“Meine Ermittlungen bezüglich der anti-christianischen Propaganda, Imperator?“
Ohoh, Corvus wurde plötzlich recht warm unter seinem Brustpanzer.
Besprechung mit dem Praefectus Urbi
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- Officium
- Marcus Decimus Livianus
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Livianus schaute den Prätorianer gespannt an.
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"Ja."
Der Kaiser begann mit der rechten Hand rhythmisch auf die Armlehnen seines Stuhles zu klopfen.
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“Das ist… eine sehr unbefriedigende Angelegenheit.“, verriet Corvus sichtlich nervös.
“Meine Untersuchungen begannen vor inzwischen mehr als drei Monaten als an der Außenmauer des Palastes gewisse Schmiererein auftauchten.
Dort stand damals zu lesen:
Kirchen statt Tempel? Armut statt Reichtum? Jesus statt Kaiser? Niemals! Römer! Hütet euch vor der Christenpest in Rom!"
Er kannte die Worte inzwischen auswendig.“Ich legte damals eine Acta Inquisitionis mit dem Aktenzeichen DCCCLV – V an.
Leider enthält sie bis heute nur wenig Brauchbares, denn es gab zu dem damaligen Zeitpunkt wenig Verwertbares.
Meine Ermittlungen führten mich zu einem Christianer namens Iustinus Apologeta, denn ich erhoffte mir, über die vermeintlichen Opfer an die Täter zu gelangen. Leider konnte mir auch dieser Apologeta nur wenig über die möglichen Täter verraten. Aber er erzählte mir, dass einer seiner Glaubensbrüder, ein Römer mit dem Namen Didius Angelus, verschwunden sei.
Ich befragte daraufhin den Senator Didius Falco, ob dieser Angelus ein Mitglied seiner Familie sei und ob er wisse, wo er sich aufhalten würde.
Der Senator bestätigte mir, dass der Besagte zu seiner Gens gehört und auch, dass sein Verbleib unbekannt sei. Er versprach mir, dass er mir mitteilen würde, wenn ihm bekannt würde, wo Didius Angelus ist. Doch bislang habe ich keine Nachricht von ihm erhalten.
Meine eigenen Nachforschungen bezüglich des Didius Angelus waren ansonsten ebenfalls ohne Ergebnis.
Auch einen Kephas, ein weiterer Name, den mir Apologeta genannt hatte, konnte ich nicht ausfindig machen.“Er machte eine Pause. Es war nicht viel, dass wusste er und er fühlte deutlich sein Versagen in dieser Sache.
“Dann gab es diesen Vorfall, dass ein Mann öffentlich gekreuzigt wurde. Ich selbst war nicht dabei, doch informierte mich der damalige Kommandeur der Cohortes Urbanae, der Princeps Preatorii Caecilius Crassus darüber. Wir tauschten unsere Informationen aus, die jedoch zu keinem endgültigen Ergebnis führten. Es ist nur eine Vermutung, dass beide Vorfälle im Zusammenhang stehen.“
Seine Stimme wurde etwas rauer, als er weiter sprach:
“Kürzlich hörte ich, dass die Cohortes Urbanae einen Mann festgenommen hätten, der in Zusammenhang mit anti-christianischem Gerede stehen soll. Ich suchte also den jetzigen Befehlshaber der Cohortes Urbanae auf. Es ist Decimus Livianus, den ich dort vor mir sehe…“
Er zeigte auf den Anderen.
“Er verweigerte mir jede Auskunft über die Aussagen des Mannes, noch sonstige Zusammenarbeit und meinte, er wolle mit dir persönlich darüber reden. Ich nehme an, dass wir uns deshalb hier eingefunden haben…“Fast hätte er noch mehr gesagt, doch angesichts des Imperators und seines wenig freundlichen Gesichtsausdrucks, hielt er gerade noch rechtzeitig seine Zunge im Zaum.
/edit: Formatierung
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"3 Monate Ermittlung und kein greifbares Ergebnis? Hm.."
