Besprechung mit dem Praefectus Urbi

  • "Das ist bedauerlich. Aber wir müssen eine Lösung finden und ich denke, dass dies auch möglich sein wird. Könnte einer der in Kürze ausscheidenden Magistrate die nötigen Qualifikationen mit sich bringen?


    Sprich das Thema in jedem Fall auch auf dem Conventus an, vielleicht hat dort jemand einen Vorschlag."

  • "Nun von den derzeitigen Magistraten haben der Quaestor Consulum Tiberius Vitamalacus und der Tribunus Plebis die nötigen Qualifikationen. Nur hat sich ersterer schon um das Amt des Aedilis Curulis beworben und letzterer wird, denke ich, wohl eher für äh,... andere Aufgaben vorgesehen sein."


    Vielleicht auch nicht, aber dass ein vormaliger Praefectus Classis auf einmal Tribun oder Praefectus Castrorum bei einer stadtrömischen Einheit wird, fand Victor doch sehr unwahrscheinlich.


    "Ich werde mich dann an die anderen Mitglieder des Conventus wenden, mein Kaiser."

  • "Nun, dann werden wir einen anderen Weg finden müssen, wenn die Magistrate uns nicht weiter helfen. Wir werden auf dem Conventus weiter sehen.


    Kommen wir zum nächsten Punkt. Der Praefectus Annonae ist abwesend?"

  • Uh, das Thema wurde besser, oder auch nicht war doch in der Verwaltung der Stadt fast so eine gähnende Leere anzutreffen, wie in den Offiziersrängen bei den Cohortes Urbanae.


    "Abwesend trifft es wohl nicht mehr, spurlos verschwunden muss man da wohl schon sagen. Aber wie dem auch sei ja, der Posten des Praefectus Annonae ist leider zur Zeit wieder vakant."

  • "Ein wenig erfreulicher Umstand."


    Nach einer kurzen Denkpause lässt es der Kaiser bei diesem Kommentar bewenden.


    "Aus allen anderen dir unterstellten Abteilungen gab es keine Verlustmeldungen - zumindest keine, die bis zu mir drangen. Ich darf annehmen, dass dort also alles in Ordnung ist und alle Aufgaben erledigt werden?"

  • Kein erfreulicher Umstand? Nunja, so konnte man es auch ausdrücken, vor allem für Victor unerfreulich, weil er Sergius Sulla eine Chance gegeben hatte und der die nur dazu genutzt hatte, sang- und klanglos vom Erdboden verschluckt zu werden.


    "Nein Verlustmeldungen gibt es sonst nicht. Der Architectus Urbi, Lucius Octavius Detritus hat sich mittlerweile wohl eingearbeitet und macht seine Arbeit recht ordentlich.


    Der einzige Bereich in der Verwaltung der noch Sorgen bereitet ist der der Wasserversorgung. Dieser Zweig ist sehr dünn besetzt, vor allem wo ein guter Curator Aquarum fehlt. Die Anzahl an Senatoren, die für diesen Posten geeignet und verfügbar sind, ist leider schon seit längerer Zeit verschwindend gering."


    Eine der drei wichtigen Abteilungen der Verwaltung der Urbs aeterna war noch besetzt, also konnte man die Zustände wenigstens nicht als katastrophal beschreiben... höchstens als desaströs.

  • "In der Tat, auch dies ist nicht der optimale Zustand. Konntest du diese Aufgabenbereiche bisher ausreichend im Auge behalten? Ist wenigstens mittelfristig eine mögliche Besetzung dieses Postens in Sicht?"

  • "Nunja, bisher liess sich wenigstens alles leidlich überwachen, sodass Rom weder trocken wie die Wüste noch am verhungern ist, aber wenn ich nun auch noch mehr als ein Auge auf die Cohortes Urbanae werfen muss, wird es eng...


