[Officium] Aedilis Curulis

  • Natürlich war es nicht so, dass die verstohlenen Blicke von Corvinus zu Avianus nicht unbemerkt geblieben waren. Aber wenn man nunmal keine Erfahrung in solchen Dingen hatte, war es am Besten, ruhig und schweigend zu lernen und die Profis nicht bei der Arbeit zu stören. Die beiden Männer beschäftigten sich mit den Wachstafeln, während Avianus über Corvinus´ Schulter blickte und nicht wusste, ob es nun für ihn noch etwas zu tun gab. Diese Arbeit war im einen Moment kompliziert, im Anderen jedoch schon wieder langweilig und durchroutiniert, stellte Avianus für sich fest.
    Als Avianus eine Wachstafel von seinem Onkel zugeschoben bekam, bestätigte sich immerhin seine Hoffnung, etwas zu tun und nicht einnicken zu können. Nickend nahm der junge Aurelier sie entgegen und las die Tafel kritisch, stellte dabei nichts weiter fest, bis...


    "Onkel...", tippte Avianus seinem Onkel aus der Versenkung auf die Schulter, "Da scheint etwas falsch zu sein, denke ich.". Erneut mit dem Gefühl der Unsicherheit zeigte Avianus mit runzliger Stirn auf besagte Stelle der Wachstafel. Dieses Mal waren Gelder für die Saturnalien entnommen worden. An einem November... da stimmte etwas definitiv nicht.

  • [Blockierte Grafik: http://img225.imageshack.us/img225/5085/accoleianuszn0.jpgAccoleianus Vafer


    Akribisch prüfte Accoleianus Vafer jeden einzelnen Eintrag und wurde darob kein bisschen müde, obgleich er alsbald einen leisen Anflug von Hunger verspürte, sich den Gedanken an eine Essenspause jedoch im Geiste verbot.
    "Ich bin ganz sicher"
    , antwortete er dem Quaestor bezüglich dessen Frage, denn obgleich Accoleianus nicht selbst den Überblick über alle Akten hatte, so waren die städtischen Scribae doch äußerst emsig und korrekt und gerade die Sklaven unter ihnen sicherten durch fehlerfreies Arbeiten sich nicht nur das allabendliche Essen. Schweigend widmeten sie sich den weiteren Eintragungen, bis dass der junge Aurelier den älteren auf eine vermeintliche Unstimmigkeit hinwies. Neugierig beugte auch Vafer sich über den Tisch und suchte die Diskrepanz zu sichten.


    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Durch Vafers Neugierde sah Avianus immerhin die Gelegenheit, sich endlich einmal vorzustellen, was ja immerhin besser spät als nie geschah. "Salve!", holte er nach, was er verpasst hatte, "Ich habe mich noch nicht vorgestellt, Verzeihung. Tiberius Aurelius Avianus mein Name.". Obwohl es Avianus ein wenig peinlich war, dass er nicht sofort gegrüßt hatte, vergaß er das lieber, reichte Vafer die Wachstafel, um abzulenken und setzte mit dem Geschäftlichen fort. Schön säuberlich war aufgeschrieben, was sicherlich nicht stimmte, wie es da stand. "Hier ist eingetragen, dass für die Saturnalien Geld an einem November entnommen wurde. Das kann nur falsch sein, die Saturnalien werden am Dezember gefeiert. Das ist ein wenig verdächtig...", grübelte Avianus, während er sich fragend das Kinn rieb.
    Innerlich hoffte der junge Aurelier weiterhin, dass er recht hatte. Aber er hatte wenigstens richtig erkannt, dass das Geld einen Monat zu früh aus der Staatskasse entnommen wurde. Mit fragenden Blicken sah er Vafer und Corvinus abwechselnd an und erwartete ihre Reaktionen.

  • Die Stille begann bereits, mir in den Ohren zu summen, als Avianus bemerkte, etwas entdeckt zu haben. Ich sah auf und tat es Vafer gleich, auch wenn ich mich nicht halb über den Schreibtisch lehnen musste, um die Tafel einzusehen, sondern mich lediglich ein wenig zur Seite neigte. Irritiert hob ich eine Braue. "Aus der Kasse des Fabiers sind Gelder für die Saturnalien an den cultus gegangen?" fragte ich zweifelnd. Welcher Römer würde wohl ein Fest solchen Ausmaßes privat finanzieren, ohne darauf zu bestehen, beständig als edler Spender ausgerufen zu werden? Und ich konnte mich nicht daran erinnern, den Namen des rex sacrorum in Verbindung mit den Opferriten der letzten Saturnalien gehört zu haben.


