• Die Gleichgültigkeit, die Hungi empfand, weitete sich immer mehr aus.


    Dann sprechen wir also von den Herren Lucius Aurelius Commodus, Flavius Aurelius Sophus, Gaius Flavius Catus, Gaius Claudius Vitulus und Marcus Tiberius Germanus. Tja, wir haben nun die Qual der Wahl. Wen laden wir ein, vielleicht sogar alle fünf?


    Unser werter Legatus Augusti pro Praetore kann sicher dazu mehr sagen. Schließlich war der ganze Schm... diese "wundervolle Eingebung" ja seine Idee.


    'Und ich will nicht mehr. Kein Wein, keine schönen Frauen hier, was mache ich hier eigentlich...' dachte sich Hungi und sehnte sich angenehmerer Gesellschaft.

  • "Nun, es war schon immer das Vorrecht der Patrizier, von den Mühen des Alltags befreit zu sein und sich sofort der Politik oder der Religion widmen zu dürfen. Sie genossen seit je her die bessere Bildung, unternahmen Reisen und übernahmen schon früh Verantwortung in politischen Ämtern. Jeder Patrizier, und somit erst Recht die Patres dieser Familien.
    Sie haben unzählige Clienten und man müssten wahrscheinlich nur wenige heraussuchen, um trotzdem über alle wichtigen Vorgänge der Stadt informiert zu sein - wenn nicht sogar über fast alles im Reich.


    Von daher sehe ich keinen Grund, warum sich der Kaiser nicht dieses Wissens, dieser Bildung, dieser politischen Erfahrung und dieser Kontakte bedienen sollte.


    Doch andererseits muss ich zugeben, dass dieses Bild, was ich gerade gezeichnet habe, doch eher ein Ideal der Traditionen ist, denn unsere heutige Realität. Ich sehe auf der Straße keine jungen Patrizier, die sich in der Rhetorik schulen. Ich sehe in den Palästren, Thermen und Gymnasien keine jungen Patrizier, die Körper und Geist stärken. Wo sind die Patrizier, die als Tribunen den Legionen dienen? Wo sind die Patrizier, die als Anwälte Recht interpretieren und damit Recht schaffen? Wo sind die Patrizier, die die unangefochtenen, respektierten Patrone ganzer Stadtviertel sind? Ich sehe sie nicht! Ich höre sie nicht! Ich bin mir nicht sicher, ob es sie wirklich noch gibt!


    Ich gebe einem Patrizier gerne, was die Tradition gebietet - wenn er auch tut, was die Tradition verlangt."

  • "Mein Kaiser, ich finde du solltest Deine Berater aus den unterschiedlichsten Bereichen der einflussreichen Bevölkerung wählen. Homines Novi befinden sich hier schon genug, während es an alten Patriziern mangelt."


    Meridius zum Beispiel, der seine Familie selbst in den Patrizierstand erheben würde, so er denn die Macht dazu hätte.


    "Man müsste natürlich darauf achten dass man nur Patres zum Conventus ruft, die einmal in der Legio IX gedient haben. Für Meridius zählen die übrigen Einheiten ja nicht als Militär. Sonst könnte ich mir nicht erklären wie er mich, Catus, Aurelius Commodus und Sophus als Zivilisten titulieren könnte."


    Wir Patrizier hatten schließlich eine höhere Soldatenquote als die Gens Decima! Was Legatus Macer danach sagte machte mich allerdings etwas nachdenklich.


    "Die Patrizier-Patres entsprechen sicher noch dem traditionellen Bild. Was unsere Nachkommen angeht sehe ich selbst, mit Grauen, Dekadenz. Ich führe dies auf den schlechten Einfluss der Neureichen zurück, beziehungsweise deren Konkurrenz."


    -.-

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  • "Senator Flavius, ich darf doch bitten. Aversionen gegen meine Person, oder meine Gens sind hier nicht angebracht. Ich habe dem Imperator mein Leben lang gedient, und meine anderen Familienmitglieder tun dies ebenfalls. Und was immer die Zukunft bringen mag, ich würde mich als Römer schämen, sollte ich mich jemals erdreisten um eine Steuerermäßigung zu bitten, geschweige denn fürs Nichtstun in irgendein Kremium berufen zu werden. Rom braucht starke Männer, Männer die durchgreifen und keine Träumer, welche der Vergangenheit anhängen und die Gegenwart vernachlässigen."


