Maximus Decimus Meridius

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Dann werde ich noch die letzten Tage als Beamter nutzen, um etwas zu bewegen und meine Pflichten zu einem Ende führen."


    Verus grinste leicht.


    "Ich werde mich nun zurückziehen, Meridius, vielen Dank für das Gespräch. Vale!"


    "Kein Problem. Du weißt, dass Du mich jederzeit aufsuchen kannst."


    antwortete Meridius und sah ihm nach, bis er den Raum verlassen hatte. Dann ging er an seinen Schreibtisch, packte eine Wachstafel und notierte sich die Namen derer, welche er aufsuchen müsste, um für Titus eine geeignete Position am Kaiserhof oder in der Stadtverwaltung von Rom zu finden.


  • "Ich danke dir sehr Senator und es wäre mir eine große Ehre, dich als meinen Patron beratend an der Seite zu haben."

  • Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    "Ich danke dir sehr Senator und es wäre mir eine große Ehre, dich als meinen Patron beratend an der Seite zu haben."


    Meridius nickte. Damit hatte er schon den zweiten Octavier um welchen er sich zu kümmern hatte. Doch ihm war es einer Ehre, keine Last.


    "Gut. Wir sollten uns jedoch schon mal ein paar Dinge überlegen, wie wir Dich besser positionieren können. Welcher Tätigkeit wirst Du nachgehen bis zur nächsten Wahl? Arbeitest Du bei einem Advocaten? Unterstützt Du einen der momentan tätigen Magistraten?"


    Sim-Off:

    Bitte Klientenstatus bestätigen!

  • Der Octavier wollte also zu den Truppen. Keine schlechte Entscheidung. Es war einzig schlecht, dass der Kaiser schon gen Osten aufgebrochen war. Auf der anderen Seite bedeutete Krieg aber auch immer, dass Posten schnell besetzt und neu besetzt werden mussten. Eine Chance, wenn man davon absah, dass im Krieg auch aus den niederen Rängen ein verstärkter Druck nach oben entstand.


    "Nun, ich werde auch hier sehen, ob ich da etwas nachhelfen kann. Hast Du schon Erfahrungen? Wie sieht es mit der Academie aus?"


    Meridius musste sich eingestehen, dass er dort schon lange nicht mehr vorbeigesehen hatte. Vielleicht wurde es ja mal wieder Zeit.


    "Falls Du Fragen zu einem Militärtribunat hast, nur heraus damit.
    Ich kann Dir mit allem helfen, was die Legionen betrifft."


    Soldat war er schließlich lange genug gewesen.

  • "Wie du vielleicht weißt habe ich mich zum Leidwesen meines Vaters um den Militärdienst bisher gedrückt. Ich zog lieber durch die Provinzen und erkundete das riesen Reich.
    Daher würde ich es bei einer Legion wohl auch eher schwer haben und dachte daher an die Cohortes Urbanae, was denkst du?"

  • "Nun, die Cohortes bieten wesentlich weniger Posten an, auch wenn Du natürlich in Rom bleiben kannst. Ein Feldkommando hingegen ist deutlich leichter zu bekommen. Es gibt eine Unmenge an Legionen im Imperium. Irgendwo wird immer ein Plätzchen frei. Dass gerade bei den Cohortes etwas frei wird ist indess ungewiss."


    Er dachte nach.


    "Wie auch immer, wenn Du in die Politik gehen willst, und beliebt sein möchtest, solltest Du nicht unbedingt bei den Cohortes Karriere machen wollen. Die Cohortes sind ohne Zweifel bedeutsam und wichtig, doch ebenso unbeliebt. Das Volk auf den Straßen wird Dich nicht unbedingt lieben, wenn Du deren Rüstung trägst.


    Zudem hat eine Provinz eine Unmenge an Erfahrungen zu bieten, die Du hier nicht erhälst."

  • "Nun da mein verehrter Cousin die Cohortes als Präfekt führt, wäre das erlangen des Amtes wohl eher ein geringes Problem, doch deinen anderen Einwand kann ich nachvollziehen. Dennoch bleibt es mir nur abzuwarten und auf die Güte des Kaisers zu hoffe, sofern er weit ab von Rom Zeit hat."

