Maximus Decimus Meridius

  • Was für eine witzige Verabschiedung! Ich konnte das Lachen nicht unterdrücken.


    „Ganz ehrlich, Meridius, Räuber würden mich sicher freiwillig zurückbringen, denn ich bin eine streitbare Frau. Ich glaube, so richtig beherrschen kann mich nur mein Pater, alle anderen hätten es schwer.“


    Ein helles Lachen erklang. Natürlich war das übertrieben, aber so ganz ohne war ich ja wirklich nicht.


    „Trotzdem würde ich mich über einen Sklaven als Begleitung freuen, denn meine Begleitung dient bestenfalls meinem Schutz, kennt sich aber in Rom auch nur ungenügend aus.“

  • Mit einem Lächeln geleitete Meridius seinen Gast aus dem Officium, führte ihn noch bis an das Vestibulum, nicht ohne ein paar Worte über das Haus zu verlieren und noch einmal die Pferdezucht anzusprechen.


    [...]


    Wenig später kehrte er erheitert und gut gelaunt zurück. Aurelia Deandra war ein angenehmer Gast gewesen, wie ihm bisher fast alle Aurelier nur positiv erschienen.


    Dann, nach kurzem Nachdenken, machte er sich an die Arbeit noch einige Berichte zu lesen...


    Sim-Off:

    Am Vestibulum hat es gerade nicht ganz gepasst! :)

  • Er hatte sich entschieden nun doch nicht sofort nach seiner Rückkehr zum Senat zu gehen. Noch war etwas Zeit. Vor allem weil sich noch nicht herumgesprochen hatte, dass er aus Germanien zurück war. Die üblichen Klienten und Bittsteller waren folglich noch nicht vorstellig geworden. Meridius entschloss sich die Zeit zu nutzen und einige wichtige Geschäfte zu regeln und abzuklären.


    Aus diesem Grunde fand er sich in seinem Officium ein und saß noch nicht lange über den Aufzeichungen, als zur Türe der einbestellte vilicus hereintrat und auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz nahm.


    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/4839/kvilicusoo0.jpg"Sei gegrüßt, Senator."


    "Ich habe gehört, dass Du mit mir etwas besprechen möchtest.
    Um was geht es denn?"


    Meridius blickte auf.


    "Ah, Demochares. Das ist richtig. Ich wollte mich wieder verstärkt selbst um die Geschäfte kümmern. Mit Dir zusammen natürlich. Aus Hispania habe ich gute Berichte erhalten. Die Pferdezucht ist in der Zwischenzeit so umfangreich, dass wir es riskieren könnten, die Zucht nach Italien zu verlegen. Womöglich sogar vor die Tore Roms. Das würde uns eine Menge Zeitaufwand ersparen. Und bedenke: Es gibt niemanden in der Nähe, der auch nur ansatzweise in der Lage wäre, iberische Reitpferde unserer Qualität direkt in Rom zu züchten.


    Bevor Du etwas sagst: ZWEIHUNDERTUNDVIER Zuchtpferde haben wir momentan.
    Das ist Kapital, Demochares. Wir sollten die Gelegenheit am Schopf packen..."


    Der Senator schien begeistert. Und in der Tat hatte er eine Schwäche für Pferde.


    "Das klingt enorm, Herr."


    antwortete der vilicus und kratzte sich am Kopf.


    "Ich könnte einen Plan ausarbeiten. Allerdings bräuchten wir dazu dann noch eine Weide und Stallung vor der Stadt. Am besten ein Landgut und DAS wird definitiv teuer. Wenn nicht gerade ein anderer Senator bankrott geht und Du dieses vergünstigt abnehmen kannst, sehe ich bei der momentanen Imobilienlage eher schwarz. Zur Zeit kriegt man so gut wie keinen Fitzel in dieser Stadt. Alle Parzellen sind weg."


    Der Einwand des vilicus war berechtigt. Meridius machte sich deshalb jedoch weniger Sorgen. Er hatte gute Beziehungen und als Klient des Kaisers würde er dies schon irgendwie hinbekommen. Zudem: war er nicht Aedil gewesen? Einiger der damals geknüpften Kontakte würden sich als goldwert herausstellen.


