• In der Tat war dem Iulier nicht aufgefallen, dass seine Frage eventuell bereits beantwortet war. Immerhin war schon viel gesprochen worden und außerdem störte der Decmier ihn auch irgendwie... Da war er mit den Gedanken eh mitunter nicht hier, sondern irgendwo zwischen Serapio und Massa, den Praetorianern und der Classis... naja. Aber dafür hatte er ja auch wohlbedachterweise seinen alten Sklaven Aglaopes mitgenommen, der ihm gegebenenfalls später über iulische Verfehlungen berichten würde, für die ersterer sich dann entschuldigen müsste.
    Doch auf diesen speziellen Fall traf dies nicht zu. Sich um ein Marschlager zu kümmern konnte man schließlich in viele Richtungen interpretieren: Das konnte vom eigenhändigen Putzdienst bis hin zum Abbau des Lagers gehen. Doch wie dem auch wäre: Dives hatte nun also die Gewissheit, dass dieses Ding - aus seiner Sicht völlig unnütz, da in der Castra sonst ja sogar eine ganze Kohorte Vigiles irgendwie Platz fand - bleiben würde. Letztlich musste jeder selbst wissen, was er meinte, was das Richtige ist. Ein Lager mit einer Lagerführung schien zumindest dem militärischen Laien absolut sinnvoll, aber gut. Der Duumvir nickte nur stumm und versuchte anschließend Massa gedanklich zu folgen, was diesmal doch etwas schwerer war als noch zuvor...


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    Dem Sulpicier bereiteten Massas Worte weniger Mühe im Verständnis. Er fand, dass der Decimer auf diesem Gebiet echt spitze war - und das beeindruckte ihn irgendwie. Ob er ihm bei passender Gelegenheit vielleicht mal seine Schwester vorstellen sollte? Nein, den Gedanken verwarf er sogleich wieder. Damit würde er sich sicherlich nur lächerlich machen. Die Tochter des Hafenverwalters könnte von einem so talentierten Verwandten des Praetorianerpraefecten maximal träumen, ja. Dennoch lächelte Cornuntus zufrieden.
    "Das würde ich sehr begrüßen.", stellte er sodann fest und wartete ab, was der Praefectus zu diesem Vorschlag meinen würde...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Dragonum nickte zustimmend, auf seinen Adjutanten war eben Verlass ...


    "Gut, mach es so! Die Verlegung ist ohnehin eher ein Ausnahmeplan."


    Das der Iulier die Entscheidung mit der Castra nicht verstand war tragisch, da Dragonum aber, zu seinem eigenen Glück, keine Gedanken lesen konnte, konnte er dem Jungen auch nicht erklären warum ein aktives Rückzugslager so imens wichtig war ...

  • Zufrieden und ein bisschen Stolz nahm ich die Zustimmung des Praefecten entgegen. Die Triremen blieben im äußeren Hafenbecken liegen. Die Mannschaften verblieben im Marschlager. Von ihnen wurde lediglich die Bewachung für die Schiffe gestellt.
    Die Liburnen befanden sich in Bereitschaft aus zulaufen. Morgen gegen Mittag waren sie spätestens auf See.


    " Jawohl Praefectus. Die Schiffe erhalten ihre Befehle." Die Triremen unterstanden dem Nauarchus der das Flaggschiff befehligte. Ein Triarchus einer der Liburnen, bekam den Oberbefehl bis Misneum. Dort wurden sie einem Nauarchus unterstellt und hatten sich auf Patrouillenfahrt in und um die Merrenge Rhegium / Messana zu begeben.


    Die Tabulae wurden vorbereitet, gesiegelt und den betreffenden Kommandeuren zu gestellt.


    Für den Sulpicier sicher die beste Nachricht , seit die classis seinen Hafen belagerte. Handelsschiffe konnten wieder ungehindert ihre Ladung löschen. Ab und zu sollte ich ihm einen Besuch abstatten. Er erfuhr von den Kapitänen Neuigkeiten, die wir erst nach Wochen oder Monaten zu hören bekamen.

