Maximus Decimus Meridius

Meridius blickte sie an.

"Was willst Du damit sagen? Dass ich nicht wüsste, was es bedeutet? Oder welche Konsequenzen es haben wird?

Ich habe es mir lange und gründlich überlegt und es ist keine Entscheidug die ich aus dem Bauch heraus getroffen habe. Es geht um Maximian, es geht um Dich, und - natürlich auch um mich. Es ist nicht Pflicht alleine, sondern auch Egoismus. Ich WILL Dich."

Einen Moment wurden ihr alle anderen Emfindungen genommen und sie war nur von Freude erfüllt.

"Nein, dass will ich damit nicht sagen, ich bin mir sicher, dass du genau weißt welche Folgen eine Heirat mit mir hat, was man dazu sagen und denken wird. bei Ich wollte wissen ob du es aus den richtigen Gründen tust, aus den falschen wurde ich schon einmal verheiratet.Ich will nur das du auch glücklich bist, genauso wie ich mit dir zusammen sein will."

"Vergiss Damian. Bei Iupiter. Wir beide waren befreundet. Du gingst in der Casa Decima aus und ein, hast sogar auf meine beiden kleinen Schwestern aufgepasst und Mutter hatte Dich sehr ins Herz geschlossen. Du weißt es. Ich brauchte Dich. Und ich wollte Dich. Du warst mir Trost und Halt. Mutter hatte dies erkannt. Dass Dein Vater jedoch einen vermeintlich reichen Advocaten aus einer vermeintlich einflussreichen Familie einem iberischen Halbwaisen aus Tarraco vorzog und Dich mir wegnahm, ist eine ganz andere Geschichte. Also vergiss das einfach. Hier geht es um Dich und mich. Um UNS."

Meridius blickte sie eindringlich an.

"Würdest Du es also ein zweites mal wagen? Vielleicht diesmal freiwillig und mit mehr fortüne?"

Er lächelte.

"Ja, das würde ich."

Sie lächelte ihn an. Dann beugte sie sich zu ihm und küsste ihn erst zärtlich dann leidenschaftlicher. Nach einer Weile sagte sie.

"Aber es ging mir vorhin nicht um die Vergangenheit, ich weiß, dass das hier anders ist, auch ganz anders als ich es mir mit 17 vorgestellt habe. Nein nicht ganz, ich liebe dich immer noch genauso. "

Die Worte klangen in seinem Ohr und er wurde nachdenklich. Sie liebte ihn immer noch genauso. Von sich konnte er das nicht behaupten. Er wusste, dass es nach dem langen Abstand anders war. Die Vertrautheit war die selbe, das Vetrauen auch, doch das Verliebtsein der Jugend hatte sich bei ihm gelegt. Oder besser in den langen Jahren des Wartens verzehrt.

"Ich liebe Dich auch, Iulia. Wenn auch nicht mehr, wie in der Jugend. So doch jetzt wie ein reifer, erwachsener Mann. Ich hoffe Du bist mit dem Tausch einverstanden..."

Er lachte und küsste sie in den Nacken.

"Schön, dass mir das jetzt sagst, nachdem ich schon ja gesagt habe."

Sie musste ebenfalls lachen.

"Aber ich kann sehr gut damit leben."

Wie um dies zu bestätigen, drehte sie zu ihm, öffnete leicht den Mund und küsste ihn. Ihre Zungen wanden sich umeinander und liebkosten sich.
Dann strich sie ihm noch einmal mit den Fingern über die Wange und löste sich von ihm. Sie merkte das ihre Beine in der Zwischenzeit ein wenig eingeschlafen waren und stand auf.

Aber jetzt bin ich ziemlich müde....

Meridius erhob sich ebenfalls.

"Ist gut, ich fall auch schon fast um."

Er lachte.

"Ich bring Dich noch auf Dein Zimmer. Nicht dass es hier im Hause meines Onkels noch einen handfesten und lautsstarken Skandal gibt."

Er zwinkerte ihr zu.

Sie musste grinsen.

"Stimmt und mein Leben ist auch so schon skandalös genug."

Sie verließen das Zimmer.

In dieser Nacht schlief Meridius ausgesprochen gut. Er träumte von Hispania, seiner Arbeit bei der Legio IX, davon wie Mutter auf dem Landsitz leckeren Eintopf mit frischen Würsten servierte, wie Onkel Proximus mit Vater scherzte und Iulia mit seinen beiden Schwestern spielte. Dann stand er plötzlich vor ihr, griff nach ihren Brüsten und vereinigte sich mit ihr. Ihre Beine schlangen sich um seine Hüften und während er in gleichmäßigen Bewegungen Glückseeligkeit zu finden schien, erwachte er, bevor er dem Höhepunkt entgegenstreben konnte...

"Iulia..."

flüsterte er und starrte an die Decke.

Fröhlich pfeifend zog sich Meridius eine frische Tunika an und ließ sich von einem Sklaven die Toga anlegen. Nachdem auch sein Haar geordnet und mit einer gut duftenden Pomade in Form gebracht worden war, nahm er eine handvoll Trauben mit Käse zu sich, wusch sich die Finger und begab sich auf den Weg zum Palast.

Meridius schlief in dieser Nacht wie ein Stein. Er träumte etwas von Iulia, dann von einer verschollenen Legion, etwas Verworrenes aus dem Senat, einen Einkauf auf den Märkten, wieder etwas von Iulia, dann einen Thermenbesuch, schließlich von einem unbeschreiblichen Harndrang, zu guter Letzt erneut von Iulia und einem Orgasmus. Dann erwacht er. Da alle diese Träume jedoch im Tiefschlaf erfolgten, konnte sich Meridius nicht mehr erinnern und trat ohne jeden weiteren Gedanken an eine Schüssel mit frischem Wasser um sich das Gesicht zu waschen...

Bevor Meridius zu Bett ging, wollte er noch einige Briefe schreiben, die nach Germanien abgeschickt werden sollten. Nach den Gesprächen mit Macer, Livianus und auch der Audienz beim Kaiser gab es einiges was es zu erledigen galt. Nachdenklich krazte er sich mit der Feder am Ohr. Wie fing er an? Und das offizielle Siegel hatte er immer noch nicht erhalten.

Er legte das Pergament zurecht und fing an...

Gefolgt von Avarus erreicht Lucilla den kleinen Raum vor den Cubiculi. Sie schluckt, vergewissert sich noch einmal davon, dass Avarus auch da ist, hebt ihre Hand, lässt sie sinken, hebt sie dann erneut und klopft an.

"Meridius? Bist du da?"

Meridius saß an einem kleinen Schreibtisch und sortierte einige Schreiben. Er hörte die Stimme seiner Schwester, und ließ sie einen Moment warten.

"Ja, es ist offen, Du kannst herein kommen..."

Sie hatte sich also wieder beruhigt und war nach Hause zurückgekehrt. Meridius war erleichtert. Mitten in der Nacht, es war längst Zeit zu Bett zu gehen.