuckt mit den Schultern. Ihre Verwandtschaft zieht nie in den Krieg, auch die angeheiratete nicht. Sie weiß nicht wie das ist, sie weiß nicht was Legionäre brauchen und erst recht nicht, was Legaten brauchen. "Ich weiß noch nicht einmal, wo Parthia überhaupt liegt. Er wird schon wiederkommen, Lucilla, das tun sie doch immer. Dein Bruder, deine Cousins, Decima werden alle zu Legaten, da gibt's nichts dran zu rütteln."


    Nicht alle, wie Lucilla genau weiß. Zu genau. Doch sie will nicht darüber nachdenken. "Ja," lächelt sie, "das ist wohl wahr. Legatus Legionis Decimus Serapio, so wird es sicher irgendwann sein." Sie nimmt das Webschiffchen wieder auf und führt es durch die gespannten Fäden im Webstuhl. Irgendetwas Brauchbares würde aus diesem Stoff sicher noch werden. Und wenn es ein Putzlappen für die Sklaven sein würde. Doch Faustus geht ihr nicht aus dem Kopf.

  • Ich führte den auqarius direkt durch das atrium und den schmalen Gang in das peristylium, wo der Senator gerade damit beschäftigt war, Briefe lesend im Schatten zu schlendern.


    "Herr, Du hast Besuch."


    sprach ich ihn an, neigte kurz meinen Kopf und verschwand dann. Ich musste ja schließlich bei dem Gespräch nicht anwesend sein und was die beiden besprechen würden, ging mich nichts an. In der Küche hingegen, das wusste ich, wurden gerade leckere Fleichspasteten für die cena vorbereitet. Mit etwas Charme und Schmeicheleien, würde mich die coqua sicher von ihren Töpfen naschen lassen. Gut gelaunt betrat ich daher wieder das Haus.

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