  • "Ich werde einmal mit Senator Prugitius darüber reden, was wir in Deinem Fall am Besten tun können. Ich kenne ihn noch aus meiner Zeit bei der Legio I Traiana Pia Fidelis, wo ich unter seinem Kommando in seinem Stab diente. Er wae auch mein Vorgänger als Statthalter von Germanien, wir sehen uns des öfteren im Senat und haben auch in der Academia miteinander zu tun. Ich bin mir sicher, dass sich ein Posten bei einer Legion finden lässt. Ansonsten wirst Du in der Tat auf Deinen Verwandten zurückgreifen müssen."


    Er räusperte sich, wie wenn er noch etwas sagen wollte, tat es dann aber nicht. Er hatte vergessen, was er noch ansprechen wollte.

  • Der Senator hatte nichts weiteres zu besprechen und so verabschiedete er seinen Besucher, nicht ohne noch ein wenig mit ihm zu plaudern und ihm zuzusichern, dass er sich wieder melden würde, wenn sich etwas ergeben hätte.


    "Octavius ..."


    schloss er


    "ich danke Dir für Deinen Besuch."


    Dann geleitete er ihn in das Atrium, von wo ihn ein Sklave nach draussen führte.

  • Es war spät am Abend, genauer schon fast mitten in der Nacht, als der Senator nach einem langen Arbeitstag noch über den Unterlagen saß und die Zukunft seiner Besitztümer plante. Lucius und auch sein noch ungeborener Sohn (er war sich sicher, dass es ein Sohn werden würde, denn er hatte davon geträumt, und in diesem Traum war ihm seine Mutter erschienen) sollten, wenn sie eines Tages an seine Stelle treten würden über genügend Besitztümer verfügen, um sich für die Zukunft der Familie keine großen Sorgen machen zu müssen. Für Auskommen sollte gesorgt sein. Nocheinmal sah er sich die Karte genau an und dachte scharf nach. Vor allem durch die Teilhabe an den Handelsgeschäften des Tylusiers Ioshua Hraluch erweiterte sich der mögliche Markt um ein Gewaltiges. Die factio hatte gerade Wagen nach Alexandria geschickt um dort an einem Rennen teilzunehmen. Dies war zudem jedoch eine Möglichkeit, um vor allem mit Hilfe des Tylusiers die Kontakte in den Handel mit Getreide zu intensivieren, und auch um die Pferdezucht um teure Zuchthengste und Zuchtstuten zu erweitern. Zusammen mit seinen Erwerbungen auf Sizilien und den Landgütern in den Albanern Bergen würde sich die Wirtschaftskraft, welche bisher in Hispania um Tarraco gebündelt war, vergrössern und auf mehrere Schultern verteilen. Sollte in einer der Regionen ein schlechte Ernte, ein Erdbeben, ein Schicksalsschlag der Götter, eine Erhebung oder gar ein Bürgerkrieg die Einkünft schmälern, lagen die anderen immer noch so weit entfernt, dass von dort saftige Gewinne zu erwarten waren. Eine Missernte in Sizilien bedeutete automatisch einen Preisanstieg des Getreides in Hispania und Alexandria. Eine Missernte in Alexandria hingegen ließ die Landgüter bei Tarraco und Agrigentum zu Goldgruben werden. Zufrieden legte er die Karte auf den Tisch. Es galt jetzt nur noch alles notwendige mit dem Tylusier unter Dach und Fach zu bringen und Titus damit zu beauftragen, im Rahmen seiner Reise nach Alexandria die Fühler entsprechend der Geschäfte auszustrecken. Der Erwerb einer Habitatio in Alexandria war dafür der erste Schritt ...