    Meridius wandte sich an den Imperator.


    "Mein Kaiser. Deine Vorfahren waren solche starken Männer. Hätten sie die Macht nicht in ihre Hand gerissen, sie läge noch in den Händen der republikanischen Aristokatie, welche sich - schwach und ohne Vision - in Bürgerkriege verstrickte.


    Ich sehe nicht, was es bringen soll, Bürger - gleich welcher Herkunft - in Deinen Rat zu berufen, wenn sie nicht die notwendigen Qualifikationen mitbringen. Blut oder Abstammung soll und darf dabei kein Kriterium und kein Hinderungsgrund sein. Sollte ein Patrizier diesem Rat nütlich sein, so lehne ich ihn nicht ab. Aber nur um des Blutes willen ein oder zwei Patres der Patrizier zuzulassen, halte ich nicht für sinnvoll. Wir brauchen weder Quoten-Adelige, noch Quoten-Plebejer."

  • Sim-Off:

    Tust du gedankenlesen? :)


    "Ich wollte nur darauf hinweisen, mein lieber Meridius, dass auch wir Patrizier unser Leben lang dem Kaiser gedient haben. Im Heer. Sämtliche männlichen Tiberier befinden sich derzeit im Krieg in Germanien, nur so als Beispiel.


    Du erdreistest dich von Bürgerkriegen und Republikanern zu sprechen? Ausgerechnet du, der Pater Factionis der Aurata!?"


    Wir Patrizier waren dem Kaiser damals beigestanden, wir Patrizier hatten ihn wieder zu dem gemacht was er vorher war.


    Quer über den Tisch funkelte ich Meridius böse an und sagte nichts mehr - der Kaiser hatte sicher schon verstanden, dass es genau die Neureichen vom Schlage eines Meridius waren die er fürchten musste.

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  • "Die Aurata ist dem Kaiser treu ergeben. Er weiß es, Du weißt es, jeder weiß es. Wer etwas anderes behauptet lügt."


    Die Blicke von Felix übersah er wissentlich. Er war nicht hier um Privatinteressen zu vertreten, sondern um den Imperator zu beraten. Und so gut Informationen in gedachten Texten verpacken, wie der Proconsul von Italia, konnte er längst. :D

  • Auch ich schnappte mir eine Olive.


    "Das ist brav, Meridius. Sehr brav."


    Die Olive schmeckte so richtig schön nach Olive. Ich betrachtete ausgiebig den öligen Film, den sie auf meinen Fingern hinterlassen hatte.

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  • Meridius sagte gar nichts mehr, blickte einzig mit einem fragenden Blick zum Imperator. Einge der Anwesenden waren anscheinend nur zum Schlemmen gekommen. Fehlte nur noch die Bauchtänzerin und danach eine Orgie...

  • Ich bückte mich nach vorn, um die Schale mit den Oliven zu erreichen, und schob sie dann bis unter Meridius' Nase.


    "Olive?"


    Leider waren keine Musikanten anwesend, die hätten ihn sicher aufgemuntert.


    "Na los, komm, ein kleines Friedensölivchen."


    :]

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  • Iulianus seufzte leise, griff nach einer Olive und ergriff nach einer kleinen Denkpause erneut das Wort.


    "Sprechen wir über die Standeserhebungen."


    Der Kaiser entfaltete ein Schriftstück welches er schon seit geraumer Zeit hielt und begann es vorzulesen.


    "Tiberius Prudentius Balbus
    Venusia Duccia Britannia
    Caius Iulius Seneca
    Marcus Octavius Maximus
    Marcus Petronius Cotta
    Flavius Valerius Severus
    Vibius Valerius Victor
    Herius Vesuvius Claudius
    Didia Aemilia
    Aquinas Martinus Crassus
    Gaius Decimus Maior
    Gaius Didius Sevycius


    Dies sind die Vorschläge die mir vorliegen. Ob nun alle die Voraussetzungen erfüllen.. dies gilt es genauso herauszufinden wie deren Eignung für den Ordo Equester."

