Decimus Mattiacus

  • Es war sehr lange her, dass Mattiacus in seinem Zimmer war. Es war genauso, wie er es hinterlassen hatte, aber es war dennoch gelüftet und der Staub weggewischt worden.


    Er legte sich auf das Bett und schlief erstmal eine Runde.

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    Cineas, der cursor, hatte vom ianitor den Auftrag erhalten Decimus Mattiacus Bescheid zu geben, dass Besuch eingetroffen war. Folglich begab er sich schnell zum Zimmer des jungen Herrn und klopfte dort an die Türe. Hoffentlich war Mattiacus da, dachte sich Cineas, sonst würde er ihn noch im ganzen Hause suchen müssen. Und darauf hatte er wenig Lust, hatte er doch bis gerade eben noch gemütlich in der Sklavenunterkunft gesessen, warmen Glühwein getrunken und der hübschen Lala beim Schrubben des Bodens zugesehen. Er fand es ungemein erregend, wenn sich eine Frau dafür extra nach vorne beugte. Es regte seine Fantasie an.


    *klopf klopf*

  • Vom vestibulum kommend erreichte ich das Zimmer des jungen Herrn, klopfte an die Türe und sprach meine Botschaft, welche ich mir schnell zurecht gelegt hatte. Immerhin war es dringend und eilte sehr.


    "Dominus! An der porta war eine Sklavin aus dem Hause der Aurelier. Sie bittet um Deine schnelle Hilfe. Die Herrin des Hauses der Aurelier versuchte sich das Leben zu nehmen. Es eilt und geht um Leben und Tod!"


    Schon hörte ich im Zimmer wie jemand aus seinem Bett aufsprang und hastig durch den Raum rannte.

  • Es war früh am Morgen, als der Senator am Zimmer seines Verwandten eintraf und fest anklopfte. Erst nachdem er aus dem Inneren des Raumes eine Zustimung hörte, trat er ein.


    "Salve, Marcus!"


    sprach er.


    "Wir können los. Zuerst opfern wir Mars, dann Jupiter, Fortuna und zu letzt gehen wir zum Orakel. Meinst Du, dass dies ausreichend ist? Neptun opfern wir dann an Bord. Dies ergibt wesentlich mehr Sinn. Und ich dachte auch daran, einen kleinen mobilen Altar mitzuführen. So können wir auf unserer Reise überall opfern, wo es notwendig erscheint. Ich habe unsere Hausgötter ein zweitesmal errichten lassen. So bleiben die einen Figuren hier im Haus, während die anderen mit uns reisen."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Das Schiff ist schon unterwegs. Ein Truppe von Sklaven wird uns begleiten. Falls Du noch etwas wichtiges mitnehmen möchtest, solltest Du es in die Reisekisten packen. Von der Familie verabschieden wir uns jedoch erst morgen. Ich möchte noch einmal unter dem Dach meines Hauses schlafen, ehe wir aufbrechen."


    Gedanklich fügte er hinzu, 'noch einmal in den Armen von Iulia schlafen, noch einmal die Gnade ihres Schoßes empfangen, ehe es los geht'.

  • Mattiacus hatte schon seit Tagen sein Reisebündel gepackt und nun war es endlich soweit.


    "In Ordnung, so machen wir's." sagte Mattiacus. "Ich will nur nochmal schnell die festlichere Toga anziehen, wenn wir den Göttern entgegentreten.


    "Welche Sklaven werden uns begleiten?" fragte er, während er sich die feine Toga aus Seide bringen lies.

  • "Ich dachte an Lycomedes, meinen Leibarzt, Philetas, er kann römisch und griechisch schreiben und lesen, Gallas, meinen Leibsklaven, Marcus, den Kleiderschrank, Menas und den kleinen Burschen. Hinzu kommen noch ein paar Träger und Maultiertreiber, drei vier bewaffnete Männer."


    Mehr wollte er nicht mitnehmen, wenn er nicht überall auffallen wollte. Weitere Gefährten würde man sich vor Ort suchen müssen.


    "Sextus, der Veteran der II. Legion geht ebenfalls mit. Ich musste ihn nicht lange überzeugen. Er geht ein in den Thermen, meinte er, Er entwickle bald Kiemen und Flossen und verwandle sich in einen Angehörigen der Classis."