Wahrlich nicht befriedigend.
"Die Angelegenheit ist nun Sache der CU, jedoch soll der Trecenarius weiterhin ermitteln. Dazu ist es notwendig, daß er alle Informationen erhält, über welche die Stadtkohorten verfügen und verfügen werden. Gleiches gilt natürlich vice versa."
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Livianus schaute den Kaiser nachdenklich an.
„Natürlich mein Kaiser. Ganz wie ihr befiehlt. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass der Trecenarius Vorgesetzte hat, denen er ebenfalls Rechenschaft ablegen muss. Und ihr wisst ja, das wir nicht wissen, wer im Moment vertrauenswürdig ist und wer nicht. Es wäre vielleicht besser nicht zu viele Leute in diese Untersuchungen miteinzubeziehen.“
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"Wer vertrauenswürdig ist und wer nicht.. genau das gilt es herauszufinden.
Meine Entscheidung steht fest." -
“Was soll das bedeuten?“, platzte es aus Corvus heraus.
“Bitte entschuldige, mein Imperator, doch wie kommt dieser Mann dazu, die Stabsoffiziere der Prätorianergarde als nicht vertrauenswürdig zu verdächtigen?“ -
"Natürlich mein Kaiser!"
Er wandte sich an Corvus, ohne dabei auf seine ziemlich respektlose Aussage einzugehen.
"Das wirst du gleich erfahren. Ich schlage vor, dass wir in die Castra zurück gehen und alles in meinem Officium besprechen."
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"Beherrsche dich Trecenarius, sonst verliere ich meine Beherrschung. Das würde zwar den Löwen im Collosseum gefallen, aber dir sicher nicht."
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“Ja, mein Kaiser, ich bitte um Verzeihung. Aber ich verstehe nicht…“
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Livianus nickte dem Kaiser zu.
„Wenn das alles ist mein Kaiser, dann werden wir uns wieder den Ermittlungen zuwenden.“
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“Ich möchte noch etwas fragen.
Wenn ich das bisher gesagte richtig verstehe, dann werden sich die vor mir…“
Er hielt inne und verbesserte sich dann: “Vor UNS liegenden Ermittlungen auch auf Teile des Exercitus Romanus und dort auch auf die Cohortes Praetoriae erstrecken. Im Speziellen auch gegen mir gegenüber höher gestellte Offiziere. Muss ich meine Aufgabe dahingehend verstehen, dass ich gegen Männer meiner eigenen Einheit und auch gegen meine Vorgesetzen Untersuchungen anstellen soll?“ -
Livianus sah zuerst zum Kaiser und dann zu Corvus.
"So wies es im Moment aussieht, wird das leider der Fall sein."
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"Ihr werdet tun müssen, was nötig ist."
Und wenn ihr es nicht tut, gibt mir das Klarheit über eure Gesinnung, dachte Iulianus.
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“Natürlich Imperator, wenn das dein Befehl ist.“
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"Na los, an die Arbeit."
sagte Iulianus und deutete mit einer Handbewegung an, daß sich die beiden nun zurückziehen dürfen.
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Corvus salutierte vor dem Kaiser und sah Livianus auffordernd an, was man als Frage >Zum mir oder zu dir< hätte auffassen können.
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Livianus salutierte und folgte Corvus. Vor dem kaiserlichen Officium sagte er.
"Wir treffen uns in der Castra. Komm bei mir vorbei wenn du Zeit hast."
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Livianus war in den Palast gekommen und hatte kurzfristig um eine Privataudienz beim Kaiser gebeten, die ihm auch umgehend gewährt wurde. Die Wache führte ihm zum kaiserlichen Officium und Livianus trat ein und salutierte als er den Kaiser sah.
„Mein Kaiser! Ich danke dir, dass ich so kurzfristig kommen konnte. Ich bin etwas besorgt über einige Dinge die mir in letzter Zeit widerfahren sind und ich würde dich in dieser Sache gerne um deinen Rat bitten.“
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