"So..."
Meridius dachte nach. Helena! Zum Glück hatte er gerade noch daran gedacht.
"Könntest Du mir einen Gefallen tun, Bruder?"
"So..."
Meridius dachte nach. Helena! Zum Glück hatte er gerade noch daran gedacht.
"Könntest Du mir einen Gefallen tun, Bruder?"
Selbstverständlich, Meridius! Sag mir nur wie ich dir helfen kann...
"Eine gute Bekannte, Helena Tiberia, sie wohnt zur Zeit in der Casa Octavia, hier in Rom, wollte nach Tarraco reisen. Ich versprach ihr, für eine Begleitung zu sorgen. Könntest Du das übernehmen? Buch einfach noch einen weiteren Platz auf dem Schiff und hol sie in der Casa ab. Es wäre wirklich wichtig!"
Er sah ihn fragend an.
Lucilla blickt lächelnd zwischen Meridius und Maior hin und her und trommelt ein wenig ungeduldig mit den Fingern auf ihrem Oberschenkel herum.
ZitatOriginal von Maximus Decimus Meridius
"Eine gute Bekannte, Helena Tiberia, sie wohnt zur Zeit in der Casa Octavia, hier in Rom, wollte nach Tarraco reisen. Ich versprach ihr, für eine Begleitung zu sorgen. Könntest Du das übernehmen? Buch einfach noch einen weiteren Platz auf dem Schiff und hol sie in der Casa ab. Es wäre wirklich wichtig!"
Er sah ihn fragend an.
Helena Tiberia sagst du? Kein Problem. Aber wird sie so schnell bereit sein abzureisen? Ich wollte nämlich wirklich heute los...
"Sie wird bereit sein. Glaube mir. Sie sitzt schon auf den Koffern und wird vermutlich grollen, dass ich nicht schon früher gehandelt habe."
Er lachte.
"Ach ja, und richte ihr liebe Grüsse aus. MAchst Du das?
Und pass ein bisschen auf sie auf.
Ich danke Dir, Du hast was gut bei mir."
Ist doch kein Problem. Ich werde ihr die Grüße bestellen.
Ich erhob mich.
Dann werde ich gleich mal in die Casa Octavia gehen....Also Meridius, Lucilla: auf bald in Tarraco!
Ich ging zut Tür
"Bis dann."
Meridius blickte ihm nach, die Türe schloss sich, Lucilla hatte ihn wieder.
"Also, wo waren wir?
Du wolltest etwas sagen..."
Lucilla fährt unbeeindruckt dort fort, wo sie gerade stehengeblieben sind.
"Oh ja, das wollte ich. Du machst dir Gedanken, was mir am Ruf der Familie liegt? Ich bitte dich, tu nicht so, als hätte ich mich noch nie darum gekümmert. Wenn du wüsstest, wie oft deine Stimme oder die von Tante Drusilla in meinem Kopf auftaucht, würdest du nicht so daherreden. Ihr habt mich geprägt, erzogen, gerade du, der du so viel erreicht und die Decima so weit nach oben gebracht hat. Ich hätte schon so viele Männer in so vielen Stadtparks treffen können..."
Sie greift zu dem Becher und trinkt einen Schluck von dem verdünnten Wein. Wie nicht anders zu erwarten, ist es ein Familieneigener aus Hispania.
"Und ganz, wie du es von mir erwartest, habe ich bereits über die Geschichte nachgedacht, Meridius. Länger als mir lieb ist. Und ich frage mich, wieso Iulia erst jetzt kommt. Sie ist eine Peregrina, Bruder, von ihrem Mann verstoßen, dem sie ein Kuckucksei untergejubelt hat. Sechzehn Jahre lang. Du warst damals ein Nichts, Meridius, wenn du dich noch erinnerst. Und nun, sieh dich an, Triumphator. Also ich würde jeden Mann stehen lassen und dich vom Fleck weg heiraten, wenn ich eine Peregrina und du nicht mein Bruder wärst."
Trotz des Ernstes der Lage kann sich Lucilla diesen Seitenhieb und ein breites Grinsen nicht verkneifen. Dann jedoch blickt sie ihn ernst wieder an, als er mit dem Konter beginnt. Sie hatte gewusst, dass es irgendwann soweit kommen würde.
"Verlässliche Quellen, sagst du? Ich sehe schon, du hast eine lange Unterredung mit Venus geführt, deren Tauben auf den Bäumen saßen und alles gesehen haben." Es ärgert Lucilla, dass die Worte ein wenig spizter ihren Mund verlassen, als sie es geplant hat.
