hortus et peristylium

  • "Oh Lucilla, wie kannst du nur annehmen ich wöllte die ganze Vorbereitung auf dich abwälzen? Dem ist mit Nichten so."


    Etwas trotzig blickte er drein. Immerhin war es nicht gut einer Frau die ganze Federführung zu überlassen. Was der eigentliche Grund der Intervention seiner Worte war.


    "Ich werde mich bemühen den Aufenthalt so kurz wie möglich zu fassen und nach Rom zurück sein bevor du dich mit den Vorbereitungen zur Hochzeit übernehmen kannst."

  • "Ich werde mich schon nicht übernehmen." Sie schüttelt leicht den Kopf und kichert leise. "Ich könnte höchstens deinen Geldbeutel übernehmen. Du weißt ja, am Tag nach der Zeremonie richtet die Frau als neue Hausherrin das Festmahl für Familie und Freude aus. Du solltest mir besser keinen allzu großen Spielraum lassen, denn sonst könnte dich diese Hochzeit gleich am ersten Tag schon teuer zu stehen können."


    Obwohl sie versucht nicht zu Grinsen, gelingt ihr das kaum. Avarus würde schon wissen, wie sie ihre Worte meint, obwohl ihr natürlich ein gesundes Maß an vergnüglicher Verschwendungssucht zu Eigen ist, solange sie es sich leisten kann.

  • Nichtmal im Traum könnte sielbst eine Dame wie Lucilla seinem Geldbeitel dermaßen Schaden zufügen, das die Gens Germanica einige Wochen Hungern müßte. Seit sie beide sich am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLVI A.U.C. verlobt hatten, fieberte Avarus keinem Ereigns so entgegen wie ihrer Hochzeit.


    Und es wurde wirklich Zeit.


    "Wir werden diese Tage überstehen finanziell genauso wie die Gerüchteküche. Als Mitglied der Acta sollte es dir gegeben sein gewissen Zynismus zu verbi.... ähm na also unter den Tisch fallen zu lassen."


    Schnell streiften die Gedanken wieder hin zu diesem Ort und Datum, was noch nichteinmal gefunden war und doch sein Herz höher springen ließ.

  • Lucilla lächelt schelmisch. "Och, die Acta werde ich schon im Zaum halten. Aber ein bisschen Publizität schadet gar nicht. Vor allem für mich nicht, solange ich nicht wichtig bin, weil ich deine Frau bin, sondern nur, weil ich ... mhm ... also solange ich unwichtig bin."


    Sie blickt mit großen Augen zu Avarus auf. "Weißt du, seit ich nicht mehr beim Cursus Publicus bin werde ich überhaupt nirgends mehr eingeladen." Natürlich mag das auch daran liegen, dass sie lange Zeit nicht in Rom gewesen ist. "Keine Hochzeiten, keine Verlobungen, keine Gastmähler." Ein Schulterzucken folgt. "Irgendwie hänge ich zwischen den Klinen."

  • "Das wird sich sicher ändern..." läßt er verlauten, denn schließlich gibt es genug Schmarotzer in und um Rom, die eine Stimme mit Gewicht im Senat und nahe am Puls der Zeit brauchen. Dazu natürlich hausgemachte und in langer Freundschaft entstandene Grüppchen, die immer wieder zum Würfeln, zum Reden, zum Diskutieren und letztlich auch zum Feiern einladen.


    "Hab ich da etwas Wehmut heraus gehört?" :P

  • Lucilla seufzt theatralisch. "Natürlich bin ich wehmütig. Ich bin eine Decima, ich brauche das volle Leben wie die Luft zum Atmen." Sie zieht eine schiefe Grimasse. "Na gut, das liegt nicht unbedingt daran, dass ich eine Decima bin, es gibt ja auch andere Arten von Decima. Aber ich bin so aufgewachsen, während meiner Zeit bei Großtante Drusilla gab es kaum einen Abend, an dem nicht das Haus voll war oder wir irgendwo hin sind. Damals war ich natürlich noch viel unwichtiger und auch nur schmückender Anhang, aber ich vermisse diese lustigen Gesellschaften. Ich weiß auch nicht, vielleicht war ich zuviel unterwegs in der letzten Zeit, aber ich habe das Gefühl, ich kenne überhaupt niemanden mehr in Rom."


