Im Zentrum der Castra

Crassus kam zufällig über den Platz und hörte nur noch das Ende der Ansprache. Desahlb lehnte er sich interessiert an eine nahe Wand und verfolgte gespannt, was noch kommen mag.

Crassus erwiderte den Gruß:

Salve Centurio. Was hat dieser

auf den zu steinigenden deut

verbrochen? Ich bekam nur noch etwas von unter den Augen unseres Imperators mit...

fragte Crassus, da er nur das Ende der Ansprache mitbekam.

Crassus schüttelte den Kopf:

Hmm scheint es die Ausnahme zu sein oder ist insgesamt die Ausbildung der neuen Miles schlechter bei ihren alten Einheiten?

Die Milites versammelten sich um ihren Kameraden. Sie wussten nicht genau, ob sie dies wirklich tun sollten. Zumindest wollte es keiner von ihnen wirklich tun, aber sie hatten den Befehl erhalten. Und wenn der Befehl rechtswidrig war, war dies nicht ihre Suppe.

Der Miles zitterte ob der Erwartung seines baldigen qualvollen Todes.

Die Soldaten hatten sich mittlerweile mit Steinen vom Boden des Hofes versorgt und wiegten diese in ihren Händen. Keiner wollte den ersten Stein werfen, jedoch musste es einer tun, da ihnen sonst sicherlich eine Befehlsverweigerung angehängt würde.

Plötzlich flog der erste Stein und traf den Miles direkt am Kopf. Völlig ohne Vorwarnung und keiner hätte sagen können, wer ihn geworfen hatte. Aber dieser erste Stein löste die Anspannung der anderen Soldaten auf und sie begannen ebenfalls zu werfen. Ziemlich schnell ging der Miles zu Boden und aus diversen Wunden an seinem Kopf und über seinen Körper verteilt sprudelte das Blut. Er röchelte etwas.

Die Steine flogen immer weiter, bis irgendwann klar war, dass der Miles nie mehr sein Schwert verlieren würde. Auf dem Boden, unter dem leblos zusammengekrümmten Körper hatte sich eine große Blutlache gebildet. Einer der Milites stupste den leblosen Körper an um sich zu versichern, dass er wirklich tot war, dann nickte er dem Centurio zu.

Die versammelten Milites lösten sich recht schnell auf und nur eine handvoll von ihnen blieb und machte sich daran den Leichnam fortzuschaffen.

Ja, ich glaube das wäre mal angebracht. Wir müssen uns mal zusammensetzen und das planen. Ich werde dich mal in deinem Büro im Palast besuchen kommen.

Ja, heute hatten wir noch mal Glück... doch wir sollten eigentlich nicht auf den Zufall angewisen sein.

Crassus schüttelte abermals den Kopf. Dann begannen die Miles die Steine zu werfen. Kein Wort verließ während der Zeit Crassus Mund. Angespannt verfolgte er, wie der Miles zusammensackte und immernoch weitere Steine flogen. Immer und immer mehr.
'Wahrscheinlich hätten schon die Hälfte der Steine gereicht um ihn zu töten', dachte Crassus bei sich.

Eine Entwaffnung sollte selbstverständlich nicht mehr vorkommen. Außerdem solltest du einen Bericht anfertigen und ihm den Praefcten zukommen lassen.

[Vale

verabschiedete Crassus sich von dem Centurio. Er blieb jedoch weiter an der Mauer gelehnt und schaute wie der Leichnam weggebracht wurde. Noch eine kleine Weile schaute er Gedankenversunken auf die Blutlache, bis er sich einen Ruck gab und sich von den Gedanken losreißen konnte und wieder in sein Officium ging.

Alle verfügbaren Soldaten mussten auf dem Appelplatz antreten. Als dies geschehen war trat Crassus vor die Männer. Ein Centurio trat hervor und machte Meldung, mit einem Nicken bedeutete Crassus ihm wieder zurückzutreten.

Männer, heute verzichte ich bewusst auf die Anrede Prätorianer, da ich mich gerade Frage ob ihr diese Anrede überhaupt verdient habt.

Gespannt beobachtete er die Reaktion der Soldaten:

Wie wir, die Prätorianer Garde, die Elite, uns zur Zeit präesentieren ist peinlich. Nein, nicht nur peinlich, sondern sogar amateurhaft.

Er holte nochmals Luft:

Wir lassen uns von Zivilisten zusammenschlagen, wir lassen Einbrecher entkommen, kurz gesagt, wir versagen auf ganzer Linie. Und wir nennen uns selbst und lassen uns Elite nennen! Erkennt wer nicht die Ironie?

Er lief die Reihen der Männer auf und ab und musterte die Gesichter in einer kurzen Pause:

UND DAS WIRD SICH NUN ÄNDERN! Die Zeiten sind vorbei, absofort werden wir wieder diszpliniert und professionell vorgehen. Werden den Verbrechern, Verrätern und Staatsfeinden die Zähne zeigen. Werden wir wieder gnadenlos vorgehen. Für Rom.
Wir werden wieder jeden der aufmuckt festnehmen und dann verhören. Jeder der uns im Weg steht aus dem Weg schaffen. Wir werden wieder hart durchgreifen!
Außer bei Senatoren und Patriziern werden wir ETWAS rücksicht nehmen, doch trotzdem werden wir uns nicht alles gefallen lassen. Wenn diese meinen sie können sich alles erlauben, dann werden wir gegen sie vorgehen wie gegen jeden anderen, verhaften und dann verhöhren. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen, egal von wem!

