Decimus Livianus

  • "Danke. Das werde ich.", nickte der Iulier noch eher beiläufig die Grüße an Centho betreffend und war hernach natürlich hellwach für Informationen über Serapio. Wie ging es ihm? Wie sah er aus? War er gesund? Konnte er bald wieder nach Hause? Müsste er einen Prozess befürchten? Wann könnte man - und ganz speziell natürlich Dives selbst - ihn wieder sehen? So viele Fragen... und dennoch gab der Senator die erste Antwort in gänzlich anderem Felde: Er war.. sein Vater?!
    "Wow, das ist... toll.", konnte sich der Duumviralicius über die restlichen Neuigkeiten vor Überraschung kaum richtig freuen. Denn natürlich hatte er sich vorgestellt, dass er später mal, in ferner Zukunft, die Eltern Serapios (ob nun leiblich oder nicht) kennenlernte. Doch ohne irgendeine Vorbereitung darauf, ohne Serapio und ohne dass sie überhaupt auch nur soetwas in der Art wie richtig 'zusammen' waren, war diese Form der ersten Begegnung doch recht.. überrollend, überfahrend und erdrückend. Der Iulier rang ein wenig nach Worten.
    "Ich meine natürlich, dass ich erleichtert bin zu hören, dass die beiden wieder hier sind, wo sie hingehören, und dass es.. also.. wenigstens deiner Nichte(?) den Umständen entsprechend gut geht. Bitte verzeih mir meine Verwunderung, ich.. es.. ich wusste nur nicht, dass du der Vater.. beziehungsweise Onkel der beiden bist." Götter, heizte sich der Raum für Dives auf einmal auf! Das Sudatorium in den Agrippathermen war gar nichts dagegen!


    Aber er musste weitermachen. Der Decimer hatte geschrieben, dass er noch einen Termin und damit nicht unendlich viel Zeit hätte. Folglich musste der gewesene Duumvir zur Sprache bringen, was er noch zur Sprache bringen wollte. - Nur, was war das gleich? In seinem Kopf hörte er nur laut und deutlich seine Gedanken daran, dass er hier vor Serapios Vater saß... und sich mit der langen Redepause wahrscheinlich gerade völlig vor dem blamierte! Er mochte dem Senator kaum noch wirklich in die Augen blicken. Was der wohl von seinem iulischen Besucher hielt, ja fast schon halten musste? Niemals würde der Dives wieder in dieses Haus lassen oder im Senat wählen... Der Senat, richtig:
    "Bitte entschuldige, Senator. Ich wünsche Ser.. sehr gute Genesung deinem Sohn und hoffe, du grüßt" Nein, besser nicht! "auch deine Nichte von mir." Der Duumviralicius fasste sich an die Stirn.
    "Eigentlich bin ich ja hier, um mit dir über meine Kandidatur zum Vigintivirat - genauer: dem Decemvirat, das ich anstrebe - zu sprechen." Diese Stimme war wohl so gut wie verloren.
    "Als Freund der Decimer, als der ich ja beispielsweise, wennauch leider während der Abwesenheit, die Mitglieder deiner Gens als Ehrengäste ins Theatrum Ostiensis einlud, hoffte.. und hoffe ich, mich eventuell deines Wohlwollens bezüglich meiner Bewerbung versichern zu können. Wir sind schließlich beide, die Decimer und auch Iulier, vergleichweise hart getroffen worden von den jüngsten Umwälzungen der Politik, wenngleich bei weitem nicht alle von uns ein Freund des Vescularius Usurpator waren. So ging ich sogar, da in Roma unter seiner Herrschaft - und da meine ich auch seine unrömisch lange Zeit als Praefectus Urbi - zuletzt kaum mehr Politik gemacht, sondern vielmehr Politik von ihm aufdiktiert wurde, freiwillig nach Ostia, um mir dort in vier Jahren als Quaestor, Decurio und zweimaliger Duumvir das anzueignen, was ich unter normalen Umständen wohl in einem Tirocinium Fori gelernt hätte." Kurz atmete Dives durch und fand, dass das nun doch schon wieder etwas besser lief.
    "Ähnlich deiner Person bin ich nach dem Ende des Bürgerkrieges nach Roma heimgekommen, habe im aus dem Exil zurückgekehrten Consular Vinicius Hungaricus einen wirklich großartigen Patron gefunden und möchte nun meinem Ordo, der mir durch Ulpius Valerianus verliehen wurde, gemäß meine Pflicht für Roma und das Imperium erfüllen und daher für das Decemvirat zur Wahl antreten." An dieser Stelle wartete er dann erst einmal eine erste Reaktion des Senators - und Vater Serapios - ab.

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    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
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    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Die sichtliche Verwirrung des jungen Iulier hellte die Stimmung dann doch wieder etwas auf und belustigte Livianus ein wenig. Vater, Onkel,… ja, dass konnte schon ein wenig Verwirrend sein. Doch bevor der Decimer auf die kommenden Wahlen einging, die allem Anschein nach der eigentliche Grund für Dives Kommen war, wollte er den gedanklichen Gordischen Knoten etwas lösen. Eigentlich ging es den jungen Iulier nichts an, aber irgendwie machte er einen sehr netten Eindruck und schien sich wirklich für Seiana und Serapio zu interessieren.