"Und über das Flanieren brauchst du dich nicht zu beschweren. Wäre ich verheiratet, könnte ich längst über die Märkte flanieren, mit wem ich wollte. Sieh mich doch an, bald bin ich eine alte Vettel, meine Haut wird runzlig werden und Falten werfen. Dann bleiben mir nur noch die Sklaven und bezahlte Eunuchen, die mit mir einkaufen. Willst du mir bis dahin jeden Spaß am Leben verderben? Und sag nicht, dass du darüber jetzt nicht reden willst, denn irgendwann musst du es tun. Es hat sich doch nichts geändert, ich sehe dich noch genau so selten, wie in der Zeit in der du in der Legio warst. Ich werde ebenfalls in den nächsten Tagen wieder nach Tarraco reisen und wer weiß, wann wir uns dann wieder sehen."
Viele Dinge wurden angesprochen, Meridius musste ersteinmal sortieren.
"Ich bitte Dich. Du darfst nicht so schlecht von Iulia sprechen. Wo sollte sie hin, wenn der eigene Mann sie verstösst? Maximian ist mein Sohn. Sie ist seine Mutter. Ihr Vater ist tot. Soll sie irgendwo Wäsche waschen und Haushälterin spielen und das Leben ihres Sohnes aus der Ferne verfolgen? Maximian ist das einzige Kind, das ihr geblieben ist. Du weißt, dass sie nicht mit leichtem Herzen gekommen ist. Du weißt, dass es sie viel Überwindung gekostet hat, jetzt plötzlich, in ihrer Lage an meine Türe zu klopfen und um Hilfe zu bitten. Zu bitten. Nicht um sich an meinen Hals zu werfen. Sie hat dies niemals getan, soviel kann ich Dir garantieren. Und ich wäre ein Unmensch, würde ich ihr nicht helfen."
Er holte Luft.
"Und was Dich betrifft. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du den richtigen Mann kennen lernst. Du weißt das. Nur vetrau mir, wenn ich nicht den erstbesten hier anschleppe. Wie Du schon sagtest, ich bin Triumphator, Senator, Legatus Legionis, wir sind eine einflussreiche Familie, eine reiche Familie, auf meinem Konto schlummern mehr als 40.000 Sesterzen. Du bist schön, intelligent, warmherzig, eine wirklich gute Partie, in allen Belangen, denn wer Dich bekommt, bekommt auch uns. Meinst Du ich wüsste das nicht? Ich liege nachts schon wach und zerbreche mir den Kopf wie ich Dich schützen kann. Schützen vor Männern, die Dich aus all diesen Gründen nehmen würden, welche jedoch in Dir höchstens eine Affäre sähen, wenn Du nicht aus unserer Familie wärst. Ich will Dir das ersparen. Und ich will nicht, dass Dir etwas zustösst, was Du den Rest Deines Lebens verdammen würdest."
Vierzigtausend Sesterzen. Dies sind die Wort, welche Lucilla am deutlichsten von Meridius Rede im Sinn bleiben. Sie überlegt, wann er ihr das letzte mal etwas Schönes gekauft hat. Es könnte fast mit dem Eintreffen von Iulia zusammenfallen. Sie nimmt sich vor, am Ende des Gespräches auf jeden Fall ein wenig zu schmollen und ihm vorzuwerfen, dass sie nun Frusteinkaufen gehen müsste. Vielleicht würde er ja weich werden und ihr etwas spendieren.
Sie seufzt, und das nicht nur, um ein schmollendes Ende vorzubereiten. "Ich weiß, dass Iulia sich nur um ihren Sohn sorgt. Und du weißt es und der Rest der Familie weiß es auch. Aber wissen es auch die, um deren öffentliche Meinung du dich immer so sorgst? Die, welche das Gerede verbreiten, welches du immer um jeden Preis vermeiden willst?"
Fragend blickt Lucilla ihren Bruder an, und fährt dann fort.
"Wenn du nie zulässt, dass mir etwas passiert, weißt du... dann passiert mir auch nie etwas. Dann werde ich als das von dieser Erde gehen, was ich jetzt bin. Die Schwester des großen Decimus Meridius. Nicht mehr und nicht weniger. Ich werde immer deine kleine Schwester bleiben, Meridius, aber ich möchte irgendwann auch die geliebte Frau von jemandem sein. Doch der Mann, den du gerne an meiner Seite wüsstest, dieser Mann existiert nicht. Er müsste schon Senator, Legatus Legionis, Legatus Augusti Pro Praetore, Rex Sacrorum und wenn möglich vielleichtauch noch der Caesar sein."