    Für den Posten des Praefectus Annonae ist bis jetzt noch niemand in meinen Fokus der Aufmerksamkeit geraten... allerdings möchte ich diesmal auch eher einen zuverlässigeren Mann finden, als dies der verschwundene Praefectus war.


    Nun wo das Thema Curator Aquarum allerdings gerade auch schon angesprochen wurde: Hast du in der näheren Zukunft schon eine besondere Verwendung für die Senatoren Purgitius Macer oder Vinicius Lucianus geplant? Jenen Beiden würde ich ansonsten gerne den Posten antragen. Ersterer wäre nämlich sehr zweiterer zumindest geeignet."

  • Der Kaiser schüttelt den Kopf.


    "Nein, für beide habe ich im Moment keine konkreten Pläne. Soweit ich informiert bin, scheinen beiden den Cursus Honorum weiter beschreiten zu wollen."

  • "Wenn sich jemand wenigstens vorübergehend finden liess, wäre ich schon entlastet."


    Dass das dann den anderen Bereichen zu gute kam, brauchte Victor nicht zu erwähnen. Von seiner Seite her, war aber auch zur stadtrömischen Verwaltung erstmal nichts mehr zu sagen.


    "Mein Kaiser, kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

  • "Einige Worte zum Stand der Cohortes Urbanae interessieren mich. Nicht die trockenen Zahlen zu Mannstärke, Entlassungen und Neurekrutierungen, sondern eine Einschätzung über die Motivation der Männer, ihr Ansehen in der Stadt, ihre Erfolge gegen Verbrecher und so weiter. Zuletzt wurde ja über einige aufsehen erregende Verbrechen berichtet."

  • Einige Momente lang überlegte Victor, wie er ohne weitschweifig zu werden dem Kaiser über die Stadtkohorten berichten konnte, dann erhob er wieder seine Stimme.


    "Da Fange ich am besten mit dem positivsten an, mein Kaiser: Das Ansehen scheint sehr hoch zu sein, in der Bevölkerung... stürmen die Probati in letzter Zeit doch gerade zu das Rekrutierungsbüro.


    Was aber auch dringend nötig ist, denn die Verbrechen in der Stadt häufen sich immer mehr, geht es so weiter, wie in den letzten Wochen, dann kann man von einer Welle der Verbrechen sprechen, obwohl sich bis jetzt noch nicht abzeichnet ob eine bestimmte Gruppe alles verursacht, oder nur Einzeltäter. Einige der Centuriones haben schon mehr Fälle zu bearbeiten als Finger an den Händen.


    Das wiederum hat mich zu einer Maßnahme gezwungen, die die Motivation der Männer doch geschmälert haben dürfte: Zur Zeit gilt für die Cohortes Urbanae eine Ausgangssperre, bis die dringendsten Verbrechen geklärt oder wenigstens die Ermittlungen soweit wie möglich geführt worden sind. Ich habe die Centruiones und Optiones gerade erst angetrieben dies so schnell wie möglich zu erledigen, bevor die Milites grantig werden.


    Ich fürchte aber, eine Weile wird es noch unruhig sein in der Urbs aeterna, denn noch will es nicht so recht vorangehen mit den Verhaftungen, oh Imperator."


    In Gedanken versuchte Victor an den Fingern abzuzählen, was er schönes und positives bei der heutigen Audienz hatte berichten können, er rundete auf und gewährte sich einen halben Finger.

  • Die Ausführungen klingen für den Kaiser ernst, ohne dass sie ihn jedoch zu übertriebener Besorgnis drängen würden.


    "Die getroffenen Maßnahmen erscheinen sinnvoll. Sporne die Männer weiter zu guten Leistungen an und belohne diejenigen, die besonders erfolgreich sind bei den Ermittlungen. Ich möchte Ergebnisse sehen."


    Auf einer Wachstafel notiert er eine Zahlungsanweisung, dass den Stadtkohorten Mittel für belohnungen zur Verfügung zu stellen seien.