    "Serapio und Seiana sind die Kinder meines verstorbenen Bruders Lucius Silanus. Ich betrachte eigentlich nach all dieser Zeit beide als meine Kinder und habe Serapio vor vielen Jahren auch adoptiert. Ich danke dir für deine Wünsche und werde es die beiden wissen lassen."


    Dann ging er auf die kommenden Wahlen und der Kandidatur des Iuliers ein, der spätestens mit der Erwähnung von Ulpius Valerianus der Stimme des ulpiatreuen Decimers näher war.


    "Mit Consular Hungaricus hast du eine hervorragende Wahl getroffen. Ich hoffe es geht ihm gut und er hat die Zeit im Exil wohlbehalten Überstanden. Der tragische Verlust seines Bruders muss ihn sehr getroffen haben. Es ist bereits der zweite Bruder, den er auf so tragische Art und Weise verliert. Und auch der Tod seiner Frau. Armer Mann. Aber ich habe ihn immer als sehr Willensstark und Kämpferisch erlebt. Er wird bestimmt mit der Zeit auch darüber hinwegkommen und ich freue mich bereits darauf seine manchmal schroffe Art im Senat wieder miterleben zu dürfen.


    Solange sie nicht mich trifft." scherzte Livianus noch zum Schluss und lächelte ein wenig verschmitzt. Dann räusperte er sich und setzte wieder eine ernstere Mine auf. Der Iulier hatte es zwar noch nicht ausgesprochen, aber der Grund seines Kommens lag nahe. Livianus entschloss sich daher ihm ein wenig entgegenzukommen und das Gespräch zu erleichtern.


    "Und du bist heute also zu mir gekommen, um auch mich um Unterstützung für deine Kandidatur zu bitten?"

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "Und einmal Ehrlich. Nenne mir einen Consul der letzten zehn Jahre der in die Geschichtsbücher eingegangen ist oder eingehen wird. Nein. Darum geht es mir dabei gewiss nicht."


    Da hast du wohl recht Livianus. Arbeit gibt es für einen Consul massenhaft. Auch ehrt dich, dass du dich um die Jüngeren kümmern möchtest, doch bedenke, dass man sich bei zuvielen Aufgaben auch leicht verzetteln kann. Ich würde lieber den Fokus auf eine wichtige Sachen richten und diese dann zuerst durchziehen. Sollte dann noch Zeit bleiben, kann man immer noch eine weitere angehen. Ich für meinen Teil würde gerne sehen, wenn unser Ulpianum endlich in voller Größe seiner Bestimmung zugeführt werden würde. Ich habe mir sagen lassen, dass es teils schon als Steinbruch herhalten muss.


  • Aquila musste – zumindest sich selbst – ehrlicherweise eingestehen, dass er keine Ahnung hatte, was die Mehrheit des Senats von Livianus' Kandidatur halten würde. Oder davon, dass gleich zwei Decimi kandidierten, und das so kurz nach Ende des Bürgerkriegs, in dem ein paar seiner Verwandten keine übermäßig rühmliche Rolle gespielt hatten. Aber ändern ließ sich daran ja nichts, so lange sein Onkel ihm jedenfalls nicht befahl zu warten mit seiner Kandidatur – was er ja nicht getan hatte –, und sowieso stand er ja ganz am Anfang des Cursus. Wäre etwas anderes, wenn er auch schon deutlich weiter wäre, dann sollten sie wohl nicht gleichzeitig kandidieren, aber so... „Mal sehen, wie der Senat entscheidet. Bei uns beiden. Aber ich denk schon auch, dass das für unsere Familie nur gut sein kann, wenn wir uns nicht zurückziehen.“ Er lehnte sich ein wenig nach vorn, stützte sich mit den Unterarmen auf Livianus' Schreibtisch ab. „Noch nicht, erst wollte ich mit dir darüber reden, bevor ich die Tour mache. Aber es stehen ein paar auf meiner Liste. Der Duccius natürlich, bei dem ich mein Tirocinium mach, dann Vinicius Hungaricus – er ist nicht nur Tante Lucillas Patron, sondern auch der des Duccius –, einen Patron brauche ich noch, bevor ich bei den Consuln meine Kandidatur bekannt gebe... viel zu tun also“, grinste er. „Was ist mit dir?“

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Da hast du wohl recht Livianus. Arbeit gibt es für einen Consul massenhaft. Auch ehrt dich, dass du dich um die Jüngeren kümmern möchtest, doch bedenke, dass man sich bei zuvielen Aufgaben auch leicht verzetteln kann. Ich würde lieber den Fokus auf eine wichtige Sachen richten und diese dann zuerst durchziehen. Sollte dann noch Zeit bleiben, kann man immer noch eine weitere angehen. Ich für meinen Teil würde gerne sehen, wenn unser Ulpianum endlich in voller Größe seiner Bestimmung zugeführt werden würde. Ich habe mir sagen lassen, dass es teils schon als Steinbruch herhalten muss.


    "Ich danke dir für diesen Ratschlag Sedulus. Du hast bestimmt Recht. Was das Ulpianum betrifft, so habe ich es immer als Projekt meines Patrons Aelius Quarto gesehen und möchte ihn da eigentlich in keiner Weise übervorteilen. Nun wo ich jedoch weiß, dass er sich bei euch in der Casa Germanica befindet, habe ich ohnehin vor ihn vor der Wahl noch zu einem Gespräch einzuladen. Bei dieser Gelegenheit kann ich das Thema ansprechen. Ich bin mir sicher wir werden diesbezüglich eine gemeinsame Lösung finden.