    Meridius schmunzelte.


    "Hast Du noch jemanden, den Du mitnimmst?"

  • "Nein, ich glaube, wir sind damit auch genug Leute. Zuviele Personen sind manchmal auch ein wenig hinderlich, vorallem wenn es mal in Parthien geheimer werden sollte, wenn du verstehst was ich meine."

  • Meridius verstand durchaus.


    "Gut, dann machen wir es so. Nach den Opferungen reisen wir nach Mantua und gehen dann an Bord."


    Mehr gab es vorerst nicht zu regeln.


    "Vielleicht bringst Du Deine Fechtkenntnisse auf Vordermann. Ich weiß ja nicht, wann Du das letzte mal ein Gladius oder einen Dolch bedient hast, aber es könnte möglich sein, dass Du beides im Osten benutzen musst."


    Ein verschmitztes Lächeln wanderte über sein Gesicht.

  • "Oh, das muss schon lange her sein." Mattiacus ging zum Schrank. Er kramte ein wenig herum und fand auch das von ihm gesuchte Spatha.


    Er fuhr mit dem Finger über die Klinge.


    "Es müsste mal wieder geschärft werden, genau wie meine Künste. Vielleicht kann einer deiner Veteranen mich ein wenig trainieren."

  • Kein schlechter Gedanke.


    "Das Spatha wird Dir nur auf dem Pferd nützen. Doch nimm es besser mal mit. Ebenso ein Gladius und einen Dolch. Ich werde Sextus bitten, Dir einen Auffrischungskurs zu geben. Wunder kann er natürlich keine vollbringen, aber wir gehen ja nicht zum kämpfen in den Osten. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir die Waffen nicht benutzen müssen. Doch wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein."


    Der Senator nickte, als ob er seine Worte damit verstärken wollte.


    "Also, dann legen wir los..."

  • "Ich hoffe, dass er mich nicht zu sehr fertig macht. Die ganze Rumsitzerei im Officium hat mich ganz schön einrosten lassen, obwohl ich jeden Tag meine Bahnen im Bad ziehe."


    Er steckt das Spatha wieder in die Scheide.


    "Übrigens, Artorius Avitus sagte mir, dass ein hochrangiger parthischer Gefangener, ein General wohl, nach Rom gebracht werden soll. Vielleicht ist das ein gutes Pfand für unsere Bemühungen."

  • Von dem parthischen General hatte Meridius bisher noch nichts gehört. Diese Information war gänzlich neu und kam so überraschend, dass er Mattiacus mit großen Augen ansah. So beläufig nebenher hatte er ihn vollkommen überrascht.


    "Tatsächlich? Von einem solchen wusste ich bisher nichts."


    Er musterte Marcus und schüttelte anerkennend den Kopf.


    "Diese Information hast Du aber gut zurückgehalten. Hätte ich sie gehabt, wäre ich damit umgehend herausgeplatz. Mein Respekt, Marcus. Aus Dir wird noch ein guter Unterhändler. Setze ein entsprechendes Gesicht bei den Parthern auf und wir holen nicht nur Marcus zurück, sondern gleich noch den halben Schatz des Königs."


    Er lachte.


    "Wohin soll er gebracht werden?"

  • Mattiacus musste ein wenig grinsen.


    "Naja, geheimhalten wollte ich es jetzt nicht vor dir. Ich dachte, du wüsstest auch davon. Aber naja....Wohin er gebracht werden soll weiß ich leider nicht, dass hat Avitus nicht angedeutet, ich könnte mir aber vorstellen, dass die Prätorianer ihn haben wollen."

  • Sicher. Die Praetorianer. Wer konnte auch sonst etwas mit einem parthischen General anfangen. Vermutlich bearbeiteten sie ihn so lange, bis sie alle Informationen aus ihm herausgeholt hatten, die für SIE von Belang war. Wichtig war nur, dass Meridius und Marcus ihn sprachen, so lange dies noch der Fall war. Vielleicht wusste der Parther ja etwas über Livianus. Wissen konnte man nie.


    "Gut, dann müssen wir diesen auch noch aufsuchen.
    Schauen wir mal, was Deine Vollmacht, die Du dem Kaiser abgerungen hast, wert ist..."


    Damit steuerte Meridius die Türe an.


    "Wir sehen uns nachher..."

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