    Nun tatsächlich entsetzt schaut sie Avarus an. "Bona Dea! Ich werde doch nicht etwa alt? Ist das so, wenn man alt wird? Bei Iuno, ich habe ja noch nicht einmal Kinder, für die ich mein Leben aufwenden kann!"

  • Den Gedanken 'schmückender Anhang' kann er sehr gut nachvollziehen. Wahrscheinlich haben sich die Decimabrüder, Freunde und Bekannte jeden Tag in den Thermen duelliert, um am Abend Lucilla am Arm ausführen zu dürfen. :D


    Wahre Schönheit soll von innen kommen, bei ihr war diese auch außen nicht zu übersehen.


    "Feste und Anlässe fallen ins Jahr, wie sie kommen. Du wirst in einer Weile schon kaum mehr wissen, welche Veranstaltung du auslassen mußt, um einer Anderen den Vorrang zu geben. In Rom ist immer etwas los. Ich bin da eher der ruhigere Mensch, der sich ach einem harten und triebsamen Tageswerk auch mal gern allein zurückzieht."


    Ein Wein, ein warmes Feuer, eine gute Schrift oder ein einfaches Gespräch. So ließ sich der Tag auch beenden. Seine Zukünftige schien den alten Mann wohl noch gehörig umtriebig zu machen.


    "Lebe dich ersteimal wieder ein und hör dich um. Du wirst schneller wieder ganz drinnen sein, als du denkst."


    Der Nachmittag war derweil in den frühen Abend gewechselt.

  • Lucilla seufzt nochmal, weniger aber aus echter Verzweiflung als mehr, um noch ein paar ihre Seele streichelnden Worte aus Avarus herauszubekommen. "Wahrscheinlich hast du Recht. Jetzt im Sommer wird es schon wieder besser werden, wenn alle Leute ihre Gärten und Gewächse präsentieren und zeigen müssen, dass sie auch bei der größten Trockenheit und dem größten Gestank in Rom immer noch in einer kleinen Oase wohnen." Oder aber alle die es sich leisten können, würden aus Rom aufs Land hinaus fliehen und der Sommer in der Stadt würde völlig trist und öde werden. "Wie ist es eigentlich um deinen Hortus bestellt?"


    Aus einer Kanne, die neben ihr auf einem kleinen Tisch steht, gießt Lucilla etwas mit Fruchtsaft angereichertes Wasser in zwei Becher und reicht einen davon an Avarus weiter, bevor sie selbst einen Schluck trinkt und den Becher wieder abstellt. "Es wird sicherlich ein heißer Sommer."

  • "Mein Garten presentiert sich dieser Tage in einem hellen Blau. Die weiten Arme des aconitum napellus tragen unzählige Blüten. Ich habe wahrlich nicht gedacht, das vier Pflänzchen diesen herrlichen Anblick zaubern können."


    Die Wirkung seiner Enzyme verheimlichte Avarus mal lieber. Evtl. würde Lucilla es ihm falsch auslegen. Stattdessen kehrt er in das kleine Od zurück.


    "Noch immer ist er leider nicht gewachsen, denn das Grundstück nebenan wird im Streit der alten Familie nicht freigegeben. Aber ich kann und werde warten und bei Bedarf kaufen und den Hortus erweitern können. Wird es nichts, müssen wir in Zukunft über den heißen Sommer doch aufs Land ziehen." ;)


    Der Senator war dafür bekannt in aller Richtungen Ländereien zu besitzen. Die einen Anwesen waren größer mit herrlichen Häusern versehen, die Anderen reine Wirtschaftshöfe. Zwei drei Landscheine hatten auch nur ideellen Wert.


    "Ich möchte dieser Tage noch zwei Bäumchen pflanzen, doch meinen Dienern ist es noch nicht gelungen die zwei Exemplare durch die Gartenpforte zu bringen. Ich bin eher der Meinung sie müssen bei diesem Umfang darüber, aber ich habe sie beauftragt und möchte nun sehen, das sie Gedanken entwickeln ihn auch auszuführen."


    Wieder ließ er etwas weg. Sehr bedeutend, denn Bäumchen waren es bei Weiten nicht mehr...