    Was die Wahl betrifft so würde es mir sehr viel bedeuten, wenn ihr mir bei meiner Kandidatur öffentlich im Senat eure Unterstützung aussprechen könntet. Ich denke es hat sehr viel Einfluss auf die anderen Mitglieder des Senats, die vielleicht nicht direkt mich, aber einen von euch unterstützen."


    Livianus sah dabei zuerst kurz zu Sedulus, ließ seinen Blick dann aber auf Avarus ruhen, der bisher noch nicht eindeutig Bekundet hatte, dass er ihn überhaupt unterstützen würde. Er hoffte, den Germanicer mit seinen bisherigen Argumenten überzeugt zu haben, ging aber eher davon aus, dass Avarus noch den einen oder anderen Kritikpunkt einbringen konnte. Livianus selbst sah dies keinesfalls negativ, war es doch bereits eine gute Vorbereitung auf seine Kandidatursrede vor dem Senat, wo mitunter die eine oder andere gleichlautende Frage von anderen Senatoren kommen konnte.

  • Selbstredend interessierte sich Dives hier eigentlich nur für eine der beiden benannten Personen wirklich richtig, wenngleich er dies natürlich niemandem unter die Nase reiben würde. So kam es auch, dass selbst seine Arbeit als Praeceptor der Schola Atheniensis, die ihm zu Beginn dieses Gespräches ein so vortrefflicher Vorwand war, um sich auch nach Serapios Schwester erkundigen zu können (das machte die Frage nach Serapio nämlich unauffälliger), ganz ursprünglich nur ein Versuch gewesen war, Serapio selbst noch näher zu kommen. Viel hatte es zugegebenermaßen bislang nicht gebracht, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.
    Bei der genaueren Erklärung der verwandtschaftlichen Zusammenhänge in der decimischen Gens nun lächelte er noch immer etwas peinlich berührt nur schief und hoffte, dass der Senator gerade die Genesungswünsche an seinen Sohn doch wieder vergas. Am Ende entstünde noch eine Situation, in der sich der Vater ans Bett seines Sohnes setzte und sprach: 'Mein Sohn, ich hatte heute Besuch von einem Iulius, von dem ich dir auch gute Bessung wünschen soll. Aber du glaubst ja nicht, was da für eine faselige Pfeife vor mir saß...'


    "In der Tat geht es dem Consular Vinicius den Umständen entsprechend doch ganz gut.", gab Dives an und verschwieg bewusst die Tatsache, dass sein Patron allem Anschein nach ein steifes linkes Bein hatte. Es war schließlich absolut nicht an ihm, derlei körperliche Auffälligkeiten auch noch groß herum zu tratschen.
    "Das heißt: Vom Ableben seiner Frau, sofern wir hier von der selben Person sprechen, weiß ich nichts. Ich gehe also eigentlich davon aus, dass es der Licinia soweit gut geht." So hervorragend war der Iulier über die Familia des Viniciers nun zwar auch nicht im Bilde, doch gerade hinsichtlich eines Trauerzuges hätte er als Klient doch sicherlich irgendwie etwas gehört.
    "Allerdings hast du recht, dass der Verlust seines Bruders ein harter Schlag für ihn gewesen sein muss - inbesondere deshalb, weil es zu allem Überfluss auch noch mein Onkel Octavius Victor war, der unverständlicherweise nicht nur Klient dieses.. Scheusals war, sondern auch noch die Anklage gegen den Consular Vinicius Lucianus geführt hat.", machte der Duumviralicius hier kein Geheimnis aus seiner Verwandtschaft. Denn was brächte ihm hier schließlich eine Stimmzusage, wenn ihm genau dieser Punkt dann letztlich im Senat auf die Füße fallen würde?
    "Wie ich auch bereits meinem Patron gleich in unserem ersten Gespräch klar gemacht habe, möchte ich auch dir hier versichern, dass ich in der Folge, obwohl meine Mutter eine Tochter des Censoriers Octavius Anton war, praktisch keinen persönlichen Kontakt mehr zu meinem Onkel habe." Nur noch unpersönlichen Kontakt über Briefe, aber das musste man ja nicht unbedingt breittreten.


    "Insofern hast du ganz recht, dass ich dich trotz manch weniger günstiger verwandtschaftlicher Verbindung um deine Stimme für meine Kandidatur zum Vigintivir - beziehungsweise genauer: für das Decemvirat - bitten möchte." Denn natürlich war die Wahl in die Zwangzigmännerschaft ein Großteil des Wunsches, mit dem der Iulier später vor den Senat treten würde. Sollte dies klappen, so würde er aber auch bei der späteren Amtszuteilung durch die Senatoren noch Stimmen für ebenjenes Wunschamt brauchen...
    "Im Gegenzug versichere ich dir, dass im Namen der Freundschaft unserer beiden Gentes, die ich in der Vergangenheit ja durchaus zu fördern versuchte und auch nur allzu gern weiter nach Kräften fördern will, ich auch meinen Cousin Iulius Centho * noch einmal an unser gutes Verhältnis zu den Decimern erinnere - wann immer du meinst, dass eine solche Erinnerung dir nützlich sein könnte.", versprach der Duumviralicius und ahnte natürlich noch nicht, dass gleich zwei Mitglieder jenes Hauses ebenfalls schon bald mit Kandidaturreden vor den ehrwürdigen Senat treten würden.