    "Fang schon mal an zu planen, Demochares. Ich werde mich um die Finanzierung und den Erwerb des nötigen Landes bemühen. Mach Dir darum keine Gedanken."


    Demochares erhob sich.


    "Wie Du meinst, Herr.
    Wir sehen uns später."


    Meridius nickte und widmete sich wieder seinen Studien.

  • Etwa eine halbe Stunde später hatte er seine Überlegungen abgeschlossen. Sein Plan stand fest. Er wollte die Pferdezucht zumindest zu Teilen auch in Rom stattfinden lassen. Und wenn es bedeutete, einiges mehr an Ausgaben auf sich zu nehmen. Der lukrative Anreiz war das eine. Die persönliche Betätigung mit der Arbeit das andere. Was nutzte ihm die Pferdezucht in Hispania, wenn er hier zu sein hatte, weil der Senat sich nun einmal in Rom befand? Zudem, und dieser Grund wurde ihm schlagartig bewusst, hatte er schon von jeher das Ziel verfolgt, mit eigenen Pferden die Factio Aurata zum Ziel zu führen. Wenn die Ställe in Rom waren, machte es nur Sinn, auch die besten Pferde in Rom zu sammeln und zu züchten.


    Factio Aurata. Es war höchste Zeit sich auch um diese Angelegenheit zu kümmern. Wo befand sich Quintus Arius? Seinem Kenntnisstand nach noch in Rom. Er sollte hier erscheinen. Wie stand es um die Mitglieder? Er würde einen Empfang veranstalten. Wieviel befand sich in der Kasse? Weit über fünftausend Sesterzen.


    Meridius erhob sich, nahm einen Schluck aus einem Becher Wein, stellte diesen wieder ab und machte sich dann auf den Weg. Es gab eine Menge zu tun.

  • Der Sklave brachte ihn bis zur Tür und verschwand wieder. Detritus klopfte also kurz an und betrat vorsichtig das Arbeitszimmer seines patronus, hoffentlich würde er ihn nicht gerade bei was stören...


    "Salve patronus. Ich bin es, dein treuer Klient Octavius Detritus. Darf ich eintreten?"

  • Meridius blickte auf.


    "Detritus. Schön Dich zu sehen. Nimm doch bitte Platz!"


    Dem Octavier schien es gut zu gehen. Er hatte eine gesunde Gesichtsfarbe und war eloquent wie immer.


    "Kann ich Dir etwas zu trinken abieten?
    Einen guten Iberischen Wein vielleicht?"


    Die Hausmarke bot er jedem Besucher an. Aber es war auch in der Tat ein guter Wein. Ein guter Jahrgang. Vom eigenen Landgut.

  • Erfreut den patronus bei guter Laune erwischt zu haben nahm der Octavier Platz und nahm das Angebot natürlich sofort an.


    "Ich danke dir, ja ein Glas Wein wär jetzt genau das Richtige." Detritus war den hispanischen mehr als gewöhnt, denn den hatte er früher immer von einem gewissen Petronius Varus gekauft und getrunken.


    "Ganz Rom spricht von deiner Ankunft und ich konnte es kaum erwarten dich wiederzusehen patronus. Du siehst wie immer gut und gesund aus, ich hatte schon Angst das germanische Klima könnte dir was anhaben, doch einen Krieger wie dich haut so schnell nichts um."

  • Meridius erhob sich kurz, schenkte zwei Gläser Wein ein, reichte eines Ocatvius und nahm dann wieder Platz. Dass ganz Rom von seiner Ankunft sprach, war weit übertrieben, aber immerhin hatte es soweit gereicht, dass sein Klient hier eingetroffen war.


    "Das germanische Klima ist nicht ganz so schlimm, wie man immer meint. Man muss sich eben arrangieren..."


    Er lächelte.


    "Wie ist es Dir in der Zwischenzeit ergangen?
    Was gibt es Neues? Und was kann ich für Dich tun?"