  • Der Senator erhob sich von seinem Platz, schob den Stuhl, welchen er aus seiner Zeit bei den Legionen immer mit sich führte (Legatenstuhl - Feldausführung) an den schweren Zedernholztisch zurück und durchschritt den Raum, bis er an dem kleinen Tischchen angekommen war, auf welchem sich die Karaffen mit Wein befanden. Es war eine seiner Eigenarten, dass sich in allen Räumen, in welchen er sich längere Zeit befand, immer Karaffen mit Wein vorhanden sein mussten. So gab es im Hause nur für diese Aufgabe einen Sklaven, welcher die Gefässe den ganzen Tag über austauschte und dafür sorgte, dass der gute Tropfen (Marke Hauswein aus dem eigenen Landgut in Tarraco) ständig frisch blieb.


    Nachdenklich führte er das Glas zum Mund und nahm einen Schluck. Er war sich noch nicht ganz sicher, was er mit der Stadtwohung in Col. Agrippinensium anfangen sollte, welche er vor Jahren für seine Gattin erworben hatte, als er Legatus Legionis der Legio IX Hispana gewesen war und mit dieser auch seinen Standort nach Colonia verlegte. Tausende von Sesterzen hatte er aufgewand, um sich abseits des Legionslagers ein Liebesnest mit Marmorsäulen, teuren Mosaiken und Springbrunnen einzurichten. Monatelang zogen sich die Hausbesichtigungen hin, bis er ein Objekt gefunden hatte, welches seiner Vorstellung entsprach und noch länger dauerten die Umbau- und Restaurationsarbeiten. Wie es das Schicksal dann jedoch wollte, wurde dieses Liebesdomizil nie bezogen, er wechselte noch bevor seine Gattin die Räume beziehen konnte auf einen anderen Posten. Was also sollte jetzt mit diesem Bau geschehen? Col. Agrippinensium war fern, der Unterhalt verschlang zwar kein Vermögen, war jedoch in jeder Hinsicht ein unnützer Luxus. Die Habitatio würde niemand aus seiner Familie auf absehbare Zeit bewohnen, von Iulia ganz zu schweigen.


    Er stellte das Glas ab, fuhr sich mit seiner rechten Hand durch das Haar und gähnte dann müde. Die Tage, oder besser gesagt: die arbeitsverlorenen Nächte wurden immer länger. Es war Zeit, dass er ins Bett kam.

  • Verus kam mit einer Tabula unter dem Arm zum officium von seinem guten Freund und Verwandten Meridius, was auf der tabula stand müsste wohl sein Geheimnis bleiben. Langsam ballten sich seine Hände zur Faust und fuhren durch die Luft, um an der Tür anzuklopfen. Seine Hände schlugen dumpf gegen das glatte Holz der Tür. Er trat ein paar Schritte zurück und steckte die tabula an seinen Gürtel mit der breiten und verzierten Schnalle und wartete auf Meridius, um mit ihm die Dinge und Details der Reise und des Wagenrennens in Aegypten zu besprechen.

  • Man hätte annehmen können, der Senator habe sich zu diesem Zeitpunkt an seinem Schreibtisch befunden um einige Dokumente zu studieren, oder aber er trinke gerade von seinem hispanischen Wein aus Tarraco oder widme sich einer seiner Leidenschaften, dem Sammeln von Keramik. Doch dem war nicht so. Aus dem Inneren des Officiums kam ein Stöhnen und Ächzen, tief wurde eingeatmet, dann wieder ausgeatmet und eine gepresste Stimme zählte langsam auf L. Dann war es plötzlich leise. Decimus Verus hörte für eine kleine Ewigkeit gar nichts, bis schließlich aus dem Inneren des Raumes ein kräftges 'Herrein' ertönte.


    Der Senator hatte sich seinen täglichen Leibesübungen hingegeben, zu welchen neben 50 Liegestütz auch mehrere Übungen zur Kräftigung der Bauch- Rücken- und Gesäßmuskulatur dienten. Im Grunde ein spärlicher Ausgleich, wenn man es mit einem Besuch im Gymnasion verglich, doch er hatte für einen solchen Besuch heute keine Zeit. Das Gymnasion würde er an einem anderen Tag wieder aufsuchen. Vielleicht morgen!

