• Wagenrennen klang sehr gut.


    "Das freut mich zu hören. Ich werde dann dafür sorgen, dass die Factio Aurata dabei mit allen Wagen vertreten sein wird. Wir haben schon die letzten Rennen verpasst, so etwas wird sich auf keinen Fall wiederholen."


    Meridius lehnte sich zurück und musterte den Senator.


    "Ich war lange nicht mehr in Rom. Was muss man in der Zwischenzeit wissen, um auf der politischen Bühne überleben zu können?"


    Die Differenzen mit Senator Germanicus hatte er unschwer übersehen könne.

  • "Auch die Purpurea hat die letzten Rennen verpasst und wenn es wirklich Wagenrennen werden, so hoffe ich damit auch unsere Factio wieder in aller Munde zu bringen."


    Er überlegte einen Moment.


    "Das sicherste wäre es sicherlich sich vom Kaiser ein neues Kommando ausserhalb der Stadt übergeben zu lassen." sagte er und klang dabei ernster als beabsichtigt.


    "Die letzten Berufungen in den Senat brachten viele patrizische 'Pseudotraditionisten' in unsere Reihen. Zum Beispiel dieser Tiberier, du hast seine letzten glanzvollen Auftritte sicherlich mitbekommen. Zu meinem Bedauern muss man leider auch meinen Freund und Amtskollegen, den jungen Flavius, an manchen Tagen dazuzählen."


    "Ansonsten werden die Debatten immer wieder durch Germanicus Avarus' Ausfälle dominiert und aufgelockert. An manchen Tagen kann dies sehr belustigend sein."

  • Die Renaissance der Patrizier in den letzten Monaten hatte er in der Tat schon mitbekommen. Und auch der Tiberier war ihm dabei aufgefallen. Bezüglich Senator Germanicus hingegen schien alles beim Alten zu sein. Der Gedanke mit ihm bald verwandt zu sein, war in diesem Zusammenhang nicht wirklich etwas, worauf er stolz war.


    Persönlich konnte er diesen Mann noch immer nicht verstehen, und die Tatsache der bevorstehenden Hochzeit mit Lucilla brachte sie nicht wirklich näher. Zu sehr hatte Germanicus hinter seinem Rücken in seiner Familie gewildert. Das offene Wort hatte er nie gewagt. Wenn man einmal von dem stümperhaften und hehligen Versuch absah, ihn des Nachts in seinem Cubiculum mit Hilfe seiner Schwester Lucilla aufzusuchen. Diesen Fauxpax hatte er ihm bis heute nicht verziehen. Wieso hatte er es damals nicht geschafft, ihn am hellichten Tage aufzusuchen??


    "Ich sehe schon. Alles beim Alten im Senat. Man belauert sich und versucht sich zu schaden, wo die eigenen Interessen nicht gefährdet werden."


    Er schüttelte den Kopf.


    "Ziehen die Seilschaften der Factiones dabei immer noch? Ich bin jedesmal aufs neue darüber überrascht, dass gewisse Senatoren wie Pech und Schwefel zusammenzuhalten scheinen. Aelius, Germanicus, Hungaricus, ich frag mich bisweilen, was sie verbindet. Bisher konnte ich das Rätsel jedoch nicht lüften."

  • "Ja, im Prinzip ist alles so, wie es auch früher schon war. Wobei ich sagen muss, dass sich meiner Ansicht nach die Grabenkämpfe immer weiter ausbreiten und an Intensität zunehmen." sagte Commodus betrübt und auch verärgert.


    "In gewisser Weise kann man noch immer die Bindungen sehen, die durch die Factiones einst entstanden sind, auch wenn dies natürlich niemand offen zugeben wird."


    "Was den Zusammenhalt angeht, so habe ich gerade in letzter Zeit das Gefühl, dass die unerklärliche Bindung zwischen Aelius Quarto und Germanicus Avarus grosse Risse bekommen hat. Immer wieder sieht man diese beiden Herren in Oposition zueinander." Was Commodus nur Recht war, denn so musste er keinen Zweifel an der Unterstüzung seines Patrons hegen.

  • Meridius war für die Einschätzung der Lage durch den Senator dankbar. Es war immer gut zu wissen, wie die Lager im Senat verteilt waren und wer mit wem zu schaffen hatte.


    "Nun, dann bin ich gespannt, wie sich das Ganze entwickeln wird, wenn der Kaiser Italien verlassen hat. Sollte der Feldzug schnell von statten gehen, sehe ich eigentlich keine Probleme auf uns zukommen. Sollte der Feldzug sich jedoch hinziehen, womöglich noch bis ins nächste Jahr, wovon auszugehen ist, dürften sich einige Stimmen melden, von denen wir bisher gar nichts wussten."

  • Meridius hatte keine bestimmte Gruppe gemeint gehabt.