    Sim-Off:

    * SimOff befindet der sich zwar im Exil, dafür hat SimOff ja auch ein iulischer Nicht-Senator wie Dives ein Stimmchen bei den CH-Wahlen. ^^

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  • "Nun mir geht es nicht anders. Auch ich bemüht möglichst viele Kontakte aufzufrischen oder neu zu knüpfen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich dich auch gleich bitten mir einmal deinen Duccius Vala vorzustellen. Ich würde ihn sehr gerne kennenlernen. Nachdem ich in letzter Zeit immer häufiger seinen Namen zu hören bekomme bin ich neugierig geworden. Stammt er aus dem gleichen Familienzweig wie meine Schwägerin Venusia?"


    Livianus lehnte sich in seinen Stuhl zurück und wartete auf Antwort, als ihn schon wieder die nächste Frage durch den Kopf schoss. Da sie ihn weitaus wichtiger erschien stellte er sie Aquila ohne vorerst auf die Antwort auf seine Frage nach den Verwandtschaftsverhältnissen des Ducciers zu warten.


    "Und du bist auf der Suche nach einen Patron? Hast du schon jemand bestimmten in Aussicht?"

  • "Er hat also wieder geheiratet. Das freut mich für ihn. Ich sprach von seiner ersten Frau Tiberia Livia." erklärte Livianus.


    "Was Victor betrifft, so hat er in den letzten Jahren wohl einige Fehler gemacht. Auch ich ging immer davon aus, dass wir ein freundschaftliches Verhältnis zueinander pflegen, bis ich erfahren habe, dass er für Salinator ein Gutachten erstellt hat, dass einen widerrechtlichen Urteilsspruch gegen mich legitimierte."


    Dann überlegte er kurz, bevor er dem Iulier eine Antwort gab. Natürlich unterstütze er bereits seinen jungen Verwandten Aquila, doch kandidierten beide für das 20-Männer-Kollegium. Also genug Ämter um auch zwei Kandidaten zu unterstützen. Und der Vorschlag des Iuliers war recht interessant, denn Livianus dachte bereits weiter.


    "Du wirst bestimmt verstehen, dass meine Unterstützung in erster Linie meinem jungen Verwandten Decimus Aquila gilt, der ebenfalls als Vigintivir kandidiert. Doch da ihr beide erst für ein Einstiegsamt im Cursus Honorum auf den Wahllisten steht, sehe ich keinen Gewissenskonflikt darin mich für euch beide stark zu machen. Ich denke, dass ihr beide gute Chancen habt, in das Kollegium aufgenommen zu werden. Ich werde meine Klienten und Unterstützer also darüber in Kenntnis setzen, dass sie dir ebenfalls ihre Stimme geben sollen.


    Im Gegenzug könntest aber auch du mir einen wichtigen Gefallen erweisen. Ich habe ebenfalls vor bei den kommenden Wahlen zu kandidieren – für das Consulat. Natürlich bin ich bisher davon ausgegangen, dass mir Centhos Stimme so gut wie sicher ist. Jedoch wäre mir wesentlich mehr geholfen wenn du deinen Patron Consular Vinicius von meiner Kandidatur überzeugen könntest. Er hat bestimmt immer noch sehr viele Anhänger im Senat und sein Wort hatte schon immer starkes Gewicht. Eine Unterstützung seinerseits für meine Kandidatur wäre zweifellos ein wesentlicher Schritt zum Wahlsieg. Was meinst du dazu?"

  • Eine Reihe neuer Informationen strömte auf den Iulier ein, der folglich erst einmal einen kurzem Moment überlegen musste, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
    "Betreffs deines jungen Verwandten kommt es ja sicherlich auch darauf an, welche Präferenzen er bei den vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen eines Vigintivirn hat, oder? Während ich mich hier und auch später im Senat ganz klar für die Decemvirn ausgesprochen habe beziehungsweise aussprechen werde, gibt es ja auch noch drei andere Collegien dort. ... Und falls er tatsächlich ebenfalls Decemvir werden möchte, so ist es ja, wie du sagst: Der Name sagt es schon, dass es dort ganze zehn Plätze zu besetzen gilt - und damit sicherlich genug, um sowohl ihn als auch mich in unserer Bewerbung erfolgreich unterstützen zu können.", führte Dives zunächst in dieser Sache aus, bevor er bei der Bitte des Senators wohl oder übel etwas zurückhaltender antworten musste.