  • Tja, dafür war der Iulier voll und ganz Civilist. Militärisches Denken war ihm weder in die Wiege gelegt worden, noch hatte er in seiner Kinderheit und Jugend eine besondere militärische Bildung genossen. Da konnte er eben lediglich derlei einfache Rechnungen aufstellen und befand diese selbst für durchaus logisch. Aber derzeit arbeitete er ja auch nur an seinem politischen Vorankommen und seinen damit verbundenen Fähigkeiten. Alles Militärische würde vorerst warten - wofür schließlich bräuchte er das jetzt?!?
    Früher oder später jedoch war natürlich klar, dass er auch Kenntnisse in soldatischen Dingen benötigte; spätestens dann, wenn er senatorischer Tribun werden wollte, was aber selbstredend noch weit entfernte Zukunftsmusik war. So dachte er sich hier einfach nur seinen Teil und nickte zustimmend zu der Sache, derer sich hier alle anderen ja praktisch einig waren.


    "Lässt sich denn schon grob sagen oder absehen, wann damit gerechnet werden muss, dass der Hauptteil der Classis nach Norden zieht?", erkundigte sich Dives. Außer dieser Zeitfrage fiel ihm jetzt so spontan nämlich nichts mehr ein. Aber er müsste ja schließlich wissen, bis wann er sich bei Fragen und/oder Problemen an den Praefectus zu wenden hatte und ab wann er damit eben zum Tribunus Fabius gehen müsste, um nur an einen der Gründe zu denken. Äußern tat er einen anderen Grund:
    "Der Civitas wäre es schließlich eine Ehre für entsprechende Opfervorbereitungen zu sorgen... Das heißt natürlich, sofern du es erlaubst..." Schließlich zog niemand ohne den Segen der Götter in den Krieg. Und aus civiler Sicht waren gerade solche großangelegten Opfer ja durchaus gute Mittel, um bei der Bevölkerung für sich zu werben...

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  • Dragonum schüttelte leicht sein Haupt, etwas das ihn selbst wohl am meisten ärgerte ... bisher gab es nähmlich keinen Marschbefehl ...


    "Nein es könnte schon in ein paar Tagen sein oder erst in einigen Monaten ... wenn ich ehrlich bin könnte es auch sein das die Prätorianer unter Decimus Serapio die unerfahrenen Rebellenanführer alleine schlagen und uns dann gleich der Rückweg nach Misenum bevorsteht!"

  • Dives schluckte: Serapio... Sein Onkel Proximus hatte ja bereits in einem Brief zwischen den Zeilen geschrieben, dass die Praetorianer in die Schlacht ziehen würden. Es jetzt jedoch noch einmal ganz direkt von einer praktisch neutralen Instanz zu hören, das schmerzte trotzdem etwas in der Brust und machte die nächsten paar Atemzüge nicht gerade leichter. Doch unter seinen leicht zerknirschten Gesichtszügen forderte der Duumvir von sich selbst hier und jetzt möglichst pragmatisch und kühl zu bleiben. Seine Gefühle für den Decimer hatten in dieser Besprechung schließlich nichts zu suchen. Er nickte kurz und versuchte etwas entspannter zu schauen, doch die feinen Furchen auf seiner Stirn blieben.


    "Dann hoffe ich auf einen Erfolg...", was auch immer man darunter verstehen mochte. "... und möchte unterstreichen, dass die Civitas auch kurzfristig sicherlich durchaus dazu in der Lage sein würde für entsprechende Opfervorbereitungen zu sorgen. Zögere also nicht der Stadtverwaltung eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen, wenn du darauf zurückkommen möchtest.", bekräftigte Dives sein Angebot. Mehr konnte er dazu nicht sagen. Dann wartete er ab, ob es sonst noch etwas zu klären geben würde...

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  • Dragonum nickte ...


    "Ich weiß dein Angebot zu schätzen Duumvir, ich werde mich bei dir melden wenn ich die ersten Befehle hab! ... Gibt es noch eine ungeklärte Frage bei jemandem?"


    Dragonum blickte in die Runde, nicht das ein weiterer Termin nötig wurde weil jemand sich nicht traute hier die Stimme zu erheben ...