    Während ich noch nachdachte, sprach Avianus mit Accoleianus. Ich ließ mir die Tafel reichen und studierte sie. Die Summe war viel zu gering, alsdass sie auch nur ein Viertel der Ausgaben für die Saturnalien hätte decken können, doch das wusste schließlich Avianus nicht. "Nein, das ist nichts besonderes. Sieht mir nach einer Spende aus." Ich wollte ihm schon die Tafel zurückgeben, als mein Blick auf die Eintragung darunter fiel. Sie war vier Tage später gemacht worden und verzeichnete den Eingang einer großen Summe in die Kasse des Fabiers - und zwar aus der Staatskasse. "Das ist seltsam", sagte ich bedeutsam und wies auf den Eintrag, den ich meinem Neffen und unserem Mitstreiter in Sachen Finanzfahndung zeigte. "Warum wohl würde man Gelder aus dem fiscus entnehmen, nach einem Feiertag? Und wie es scheint, ohne sie an den cultus weiterzuleiten?" Eine rhetorische Frage. Ich sprach auch sogleich weiter. "Mir scheint, da ist etwas mehr als faul. Suchen wir weiter nach entsprechenden Einträgen", schlug ich vor.


    Wachstafel um Wachstafel schmolz der Berg dahin, während sich das Türmchen der kontrollierten Tafeln allmählich gen Zimmerdecke erhob. Mit jeder Tafel schien meine Verachtung noch zu wachsen. Wie konnte es sein, dass ein Mann in der Position des Fabiers sich dazu hinreißen ließ, Gelder der Allgemeinheit, des Staates und Kaisers für sich zu behalten? Die Praktike durchzog den ganzen Dezember. Ich argwöhnte, dass uns noch ein langer Abend bevor stand, denn wer wusste, wie lange das schon so ging? Und wem sollte ich davon erzählen? Ein Jammer, dass Gracchus nicht zugegen war. Ich schärfte meinen beiden Helfern noch einmal ein, vorerst niemandem von dem Skandal zu erzählen, den wir aufgedeckt hatten. Und vielleicht sogar noch weiter aufdecken würden.


    Als die Dunkelheit hereinbrach und ein Magenknurren - wessen es war, wusste ich nicht zu sagen - nicht mehr zu überhören war, legte ich meine Tafel klappernd fort. "Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Wir lassen uns etwas zu essen kommen - selbstverständlich würde ich zahlen-, oder wir brechen hier ab und kommen morgen noch einmal zusammen. Dir, Accoleianus, danke ich in jedem Falle herzlich für deine Hilfe."




    SEPTEMVIR - COLLEGIUM SEPTEMVIRORUM
    AUCTOR - ACTA DIURNA
    TUTOR - AURELIA PRISCA
    TUTOR - AURELIA HELENA
    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

  • [Blockierte Grafik: http://img225.imageshack.us/img225/5085/accoleianuszn0.jpgAccoleianus Vafer


    Von der Wachstafel blickte Vafer zu Avianus auf, als jener sich vorstellte.
    "Aurelius?"
    Sein Blick glitt zu Corvinus und zurück, in Rom funktionierte schon immer alles über Beziehungen, gleichsam wuchs der Respekt des Scribae vor dem jungen Mann nun sicherlich mehr als überproportional, denn mit einem Patrizier wollte er es sich ungern nur verscherzen.
    "Es freut mich außerordentlich, dich kennen zu lernen."
    Es blieb indes nur wenig Zeit für weitere Nettigkeiten, denn die Arbeit, welche sie hatte zusammen geführt, erforderte ihre gänzliche Konzentration. Je weiter sie die Finanz-Aufzeichnungen durchdrangen, desto merkwürdiger wurde diese ganze Angelegenheit. Es war das Magenknurren des Scriba, welches die Sitzung vorerst unterbrach. Die Aussicht, ein zwei patrizischen Mägen genügsames Mahl zu teilen, ließ Vafer jedoch gern noch einige Stunden mehr in der Basilica verbringen.
    "Von meiner Seite aus können wir nach einer kurzen Pause durchaus fortfahren. Im Falle, dass wir spezielle Aufzeichnungen benötigen, habe ich einen Schlüssel für das Archiv, wir sind also nicht auf die städtischen Scribae angewiesen. Es würde zwar vermutlich etwas länger dauern, bis ich gefunden habe, was wir je suchen, doch finden würde ich es sicherlich."
    Mittlerweile kannte Vafer das Archiv sehr gut, zudem hatten die Verwalter stets Sorge dafür getragen, dass die Ordnung gewahrt und alles nach System auffindbar blieb - auch wenn sie jenes System nur äußerst widerwillig Fremden anvertrauten.