  • Oha, was war denn das? Mit sowas hatte Victor nun wirklich nicht gerechnet. Er deutete eine Verbeugung an und dankte dem Imperator.


    "Deine Güte wird Früchte tragen, mein Imperator."


    Und wenn er persönlich psychisch und auch physisch jemanden dafür in den Hintern treten musste.

  • "Das möchte ich zum Wohle der Stadt auch sehr hoffen. Ich erwarte deinen Bericht, sobald die Ernte eingefahren ist."


    Der Kaiser legt die Notiz zur Seite und wartet ab, ob der Praefectus Urbi noch ein Thema ansprechen möchte, bevor die Besprechung beendet wird.

  • "Ich habe zur Zeit auch nichts mehr hinzuzufügen. Vale, mein Kaiser!"


    Eine knappe Verbeugung zum Abschied später, verließ der Praefectus Urbi den Raum.

  • Mit wehender Toga blieb der Praefectsu Urbi vor der Tür zum Officium des Imperators stehen, ordnete sein wichtigstes Kleidungsstück noch einmal und klopfte dann an, bevor er eintrat.


    Angemessen grüßte Victor seinen Patron, bevor er seine Gründe für das Herkommen vortrug.


    "Salve, mein Kaiser! Ich hoffe ich draf dich kurz mit zwei Dingen die Cohortes Urbanae betreffend und einer persönlichen Angelegenheit belästigen."


    Kurz machte Victor noch einmal eine Pause, um seine Gedanken ein letztes Mal zu sammeln.


    "Die Cohortes Urbanae betreffend kann ich zwei gute Neuigkeiten vorbringen: Zum Einen hat die Bitte um Untertsützung beim letzten Conventus erfolg gehabt: So hat mir freundlicherweise der Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus den Praefectus Castrorum der I. überlassen und Gaius Caecilius Crassus einen seiner Tribune ausgeliehen.


    Der Punkt betrifft die Arbeit der Cohortes Urbanae direkt: Auch wenn weiterhin keine großen Ermittlungserfolge vorzuweisen sind, so kann ich doch berichten, dass in jeder den CU bekannten Straftat mit voller Kraft ermittelt wird. Untätigkeit kann man den Männern, auch infolge deiner großzügigen Unterstützung, als Letztes vorwerfen."


    Auch wenn das jetzt keine sonderlich umwälzenden Neuigkeiten waren, hielt es der Praefectus Urbi doch für angebracht sie einmal vorzutragen... und zum anderen waren sie ein hervorragender Grund, um den Kaiser auch mit einem persönlichen Wunsch aufzusuchen. Demütig neigte Victor jedoch vorerst seinen Kopf, während er seine Bitte vortrug.


    "Wenn ich nun zu meinem persönlichen Anliegen kommen darf: Ich möchte dich bitten, mein Kaiser, mir die Kandidatur zum Consul zu gewähren. Ich glaube gerade jetzt, wo die Wahrscheinlichkeit hoch wäre einen Kollegen zu haben, wäre der richtige Zeitpunkt, bei dem ich weder meine Aufgaben als Praefectus Urbi noch die Pflichten eines Consuls vernachlässigen würde."

  • Der Kaiser legt ein gerade frisch unterzeichnetes Schriftstück zur Seite und blickt auf.


    "Sei gegrüßt, Praefectus Urbi. Nimm Platz. Es freut mich zu hören, dass die Suche nach Offizieren von Erfolg gekrönt ist. Welcher Offizier wurde denn ausgeliehen und für welchen Zeitraum?"


    Diese ungewöhnliche Maßnahme ist dem Kaiser eine Nachfrage wert.


    "Diese neue Unterstützung in der Führungsebene wird sich hoffentlich auch auf die Resultate auswirken. Zuletzt gab es ja immerhin keine neuen Meldungen über auffallende Übeltäter. Oder gibt es diesbezüglich etwas, was ich noch nicht weiß?"

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