  • Weder Cornuntus noch Dives machten irgendwelche Anzeichen noch etwas loswerden oder erfragen zu wollen. Ganz offenbar beruhte dies auf Gegenseitigkeit, da sich auch der Stab des Praefectus mit Wortmeldungen zurückhielt. Mit einem schlichten Blick gab der Iulier seinem Schreibsklaven ein Zeichen, dass sie wohl so gut wie fertig hier wären und der sich folglich auch zum Gehen bereit machen könnte und sollte. Der Duumvir wäre schließlich froh, wenn er hier wieder raus käme und würde sich nicht erst noch ewig von seinem eigenen Sklaven aufhalten lassen wollen.
    Anschließend sah Dives noch einmal kurz in die Gesichter der Runde: Massa. Bei den Göttern wäre er froh, wenn er den jetzt erstmal nicht mehr sehen müsste. Fabius. Der hatte ja auch einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen - und das wieder auszubügeln würde für den Tribun (sofern der das überhaupt wollen würde) sicherlich nicht einfach werden. Von dem schlechten Einfluss des Varenus ahnte der Duumvir ja noch nichts. Letztlich blieb sein Blick beim Praefectus selbst hängen, der die Besprechung nun sicherlich bald auflösen würde, sofern auch er nichts mehr hinzuzufügen hätte...

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  • Da keine weiteren Wortmeldungen kamen nickte Dragonum nur zögerlich und wandte sich dann zuerst an die Vertreter der zivilen Verwaltung ...


    "Ich danke euch beiden für euer kommen und hoffe das wir all eure Fragen beantworten konnten! Sicher ist der Bürgerkrieg für uns alle mit viel Extraarbeit und einigem Stress verbunden, aber nur wer die Chance hatte sich zu beweisen erhält die Chance etwas daraus zu machen!"


    Natürlich war das kein Geheimnis, jeder wusste das in einem solchen Krieg die Aufstiegschancen beträchtlich steigen würden ...


    "Dann nehme ich an das wir damit am Ende dieser Besprechung angelangt sind und erwarte von jedem hier zu höhren sollten sich Neuerungen auftun! Wegtreten!"

  • Und in der Tat beendete der Praefect die Besprechung anschließend - wennauch mit nicht ganz erwartungsgemäßen Worten. Der Mann sah doch nicht tatsächlich im Bürgerkrieg hauptsächlich mögliche Aufstiegschancen, oder?! Natürlich gab es die und würde es die geben, doch wer bitte dachte in erster Linie daran? Während sich die civile Verwaltung mit Versorgungsproblemen herum schlagen musste, war es doch letztlich das Militär, welches sich konkret mit dem Kampf 'Römer gegen Römer' auseinanderzusetzen hatte. Das konnte der nicht ernsthaft vor allem als Chance betrachten...
    "Nun, dann danke ich für die Einladung und will für uns alle hoffen, dass die Zukunft uns unsere nächste Chance uns zu beweisen nicht wieder in Form eines Bürgerkrieges schickt. Valete!", verabschiedete sich der Duumvir mit einem vagen Lächeln und erhob sich von seinem Platz. Er hatte für heute und die nächsten Wochen erst einmal genug Militär und Castra gesehen. Jetzt wollte er nur schleunigst wieder zu seinen Liktoren kommen und dann bloß weg hier.


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    "In diesem Sinne. Vielen Dank und valete bene!", sagte auch der Hafenverwalter Sulpicius ein paar Worte des Abschieds, bevor er aufstand. Anschließend verließen beiden Vertreter der civilen Verwaltung (mit dem Schreiber-Anhang) erst das Besprechungszimmer und wenig später die Castra...

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Marcus Tullius Severus


    Severus brachte den Helvetier in den Besprechungsraum und stellte diesen in der Zwischenzeit hier ab, bis er von einem Vorgesetzten erfahren hatte, was er mit ihm machen sollte:


    "Warte hier Aedil, ich hole dir einen Geprächspartner."


    Gesagt getan verließ Severus auch schon wieder den Besprechungsraum um den aktuellen Befehlshaber zu holen....