    "Nicht wirklich. Wer weiß denn schon, was im Verborgenen geschieht. Ich denke nur, dass es Kräfte geben wird, die Abwesenheit des Kaisers ausnutzen zu wollen. Ebenso wie es wahrscheinlich Kräfte geben wird, ihre Präsenz beim Kaiser auf dessen Feldzug nach Kräften zu nutzen. Sicher auch für Rom, aber sicher auch für ihre eigenen Interessen."

  • "Wenn wir ehrlich sind, gibt es nur sehr wenige Männer unseres Standes, die nur für das Wohl Roms arbeiten. Die Grosszahl der Senatoren arbeitet für sich selbst und, wenn es sich zufällig deckt, auch mal für die Interessen des Imperiums. Eine weitere schwierige Aufgabe, die auf mich zu kommt, wenn ich tatsächlich zum Consul gewählt werde. Ich habe keine grossen Hoffnungen den Senat in ein Bündel der Tugend zu verwandeln, aber zumindest habe ich vor, dafür zu sorgen, dass die Interessen Roms wenigstens eine Amtszeit lang an oberster Stelle stehen."

  • Meridius nickte.


    "Wahrscheinlich dürfte es für den Anfang schon reichen, wenn man es hinbekommt, dass bestimmte Kreise auf keine dummen Gedanken kommen, wenn der Kaiser ausser Landes ist."


    fügte er hinzu.


    "Ist Dir bekannt, wer in Rom das Kommando haben wird? Bleibt der Praefectus Urbi vor Ort? Wird eventuell der Posten neu besetzt? Was ist mit dem Praefectus Praetorio? Gibt es diesbezüglich irgendwelche Gerüchte"

  • "Der Praefectus Urbi bleibt hier in Rom. Das ist jedenfalls, was der Kaiser dem Senat sagte. Von einer Neubesetzung ist mir nichts bekannt." sagte er.


    "Was die Praetorianerpraefecten angeht. Caecilius Crassus ist noch immer in Hispania mit dem Aufstand in Corduba beschäftigt. Und der zweite Praefect, dieser..." Er versuchte sich an den Namen zu erinnern. "... Mann dessen Name mir nicht einfällt, wird den Kaiser begleiten. Jedenfalls sagte mein Sohn mir dies."

  • Der Senator hatte mich ins Tablinum rufen lassen. Hatte mir zumindest der cursor ausgerichtet und so begab ich mich zugleich in diesen Raum, in welchem mein Herr gerade dabei war einige Unterlagen durchzusehen, als ich eintrat.


    "Herr, Du hast mich rufen lassen?"


    sprach ich ihn direkt an und wartete dann gespannt was er sagen würde. In letzter Zeit griff er immer öfters auf mich zurück, was mich natürlich freute, auch wenn es Arbeit bedeutete.

  • Meridius blickte von seinen Papieren auf. Der gute Menas war eingetroffen.


    "Ah, Menas. Gut, dass Du so schnell kommen konntest."


    Er rollte eine Schriftrolle zusammen.


    "Ich hätte eine Aufgabe für meinen scriba personalis und auch für Dich. Und zwar geht es um eine Angelegenheit der Factio Aurata. Ich möchte in der nächsten Zeit eine Mitgieder- und Gönner-Versammlung einberufen. Das wäre das eine. Das andere wäre ein Empfang zu Ehren des Kaisers und der Truppen, welche nach Osten reisen werden. Machen wir ein Symposium, oder wegen mir auch etwas wozu auch Damen eingeladen sind. Ein Empfang für Freunde und Förderer der Legio I Traiana Pia Fidelis. Wie klingt das?"


    Er dachte nach.


    "Zu guter letzt dieser Brief hier.
    Ich möchte, dass Du ihn in der Casa Purgitia abgibst."


    Das entsprechende Schreiben reichte er dem Sklaven.

  • Ich nahm den Brief entgegen.


    "Casa Purgitia. Ich werde mich sofort auf den Weg machen, Herr."


    antwortete ich und versuchte mir gleichzeitig die anderen Aufträge zu merken.


    "Soll ich den Scriba gleich vorbeischicken?"


    fragte ich noch, denn wenn ich eh schon auf dem Weg nach draussen war, konnte man das ja miteinander verbinden.

  • Meridius nickte.


    "Ja, schick ihn gleich zu mir."


    Dann gab er dem Sklaven das Zeichen, dass er gehen konnte. Die Versammlung der Aurata-Förderer war längst überfällig. Es galt einiges zu besprechen, vor allem jedoch, wie es in Zukunft weitergehen sollte. Dass die Wagen bei den letzten Rennen nicht immer regelmäßig teilgenommen hatten und selbst dann nur mäßig abschnitten, musste sich dringend ändern.