    "Zu deinem Vorhaben für das Consulat zu kandidieren gratuliere ich dir erst einmal und bin mir nach allem, was ich durch meinen Cousin von dir weiß, absolut sicher, dass du ein mehr als nur fähiger Mann bist, der ohne Zweifel ein weiser und gerechter Consul wäre. Darüber hinaus denke ich auch, dass es mir ganz bestimmt und sicherlich auch nicht sonderlich schwer möglich sein wird, meinen Cousin von deiner Wahl zu überzeugen. Ob mein Wort allerdings auch gegenüber meinen Patron ausreicht, um auch ihn von dir zu begeistern, weiß ich hier und jetzt nicht sagen oder auch nur grob abschätzen zu können." Denn dafür fehlten dem Iulier mehr als nur eine kleine Information. Er hatte keine Ahnung, ob Decimer und Vinicier vor einem Salinator enger befreundet waren, respektive ob Livianus und Hungaricus sich gegenseitig mochten. Dass der decimische Senator bisher allem Anschein nach noch nichts über die Licinia, die gar nicht so neue Frau des Viniciers, wusste, war da ja nicht unbedingt das beste Zeichen. Über etwaige klientele Verbindungen zwischen den beiden Gentes wusste Dives ebenfalls nichts. Und nicht zuletzt war er auch einfach A) noch nicht sehr lange Klient des Consulars, während er sich B) auch nicht als übermäßig einflussreich bezeichnen konnte, sodass er C) einfach nicht wusste, wie der Vinicier auf eine solche Empfehlung reagieren würde.
    "Nichtsdestotrotz will ich mich für deine Unterstützung natürlich sehr gerne revancieren und werde dir folglich versprechen, dass ich dein Anliegen im Rahmen meiner nächsten Salutatio zumindest an meinen Patron herantragen werde. Gibt es denn ein bestimmtes Vorhaben oder Projekt, welches du besonders in den Mittelpunkt deiner Kandidatur zu stellen gedenkst?" Denn derlei würde sicherlich auch der Vinicier wissen wollen. Hoffentlich reichte dem decimischen Senator dieses iulische Versprechen...

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  • "Ich danke dir Iulius. Mehr hätte ich mir auch nicht erwartet. Was meine Pläne betrifft so gibt es nach dieser krisengeschüttelten Zeit genug, dass ein Consul zu tun bekommt. Man kann nicht abstreiten das die Arbeit des Senats zum Stillstand gekommen ist. Ich gehe davon aus, dass es mit der Uneinigkeit zu tun hat, die nach wie vor unter den Senatoren herrscht. Hier gilt es zu vermitteln und einen Konsens zu finden. Wichtig erscheint es mir dem Reich wieder Stabilität zu geben und die Bürger nicht weiter zu verunsichern. Wir haben einen neuen Kaiser und der Senat sollte ihm entschlossen zeigen, dass er sich wieder wesentlich an den Regierungsgeschäften beteiligen kann und will. Doch ich möchte meiner Kandidatursrede nicht zu viel vorweg nehmen. Ich nehme an du hast dir auch schon über deine Gedanken gemacht?"

  • Der junge Iulier, der nicht zuletzt auch erst einmal die Tatsache verdauen und verinnerlichen musste, dass sein Gegenüber Serapios Vater war, nickte dankbar. Er ahnte folglich auch noch nicht, dass sein Patron aufgrund jenes verwandtschaftlichen Faktums den Kandidat für das Consulat wenigstens zum aktuellen Zeitpunkt unter keinen Umständen unterstützen würde. Und so hörte Dives nun auch aufmerksam zu, was der Decimer sich für seine Amtzeit vornehmen wollte, und versuchte sich möglichst viel davon zu merken. Dann kam die Sprache zurück auf ihn selbst:
    "In der Tat kann ich sagen, dass meine Rede vom Gerüst her steht. Hier und dort gibt es sicherlich noch einige Ecken und Kanten und nicht zuletzt werde ich natürlich auch nochmal einige Zeit zum Auswendiglernen und für angemessene Gestik, Mimik, Intonation und ähnliches brauchen, aber doch, ich denke, dass ich soweit ganz zufrieden mit dem Ergebnis sein kann. Jedenfalls behauptet das nicht zuletzt auch mein rhetorischer Wahlhelfer, der sonst in Ostia in einer Bibliotheca tätig ist.", erklärte er lächelnd und brauchte wohl nicht weiter zu erwähnen, dass er den Mann - Caius Caelius Caldus, so der an dieser Stelle erst einmal verschwiegene Name - selbstredend aus seinen Jahren in der Hafenstadt kannte.
    "Ich werde mich vermutlich ganz simpel zunächst mit meinem Anliegen vorstellen, dann kurz meine Ausbildung thmatisieren, wobei der Schwerpunkt klar auf meinen verschiedenen Tätigkeiten in Ostia liegen wird. Anschließend werde ich überleiten, dass ich aber auch in Roma bereits einiges erreichen konnte, und werde zum Beispiel meine Arbeit in der Schola Atheniensis anführen, von der ich dir bereits erzählte. Ja, und schlussendlich werde ich dann natürlich noch einmal begründen, weshalb ich mich ausgerechnet für die Aufgaben eines Decemvirn als besonders geeignet betrachte und daher ausgerechnet Teil der Decemviri stlitibus iucandis werden möchte. Das wars eigentlich schon.", fasste der Duumviralicius grob zusammen und umschrieb den einen oder anderen Punkt natürlich auch einfach nur. Auch er wollte schließlich im Senat noch Neues bieten können. Was konnte er darüber hinaus vielleicht noch sagen? - Dass seine Rede selbstverständlich mit den Worten 'Patres Conscripti' begann? Oder dass seine Rede selbstredend mit einem rhetorischen Stilmittel enden würde? Dass er sich natürlich _nicht_ für etwaige Aufmerksamkeit bedanken würde, wie ihm sein rhetorisches Helferlein immer wieder eingetrichtert hatte? Oder vielleicht, dass er wenigstens in seiner eigentlichen Rede den Namen Vescularius Salinator in allen möglichen Varianten vermeiden würde auszusprechen? Dass es eine Stelle in seiner Rede gab, die beinahe ganz natürlich zu einer Nachfrage einladen würde, auf dass er sich auch bereits im Vorfeld speziell darauf vorzubereiten wusste und später ohne großes Überlegen oder Verhaspeln antworten könnte? Nun, das alles interessierte den Senator sicherlich kaum. Der würde seine eigene Rede ja bestimmt kaum anders auf die Beine stellen...