    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Genauso freut es mich, Vafer.", nickte Avianus und wandte sich wieder an Corvinus. Das Arbeitsfieber hatte wohl auch von ihm Besitz ergriffen und aufmerksam studierte Avianus, was Corvinus ihm vielleicht nur nebenbei in solchen Sachen beibrachte. Was da geschah, war mehr als nur kurios. Die Sache schien zu stinken bis zum Himmel. Der Mann entnahm wohl Gelder für seine eigenen Zwecke. Aus der Staatskasse, welche garantiert schon zur Genüge mit Ausgaben belastet war. Das Geld fehlte an anderer Stelle. Und wenn dieses Geld fehlte... dieses Skandal, wie Corvinus erkannte, durften sie nicht ungesühnt und schon gar nicht unaufgedeckt lassen. "In der Tat, da ist etwas faul.", bestätigte Avianus nachdenklich, "Dann lasst uns weiter suchen.".


    Wachstafel über Wachstafel stapelte sich auf der Suche nach weiteren Ungereimtheiten, bis ein kaum zu überhörbares Magenknurren ertönte und die Arbeit somit unterbrach. Avianus konnte sich denken, wo das Knurren her kam, doch sah er niemanden gezielt an. So wie Corvinus sagte, hatte Vafer sicherlich andere Qualitäten. Außerdem war er selbst auch nicht gerade satt. Auf Corvinus Frage antwortete Avianus gelassen: "Nun, Vafer und meine Wenigkeit teilen uns da eine Meinung. Wir könnten noch hier bleiben und lassen uns das Essen dann bringen. Ich für meinen Teil bin so erpocht darauf, dieses Mysterium zu lüften, dass ich nicht einmal daran denken mag, erst morgen weiterzumachen.". Das Vafer den Schlüssel für das Archiv hatte, konnte nur von Vorteil sein. Zumindest waren ihnen in solchen Belangen keine Grenzen gesetzt.

  • Ich wollte eine Taverne eröffnen, den Laden hatte ich schon von seinem Vorbesitzer erworben, doch die Konzession war abgelaufen und eine neue mußte ausgestellt werden. Daher begab ich mich an jenem Tage zum officium des Aedils mit einem Ansuchen.


    Dem wartenden Schreiberling, der auf einem zu niedrigen Schemel hinter einem Pult saß, trat ich gegenüber.


    "Salve, ich möchte eine Konzession für mein Gaststättengewerbe beantragen ?"

  • Der wartende Schreiberling musste von seinem zu niedrigen Schemel aus immer deutlich spürbar nach oben schauen, wenn ihm ein Besucher gegenüber trat. Denn zusätzlich zu dem zu kleinen Schemel war er selber auch nicht sonderlich groß. Ein besonders freundliches Lächeln zierte sein Gesicht, als er die hübsche Frau erblickte.


    Ja, für Konzessionen bist du hier richtig. Sowas kann der Aedil dir ausstellen. Also eigentlich unterschreibt er das nur, den ganzen Schriftkram habe ich zu machen. Und in den Akten suchen und so. Muss ja alles seine Ordnung haben. Wie heißt du denn, wo liegt die Gaststätte, was ist das für eine, hast du sie gekauft oder geerbt und falls ja, wie hieß der Vorbesitzer und gab es da schonmal eine Konzession?

  • Eine Menge Fragen stellte dieser Schreiberling, aber das gehörte wohl zu seinem Job. Ich hatte Mühe, mich nicht zu verhaspeln und versuchte den Fragen allen gerecht zu werden.


    "Mein Name ist Furnilla, die Gaststätte liegt an den Mercati Urbis, ich habe sie erworben. Laut den Unterlagen lief die bisherige Konzession auf einen Titus Petronius Varus, der aber mittlerweile verstorben sein soll. Verhandelt habe ich mit einem gewissen Theocosmus, seines Zeichen Notarius und als solcher im Auftrage des Verstorbenen Handelnder."

  • Noch während die Frau sprach, erhob sich der Schreiberling von seinem Schemel und begab sich zu einem Regel. Scheinbar wahllos griff er zu einem paar Anhängern, die an den aufgestapelten Schriftrollen hingen und las ihren Inhalt.


