Maximus Decimus Meridius

  • "Geht klar. Doch konkret. Was für Kleinbetriebe?
    Und wer aus Deiner Gens braucht einen Job?"


    Ein Sklave trat ein und servierte den Wein.


    "Bitte greif zu!"


    wies er seinen Gast an.

  • "Unter Kleinbetriebe verstehe ich Betriebe bei denen die Betriebskosten nicht über 50 sz liegen, also Barbier, Brauerei, Geflügelhof, Olivenhain, Weinkelter und Ölpresse, ich möchte ja meine Mitglieder stärken und nicht in den Schulden treiben
    Mitglieder noch ohne Job sind: Marcus Octavius Larva, Marcus Octavius Larva, Quintus Octavius Romanus und Marcus Octavius Trebius(bei dem weiß ich, dass er sich für die CU beworben hat, ob er auch genommen wurde keine Ahnung!).
    Ausserdem muß für Octavia Fabia noch ein Mann gesucht werden, wie kommst du blos mit diesem ganzen Stress klar...hast du ein Geheimrezept ?"

  • Meridius wartete immer noch auf eine Antwort. Seine Zeit war kostbar und im Atrium wartete sein Verwalter, der extra aus Tarraco in Hispania angereist war um mit ihm zu sprechen.


    "Nun? Brauchst Du Bedenkzeit?"


    Meridius nahm einen Schluck. Dann antwortete der Octavier und Meridius dachte nach...


    "Gut, ich werde mich darum kümmern. Ich melde mich bei Dir. Ich muss erst sehen was geht. Wo kann ich Dir Nachrichten zukommen lassen?"

  • Mit gemischten Gefühlen tritt Lucilla vor das Arbeitszimmer ihres Bruders. Sie zögert. Vielleicht sollte sie es doch einfach lassen, wahrscheinlich ist gar nichts dabei und sie macht sich nur unnötig Gedanken. Andererseits, wenn es doch stimmen sollte. Aber nein, das kann gar nicht sein.
    Trotzdem, Lucilla braucht Gewissheit. Hin- und hergerissen klopft sie schließlich an die Tür.


    *klopf klopf*

  • Meridius verabschiedete sich von seinem Gast und versprach ihm, sich um alles zu kümmern. Dann wandte er sich zur Türe.


    "Ja, bitte! Immer hereinspaziert!"


    An die Bearbeitung seines Dokuments würde er heute wohl nicht mehr kommen...

  • Lucilla nickt dem Beamten, der das Arbeitszimmer verlässt, freundlich zu und spaziert dann in das Officium.


    "Salve Bruderherz, wie geht es dir? Hast du noch viel zu tun?" Lucilla bemüht sich um ein sorgloses Lächeln.


    Da sie jedoch genau weiß, dass wenn sie nicht anfängt, Meridius sie mit unzähligen Fragen sie selbst betreffend überschütten würde und sie so niemals zu ihren eigenen Fragen käme, kommt sie umgehend zum eigentlichen Thema, welches ihr auf der Seele brennt.


    "Sag mal, was ist eigentlich zwischen dir und Iulia Severa?" Sie setzt sich auf den freien Besucherstuhl an Meridius Schreibtisch.

  • Meridius lehnte sich zurück und musterte Lucilla. Dass seine Schwester sein Arbeitszimmer aufsuchte, war sehr sehr selten. Dass sie dabei Platz nahm noch seltener. Meist wollte sie dabei etwas für sich, dass sie jetzt jedoch über Iulia und ihn sprach, passte so gar nicht zu ihr. Woher das plötzliche Interesse? Sie musste etwas im Schilde führen.


    "Woher das plötzliche Interesse?"


    fragte er gerade heraus.


    "Um was geht es wirklich?"


    Er kannte seine Schwester und da die Arbeit wartete, wollte er sich auf Spielchen heute nicht einlassen.

  • Lucilla schaut einen Augenblick lang suchend über den Schreibtisch. Doch es steht nichts darauf, was nicht nützlich wäre, ganz so, wie es ihrem Bruder ähnlich sieht. Ihm fehlt eindeutig der Sinn für Überflüssiges, aber Angenehmes, wie zum Beispiel eine Schüssel Trauben.


    Sie seufzt und schaut ihn an. "Das ist genau, worum es geht. Entschuldige, wenn ich ab und zu am Familienleben teilnehme. Du bist mein Bruder, Meridius, auch wenn du es vielleicht manchmal lieber vergessen willst."


    Sie grinst breit, auch wenn sie vor Neugier fast Platzt.


    "Also. Sagst du es mir, oder soll ich anfangen zu spekulieren und dir so lange auf die Nerven fallen, bis du es mir letztendlich doch sagst?"

  • Er wusste, dass er sie so schnell nicht aus dem Zimmer bekommen würde. Sie hatte es sich bequem gemacht, und ihr suchender Blick hatte bereits nach mehreren Aufhängern gesucht um das Feld nicht räumen zu müssen. Sie wollte also Bruder-Schwester-Gespräche führen. Nun denn, sollte es eben so sein.


    "Wenn Du spekulieren möchtest, sepkuliere!
    Ich bin gespannt und höre..."


    Er lächelte süffisant und nahm einen Schluck von seinem Becher.


    "Möchtest Du auch etwas Wein?"

  • Mit dem süßesten Schwesterchen-Lächeln, das Lucilla beherrscht, blickt sie ihren Bruder an. "Gerne, aber nur, wenn du auch etwas Wasser zum Verdünnen hast. Purer Wein schickt sich nicht für eine Dame."


    Sie lehnt sich zurück und mustert sein Gesicht. Das Spiele-Spielen beherrscht er perfekt wie alle Senatoren.