  • Verus war etwas perplex über was er da hörte, dieses Stöhnen und Ächzen aus dem Inneren, was passierte da nur, waren Dämonen am Werk? Er öffnete vorsichtig die Tür, schaute am Türspalt vorbei und versuchte etwas verdattert einen Überblick zu gewinne, sein Augen bogen sich förmlich um die Türkante bis er Meridius entdeckte, der bei seinen Leibesübungen war, etwas merkwürdig zwar aber nichts weiter Ernstes. Er öffnete die Tür ganz und trat mit einem freundlichen Grinsen über diese merkwürdige Situation ein.


    "Salve, Meridius. Du wolltest mich ja noch sprechen bevor ich aufbreche," sprach er und setzte sich auf den Sedes vor dem Schreibtisch.

  • Es waren keine Dämonen und der Senator hatte nichts an sich, was annähernd wie eine Beelzebul oder Engel der Finsternis aussah. Er erhob sich gerade vom Boden, nickte Titus zu und ging zu einer Schale mit erfrischendem Wasser, in welcher er seine Hände und Arme wusch, sich dann den Nacken und das Gesicht bespritzte und mit einem kleinen Leinentuch trockenrieb. Unter der Soldatentunika, welche er hin und wieder zu tragen pflegte, war zu erkennen, dass er sich seit seinem Abschied von den Legionen beinahe täglich fit gehalten hatte.


    "Gut dass Du kommst."


    Er deutete Titus an, dass er Platz nehmen könne.


    "In der Tat habe ich noch einige Dinge anzusprechen, die zum einen mit der factio aurata zu tun haben, zum anderen aber auch geschäftlicher Natur sind. Doch nimm erstmal Platz."


    Er warf das Tuch zu der Schale und der Sklave, welcher sich im Hintergrund gehalten hatte, trug die Waschutensilien ab. Der Senator hatte in der Zwischenzeit seinen Schreibtisch erreicht.

  • Wieder musste Verus grinsen und da er bereits saß, wirkte es noch ein wenig amüsanter, dennoch fing er sich schnell wieder, um Meridius nicht zu verärgern. Er schaute ihn an und sagte dezent:


    "Gut."


    Er schaute kurz durch den Raum, blieb bei einer Büste hängen und schaute zwei bis drei Augenblicke später wieder zum Senator.


    "Geschäftlich, sagtest du?"

  • "So ist es!"


    Meridius nahm Platz, lehnte sich zurück und wartete einen Moment. Dann fuhr er fort, nahm dabei eine konzentrierte Haltung ein und betonte seine Worte so, dass es gleich klar wurde, dass es um eine Menge Geld gehen würde.


    "Fangen wir mit dem Geschäftlichen an. Dieser Araber, Tylusier, Iude, was auch immer, Ioshua Hraluch, Partner in spe, welcher auch das Rennen veranstaltet ist daran interessiert seine Geschäfte auszudehnen. Er denkt daran unter die Reeder zu gehen und auch einen Fernhandel zu betreiben. Ich habe vor, als stiller Teilhaber in dieses Geschäft einzusteigen. Habe ich schon erwähnt, dass er auch Pferde züchtet? Nicht? Gut, er tut es!


    Die Möglichkeiten, welche sich uns eröffnen sind enorm. Zum einen können wir in das Geschäft mit Alexandria einsteigen und Du weißt, wie viele Waren - vor allem Getreide - aus diesem Handelszentrum im Osten nach Ostia verschifft werden. Ich möchte mir ein Stück von diesem Kuchen abschneiden, wenn es möglich ist."

  • "Klar und was hat das mit meiner Reise zu tun?"


    Er machte eine kurze Pause.


    "Ich denke, dass ich, sofern ich dort angelange, als dein Vertreter dienen und das Geschäftliche abwickeln soll?"


    Sein Gesicht verzog sich nicht merklich aber innerlich mochte er keine Geschäfte, da er nicht sehr gut darin war Geschäfte zu tätigen.

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