An der Tür hing ein Schild.
Domus Medici: Clinicum Silva nigra
Dies ist die Praxis von Marcus Decimus Mattiacus, staatlich geprüfter Medicus
Jeder Patient wird fachgerecht gemäß den Regeln des Hippokrates behandelt
Honorar nach Vereinbarung
An der Tür hing ein Schild.
Domus Medici: Clinicum Silva nigra
Dies ist die Praxis von Marcus Decimus Mattiacus, staatlich geprüfter Medicus
Jeder Patient wird fachgerecht gemäß den Regeln des Hippokrates behandelt
Honorar nach Vereinbarung
Das Zimmer war einfach eingerichtet, aber alles sauber und rein. In der Ecke stand ein Schreibtisch. An der Wand hing ein Regal mit Schriftrollen und Wachstafeln, alles medizinische Schriften und Literatur. Gegenüber war ein Behandlungstisch, der mit einem weißen Leinentuch bedeckt war. Daneben stand ein Tisch mit einer Schale klaren Wassers und den Instrumenten.
An einem anderen Tisch standen ein Mörser, Töpfe und kleine Amphoren, die Heilkräuter enthielten. Auch war dort ein kleines Becken, in denen kleine Blutegelschwammen.
Neben diesen Instrumenten lagen noch diese.
Man brachte Proximus in seine Praxis und legte in vorsichtig auf den Behandlungstisch. Er war noch am Leben.
Mattiacus machte sich an die Untersuchung. Er taste den Brustkorb ab und horchte. Der Herzschlag war leise aber regelmässig. Ein Herzschlag, wie er zuerst vermutet hat war es nicht. Es war wahrscheinlich die Hitze, die Sonne war zuviel für den alten Mann, dachte sich Mattiacus.
Seine Tunika war verdreckt, sein Darm hatte sich entleert. Den Schweiss von seiner Stirn hatte er abgetupft, neuer bildete sich nicht. Äußerlich schien alles in Ordnung zu sein. Es muss die Hitze gewesen sein, sagte sich Mattiacus wieder.
Ich stand etwas abseits und verfolgte gespannt die Untersuchung des Alten. Dann fiel mir ein, dass ich in der Casa vor lauter Hektik nur Decimus Mattiacus Bescheid gegeben hatte. Die anderen wussten noch nichts.
"Herr! Ich werde in die Casa laufen und Bescheid geben.
Kann man Deinen Onkel in die Casa bringen?"
"Er lebt noch und wird nach meiner Erwartung bald aufwachen, dann kann ich eine weitere Diagnose stellen. Aber an sich kann er auch in unserer Casa zu Bewußtsein kommen, ich hab keine medizinische Bedenken. Wenn er aufwacht, gebt ihm klares Wasser zu trinken und eine kräftigende Suppe aus Hühnerfleisch, Gerste und Petersilie."
Mattiacus ging zum Regal und nahm ein Wachstafelbuch heraus. Auf der Vorderseite war der Titel "Heilende Speisen" geprägt.
"Wir brauchen eine Sänfte, ich werde dich in die Casa begleiten. Eile voraus und komm mit einer wieder. In der Casa soll man ein weiches Bett in einem kühlen, aber nicht kalten Raum herrichten."
Meridius trat in das Gebäude und wies Maximian an im Hintergrund zu bleiben. Dann trat er zu Mattiacus und seinem alten Onkel. Besorgt blickte er ihn an und legte seine Hand auf die Stirn des Mannes.
"Wie geht es ihm? Was ist passiert?"
"Verus sagte mir, dass unser Onkel beim Spaziergang auf dem Markt zusammengebrochen ist. Es ist ein sehr heisser Tag, ich nehme an die Hitze war für den alten Mann zu viel, ich kann äußerlich keine Blessuren feststellen. Im Moment ist er bewusstlos, sein Herz schlägt regelmässig, aber schwach.
Am besten wir bringen ihn in die Casa, dort muss er in einen kühlen, aber nicht kalten Raum. Wenn er aufwacht, muss er klares Wasser zur Reinigung des Körpers trinken. Die Sklaven sollen auch schon eine Suppe aus Hühnerfleisch, Gerste und Petersilie vorbereiten."
