Maximus Decimus Meridius

  • Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    "In Ordnung." Hoffentlich war ihm der römische Spruch 'pacta sunt servanda' bekannt. "Mich zieht es wieder in die Politik werter patronus und zwar als quaestor und was die gens octavia betrifft so haben wir einigen Zuwachs erhalten, beziehungsweise einige Mitglieder sind wieder nach Rom zurückgekehrt." Er sah sie um, lauschte und das Haus kam ihm sehr leer vor. "Und wie steht es um deine Familie? Sind alle in bester Gesundheit?"


    Er kandidierte also als Quaestor.


    "Meiner Familie geht es soweit gut. Meine Gattin ist die Überfahrt jedoch nicht allzuleicht gefallen, also von Massilia hierher. Die ganze Reise war wohl doch etwas zuviel für sie, seither hat sie des öfteren Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Aber ich habe einen guten Leibarzt. Er wird das ganze schon in den Griff bekommen. Zudem bin ich auf der Suche nach einem schönen Landgut ausserhalb der Stadt, auf welches man sich im Hochsommer zurückziehen kann. Du wießt ja, wie Rom im Sommer sein kann. Es ist nicht immer ein Vergnügen."


    Er dachte einen Moment nach.


    "Ich werde Deine Quaestur in jedem Fall unterstützen."

  • Sein patronus war ja eigentlich ein Provinzler und wusste bestimmt nicht all die schönen Plätze, die es in Italia zu finden gab, da musste der Klient also schon seine Meinung dazu abgeben.


    "Wie wär's mit einem fundus in Sicilia, dort soll es angeblich immer schönes Wetter geben und insbesondere in der Nähe von Agrigentum, eine ehemalige griechische Kolonie."


    "Ich danke dir für deine Unterstützung, sie bedeutet mir viel."

  • Sizilien. Der Gedanke war kein schlechter. Dies musste Meridius ihm durchaus zugestehen.


    "Sicilia klingt nicht schlecht. Vielleicht denke ich auch darüber nach. Doch vorerst dachte ich an etwas, was näher an Rom liegt, damit die Reise zum Senat nicht allzuweit wird. Kennst Du zufällig etwas in der Nähe?"


    Wenn einer wusste, wo welches Stück Land zum Verkauf stand, dann sicher auch Detritus.

  • "Knappheit von freien fundi gibt es in Ostia, ansonsten müsste es ein Leichtes sein eins in der Nähe von Rom zu finden. So spontan fallen mir da zum Beispiel die Vororte Antemnae, Ad Sextum, Collatia, Aquae Salviae oder Lorium ein. In Ostia gibt´s meiner Meinung nach einfach zuviele Salinae."


    "Wenn du möchtest kann ich mich darum kümmern."

  • Meridius dachte einen Moment nach.


    "Nein, das dürfte nicht nötig werden. Ich bin jetzt selbst in Rom und möchte mir die entsprechenden Möglichkeiten auch ansehen. Ich würde mich jedoch freuen, wenn Du Augen und Ohren offen halten könntest und mir Bescheid gibst, wenn Du etwas entdeckst. Dann sehe ich es mir selbst an. Das hat den Vorteil, dass ich mich wieder auf den neusten Stand bringe, was Rom und die Umgebung betrifft. In dieser riesigen Stadt hat sich sicher einiges verändert, seit dem ich das letzte mal hier war. Dennoch danke für Dein Angebot, Octavius."

  • Detritus konnte die Entscheidung seines patronus gut nachvollziehen und nickte.


    "Gut. Ich werde mich dann mal wieder nach Hause begeben, ich möchte noch meine Rede zu Ende schreiben und das ein oder andere Geschäft abwickeln. Danke für deine Gastfreundschaft und Zeit patronus. Mögen dich die Götter auch weiterhin beschützen."

  • "Ich danke Dir für Deinen Besuch, Octavius. Und ich wünsche Dir eine glückliche Hand.
    Du bist in der Casa Decima jederzeit willkommen."


    Meridius erhob sich.


    "Ach ja, und sollte sich etwas ergeben, lass es mich einfach wissen."


    Er geleitete den Octavier noch bis zur Türe und machte sich dann selbst wieder an die Arbeit. Es gab eine Menge zu erledigen. Am Besten bestellte er gleich einmal den vilicus her.