  • So. Helvetius und der Scriba Macarius hatten es in den Besprechungsraum geschafft und nun hieß es, zu warten, mit wem sie es zu tun bekämen. Der eigentliche Ansprechpartner war wohl unpässlich und Ocella hoffte, dass überhaupt noch ein Offizier anwesend war, der ihm Informationen geben konnte und durfte. Jedenfalls hatte der Scriba bereits eine Tabula und seinen Stilus in den Händen und wartete darauf, dass er etwas mitschreiben durfte.

  • Caius Menenius Planta, seines Zeichens Centurio bei der Marineinfanterie war der letzte verbliebene Offizier wie es schien, sein eigentlicher Vorgesetzter war scheinbar auf einer persöhnlichen Mission ... oder was auch immer sonst wohl seine Ausrede war, bei den Tribunii fragte man besser nicht zuviel nach. Allerdings hatte die Abwesenheit der Vorgesetzten auch seine Vorteile und da es hier nunmehr kaum Soldaten zu befehligen gab waren die auch leicht zu genießen ...


    Das er also nun dies unterbrechen musste um mit einem Politiker zu sprechen stimmte ihn nicht gerade fröhlich, als er das Zimmer betrat musterte er kurz den Helvetier und nahm dann auf dem nächst besten Stuhl platz ...


    "Salve, also .. was brauchst du, Helvetius?"

  • Ocella schaute sich den Soldaten an, der soeben den Raum betreten hatte. Die Vitis unter seinem Arm zeichnete ihn als Centurio aus und die fehlenden Formalia machten schnell deutlich, dass er nur wenig Lust hatte, sich mit einem Zivilisten (und dann auch noch einem Politiker) zu unterhalten. Ocella war kurz verwirrt, fasste sich aber schnell und setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl. Salve, Centurio. Ich bin Titus Helvetius Ocella, Aedilis Ostiensis und insbesondere für die Sicherheit in der Stadt zuständig. Er hielt die Formeln ein, zu denen eine kurze Vorstellung gehörte. Es ist sicherlich niemandem in der Stadt entgangen, dass die Classis nun wieder aus Ostia abzieht. Es war uns eine Ehre der Classis ein Übergangslager zu stellen. Jedoch bleibt jetzt die Frage, ob und wenn ja wie viele Truppen nun, wie abgesprochen, zum Schutz der Stadt zurückgelassen werden. Trotz des kurzen Schlenkers war er direkt zum Thema gekommen. Es galt nun keine Zeit zu verlieren und er hatte auch keine Lust, den Anschein zu erwecken, dass er irgendwasverhindern wollte.

  • Caius Menenius Planta grinste, über beide Ohren wenn man so wollte ... es war ihm ein Rätsel wie der Verstand eines Politikers funktionierte. Die meisten von ihnen waren in der Tat sehr klug, das zu unterschätzen wäre ein törichter Fehler, aber dennoch schienen sie manchmal nicht alles mitzuschneiden bzw. wollten es immernochmal aus dem Mund eines anderen höhren bevor sie ihrem eigenen Schluss glaubten ...


    "Die Rebellen sind mit einer unerwartet großen Streitmacht im Süden Italias gelandet, daher erachtete es der Praefectus Classis als notwendig ausreichend eigene Truppen gen Süden zu führen um dort dem Feind zu begegnen. Dennoch steht unter meinem Kommando immernoch eine komplette Centurie zum Schutze Ostias bereit und dank des verhängten Kriegsrechts gibt es nicht viele Aufwiegler oder Diebe in der Stadt!"


    Was allerdings auch daran liegen konnte das die Classis erst kürzlich großzügig rekrutiert hatte ...



    Sim-Off:

    Sorry für die lange Wartezeit!

  • Sim-Off:

    Kein Problem.



