• Mit etwas Verspätung traf auch Macer in Rom ein. Was sich der Kaiser auch immer mit seinen Eilschreiben dachte... Als ob ein Legat nichts anderes tun würde, als den ganzen Tag im Büro zu sitzen und bei jedem Eilschreiben aufzuspringen und nach Rom zu reiten... Nur um dann festzustellen, dass es sowieso wieder nicht pünktlich los geht...


    "Salvete!"

  • "Senator Geminus hatte sich vor einiger Zeit wegen dringender Angelegenheiten zu einer Reise zu seinen Landgütern in Gallien abgemeldet und keinen voraussichtlichen Rückkehrtermin hinterlassen."

  • "Gut, beginnen wir. Es gilt mehreres zu besprechen. Militärische Entscheidungen für Germania stehen erneut an, die üblichen Vorschläge um Erhebung in den Ordo Equester und ein Anliegen der patrizischen Patres Familiae.


    Letzteres wird wohl am heftigsten diskutiert werden, also beginne ich damit. Die patrizischen Familien schlugen eine stärkere Einbindung in meinen Beraterstab ihrerseits vor. Das bedeutet, daß gewünscht wird 1 oder 2 Pater zusätzlich zum Consilium Principes zu den regelmäßigen Treffen desselben zu laden."

  • "Auf Grund der Tatsache, dass sie Steuern zahlen, Magistrate ausfüllen, Ämter bekleiden, oder nur weil sie Patrizier sind? Versteh mich nicht falsch, Imperator, doch in Germanien haben Plebejer ihr Blut vergossen. Von den Herren, welche bei Dir geschlossen vorstellig wurden um einen Steuererlass zu erwirken habe ich jedoch bei den Truppen noch keinen gesehen.


    Warum also wollen sie Dich beraten? Um Rom zu dienen? Oder nicht vielmehr ihren eigenen Interessen? Ich sage es offen: Ich zahle Steuern, ich diente in den Truppen und meine Familie hat mehr als einmal den Blutzoll dafür zahlen müssen, damit Rom herrscht, damit Du herrschst. Ich sehe nicht, wieso wir an einem alten Adel festhalten sollten, welcher früher einzig der eigenen Aristokratie diente und sich längst aus der Verantwortung für Rom zurückgezogen hat.


    Wäre es ihnen ernst, sie hätten angesichts der Bedrohung des Reiches und der immensen Kosten des Krieges, sich selbst nicht von den Steuern befreit. Alles was ich sehen kann, ist, dass sie nicht bereit sind, die Lasten des Reiches auch nur auf irgendeine Art und Weise mitzutragen. Ihre einzige Angst, ihre einzige Sorge dient ihrem eigenen Profit und ihrem Wohlergehen."

  • Hungi lächelte müde.


    Meridius, du bist ein Idealist, und verallgemeinerst furchtbar. Es wird sehr wohl auch Patrizier geben, die in Germanien auf dem Schlachtfeld ihr Blut hergeben. Weiters ist es die Sache des Imperators und nicht die unsrige, wen unser Kaiser zu seinen Beratern macht. Insofern ist die Frage auch müßig und ich persönlich schätze mich nicht in der Lage, diese zu beantworten. Wenn der Imperator einen Patrizier für so wichtig erachtet oder jemanden soviel Vertrauen entgegenbringt, um diesen zu seinem Berater machen zu wollen, so soll es sein. Sicher hat unser Kaiser auch jemanden im Auge, an den wir beide nicht mal denken würden.

  • "Ob die Frage müßig ist, oder nicht, überlass dem Imperator. Wäre sie müßig, hätte er sie hier wohl kaum gestellt, oder?"


    Meridius blickte seinen alten Freund mit einem Lächeln an.


    "Entweder wir sind die Berater des Imperators, oder wir sind es nicht. Zum Abnicken hat er uns nicht herbestellt."

  • Hungi lächelte zurück.


    Ich will mit dir keine Diskussion über römische Grammatik beginnen, ich würde wahrscheinlich hoffnungslos unterlegen sein. Eine Frage habe ich jedenfalls keine gehört und von meiner Seite aus ist dieses Thema erledigt.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Insofern ist die Frage auch müßig und ich persönlich schätze mich nicht in der Lage, diese zu beantworten.


    "Versuch es und berate mich. Hätte ich mich nämlich schon entschieden, würde ich das Thema gar nicht erst anschneiden."

  • Hungis Lächeln verschwand.


    Natürlich mein Kaiser. Zuallererst solltest du überlegen, für welche Teilbereiche du noch einen guten Berater benötigst. Ob fürs Militär, für die zivile Verwaltung, für die Religion. Sicher soll ich auch gleich Namen nennen? So ad hoc würden mir da die Namen Flavia Messalina Oryxa und Gaius Flavius Catus einfallen, aus dem Hause Tiberia vielleicht Tiberia Claudia fürs Religiöse, meine Verlobte wird wohl eher nicht in Frage kommen, da sie ja bald mit mir - einem kleinen Plebejer - verheiratet sein wird. Die Herren aus der Gens Aurelia sind alle dem Militär verbunden, soweit ich weiß.


    Daß aber mein Kaiser noch nicht auf die Idee gekommen ist, seinen Nachfolger als Berater aufzunehmen, verwundert mich.


    Eine innere Gleichgültigkeit erfüllte Hungi...

  • "Es scheinen einige Fakten absolut nicht klar zu sein in dieser Runde.
    Erstens sprach ich von den Patres Familias der Patrizier, andere Mitglieder patrizischer Familien schließe ich von vornherein kategorisch aus.
    Zweitens sprach ich von einer Ladung zu den Zusammenkünften des Consilium Principes, nicht von einer Aufnahme in das Consilium. Dies bedeutet somit, daß die geladenen Patrizier von §24, Absatz 4 des Codex Universalis ausgenommen wären.
    Drittens ist der Caesar laut §9, Absatz 3 des Codex Universalis stets Mitglied meines Beraterstabes. Warum er nicht zu den Zusammenkünften geladen wird, hat andere Gründe. Gründe, die ich hier nicht erläutern werde.


    Ist nun die Ausgangslage klar?"

  • "Die Ausgangslage ist klar, mein Imperator. Patres sollen geladen werden, nur weil sie vom Schicksal den Vorzug erhalten haben einer patrizischen Familie vorstehen zu dürfen."


    Meridius hielt inne.


    "Welchen Zweck sollen sie erfüllen?"

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