  • "Vale patronus, sollte ich was hören, lass ich es dich sofort per Post oder cursor mitteilen." Er folgte dem Decimus bis zur Tür, verabschiedete sich erneut von seinem Patron und verließ dann das Anwesen.

  • Vom Stall aus hatte Maximian sich in das Gewühl auf den Straßen geschmissen, um zur Villa eines anderen Senatorensohnes zu kommen, der in seinem Alter war und darüber hinaus seine Interessen teilte. Die beiden trafen zusammen eine Entscheidung, sodass der junge Decimer kaum 20 Minuten später eilig die Villa wieder verließ, sich abermals durch das Gewühl kämpfte und schließlich wieder die eigene Villa betrat.


    Nachdem ihm die Tür geöffnet wurde, sah sich der junge Mann den Hals in alle vier Himmelsrichtungen reckend im Atrium um, bis er schließlich wieder den Ianitor anlief, dem die gewisse Aufregung, die Maximian verstrahlte, nicht entging. Er mochte alt sein, aber nicht dumm.


    "Marcus? Du weißt nicht zufällig, wo mein Vater gerade steckt? Ist er noch in der Curia?"


    - "Nein Herr, er ist bereits zurück und meinte, äääh... meinte.... ja, was meinte er noch? Er meinte... Ah, genau! Er meinte, er ist in seinem Officum und wünscht nicht gestört zu werden, es sei denn.... die Villa brennt ab. Ja, das sagte er, genau." -


    Den zerstreuten Sklaven mit einer hochgezogenen Braue musternd, grinste Maximian schließlich mit geschlossenen Lippen.


    "Ah ja. Wie gut, dass es wirklich brennt" sagte er, wandte sich herum und lief eilig zum Officum seines Vaters, womit er einen sichtlich verwirrten Marcus zurückließ, der tattrig hin und her sah.


    - "Villa.... brennt? Ja, aber wo denn? Man sollte... nachsehen. Ach, immer diese Jugend." - Er drehte sich einmal um seine eigene Achse im Kreis und tatterte unentschlossen los. Fünf Minuten später kehrte er an die Tür zurück und hatte vergessen, was für eine Bemerkung Maximian gemacht hatte.



    Der indess war bei Meridius Officum angekommen und klopfte mehrmals kräftig an. Dass er nicht stören sollte, wusste er zwar, aber diese Situation gab ihm keine Möglichkeit, sie später zu erledigen. Es brannte! Und wie es das tat.

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Der indess war bei Meridius Officum angekommen und klopfte mehrmals kräftig an. Dass er nicht stören sollte, wusste er zwar, aber diese Situation gab ihm keine Möglichkeit, sie später zu erledigen. Es brannte! Und wie es das tat.


    Meridius war in seiner Arbeit vertieft gewesen, so dass er das erste Anklopfen nicht gehört hatte. Folglich bekam er auch nicht mit, dass sein Sohn vor der Türe stand. Hätte er indess gewusst, welches Anliegen seinen Sprössling zu ihm trieb, er hätte diesen umgehend hereingelassen. So jedoch beugte er sich über die Wachstafel mit den geschäftlichen Ausarbeitungen des Verwalters und rechnete die Zahlen gegen. Ein paar Investitionen waren sicher noch nötig...

  • Zitat

    Original von Decima Valeria
    Erneut oblag es Iotape, den Hausherren über einen Besucher zu unterrichten. Sie klopfte und trat ein, als das Zeichen hierzu erklang.


    "Verzeih die Störung, Herr, aber im Atrium wartet ein gewisser Decimus Subrinus auf dich",


    teilte sie ihm mit.


    Meridius blickte auf.


    "Ich komme sofort. Sag ihm, dass ich noch etwas zu erledigen habe.
    Er soll in der Zwischenzeit ein Zimmer beziehen."


    Decimus Subrinus? Meridius dachte nach. Den Namen hatte er schon einmal gehört, er glaubte ihn auch zuordnen zu können, jedoch fehlte ein Gesicht um ganz sicher zu sein. Doch auch dies würde sich naher beinahe von alleine ergeben, wenn er den Mann sah.

  • Ungeduldig trat der vor der Tür stehende von einem auf den anderen Fuß, klopfte Maximian erneut und diesmal auch kräftiger an.


    "Vater? Bist du da?" fragte er unterstützend mit kräftiger Stimme und lauschte an der Tür, ob er etwas hören konnte. "Es ist dringend."