    Ocella fühlte sich durch das breite Grinsen des Soldaten doch sehr verunsichert. Natürlich hatte er nach dem Gespräch mit dem iulischen Duumvi klare Anweisungen, die er dem Scriba, der hinter ihm stand, vor dem Gespräch hier nochmal diktiert hatte, solche Soldaten hielten aber sowieso schonmal grundsätzlich eher wenig von Politikern, insbesondere dann, wenn sie offensichtlich sofort Politiker wurden und keinerlei praktische Militärerfahrung vorweisen konnten. Ocella brauchte einige Augenblicke, um sich wieder zu fangen, blickte dann aber zum Scriba, der ihm eine Tabula reichte. Mit der selbstbewusstesten Stimme, die Ocella dann aufbringen konnte, begann er dann erneut zu sprechen: Mit einer kompletten Centurie verbleiben also 80 Soldaten hier. Das sind, wenn man sie in insgesamt vier Schickten einteilt, 20 Mann pro Schicht. Um das Unkontrollierte Eintreten in die Stadt zu verhindern, sind an jedem Tor mindestens drei Leute zu positionieren. Insgesamt sind fünf Tore zu sichern, sodass für allgemeine Patrouillengänge nur noch 5 Soldaten übrig bleiben. Diese reichen aber kaum aus, um sowohl in der ostiensischen Innenstadt, als auch im Gelände des Portus abzudecken. Er machte hier eine kurze Pause, damit der Centurio ihn gegebenenfalls verbessern konnte. Jedoch würde er auch direkt auf das Thema kommen, dass er ohnehin anzusprechen gedachte.


    Seine Stimme wurde mit zunehmender Gesprächsdauer sicherer Um die Sicherheit Ostias zu gewährleisten, wird die Stadtverwaltung daher Anstrengungen unternehmen, zusätzlich zu der von dir befehligten Centurie, eine Bürgerwehr aufzustellen, die insbesondere die allgemeinen Patrouillengänge übernehmen würde. Die Bürgerwehr wird direkt den beiden Duumvirn unterstellt, wobei von Seiten der Stadtverwaltung vorgeschlagen wird, dass ein gemeinsamer Führungsstab eingerichtet wird, damit hier die bestmögliche Kooperation zwischen deiner Centurie und der städtischen Bürgerwehr sichergestellt ist. Wahrscheinlich würde das dem Centurio nicht unbedingt gefallen. Ostia würde aber niemals die Kontrolle über die Freiwilligen aus den Reihen ihrer Bürger an die Classis übertragen.

  • Nun lachte der Centurio tatsächlich ...


    "Also gut, bevor ihr Bürokraten jetzt glaubt ihr könnt hier machen was ihr wollt folgender Hinweis! Wir Soldaten sind nicht blöd nur weil wir kein Interesse an euren Papieren und politischem Gebrabbel haben! Ihr werdet keine Bürgerwehr aufstellen! Sollten wir Einwohner bewaffnet antreffen werden sie inhaftiert oder "unschädlich" gemacht! Ihr seid Duumvire keine Militärs wenn Ostia tatsächlich noch Freiwillige hat die bei einer Verteidigung helfen wollen, dürfen sie sich gern zum Dienst hier in der Castra melden! Zweitens ist deine Rechnung komplett falsch, warum sollten wir vier Schichten brauchen? Wir brauchen pro Tag nur zwei Schichten! Die Männer arbeiten 12 Stunden außerhalb der Castra und zwei Stunden innerhalb der Castra pro Tag, danach haben sie 10 Stunden Dienstbereitschaft die sie zur Erholung und zum Schlafen nutzen! Sämtliche anwesenden Soldaten der Classis sind Legionäre in den letzen zwei Dienstjahren und somit außerordentlich erfahrene und kampferprobte Männer.
    Des weiteren ist Ostia ein essentieller Teil Roms und nach dem verlustreichen Sieg der Rebellen im Norden keine Gefahr mehr für Palma, die einzige Gefahr für diese Stadt wäre damit also Jemand der beabsichtigt sich Palma anzuschließen und damit die verrückteren unter den kaisertreuen dazu provoziert sie niederzubrennen um den Rebellen zu schaden!"


    Der Octavier hatte eindeutige Befehle hinterlassen, wenn die Bürokraten versuchten sich Palma anzuschließen würden sie die Stadt niederbrennen mit haupsächlichem Augenmerk auf die Häuser der Kolaborateure, sollte die Classis jedoch geschlagen werden und sich Palma somit als besserer Feldherr herausstellen, würden sie die Stadt friedlich übergeben um die Bevölkerung zu schonen ...