Mattiacus deutete auf seine Wachstafel. " Ein Rezept habe ich hier bei mir, um die Sklaven anzuweisen."
Meridius nickte mit dem Kopf.
"Gut. Es wird alles getan, was Du anordnest."
Er dachte nach. Zu dumm, dass die Legion mitsamt der Klinik nach Germanien abmarschiert war.
"Wird er durchkommen?"
"Sein Leben hängt nun vom Wohlwollen der Götter ab. Wenn Apollon und Aeskulapius es gut mit ihm meinen, und davon gehe ich aus, wird er weiter leben. Ich bin da guter Zuversicht. Wir müssen uns aber darauf gefasst machen, dass er vielleicht nicht mehr der Mann sein wird, der er war."
"Du meinst, er könnte..."
Meridius sprach nicht weiter und sah in das Gesicht des alten Mannes.
"Ich werde Mercator benachrichtigen müssen. Seine Tochter soll so schnell wie möglich hierher kommen. Vielleicht tut ihm ihre Nähe gut, er hat sie lange nicht gesehen..."
Mattiacus blickte Meridius ernst an.
"Das kann ich leider nicht ausschliessen, aber ich glaube und hoffe es nicht. Sein Geist ist stark."
Mattiacus blickte ebenfalls in das Gesicht des alten Mannes.
"Seine Verwandten sollen kommen. Die Nähe von geliebten Menschen hat schon einige wieder ins Leben zurückgeholt."
Er blickte nach draussen.
"Ist die Sänfte schon da? Er sollte in der Casa aufwachen können."
Meridius nickte mit dem Kopf.
"Ja, die Sänfte ist da. Sie wartet draussen auf der Strasse. Ich habe mehrere Sklaven dabei."
Meridius warf einen Blick zu Mattiacus.
"Gut, die Sklaven sollen die Sänfte rein holen und ihn dann vorsichtig vom Tisch in die Sänfte heben."
Mattiacus rief die Sklaven herbei und bedeutete ihnen, dass sie Proximus vorsichtig vom Behandlungstisch in die Sänfte heben sollten.
"Seid äußerst vorsichtig." ermahnte Mattiacus.
Die Sklaven taten, wie ihnen aufgetragen wurde.
"So, wir sind fertig. Ich würde vorschlagen, jetzt so schnell wie es geht in die Casa zu gehen."
Mattiacus ergriff noch die Wachstafeln mit den Rezepten und machte sich bereit zu gehen.
Die Männer verließen die Praxis und machten sich auf den Weg zur Casa Decima.
Nach langer Fragerei führte mich mein Weg endlich hierher.
Ich war über den Duumvir erstaunt. Er war also auch Medicus.
Das traf sich ja blendend.
Ich betrat die Praxis voller Ungeduld.....
"Salve, Spartacus, wie ich gehört habe bist du nun ein römischer Bürger, meinen Glückwunsch.
Mit der Gladiatorenschule geht es voran, ja ?"
Spartacus schien ein wenig blass zu sein.
"Was führt dich in meine Praxis ?"
"Salve Mattiacus. Freut mich euch wiederzusehen. Auch wenn der Anlass nicht der beste ist.
Callidus ist vorher zusammengebrochen. Er schwitzt wie in einem Feuer aber sein Schweiß ist völlig kalt. Und ansprechbar war er auch nicht wirklich. Könntet ihr ihn euch bitte ansehen?"
Ich atmete mal kurz durch.
"Ach und verzeiht. Danke für die Glückwünsche. Es hat mich sehr geehrt die Bürgerrechte zu bekommen. Von der Schule könnt ihr euch selbst überzeugen wenn ihr mitkommt!"
"Wie bitte ? Callidus ist zusammengebrochen ? Dann müssen wir sofort dort hin. Wartet nur einen Moment."
Mattiacus ging zum Regal und nahm einige Gegenstände mit.
"Wie sagtest du ? Der Schweiss ist kalt, aber sonst brennt er wie Feuer ?"
Mattiacus krammte weiter auf dem Tisch mit den Gefäßen und Heilkräutern.
"Mhm, das hier werde ich brauchen, und das hier.....So, wir können gehen."
"Wunderbar Mattiacus. Danke für eure rasche Hilfe!"
Wir sprangen auf die Pferde und eilten zur Gladiatorenschule.....
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