    "Bei einem Zwanzig-Männer-Kollegium ist das ja eher unüblich, wie es auch von den Bewerbern speziell auf das Decemvirat mit letztlich zehn Mitgliedern eigentlich nicht gemacht wird, aber trittst du gemeinsam mit einem anderen Senator an? Ich meine, sicherlich nicht nur, aber doch gerade für die Consulatswahlen bietet sich das doch bestimmt an, oder?", erkundigte sich der Iulier statt weiter irgendwelche Kleinigkeiten über seine spätere Rede vor dem Senat zu erzählen.
    "Persönlich kenne ich das ja von meinen Duumviraten in Ostia aus eigener Erfahrung. Nicht nur, dass man sich auf diese Weise gegenseitig einen gewissen Wählerkreis erschließt und sich den Wahlkampf ein wenig aufteilen kann. Darüber hinaus vermochte ich in meinen jungen Jahren nur deshalb Duumvir zu werden, weil mein Mitstreiter etwas erfahrener war und hinter ihm sogar noch ein _ganz_ erfahrener Vater stand. Damit konnte ich meine Schwäche gegenüber den eher konservativen Kräften etwas ausgleichen, während mein nebenbei erwähnt auch ganz guter Freund durch mich ein wenig mehr in den Bereichen Stärke zeigen konnte, die eher nach neuen Ideen und Veränderung strebten.", führte Dives aus. Dabei war ihm natürlich bewusst, dass er einem Senator diese Idee sicherlich nicht erst so groß erklären musste, doch wollte er eben betonen, dass er selbst auf diesem Gebiet nicht nur theoretisches Wissen besaß, sondern auch schon praktische Erfahrung damit gesammelt hatte. (Und schlussendlich wollte er natürlich auch einfach nur noch etwas sagen, um das ansonsten an seinem Ende angelangt erscheinende Gespräch nicht zu beenden. Denn dieser Schritt stand ihm hier wohl kaum zu, sondern war einzig Sache des Senators...)

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  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "Nun mir geht es nicht anders. Auch ich bemüht möglichst viele Kontakte aufzufrischen oder neu zu knüpfen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich dich auch gleich bitten mir einmal deinen Duccius Vala vorzustellen. Ich würde ihn sehr gerne kennenlernen. Nachdem ich in letzter Zeit immer häufiger seinen Namen zu hören bekomme bin ich neugierig geworden. Stammt er aus dem gleichen Familienzweig wie meine Schwägerin Venusia?"


    Livianus lehnte sich in seinen Stuhl zurück und wartete auf Antwort, als ihn schon wieder die nächste Frage durch den Kopf schoss. Da sie ihn weitaus wichtiger erschien stellte er sie Aquila ohne vorerst auf die Antwort auf seine Frage nach den Verwandtschaftsverhältnissen des Ducciers zu warten.


    "Und du bist auf der Suche nach einen Patron? Hast du schon jemand bestimmten in Aussicht?"


    Im ersten Moment war Aquila etwas verwirrt und wusste nicht, welche Frage er zuerst beantworten sollte – dann beschloss er, sich zuerst mal der letzten zu widmen. Wenn sein Onkel die noch schnell gestellt hatte, bevor er eine Antwort auf die anderen bekommen hatte, war ihm das wohl wichtiger. „Ich hab mir ziemlich lange Gedanken gemacht... und ich würd gern Consular Purgitius darum bitten, mich als Klienten zu nehmen.“ Abwartend sah er seinen Onkel an, was der davon halten würde, bevor er fortfuhr: „Was Senator Duccius angeht: kann ich machen, das dürfte kein Problem sein.“ Sollte es auch nicht, so ein Treffen zu organisieren, immerhin hatte er nach wie vor noch ständig mit ihm zu tun. „Und Venusia ist wohl eine Tante von ihm, wie weit entfernt weiß ich aber nicht.“

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    Was die Wahl betrifft so würde es mir sehr viel bedeuten, wenn ihr mir bei meiner Kandidatur öffentlich im Senat eure Unterstützung aussprechen könntet. Ich denke es hat sehr viel Einfluss auf die anderen Mitglieder des Senats, die vielleicht nicht direkt mich, aber einen von euch unterstützen."[/i]


    Livianus sah dabei zuerst kurz zu Sedulus, ließ seinen Blick dann aber auf Avarus ruhen, der bisher noch nicht eindeutig Bekundet hatte, dass er ihn überhaupt unterstützen würde. Er hoffte, den Germanicer mit seinen bisherigen Argumenten überzeugt zu haben, ging aber eher davon aus, dass Avarus noch den einen oder anderen Kritikpunkt einbringen konnte. Livianus selbst sah dies keinesfalls negativ, war es doch bereits eine gute Vorbereitung auf seine Kandidatursrede vor dem Senat, wo mitunter die eine oder andere gleichlautende Frage von anderen Senatoren kommen konnte.