  • Der hatte gesessen! Hätte Ocella gestanden, er wäre wohl ins Wanken geraten und der Scriba hätte ihn stützen müssen. So verkrampften sich nur die Hände des Helvetiers auf dem Tisch und krallten sich an der Tischplatte fest. Einige Sekunden später fing aber sein Kopf bereits an zu rattern. 80 Männer insgesamt, 40 pro Schicht, 5 zu besetzende Tore. Selbst wenn alle Tore pro Schicht mit 5 Mann besetzt werden würden, gäbe es weitere 15 Mann pro Schicht, die für Patrouillen abkommandiert werden könnten. Das hieße bei 3 Mann pro Patrouille insgesamt 5 Patrouillen. Werden die Tore nur mit drei Mann besetzt, wäre das Verhältnis sogar umgekehrt. Dann stünden 25 Mann pro Schicht zu Verfügung. Das Kopfrechnen schien Ocella wieder zu beruhigen. Und so blieb ihm auch nicht der letzte Satz des Centurio verborgen, der eine unverhohlene Drohung gegen die Stadtverwaltung war: Würden sie zu Palma überlaufen, würde Ostia brennen. Blieb also nur zu hoffen, dass der Centurio klug genug war, zu kapitulieren, wenn Palma im Süden gewinnen würde.


    Jedenfalls brachte Ocella nun wieder einige Worte heraus, die jedoch das Thema Bürgerwehr nicht mehr zum Thema hatten. Wie sieht die Verteilung der Truppen innerhalb der Schichten aus? Wie viele Männer werden für die Sicherung der Tore abgestellt, wie viele für die Patrouillen durch die Stadt und den Portus?

  • Nun runzelte der Veteran seine Stirn, was wollte der Junge damit erreichen? Worauf wollte er hinaus?
    Zum Glück besaßen Soldaten jederzeit die ultimative Ausrede bzw. einen einzigartigen Gesprächsvorteil, ihre Vorgesetzten ...


    "Es tut mir Leid mein junger Freund aber ich darf dir darüber keine Auskunft geben, durch das Kriegsrecht ist lediglich der Tribunus autorisiert Informationen zu Truppenstärke und Patroullienrouten weiterzugeben. Aber wenn du willst lasse ich einen der Nauta einen Terminwunsch notieren und der Tribunus tritt mit dir in Kontakt sobald er Zeit hat!"


    Was selbstredend nicht so bald war, aber das Ende Ostias bzw. das Ende ihrer Dienstzeit war auf jedenfall schneller erreicht soviel war mal sicher ...

  • Wenn er jetzt nicht ginge, würde er die kommenden Worte wahrscheinlich bereuen. Er war kurz davor, dem Centurio seine Grenz aufzuzeigen, entschied sich dann aber doch dagegen, weil der Mann schließlich mindestens vierzig Mann hier in der Kaserne hatte, die dann wohl dem Helvetier wiederum seine Grenzen aufzeigen würden. Ocella erhob sich nun und brachte soviel Selbstsicherheit in seine Stimme, wie es ihm nach einem offensichtlichen und einem etwas versteckten Arschtritt des deutlich älteren Centurios noch möglich war. Um eines klarzustellen, Centurio. Ich bin nicht dein "junger Freund", sondern der Aedilis Mercatuum Ostiensis. Damit bin ich auch für die Sicherheit in der Stadt verantwortlich und werde nicht zulassen, dass diese in irgendeiner Weise zur Debatte gestellt wird. Ich hoffe sehr, dass es nicht zu Beschwerden gegen die Rumpfbesatzung dieser Kaserne kommt, sondern dass die Centurie unter deinem und dem Befehl des Tribuns nicht mehr und nicht weniger, als ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Sicherheit in der und um die Stadt widmet. Er trat nun vom Tisch zurück Schließlich müssen wir Politiker hinterher unseren Kopf hinhalten, wenn die Sicherheit nicht im üblichen Maße umgesetzt wird. Wie gesagt hoffe ich sehr, dass es hier keinen Grund zur Klage geben wird. Vale, Centurio. Ocella wartete noch kurz die Antwort des Centurios ab, bevor er auf der Sohle kehrtmachte und gemeinsam mit dem Scriba den Besprechungsraum verließ.

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