    Mercati Urbis? Da liegen viele.


    Trotzdem wurden die Handgriffe und weitere Leseversuche zielgerichteter.


    Vorbesitzer Petronius Varus. Der Name sagt mir nichts. Aber ich arbeite auch nicht ewig hier.


    Endlich hatte er die Role gefunden, nach der er gesucht hatte.


    Oh, die berühmte Taverna Apicia?


    Ein anerkennender Blick glitt hinüber zu der Frau, nachdem er noch eine zweite, wesentlich schneller gefundene Rolle aus einem anderen Fach gezogen hatte.


    Das ist nicht die erste Gaststätte, die du übernimmst, oder? Wird es bei dem Namen bleiben?


    Der Schreiberling begab sich wieder zurück zu seinem Schemel und breitete die zweite Rolle auf dem Tisch aus.

  • "Ich habe bereits Erfahrung in der Leitung eines gastronomischen Betriebs. In Germania bewirtete ich einen kleinen Gasthof. Der Name soll derselbe sein."


    Es schadet sicher nicht, den guten Namen, den sich das Etablissement erworben hat, beizubehalten, so dachte ich.

  • Ein leichte Kichern gefolgt von einem gut gelaunten Kopfschütteln war von dem Schreiberling zu vernehmen, während er begann, mit den Schreibgeräten vor sich zu hantieren.


    Von einem Gasthof in Germania zu einer Taverna in Rom ist es aber ein gewaltiger Schritt! Umso mehr wünsche ich dir viel Erfolg.


    Während er schrieb, murmelte der Schreiberling leise vor sich hin und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Im Prinzip waren die Texte für Konzessionsurkunden immer gleich, aber trotzdem musste er sich jedes Mal konzentrieren, um nichts falsches zu schreiben. Schließlich war er aber fertig.


    So, jetzt muss es nur noch gesiegelt werden. Wartest du solange oder soll ich es später an der Taverna abgeben? Kann ein wenig dauern, denn solche Urkunden müssen von mehreren gesiegelt werden.

  • Man hätte meinen können, dass dem Schreiberling ein träumerisches Seufzen entfuhr, als er das Lächeln erblickte, aber vielleicht war es auch nur der Wind. In jedem Fall erhob er sich von seinem Platz und verschwand im Nebenraum, aus dem Stimmen zu vernehmen waren. Etwas später kehrte er ohne das Schriftstück zurück und nahm wieder Platz.


    Es dauert ein wenig. Ein Bote ist unterwegs, die nötigen Männer für die Siegel zu erreichen.


    Er setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. Er hatte die Regelung nicht erfunden, dass wichtige Urkunden mehrfach gesiegelt werden mussten. Zum Glück hatte sich die Frau kein Anliegen ausgesucht, bei dem eine amtliche Urkunde vom Sieben-Männer-Kollegium gesiegelt werden musste. Eine ganze Zeit später trat daher auch wieder ein Bote ein und überreichte das fertiggestellte Schriftstück.



    Concessio Aedilis


    Am ANTE DIEM III ID AUG DCCCLVIII A.U.C. (11.8.2008/105 n.Chr.) wurde durch den Aedilen Favonius Pandus genehmigt, dass Furnilla die Taberna am Mercatus Urbi führen darf, die unter dem Namen Taberna Apicia bekannt ist.



  • "Ich danke dir" äußerte ich nonchalant und nahm die Urkunde an mich. Der erste Schritt war getan. In wenigen Tagen würde ich das Etablissement neu eröffnen.

  • An einem bedeckten Novembertag bezog Menecrates sein neues Officium in der Basilica Iulia. Verwöhnt konnte man ihn nicht nennen, zumal er Jahrzehnte beim Militär zugebracht hatte, wo - abgesehen von der Tribunenunterkunft - ein einfacherer Standard vorherrschte als in der claudischen Stadtvilla. Inzwischen liebte er jedoch den Komfort, die Behaglichkeit und die gehobene Ausstattung. Dementsprechend ernüchtert betrachtete er die Räumlichkeiten seines Vorgängers. An den Wänden haftete ein grauer Anflug und die Möblierung war eher spartanisch als pompös zu nennen. Und vor allem: Hier schien seit Jahren niemand mehr über die Schwelle getreten zu sein. Ja, hatten denn die früheren Magistrate von zu Hause aus gearbeitet, oder gab es noch ein anderes Büro?
    Menecrates ging extra noch einmal vor die Tür und vergewisserte sich, dass er hier richtig war. Die Nachfrage bei einem Liktor ergab ebenfalls dieses verwahrloste Officium als neuen Arbeitsplatz. Menecrates schüttelte den Kopf - so konnte er nicht arbeiten.