  • Ich würde noch gerne die Namen meiner Brüder einbringen. Marcus Vinicius Lucianus und Gaius Vinicius Marcellus. Nur damit ich es nicht vergesse. Beide sind schon seit längerer Zeit Centurio bei den Cohortes Urbanae und - das kann Livianus sicher bestätigen - sehr engagiert.

  • Macer versuchte mit den Namen was zu verknüpfen, während sie vorgelesen wurden.


    "Tiberius Prudentius Balbus - sagt mir was, aber ich weiss nicht was. Sicher kenn' ich den von der Academia her. War aber schon länger nicht mehr da.


    Caius Iulius Seneca - der ist auch an der Academia, macht sich gut dort. Dafür.


    Vibius Valerius Victor - ah, der Marspriester! Netter Kerl, ich wäre dafür.


    Herius Vesuvius Claudius - hm, klar, der hat was verdient, aber das regle ich legionsintern.


    Gaius Didius Sevycius - einer der Quaestoren, nicht wahr? Nun, warum nicht.



    Die anderen Namen sagen mir spontan nichts."

  • Die Ernennung in den Ritterstand! Da war doch was... wirre Gedanken und Namen von Klienten schwirrten durch meinen Kopf, bis mir endlich der richtige einfiel.


    "Titus Sergius Glaucia. Er soll Ritter werden!"

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  • In Gedanken rekapitulierte Hungi die vorgeschlagenen Namen...


    Balbus, ja Prätorianer, guter Mann, nichts dagegen. Didia Aemilia... hrm hrm, auch nichts dagegen. Auch Severus sagt mir was. Hm. Ahja, ahm mein Kaiser, die Valerier bekamen erst vor kurzem das Bürgerrecht, vielleicht wäre es hier noch zu früh, den beiden vorgeschlagenen in den Ritterstand zu erheben. Sevycius... nein, auch nicht unbedingt dafür, den kenne ich nur als Ersatzquästor, hat er denn soviel bereits geleistet? Die anderen Namen sagen mir nichts.


    Dann schaute Hungi Felix erstaunt an.


    Glaucia? Wer ist das überhaupt?

  • "Tiberius Prudentius Balbus, Marcus Petronius Cotta, Caius Iulius Seneca, Flavius Valerius Severus, Vibius Valerius Victor, Didia Aemilia und Gaius Decimus Maior sind mir ein Begriff und ich denke, dass man sie alle erheben könnte.


    Zu Venusia Duccia Britannia, Marcus Octavius Maximus, Herius Vesuvius Claudius, Aquinas Martinus Crassus und Gaius Didius Sevycius kann ich jedoch nicht viel sagen."

  • "Glaucia ist Pontifex Minor und Praeceptor Externus der Schola Atheniensis, weiters als Subauctor der Acta Diurna aktiv und somit ein sehr fleissiger und einsatzbereiter junger aufstrebender Bürger."


    Ahja, und er war in der richtigen Factio. :D


    "Zu den Übrigen...
    Didius Sevycius ist ein sehr zuverlässiger Mann, der seinen Fleiß in Carthago Nova unter Beweis gestellt hat. Definitiv ein Ritter.
    Didia Aemilia hilft den armen Sklaven und Peregrini, man sollte sie für diese Leistungen belohnen."


    Und diese beiden waren natürlich auch in der richtigen Factio. :]


    "- Decimus Maior habe ich einmal in Tarraco getroffen; er scheint zumindest beliebt zu sein, das ist sehr wichtig für einen Duumvirn. Ich bin mir sicher dass er seine Sache gut macht."

    Sim-Off:

    Felix scheint nicht ganz up-to-date zu sein was der grad beruflich tut... :D


    "Prudentius Balbus... ich bin dagegen ihn zum Ritter zu schlagen. Er muss noch den Respekt lernen, den man als Soldat einem Senator entgegenbringt.


    Wenn es stimmt was Hungaricus über die Valerier sagt dann würde ich deren Erhebung in den Ritterstand auch noch etwas verschieben, so dies ihrer Karriere nicht zu sehr im Wege steht. Über die anderen kann ich nichts sagen."

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