  • Dass Avarus seine Enzyme verheimlicht ist wirklich besser, denn Lucilla würde es ihm ganz sicher falsch auslegen. Trotzdem schaut sie ihn allerdings etwas skeptisch an und spricht etwas leiser. "Aconitum napellus? Deine politischen Gegner werden doch nicht etwa langsam zu persönlichen Feinden?" Dann wird ihre Stimme eindringlich und noch leiser, fast schon zu einem Flüstern. "Der Aconitum ist aber nicht wirklich subtil, Medicus. Der Geschmack ist viel zu auffällig wenn du ihn nicht gerade unter scharfes Essen mischst. Pflanze dir lieber ein paar Amaryllis belladonna an."


    Sie lehnt sich etwas zurück, lächelt süffisant und nichts deutet mehr auf das eben angesprochene Thema hin. "Wahrscheinlich wollen deine Nachbarn nur den Preis für das Grundstück hochtreiben. Verdenken kann ich ihnen es nicht, ein Stück Land mitten in Rom, in bester Lage - sie wären dumm, wenn sie nicht versuchen würden einiges daraus herauszuholen."


    Dann hat Avarus wieder ihre Neugier geweckt. Das ist bei Lucilla natürlich nicht schwer, denn ihre Neugier ist schon immer sehr ausgeprägt gewesen. "Was für Bäumchen? Obst? Kirschen etwa? Oder Feigen? Magst du nicht auch ein paar Traubenstöcke pflanzen? Ich liebe Trauben!"

  • "Ja an etwas derartiges habe ich gedacht. Etwas was der Küche nützt und leicht süßlich schmeckt und zudem die Sonne vom Boden fern hält."


    Noch einmal überlegt er sich ihre Worte zum Grundstück nebenan. Sicherlich ist es auch so und Avarus tät gut daran mehr aus Rom weg zu kommen, als sich noch mehr Klötze darin ans Bein zu binden.


    "Hm naja auf jeden Fall ..." blickt zum Himmel, der die Tageszeit erahnen läßt "... werde ich dich nunmal verlassen und nach Hause zurück kehren. Es ist ja schon recht spät." Ein Zwinkern danach konnte noch nie schaden.


    Er erhebt sich.


    "Wir sehen uns dann sicher erst nach meiner Reise wieder."


    Ein wehmütiger Blick huscht auf das Gesicht.

  • Eilig steht Lucilla auf und haucht ihrem Verlobten noch einen Kuss auf die Wange. "Pass auf dich auf, ja? Du weißt ja, das üblich eben. Bleib auf dem Weg, übernachte nur in Mansiones und Mutationes, lass dich von den Sklaven nicht zu Abkürzungen in den Alpen drängen und vor allem ... nimm kein Schiff."


    Lucilla hält inne und zieht die Augenbrauen zusammen. "Herrje, ich höre mich schon an wie Großtante Drusilla. Vergiss was ich gesagt habe, aber ... pass auf dich auf und ... nimm kein Schiff." Mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedet sie Avarus. Bevor er aus ihrer Sicht tritt, ruft sie ihm noch ein "Ich werde auf dich warten!" hinterher, dann setzt sie sich zurück auf die Bank und starrt noch eine Weile in den blauen Himmel hinauf, bevor sie sich in ihr Cubiculum zurück zieht.

  • Verus war endlich dazu gekommen im Garten zu arbeiten ohne jegliche Hilfe von Sklaven,so mochte er es ,einfache harte Arbeit.Ein paar Meter hinter seinem Rücken standen bereits einige Säckchen mit Samen und ein kleiner Kirschbaum mit Ballen,der Schatz von Verus.Er gedachte den Garten zu verschönern,so begann er also,er nahm einen Spaten ,stach ihn in den Boden und hob unter großen Kraftaufwand ein wenig Erde ab,dies wiederholte er mehrmals,bis ein kleiner Graben entstanden war.Er ging kurz in einen Korridor und kam mit 3 kleinen Hecken wieder herein,die er mühsam in den Garten trug.Er rammte sie jeweils in den Graben und goß sie ein wenig mit der Bronzekanne,danach schüttete er den kleinen Graben wieder zu.Wenig später nahm er sich eines der kleinen Säckhen mit Rosensamen und legte es in seine linke Hand.Nun schritt er ein paar Bete ab und steckte jeweils einen Samen in den Boden mit seinem Zeigefinger,ebenso goß er diese Samen.Er wischte sich den Schweiß von der Stirn,das Bücken war doch sehr anstrengend.Er wollte ja auch noch Asperagus anpflanzen,gedachte getan,so pflanzte er die kleinen Setzlinge an und goß diese ebenfalls.Seine einfache Tunika war bereits mit viel Erde beschmutzt ,so dass er sie abklopfte und ein paar Sonnenstrahlen später trank er einen Schluck Wein ,um seinen Wasserhaushalt aufzufüllen,schon ging es weiter.Jetzt waren die Frühlingsblumen an der Reihe,er verteilte die Samen über ein kleines Beet und setzte ein paar Knollen,sie würden in ein paar Wochen wunderbar aussehen.Zum Abschluss grub er wieder mit dem Spaten ein großes Loch und wuchtete den Kirschbaum dort hinein,er goß viel Wasser hinein und etwas Dunk als Dünger.Später schloß er das Loch mit dem Spaten und trat die Erde fest.Nach der Arbeit ließ er sich auf einer Bank nieder und betrachtete sein Werk...er würde später weitermachen.