    "Ich beziehe einstweilen das Vorzimmer, in dem du ansonsten sitzen wirst", entschied er. Sein Blick hing dabei nicht an Manuel, seinem Privatsekretär, sondern an der abgegriffenen Einrichtung. "Kümmerte dich als erstes einmal um ein Putzkommando und dann um einen Maler, der frische Farbe an die Wände bringt, und um einen Tischler. Ich brauche unbedingt ein Stehpult." Schließlich war er nicht mehr der Jüngste und sein Rücken vertrug das fortwährende Sitzen nicht mehr. "Überhaupt, dieser ganze Sperrmüll muss hier raus. Ich möchte einen großzügigen Schreibtisch und dort drüben eine bequeme Sitzecke für Besucher." Sicherlich führten sich manche Gespräche leichter mit einem Imbiss und Getränken. "Die Handwerker sollen herkommen und ein Angebot unterbreiten. Ja, so machen wir das!" Gut, das 'wir' setzte sich aus seinem Befehl und Manuels Ausführung zusammen.


    "Deine Aufgabe wird generell sein, die Anliegen der Besucher aufzunehmen. Entweder du vergibst einen Termin zur Vorsprache bei mir, oder du lässt sie sofort vor, sofern ich nicht in einer Besprechung bin. Tja, da gibt es viel zu tun in der nächsten Zeit, auch für dich. Am besten, du fängst gleich mit den Handwerkern an. Umso schneller können wir in getrennten Zimmern sitzen."

  • Ein Glück das Menecrates, mich nicht in meine Richtung schaute, sonst hätte er bestimmt, dass Entsetzen in meinen Augen gesehen. Einerseits musste ich ihm ja Recht geben, das Officium in der Basilica Iulia war wirklich in einem jämmerlichen Zustand. Für mich bedeuteten diese Anweisungen jedoch, einen Marathon durch Rom.
    Mein Elend nimmt wohl kein Ende. Nichts wie Zähne zusammen und durch Linos.
    „Ganz wie du wünschst Dominus. Ich mache mich dann sofort auf den Weg oder hast du noch eine Anweisung für mich?"
    Bloß nicht

  • "Nichts außer: Beeile dich! Ich möchte noch heute mit der eigentlichen Arbeit beginnen und das wäre ein Inspektionsgang mit Ziel: Capitolinum."


    Auf die Idee, Laufen in jungen Jahren könnte beschwerlich sein, kam Menecrates nicht. Er hatte in der Legion tagelange Märsche quer durchs Gelände durchgehalten, da stellten ausgebaute Straßen nun wirklich keine Herausforderung dar. Es sei denn, man zählte bereits etliche zig Sommer, litt an Lahmheit oder Fußpilz. :D

  • Der Geschäftsführer vom Malereibetrieb der Aelia Vespa hatte wie gewünscht den Weg zur Basilica gefunden und wartete nun hinter dem Scriba, der ihm die Tür gezeigt und für ihn geklopft hatte. Er wusste, dass es sich um Malerarbeiten in einem Officium handelte. Also war er gespannt ob man sich einigen konnte. Der Scriba nannte seinen Namen und Galeo Tarpeius Pabtus wartete darauf eingelassen zu werden.

  • Bisher konnte sich Menecrates nicht dazu durchringen, in dem verlebten Officium Platz zu nehmen, daher zog er Außentermine am Anfang vor, nur um nicht allzu häufig vor Ort sein zu müssen. Ab und an schaute er freilich nach dem Rechten, zumal er Handwerker erwartete.
    Als er am Nachmittag das Officium erreichte, wartete auch bereits ein Mann auf ihn. Menecrates ließ sich fix den Namen und die Fachrichtung sagen, dann trat er auf den Mann zu.


    "Salve Tarpeius. Ich bin sehr an einem Angebot für die Renovierung meines Officiums interessiert. Es soll freundlich gestaltet werden und die Luft darf nicht allzu sehr belastet sein, denn ich habe praktisch keine Zeit, den Raum auslüften zu lassen. Aber vielleicht schaust du selbst einmal, ich nehme an, du musst außerdem die Maße nehmen."


    Menecrates wies auf die angelehnte Tür und ging voraus. nach dem Öffnen konnte der Malerangestellte einen Blick hineinwerfen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!