    Sedulus lächelte.


    Ich denke das sollte das geringeste Problem sein.


    Und sah zu seinem Onkel hinüber. Er würde es wohl ähnlich sehen wie er.


    Und wie sehen deine weiteren Pläne in Roma aus Livianus? Also nicht die Politischen.


    Fragte Sedulus neugierig.

  • "Nein, ich habe mich entschieden alleine anzutreten. Du hast durchaus Recht, dass es sich für die Consulatswahlen anbietet. Allerdings hat die Vergangenheit auch hin und wieder gezeigt, dass eine gemeinsame Kandidatur den Eindruck entstehen lassen kann, man wolle ein solch zuvor abgesprochenes Bündnis zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen. Beispielsweise mit einem Mitconsul, der dafür bekannt ist nicht gerne selbstständig Entscheidungen zu treffen, wenn du verstehst was ich meine.


    Sollte ich Consul werde, ist es mir gleich welchen Kollegen man mir zur Seite stellt. Das macht die Amtszeit zwar fordernder, aber aus meiner Sicht ist eine solche Vorgehensweise wesentlich demokratischer und nutzbringender, da man eben auch gezwungen ist einen gemeinsamen Konsens zu finden und keinen Ja-Sager an seiner Seite hat."


    Als Livianus gerade auf den Werdegang seines Gesprächspartners näher eingehen wollte, klopfte es an der Türe und ein Sklave steckte seinen Kopf herein. Er wies den Senator darauf hin, dass bereits sein nächster Termin in Kürze beginnen würde. Dives hatte man schließlich recht kurzfristig auf Wunsch des Senators in den Terminplan genommen, der gerade vor den Wahlen auch für ihn sehr voll war. Der Decimer nickte dem Sklaven dankend zu und wandte sich wieder zu Dives.


    "Du musst mir verzeihen, aber wie du gehört hast wartet bereits die nächste Pflicht auf mich. Aber es würde mich freuen wenn wir in naher Zukunft Gelegenheit haben dieses Gespräch fortzusetzen."


    Er erhob sich aus seiner Kline um den jungen Mann zu verabschieden.


    "Nun junger Iulius. Auch wenn dein Weg sehr unkonventionell war, so bin ich überzeugt, dass er dir in Zukunft noch sehr hilfreich sein wird. Lass dir also nie einreden, du hättest es besser anders machen sollen. Ich wünsche dir für deine Kandidatur alles Gute und sehe dich spätestens im Senat am Tag der Wahlen."

  • "Consular Purigitius Macer. Eine sehr gute und weise Wahl Marcus. Ich denke er wird dir ein ebenso guter Patron sein. Vor allem da er ein Freund deines Großvaters ist, wird er zu deinem Angebot bestimmt nicht nein sagen."


    Die Wege der Decimer und Senator Macers verliefen schon sehr lange in einem engen Geflecht. Vermutlich hatten auch die Erzählungen seines Großvaters dazu beigetragen, gerade Macer als seinen Patron zu wählen. Schließlich kannten sich Meridius und Macer bereits sehr lange. Was die Sache mit den Duccier betraf, so nickte Livianus zufrieden.


    "Sehr gut. Sag mir bitte Bescheid, sobald du eine Antwort von ihm erhalten hast. Hast du dir auch schon Gedanken gemacht welchem Amt bei den Vigintiviren dein besonderes Interesse gilt? Diese Frage ist meist eine der ersten, die ein Kandidat gestellt bekommt."

  • In der Tat, das klang logisch. Dives selbst hatte bei seinen Duumviraten in Ostia zwar keinen Ja-Sager zum Collega gehabt - gerade eingedenk des machtbewussten Vaters jenes Mit-Duumvirn -, doch eine solche Gefahr mochte ja deshalb trotzdem existent sein. So nickte der Iulier, bevor kurz darauf ein wandelnder Terminplaner - einen solchen hatte der Duumviralicius wenigstens prinzipiell auch - mitteilte, dass die Zeit für dieses Gespräch abgelaufen war.
    "Senator, es hat mich gefreut dich hier und heute auch einmal persönlich kennengelernt zu haben. Es war schön, dass du noch so kurzfristig die Zeit dafür gefunden hast.", gab Dives ehrlich zurück, nachdem auch er sich von seinem Platz erhoben hatte.
    "Darüber hinaus wäre es mir die größte Freude, wenn sich tatsächlich die Möglichkeit dazu ergäbe, dass wir unser begonnenes Gespräch in naher Zukunft fortsetzen. Wer weiß, vielleicht hätte ich dann sogar die Ehre mit einem amtierenden Consul zu sprechen?", lächelte er positiv, wenngleich es nicht das erste Gespräch mit einem amtierenden Consul für ihn wäre. Das hatte er ja bereits mit Consul Cuspius geführt.
    "Und eventuell bestünde ja beim nächsten Mal auch eine Chance, dass ich vorher oder nachher auch deinen Sohn Serapio besuchen könnte, um mich persönlich seiner hoffentlich raschen Genesung zu versichern." Denn in dem kranken Zustand, von dem der Senator berichtet hatte, wäre es hier und heute wohl kaum angemessen nach einem spontanen Besuch zu fragen, wenngleich allein das Wissen um die räumliche Nähe natürlich schon den Wunsch und Drang danach, den Geliebten wiederzusehen, ungemein befeuerte.
    "Vale bene!", wünschte Dives schlussendlich, bevor er sich wieder aus dem Haus führen ließ und einen baldigen Termin für ein erneutes Treffen - natürlich in erster Linie mit Serapio - kaum mehr erwarten konnte.