  • Barrus hatte dem altem Marcus seinen Cognomen mit einem aufgelegtem Schmunzelngenannt.Er wusste natürlich,dass dessen Gedächtnis nicht mehr das beste war.Er gang dann in die Richtung,welche ihm von Marcus vorgegeben wurde und ließ weiterhin den Blick durch die Casa schweifen.Er konnte sich noch an den großteil der verwendeten Dekoration erinnern.


    Wenig später kam er in der im Tablinum an und wartete dann auf eines der Familienmitglieder,welches in wohl in wenigen Augenblicken begrüßen würde.

  • In der Tat erreichte eins der Familienmitglieder unverzüglich das Tablinum, in dem man Barrus aufgefort hatte zu warten. Der Mann, den Maximian dort stehen sah, erkannte er auf den ersten Blick nicht. Er trat auf ihn zu und reichte ihm zum Gruße die Hand.


    "Salve und willkommen in der Villa Decima. Mein Name ist Maximian, Sohn des Meridius."


    Er lächelte freundlich und machte eine einladende Geste zu einer Sitzecke hin.


    "Da man mir sagte, du seist ein Verwandter, schlage ich vor wir setzen uns. Bitte, nimm Platz."


    Maximian setzte sich in einen der bereitstehenden Korbsessel und wartete, bis man es ihm gleich tat. Dann musterte er sein Gegenüber interessiert und nachsinnend, ob ihm seine Merkmale nicht doch bekannt vorkamen.


    "Also... Ich habe es versäumt die Sklavin nach deinem Namen zu fragen, also muss ich dich das nun fragen."

  • [Blockierte Grafik: http://img256.imageshack.us/img256/5214/sklavin01gf6.jpg]


    Nur wenig später erreichte Iotape das Tablinum, beladen mit einem Tablett, auf welchem sich eine silberne Platte mit kleinen Häppchen aus Brot, Ziegenkäse, Garum und kleinen Schiffchen aus Obst, sowie eine Karaffe verdünnter Wein mit zwei tylusisch gemusterten Bechern befand.


    "Die Erfrischung",


    kündigte sie an. Dann stellte sie das Tablett ab und beförderte die Häppchen auf den Tisch. Sie schenkte mit geschmeidigen Bewegungen den iberischen Hauswein ein und machte wieder ihren Knicks. Sodann zog sie sich etwas zurück, blieb jedoch im Raum, um auf eventuelle weitere Anweisungen gleich reagieren zu können.



    [SIZE=7].[/SIZE]

  • Barrus schlug das Angebot eines gemütlichen Sitzplatzes nicht ab und ließ sich direkt gegenüber von Maximian in einem der Korbsessel nieder.


    Als Barrus ihm dann die Frage nach seinem Namen beantworten wollte tauchte die Sklavin auf und verteilte Häppchen und schenkte den Wein aus.


    Er wartete bis sie ihre Aufgabe vollendet hatte und wendete sich dann wieder Maximian zu.


    "Nunja...ich bin wohl länger weg gewesen,als ich dachte.",er grinst etwas"Ich bin es,Barrus.Ich bin vor einigen Jahren auf eine Reise durch die römischen Provinzen gegangen."


    Darauf nimmt er sich dann ein Häppchen und isst es,während er auf eine Reaktion seitens Maximians wartet.

  • Mit Wohlwollen registrierte Maximian die Ankunft der Häppchen und des Weines. Als Barrus sich vorstellte, kehrte Maximians Aufmerksamkeit zu dem Ankommenden und er versuchte sich zu erinnern, fand aber kein Gesicht in der Datenbank namens Gedächtnis, mit dem das des Barrus recht übereintreffen wollte.


    "Barrus... Dein Name ist mir bekannt, durchaus. In Zusammenhang mit Berichten von den unterschiedlichsten Stationen deiner Reise, wenn ich mich nicht täusche? Dann kann es eigentlich nur sein, dass du abgereist bist, bevor ich vor einigen Jahren zu meiner Familie fand."


    Es folgte ein beschwichtigendes Lächeln und eine einladende Geste hin zum kleinen Buffet.


    "Bitte bedien dich. Dann ist deine Rundreise nun also zu einem Ende gekommen oder machst du nur Zwischenhalt und frischst deine Erinnerungen an Roma auf?"

  • Barrus nickte,wendete seinen Blick kurz zur Sklavin,welche weiterhin ruhig da Stand und wendete sich dann wieder zu Maximian. Er schmunzelte wieder kurz.


    "Ja, es kann gut sein, dass ich vor deiner Ankunft in unserer Familie abgereist bin. Deswegen bin ich auch sehr entzückt über diese freundliche Begrüßung. Aber ich muss leider sagen,dass ich dir keine Antwort auf deine Frage geben kann. Es war mein jugenlicher Übermut und das gelüste nach Abenteuer, was mich zu dieser Tat trieb. Aber dennoch bereuhe ich diese Entscheidung nicht."


    Er unterstrich diese Aussage mit einem Nicken. Und nahm dann einen kleinen Schluck des iberischen Hausweines.

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