Crassus holte nochmal tief Luft für die letzten Sätze:

Wir sind die Prätorianer und wir werden uns auch so benehmen. Die Zeiten der Nachlässigkeiten sind vorbei.
Für den Kaiser!

Crassus wandte sich ab und ging ohne ein weiteres Wort in sein Officium.

Falco stand etwas entfernt und lauschte der Ansprache, ihm gefiel was er hörte. Seinem Teil der Garde würde er so oder so noch absolute Disziplin einimpfen, das der andere Teil auch an die Kandarre genommen wird, das nahm er aber mit großer Genugtuung zur Kenntnis. Es konnte nur zu Wohne des Reiches sein, wenn die oberste Ordnungsmacht voll auf dem Posten war.

Aufruhr und Aufstände in Roma. Und was tat man? Verhaftungen und Zuschauen, zu allen Zeiten war klar was mit Aufrührern passiert, wenn die Garde eintraf. Verschwindet oder werdet niedergestochen.

Falco verlässt das Stabsgebäude Richtung Unterkünfte.
Bald findet er Einheit und Person, die er sucht.

Marcus steht vor einigen Männern und weist sie für eine nächtliche Sonderaktion ein. Morgen würde sich zeigen ob der besuchte Mann immernoch Sympathisant einiger republikanischer Größen der jüngeren Vergangenheit ist.

"Ah, Marcus."

Dieser entlässt die Männer und grüß militärisch.

"Ich habe eine hübsche Aufgabe für dich. Suche und vor allem finde Publius Aelius Hadrianus. Er erweist dem Gericht nicht den nötigen Respekt. Lehre ihn diesen Respekt. Finde ihn, verhafte ihn und bring ihn her. So oder so. Der Kaiser hat den Aelier längst fallengelassen, der Caesar konnte ihn nie leiden und sogar Quarto schämt sich dessen nur. Du hast jede Vollmacht, lass Dich nicht von Türen oder Sprücheklopfern aufhalten. Gute Jagd!

Achja, und Du tustr damit auch mir und der Familia einen Gefallen."

"Zu Befehl, es wird mir eine Freude sein!"

Brüllt.

"Optio! Kommandiere mir 5 fähige Männer ab, Abmarsch in 20 Minuten!"

Zu Falco gewandt.

"Wir finden ihn."

Heute war der Tag der großen, Truppenübergreifenden Übung. 5 Kohorten der Cohortes Praetoriae würden daran teilnehmen, dazu noch 5 Turmae. Die Männer hatten sich schon früh am Morgen auf dem Exerzierplatz eingefunden und standen in Karees aufgeteilt. Jede Reihe war exakt ausgerichtet und direkt hinter der anderen. Aus der Luft hätte das wahnsinnig aussehen müssen, dachte sich Crassus. Er schwang sich auf sein Pferd, die Centurios wurden schon am Vortag instruiert. Er erhob seine Arme damit Stille einkehrte, nachdem die Centurios die vollständige Anwesenheit der Männer gemeldet hatten, und sprach dann so laut wie er konnte los:

Prätorianer! Wir werden heute ausrücken um unsere Geschicklichkeit im Umgang mit dem Gladius und Scutum zu beweisen. Wir werden marschieren, wir werden ein Lager aufbauen, wir werden kämpfen, wir werden siegen! Wir werden unser Lager wieder abbauen, wir werden wieder zurückmarschieren, siegreich zurückmarschieren. Seht das hier als Darstellung und Beweis unserer Fertigkeiten an. Wir werden dem Imperium beweisen, warum genau WIR den Auftrag haben den Kaiser zu beschützen. Wir werden beweisen, dass wir die Elite sind.

MILITES PERGITE!

Eine Übung also. Sev grinst. Endlich wieder etwas Abwechslung vom öden Berichteschreiben. So eine Schlacht wie in Germania muss er allerdings auch noch nicht wieder haben, so dass die Übung ihm eigentlich perfekt in den Kram passt. Er sieht in die Gesichter seiner Männer und stellt überall Entschlossenheit fest. Zufrieden blickt er wieder nach vorn zum Tribun und als der Befehl zum Abrücken gegeben ist, gibt er auch seiner Turma VII das Zeichen zum Abmarsch und sie setzen sich an ihrer Position im Zug in Bewegung.

Der Miles führte Decius hinaus in den Hof der Castra.

"Du bist also einer der Neuen?" fragte er, während sie den Hof überquerten.

"Ähm, ja. Ich bin heute aus Mantua angekommen, nachdem ich den Befehl zur Freistellung zur Versetzung durch mienen Legatus Legionis erhalten habe. Die Rese von Mantua hierher nach Rom war auch schon ein Abenteuer für sich, und meine Ausbildung in der Legio I hat mir dabei gute DIenste geleistet.

Wie ist denn das Leben bei der Garde so?"

"Legio Prima? Das ist doch die, in der der Caesar das Kommando hat, oder?"

Sie gingen weiter und steuerten auf die Mannschaftsunterkünfte zu.

"Das Leben in der Garde? Anstrengend und ruhmreich."