    "Nun, lass mich überlegen. Ich würde annehmen, dass ihr euch vielleicht der Dichtkunst widmet, wenn ihr alleine in deinem Cubiculum seid." Sie zuckt die Schultern. "Du warst ja schon immer ein begeisterter Leser von Ovid. Vielleicht interessiert sich auch Iulia für seine Ars Amatoria oder die Amores?"

  • Mit stoischer Gelassenheit betrachtete Meridius seine Schwester und schenkte ihr einen Becher Wein ein, während sie ihren Vortrag über den Gebrauch der Ars Amatoria zum Besten gab. Als sie ihre Spitze angebracht glaubte und sich zurücklehnte, stellte er den Becher vor ihr auf dem Tisch ab.


    "Du kennst Iulia. Schon in meiner Jugend besuchte sie die Casa Decima in Tarraco und sie hat Dich damals oft gehütet. Vielleicht kannst Du Dich ja erinnern. Sie ist unserer Familie also nicht fremd. Und mit wem ich als Pater Familias alleine auf meinem Zimmer bin, zu welchem Zwecke auch immer, sei es Dichtkunst, Besprechen geschäftlicher Angelegenheiten oder auch privater Probleme dürfte niemanden etwas angehen. Dies ist..."


    (meine Casa, wollte er schon sagen, korrigierte dann aber auf)


    "... die Casa Decima zu Rom und nicht der Senat."


    Er lächelte.


    "Es ist gar nicht so lange her, dass mich Alessa mitten in der Nacht besuchte. Und Du bist gerade eben auch alleine mit mir hier in diesem Raum. Und dann wären dann noch all die diversen Sklavinnen dieses Hauses. Sag mal, bin ich so ein Frauenverschlinger, dass man sich Sorgen machen muss?"


    Er nahm einen Schluck und sah sie an.


    "Und was Ovid betrifft wusste ich nicht, dass Du dieses Werk verschlungen hast. Ziemt es sich für eine Dame?"

  • "Aber lieber Bruder, Ovid bleibt Ovid, ob nun die Metamorphosen oder die Ars Amatoria." entgegnet sie gespielt entrüstet. "Und wenn du es genau wissen willst, es zählte zur Pflichtlektüre bei Tante Drusilla. Die Männer Roms lesen die Ars Amatoria und glauben dann zu wissen, wie sie eine Frau verführen können. Tante Drusilla legt großen Wert darauf, dass ihre Schützlinge diese Methoden kennen und sich entsprechend dagegen rüsten können."


    Lucilla blickt auf den Becher und schaut Meridius fragend an. "Möchtest du mich testen, oder hast du das Wasser vergessen?" Sie schiebt ihm den Becher entgegen.


    "Etwas vergessen hast du aber anscheinend wirklich. Alessa ist deine Cousine und ich bin dein Schwester. Wir sind dein Familie." Sie legt besonderes Gewicht auf das letzte Wort. "Und was du mit Sklavinnen treibst, das ist mir vollkommen egal, denn es sind nur Sklavinnen. Iulia dagegen ist keine Sklavin und sie gehört auch nicht zur Familie. Sie mag einmal in unserer Casa ein und aus geganen sein, doch das ist lange her. Und was du als Pater Familias tun und lassen solltest, das weißt du sicher selbst am besten. Doch bedenke, dass du gerade in dieser Position auch das Aushängeschild unserer Familie bist und deine Taten noch viel mehr auf uns zurückfallen, als die eines anderen Familienmitgliedes."

  • Meridius nahm die andere Karaffe und schenkte Wasser nach.


    "So besser?"


    Er schwenkte seinen Wein hin und her und dachte nach. Lucilla musste etwas über die Leber gelaufen sein, denn um ihm eine Moralpredigt zu halten, war sie sicher nicht hergekommen. Oder etwa doch?


    "Ich bin etwas überrascht, liebe Schwester, wie besorgt Du plötzlich um den Ruf unserer Familie bist. Du hast Recht, ich bin Pater Familias und als solcher stehe ich im Blickpunkt des Interesses. Falle ich, so hat dies negative Auswirkungen für euch alle. Verliere ICH die Gunst des Kaisers, verliert IHR ALLE vielleicht euren Kopf, oder zumindest euer Vermögen... JEDOCH..."


    Er hielt kurz inne


    "...solltest Du mich nicht für naiv verkaufen wollen. Ich bin der Pater dieser Familie und was Iulia betrifft habe ich sie in der Casa Decima aufgenommen, weil sie die Mutter von Maximian ist. Soll ich die Mutter meines Sohnes aus dem Haus werfen? Welche Geschichte wird das geben? Denke mal darüber nach. Und wer in dieser Casa wo wann in welchem Raum ist, wird sicher nicht zum Gesprächsstoff dieser Stadt.


    Hingegen, meine ich mich zu erinnern - und glaube mir, die Quellen sind verlässlich - dass eine gwisse Dame einen Gladiatoren in einem Stadtpark traf. Weitere Details lassen wir bewusst aus."


    ...


    "Lucilla, ich bin Aedil. Anzunehmen, man würde mir nicht mitteilen, wer mit meiner Schwester mit welcher Intimität auch immer auf den Märkten quasi direkt vor dem Fenster meiner Amtsstube flanieren geht, ist fast schon sträflich. Meintest Du ich würde dies nicht längst wissen? Doch darüber möchte ich jetzt nicht reden. Dazu fehlt mir schlichtweg der Nerv. DU musst wissen was DU tust. ICH weiß, was ICH tue. Und was Iulia betrifft gibt es keinen Anlass zur Sorge."

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