  • Detritus nahm dankend den Wein an und kostete ihn auch gleich, seine Zunge entfernte jeden Tropfen von seinen Lippen so köstlich war der vino de hispania.


    "Gut zu wissen für den Fall dass ich auch mal in Germania lande." :D "Ach ich tat weiterhin meine Pflicht als römischer Bürger und diente meinem Kaiser als quaestor urbanus und nun als tribunus cohortis urbanae."


    Detritus wartete nicht auf die Reaktion des patronus sondern sprach weiter...


    "Es gibt einen neuen magister officiorum und zwar den Aelius Callidus, der neulich auch zum rector der schola ernannt wurde, dann wär da erst kürzlich der praefectus vigilum Germanicus Reverus verstorben. Während deiner Abwesenheit wurden ausserdem viele Patrizier zu Senatoren erhoben unter anderem Quintus Tiberius Vitamalacus, Lucius Flavius Furianus und Manius Tiberius Durus."

  • Es war viel passiert, wie Meridius feststellen musste. Von der Quaestur seines Klienten hatte er in Germanien erfahren, dass dieser Tribunus Cohortis Urbanae geworden war, war ihm jedoch bisher entgangen.


    "Den Magister Officiorum habe ich bereits kennen gelernt, als ich beim Kaiser war."


    bemerkte er kurz und folgte dann weiter den Worten des Octaviers. Germanicus Reverus. Der Tod des ehemaligen Praefecten kam in der Tat überraschend. War er nicht ein Sohn des Senator Avarus gewesen? In der Tat war er noch sehr jung, ein Blitzaufsteiger gar keine Frage, jedoch jetzt schon tot? Es war aussergewöhnlich. Meridius rätselte für einen Moment, wie alt Senator Avarus in diesem Fall sein musste. Ausser Frage stand, dass er schon in sehr jungem Alter Vater geworden sein musste.


    "Tiberius Vitamalacus kenne ich. Flavius Furianus ebenfalls. Tiberius Durus... war er nicht erst kürzlich Aedil?"


    Seine Erinnerung ließ ihn irgendwie im Stich.

  • "Ja dieser Patrizier war erst kürzlich Aedil und was meine gens betrifft so wurde Octavius Sura Eques und Tribunus angusticlavius der Legio secunda." Natürlich war der Octavier ein wunderlicher Mann und konnte es kaum erwarten zu hören wie es seinem patronus in Germania ergangen war.


    "Und wie ist es dir so in Germania ergangen? Ist das Volk wirklich so wie man sagt mehr germanisch als römisch und herrschen dort immer noch germanische Bräuche?"

  • Meridius lächelte.


    "In Germanien herrscht nur Rom."


    Seit den einschlägigen Werken über Germanien, gingen in Rom tatsächlich jede Menge Gerüchte herum. Manche stimmten, viele nicht.


    "Was soll ich Dir erzählen? Wo soll ich anfangen?"


    Er betrachtete sein Gegenüber amüsiert.

  • "Na eigentlich alles. Ich denke so lange wie du in Germania unserem Kaiser treu gedient hast bist du bestimmt auch ein guter Kenner dieser rauen Provinz geworden." Und tatsächlich von seinem patronus konnte er noch jede Menge lernen und wie ein Schüler seinen Lehrer anguckt um immer mehr und mehr zu erfahren so guckte der Klient nun seinen patronus an. "Ich bin ja so gespannt." Vielleicht ließ sich die Geschichte des Meridius ja gut vermarkten. :P

  • Meridius hatte wenig Lust an diesem Tag über Germanien zu reden. Sein Klient ließ jedoch nicht locker und so blieb ihm nichts anderes übrig, als das Thema wenigstens anzureißen und zwei drei Geschichten zum besten zu geben um dann das ganze abzwürgen.