  • Es war ein wunderschöner Tag. Meridius hatte beschlossen, nach der Arbeit noch ein wenig im Garten zu lustwandeln. Wie er jedoch nicht übersehen konnte, war in diesem heute schwer gearbeitet worden. Mit Interesse trat er folglich hinzu um zu sehen, was Iulia hatte verändern lassen, als er in seinem Rücken eine Bewegung spürte. Er wandte sich um und entdeckte Titus, dessen Anwesenheit ihm bisher entgangen war.


    "Ah, Titus."
    sprach er.


    "Du bist es..."


    Dann blickte er in Richtung der Beete und des Bäumchens.
    "Der Garten ist Dein Ausgleich?"

  • "Ah...,"sprach er etwas überrascht und drehte hektisch seinen Kopf.


    "Salve Meridius,du hast mich aber ganz schön erschreckt."


    Verus stellte einen kleinen Blumenkasten an dem er gerade gearbeitet hatte.


    "Ja ,er ist mein Ausgleich,ich liebe es zu sehen,wie durch meine Arbeit etwas anfängt zu leben und zu wachsen,ich hoffe dir gefällt die neue Erscheinung des Gartens?"

  • Die Betätigung im Garten konnte in der Tat eine hilfreiche Beschäftigung sein. Meridius hatte sich selbst schon überlegt, ob er nicht mit dem Rosenzüchten anfangen, oder sich sogar einen Weinberg im Umland von Rom zulegten sollte.


    "Nun, es sieht vielversprechend aus.
    Dieser Baum da, ist das ein Kirschbaum?"


    Er deutete in die Richtung. Blüten standen noch keine daran.

  • Auf dem Weg durch die Casa kommt Caia auch in den Hortus. Bewundernd sieht sie sich um, ab und zu beugt sie sich zu einer der Blüten und schnuppert an ihnen. Dies ist ein Platz an dem sie sich wohlfühlt, diese Ruhe gibt ihr Kraft. Gedankenverloren geht sie weiter und bemerkt die beiden Männer vor sich erst gar nicht. Erschrocken sieht sie auf als sie mit einem von ihnen beinahe zusammen stößt.

  • Verus fällt nachdem Zusammenstoß erschrocken nach hinten und über die Bank,dabei beschmutzt er seine ohne hin schon dreckige Arbeitstunika mit Erde,die er dort lagerte.


    "Ahhh...,"war nur zu vernehmen als er schon im Dreckhaufen landete und seine Beine über der Bank baumelten.


    Wenig später wischte er sich den Drecke aus dem Gesicht und schaute die Passantin erboßt an aber dennoch mit einem freundlichen Grinsen seiner selbst.

  • Vor schreck hält sie die Hand vor den Mund und ihre Augen weiten sich, doch dann kann sie sich nicht zurück halten.
    Bei dem Anblick, wie die Beine über der Bank zappeln, konnte wohl niemand wirklich ernst bleiben.
    Sie lachte los und versuchte dem Mann aufzuhelfen, in dem sie ihm eine Hand reichte.
    Noch immer lachend entschuldigte sie sich.
    „Das wollte ich nicht, entschuldige bitte. Mein Onkel wird dir bestimmt nicht böse sein, ich hätte ja aufpassen können.“ Sie sah zu ihrem Onkel auf.


    Da sie nicht wusste, wen sie da vor sich hatte war sie einfach davon ausgegangen das es ein Sklave sei oder sonst ein Angestellter des Hauses.


    Sim-Off:

    :D, nicht böse sein.

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