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Ungeduldig trat der vor der Tür stehende von einem auf den anderen Fuß, klopfte Maximian erneut und diesmal auch kräftiger an.


    "Vater? Bist du da?" fragte er unterstützend mit kräftiger Stimme und lauschte an der Tür, ob er etwas hören konnte. "Es ist dringend."


    Beim zweiten Anlauf hörte Meridius das Anklopfen, und erkannte in der Stimme die Stimme seines Sohnes. Er klappte die Wachstafel zusammen und legte sie bei Seite.


    "Es ist offen. Du kannst rein kommen."


    sprach er, so dass es zu hören war, aber auch nicht lauter, als eben notwendig war, um vor der Türe gehört zu werden. Maximian hatte ihn schon lange nicht mehr in seinem Arbeitszimmer aufgesucht. Folglich musste es wirklich "dringend" sein. Sein Sohn brauchte dies nicht einmal zu erwähnen, auch wenn er es getan hatte.

  • Noch bevor Meridius ausgesprochen hatte, schon beim ersten Wort, das Maximian gehört hatte, war er durch einen gerade ausreichend breiten Spalt der Tür hineingeschlüpft und schloss sie hinter sich sogleich wieder. Unaufgefordert nahm er auf einem Stuhl platz, der schräg gegenüber dem Schreibtisch stand.


    "Salve Vater. Ich hoffe, ich halte dich nicht von wichtigeren Dingen ab?" sprach er, um der Höflichkeit Genüge zu tun und ohne wirklich einen Gedanken daran zu verschwenden, mit welcher Arbeit sein Vater sich gerade beschäftigt hatte.

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    "Salve Vater. Ich hoffe, ich halte dich nicht von wichtigeren Dingen ab?" sprach er, um der Höflichkeit Genüge zu tun und ohne wirklich einen Gedanken daran zu verschwenden, mit welcher Arbeit sein Vater sich gerade beschäftigt hatte.


    Meridius winkte ab und suchte in den Gesichtszügen seines Sohnes die Dringlichkeit seines Begehrens abzulesen. Wie es schien war es in der Tat sehr dringlich. Oder zumindest für den jungen Mann lebensnotwendig.


    "Wie kann ich Dir helfen?"


    fragte er daher gerade heraus.


    "Möchtest Du etwas trinken?"


    Er sah sich nach der Karaffe um, entdeckte dann jedoch zu seinem Verdruss, dass diese schon leer war...

  • Sein Blick folgte hin zur leeren Karaffe, woraufin er den Kopf schüttelte. Wahrscheinlich hätte er ohnehin nichts genommen. Bevor er sprach, atmete er tief ein.


    "Ich habe mich entschieden mich so schnell wie möglich rekrutieren zu lassen, damit ich mit nach Parthien ziehen kann. Wenn du nichts einzuwenden hast, werde ich auf der Stelle meine nötigsten Sachen zusammenpacken lassen und nach Mantua reiten."


    Nun sah Maximian wirklch aufgeregt aus und starrte seinen Vater geradezu an.

  • Irgendwie hatte Meridius etwas in dieser Art schon erwartet gehabt. Sprach doch die halbe Stadt von nichts anderem mehr als Krieg und dem bevorstehenden Feldzug gegen die Parther. Syrien - Armenien - Parthien. Das Ende der römischen Welt. Meridius verfluchte, dass in genau diesem Moment die Karaffe leer war, wäre sie voll gewesen er hätte erst einmal einen Schluck benötigt. Von der Idee seines Sohnes war er hingegen weniger begeistert. Sein Sohn dafür umso berauschter, zumindest machte er diesen Eindruck. Meridius ließ die Karaffe Karaffe sein und verwandte keinen Gedanken mehr an Wein.


    "Du hast Dir die Angelegenheit reiflich überlegt?"


    fragte er als erstes.

  • Maximian nickte wenig zögerlich. Allerdings wusste er nun schon, dass Meridius etwas einzuwänden hatte. Andernfalls hätte er anders reagiert, nicht so, als hätte er das Gespräch zu genau diesem Zeitpunkt bereits erwartet.


    "Mir bleiben noch ein paar Wochen, um meine Fähigkeiten etwas auszubauen, bis es so weit sein wird, dass die Legio I den Marschbefehl erhält. Aber dann bin ich besser ausgebildet als all die anderen, die in diesen Tagen rekrutiert werden."


    Abermals nickte er.

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