    "Ich habe in der Tat einiges von Germanien gesehen und ich kann Dir versichern, dass einige Gerüchte nicht stimmen. Die dort gegründeten römischen Städte sind so römische wie die Städte in Gallien, oder in Dakien. Die Bevölkerung ist Rom weitgehend treu, die Zivilisatorischen Errungenschaften, unsere urbanen Leistungen und unser Handel werden gerne angenommen. Selbst die Legionen werden bisweilen als Schutzfaktor wahrgenommen, welcher unverzichtbar ist, wenn Handel, Landwirtschaft und Verkehr gedeihen sollen."


    Er hielt inne.


    "Wie in vielen Provinzen halten aber auch hier die Bewohner an ihren vorherigen Kulten, Riten und Lebensformen fest oder verbinden diese mit den römischen Ausprägungen. Ist es ungewöhnlich? Ich würde sagen nein, denn Intergration und Toleranz ist ein römisches Prinzip, soweit die Herrschaft des Kaisers und Roms nicht in Frage gestellt wird."

  • Sein patronus enttäuschte ihn nicht und hörte ja gar nicht mehr auf über Germania zu plaudern, den Klienten störte das überhaupt nicht, im Gegenteil er hörte aufmerksam zu.


    "Du hast mir, wie schon so oft, die Augen geöffnet." Zwar hatte er Germania selbst mal besucht, doch damals war es eher ein kurzer und recht langweiliger Amtsbesuch gewesen.


    "Ich sollte die Provincia Germania wieder mal aufsuchen und mir alles in Ruhe ansehen."

  • Die Augen geöffnet. Octavivus Detritus übertrieb schamlos, wie immer. Meridius ließ es jedoch gut sein, da dies das einfachste war.


    "Du hast mir vor längerem 4500 Sesterzen für den Erwerb einer Sklavin vorgestreckt. Ich kam damals leider nicht dazu, sie Dir zurückzuzahlen, da ich mich in Germanien befand. Ich werde Dir das Geld umgehend zukommen lassen. Deine Residenz ist die alte?"


    Er würde einigen Sklaven den Auftrag geben, die entsprechende Summe vorbeizubringen.


    Sim-Off:

    In der WISIM bereits geschehen!

  • Der Octavier staunte als sein patronus die 4500 HS erwähnte, die er ihm einst vorgestreckt hatte. Welch ein Gedächnis dieser Prachtkerl von Decimus doch hatte.


    "Hättest du es jetzt nicht angesprochen, hätte ich es wahrscheinlich vergessen. Ja ich wohne immer noch in der domus in Rom, doch gelegentlich bin ich auch in Ostia, die gens octavia hat dort schon seit Generationen eine villa."

  • "Dann werde ich Dir das Geld hier in Rom vorbeischicken."


    Er zog eine Wachstafel heraus und fixierte die entsprechende Notiz, damit er es nicht vergessen würde. Dann Klappte er die Tafel wieder zu und ließ sie dort wieder verschwinden, wo sie hergekommen war.


    "Erzähl mir von Deinen Plänen.
    Und was gibt es Neues aus dem Hause Octavia?"

  • "In Ordnung." Hoffentlich war ihm der römische Spruch 'pacta sunt servanda' bekannt. "Mich zieht es wieder in die Politik werter patronus und zwar als quaestor und was die gens octavia betrifft so haben wir einigen Zuwachs erhalten, beziehungsweise einige Mitglieder sind wieder nach Rom zurückgekehrt." Er sah sie um, lauschte und das Haus kam ihm sehr leer vor. "Und wie steht es um deine Familie? Sind alle in bester Gesundheit?"

  • Verus legte nach dem Besuch bei der CU eine kleine Notiz auf Meridius Tisch,da er zur Arbeit musste,konnte er nicht länger hier verweilen,deswegen fertigte er diese Notiz an:



    Salve Meridius,


    Livianus, den ich vor dem Tor zum Castra Praetoria traf, kümmert sich um die unschöne Angelegenheit,er wird später bei uns in der Casa auftauchen mit weiteren Informationen,er wollte die Sache alleine erledigen . Ich hoffe du erhälst diese Notiz.


    Vale!


    Verus




    Wenig später verschwand er aus der Casa,um noch rechtzeitig zur Curia Italica zu kommen.

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