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • „Das hoffe ich doch, dass er nicht nein sagt“, lächelte Aquila zurück, der eigentlich nicht vorhatte, auf seinen Großvater und dessen Bekanntschaft mit dem Purgitius zu verweisen. Er wollte als Klient akzeptiert werden, weil der Consular überzeugt war dass er es Wert war ihm eine Chance zu geben... und nicht, oder besser: nicht nur, weil er seinen Großvater kannte. „Ich würde gerne Tresvir capitales werden. Ich glaube, das Amt bietet die größten Herausforderungen, und um ehrlich zu sein, möchte ich nicht das nächste Jahr damit verbringen, die ganze Zeit nur am Schreibtisch zu sitzen und Papyrusstapel von links nach rechts zu schieben.“

  • "Das kann ich sehr gut verstehen. Auch ich habe mich wenn möglich immer davor gedrückt zu sehr ein Stubenhocker zu werden. Obwohl es irgendwann einmal nicht mehr so einfach möglich ist, wenn man dementsprechend hohe Posten oder Ämter innehat." lächelte Livianus und erinnerte sich an seine eigenen Karriereweg. Bis zu seinem Umzug nach Rom, wo er die Quaestur und das Kommando über die Cohortes Urbanae antrat, war ihm ein recht lockeres und unbürokratisches Dasein vergönnt gewesen. Selbst als Praefectus Castrorum hatte er durch den damaligen Konflikten und Aufständen in Hispania die Möglichkeit erhalten aktiv an den Tätigkeiten der Truppen im Feld teilzunehmen. Das waren noch Zeiten. Heute hingegen saß er nur noch vor seinem Schreibtisch. Zumindest kam es ihm so vor. Und sollte er das Consulat tatsächlich gewinnen, so würde sich das bestimmt nicht ändern.


    Da viel dem Senator plötzlich etwas ganz anderes ein, dass ihm früher immer sehr viel Freude bereitet und die eine oder andere Abwechslung geboten hatte. Er wechselte daher, wie man es manchmal von ihm gewohnt war, unerwartet das Thema.


    "Sag Marcus. Wie geht es eigentlich den Facitones? Ich nehme an sie hatten sehr unter dem Bürgerkrieg zu leiden. Dein Duccier hatte auch keine Wagenrennen im Programm. Ich schließe also daraus, dass auch meine Aurata nicht sonderlich gut dasteht. Hast du etwas gehört?"

  • „Naja, ich hoff einfach drauf, dass ich Arbeiten im Officium so lang wie möglich auf ein Minimum beschränken kann“, grinste Aquila zurück. „Aber ich werd ja sehen, was passiert. Wenn ich gewählt werden sollte.“


    Ein bisschen verwundert war er dann durchaus, als sein Onkel plötzlich das Thema wechselte... aber er hatte kein Problem damit, darauf einzugehen. „Von dem was ich gehört hab, war es ziemlich ruhig während des Bürgerkriegs...“ Was wohl kein Wunder war. „Jetzt wachen sie langsam wieder auf. Die Veneta hatte kürzlich eine Mitgliederversammlung, hab ich mitgekriegt, und nachdem mein Großvater mich in die Aurata reingebracht hat, hab ich da mal vorbei gesehen... hab einen anderen Sodalis getroffen, einen Tiberius, wir planen die Goldenen mal ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Also, eine Mitgliederversammlung einberufen, nen neuen Princeps wählen... Ich hab unsere Lenker auch schon mal angeschaut und mit dem Tiberius ein paar freie abgeklopft, damit wir was präsentieren können auf der Versammlung.“

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Und wie sehen deine weiteren Pläne in Roma aus Livianus? Also nicht die Politischen.


    Fragte Sedulus neugierig.


    "Nun ich denke das neben dem Wahlkampf nicht wirklich viel Zeit bleibt und sofern ich tatsächlich gewählt werde, wird auch im kommenden Jahr vieles hintenangestellt werden müssen. Doch wie wir schon kurz sprachen gibt es innerhalb der Familie einiges das geklärt gehört. Ich werde daher die mir verbleibende Zeit hauptsächlich meiner Familie widmen und nebenbei ein paar alte Kontakte erneut knüpfen müssen. Einige Klienten haben sich bisher noch nicht bei mir gemeldet und ich befürchte, dass sie dem Bürgerkrieg zum Opfer gefallen sein könnten. Die Casa wurde während der Belagerung Roms ebenfalls geplündert und auch wenn oberflächlich wieder alles in Ordnung zu sein scheint, so werde ich vielleicht einige Renovierungsarbeiten in Auftrag geben.


    Langweilig wird mir also bestimmt nicht." schmunzelte Livianus.


    "Wie sieht es mit euch aus? Wenn ich richtig informiert bin, so hat euch der Vescularier eurer Ämter enthoben. Werdet ihr nun unter Palma versuchen sie zurück zu erhalten oder habt ihr andere Pläne?"

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