"Ich möchte weder einen Senator, noch einen Legaten, noch irgendetwas für Dich, Lucilla. Und schon gar keinen Soldaten, da ich weiß, dass Du dafür nicht geschaffen bist. Meinst Du ich bin blind? Ich weiß doch, wie Du Dich schon um uns hier sorgst. Nein, Lucilla, es mag Dich jetzt verwundern, doch so denke ich nicht."
Meridius dachte nach.
"Ach, Schwester. Was soll ich sagen? Ich verbiete Dir doch den Spaß nicht. Doch wenn ich euch allen einen Sklaven mitgeben, oder darauf achte, dass ihr immer in Begleitung seid, dann hat das einen guten Grund. Ich will nicht, dass euch etwas passiert."
Lucilla seufzt. "Ach Bruderherz, du machst dir viel mehr Sorgen, als nötig sind. Außerdem habe ich mir doch einen Sklaven gekauft. Ach so, ja, das hatte ich wohl noch gar nicht erzählt. Ambrosius. Er begleitet mich überall hin und passt schon auf, dass mir nichts passiert."
Sie bemerkt, dass sie nun doch vom eigentlichen Thema abgekommen sind. Allerdings hatte Lucilla gesagt, was ihr wichtig ist und halbwegs erfahren, weswegen sie gekommen ist.
"Nun gut, dann will ich dich nicht länger aufhalten." Sie steht auf und blickt ihn an. Jetzt noch schnell die Trumpfkarte ausspielen. "Dann werde ich wohl nun alleine mit Ambrosius einkaufen gehen müssen. Und mein eigenes hart verdientes Geld ausgeben. Einen Verehrer, der mir Geschenke kauft, darf ich mir ja nicht halten."
Meridius schmunzelte.
"Ich hoffe Du bist nicht deswegen gekommen um mich um Geld zu bitten, oder? Es wäre etwas viel Mühe gewesen all diese Themen durchzusprechen, nur um die Hoffnung auf eine Taschengeld aufrecht zu erhalten..."
Er lachte.
"Nun gut."
Er griff in die Schublade.
"Konnte ich Dir je was abschlagen?
Hier sind 100 Sesterzen. Kauf Dir was schönes..."
Es ist zu verlockend. Doch seine Worte verbieten ihrem Stolz, zu nehmen, was er ihr anbietet.
"Oh, Bruder, du musst auch immer der Sieger sein, oder? Du weißt genau, dass ich deine Sesterzen nicht nehmen werde, wenn du sie mit solchen Worten spickst. Den Stolz, den mir unsere Mutter vererbt hat, wirst du mir in Jahren nicht austreiben können und wenn du dich mit Großtante Drusilla gemeinsam auf den Kopf stellst. Nein, wenn du so von mir denkst, dann behalte deine Sesterzen oder gib sie der Mutter deines Sohnes."
Sie schüttelt lächelnd den Kopf und verlässt das Zimmer.
"Na dann halt nicht!"
Meridius lachte und schob die Münzen wieder in die Schublade zurück. Wenn sie ihren stolzen Dickschädel durchsetzen wollte, dann ließ er sie eben in dem Glauben, sie hätte gewonnen. Er indess gratulierte sich dazu, mal wieder die richtigen Worte gefunden zu haben. Spätestens morgen würde sie eh ihre nächste Attacke ansetzen.
Ich war dem Senator nachgereist, hatte ich doch noch einige Dinge in Hispania zu erledigen.
In der Casa Decima Mercator in Rom angekommen ging ich sofort zum Arbeitszimmer des Senators wo ich an der Türe klopfte.........
Meridius hatte gerade über Lucillas Besuch nachgedacht, als es an der Türe klopfte.
"Ja, bitte!"
So langsam musste er zusehen, dass er hier rauskam, Lepidus wartete sich im Atrium sicher schon dämlich...
"Salve Senator.
Ich melde mich bei euch an, endlich bin auch ich in Rom angekommen.
Kann ich etwas für euch erledigen?"
Ach ja, Tertius Iulian. Ihn hatte Meridius fast vergessen.
"Gut, dass Du da bist. Ich bräuchte zwei Schreiben. Eines an den Pater der Gens Aurelia Sophus und eines an den Pater der Gens Octavia Avitus. Es geht um die geplante Verantstaltung zur Ehrung der beiden Pater Factiones Crassus und Anton. Es wäre gut, wenn beide hier in der Casa eintreffen würden, damit man die entsprechenden Dinge absprechen kann. Wenn Du heute auch noch Livianus zufällig siehst, er soll sich diesbezüglich auch noch bei mir melden."
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